Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Lachen ist gesund. Amüsante Geschichten, oder Dinge die uns zum Lächeln bringen  (Gelesen 35990 mal)

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Paula

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Na prima - und ich habe mir gerade vor fünf Minunten ein Paket von 5 Massagen gekauft ;-)
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Epines

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Eltern drehen durch

http://www.youtube.com/watch?v=cGptRK9faaY
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Epines

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Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, oder Rache ist süß :-)

http://www.youtube.com/watch?v=FBe1KgrRYmU
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Epines

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Bauer Erwin liest im örtlichen Bauernblatt, dass er durch Selbstbesamung seiner Schweine eine Menge Geld einsparen kann. "Könnte ich ja mal ausprobieren", denkt er sich, lädt alle Schweine in sein Auto und fährt in ein Waldstück,wo er sich unbeobachtet fühlt. Dort besteigt er alle Schweine nacheinander.

Am nächsten Morgen um 4.00 Uhr steht er auf und geht in den Stall, denn, so der Bericht im Bauernblatt, wenn es geklappt hat, quieken alle Schweine um diese Uhrzeit. Bauer Erwin schleicht in den Stall, alle Schweine schlafen selig. Doch Bauer Erwin gibt sich nicht so leicht geschlagen. "Vielleicht war es nicht intensiv genug", denkt er sich, lädt am nächsten Tag wieder alle Schweine ins Auto und fährt in den Wald. Dieses Mal besorgt er es jedem Schwein zweimal und ist danach ziemlich erschöpft.

Als er am nächsten Morgen wieder um 4.00 Uhr in den Stall schleicht schlafen die Schweine seelenruhig. "Okay, aller guten Dinge sind drei", denkt er sich am nächsten Tag, lädt die Schweine ins Auto und ... Diesmal macht er sich über jedes Schwein dreimal her und
fährt danach völlig ermüdet zurück. Da er so erschöpft ist, verschläft er es, um 4.00 Uhr in den
Stall zu gehen.

Um 5.00 Uhr wird er dann aber doch von seiner Frau geweckt. "Erwin", flüstert sie, "die Schweine". "Was ist denn", fragt Bauer Erwin matt, "quieken sie endlich?"
"Nein", sagt seine Frau, "sie sitzen im Auto und hupen."
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Epines

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Ping Pong Clown

http://www.youtube.com/watch?v=ghYZfXkHxAg
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Epines

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The Boy With Tape On His Face

http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=50JbiZEWq1Y&NR=1
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Epines

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Die Rache der Schnecken
« Antwort #156 am: 13 März 2013, 12:28:12 »

Die Rache der Schnecken

Aufgewachsen in einer uralten Liegenschaft mit Holzherd in der Küche und gemütlichem Kachelofen in der Stube, gab es natürlich auch kein fließendes warmes Wasser. Deshalb war baden und waschen eine Prozedur, der man sich als Kind lieber entzog. Da ich jedoch täglich barfuß herum lief, war Füße waschen vor dem ins Bett gehen ein absolutes Muss.

Die schlimmste Erinnerung die ich aus dieser Zeit habe, ist in eine dieser fürchterlich bösartigen und rachsüchtigen Tauschnecke zu treten. Dafür wurde man nämlich nicht nur einmal, nein bis zu viermal bestraft. Erstens war es ekelhaft glitschig, dann eiskalt, dann  kam die Erkenntnis dazu trotz allem ein Tier getötet zu haben. Das Allerschlimmste und der absolute Horror jedoch war, dass man dann später am Abend beim Füße waschen, den Schmutz der am eingetrockneten Schneckenschleim haftete, kaum abwaschen konnte.

Kaum abwaschen hieß, er ging beim Wedeln mit den Füssen im Wasser, was damals meine beliebteste Technik des Füße Waschens war, nicht von alleine ab, sondern man musste kräftig reiben, es anfassen... Im Grunde war dies wohl die Rache der Schnecke, um ihren Mörder zu bestrafen. Wie ich fand, eine schlimme Bestrafung für eine unbeabsichtigte Tat. Obwohl es sich heute vermutlich um fahrlässige Tötung, oder das Inkaufnehmen einer Handlung mit Todesfolge handelt, oder im geringsten Fall um Tierquälerei. Aber wie Brecht schon treffend erkannte, kommt erst das Fressen und dann die Moral. In meinem Fall war es jedoch das Trinken, also der quälende Durst eines unschuldigen Kindes, mehr dazu jedoch weiter unten.

Danach die Kontrolle der Großmutter, meine Füße hielten ihren bebrillten Adleraugen nur selten stand, worauf sie dann noch mit einer Fege-Bürste kräftig abgeschruppt wurden. Wirklich eingesehen habe ich diese Tortour  damals nicht, warum die Füße  täglich waschen? Sie werden ja am nächsten Tag wieder schmutzig.

Aber dies war alles besser als Schuhe tragen zu müssen.

Meine Füße wollten frei sein, wollten das Gras zwischen den Zehen spüren, in der Erde wühlen, wollten die Sonne sehen.

Im Herbst gab es immer Apfel-Most frisch ab Presse. Einige riesige Glasflaschen mit Schlauch vorne wurden in den Keller geschleppt.
 „Die da ist nicht für Kinder, es ist saurer Most und der enthält Alkohol“, sagte meine Großmutter streng.

Igitt… Alkohol fand ich schrecklich, zudem ist  er nur für Besuch, also für meinen Onkel, Vater und den Pfarrer. Ja der Pfarrer kam jede Woche zu uns ins Haus und nahm meiner Großmutter die Beichte ab, weil sie den steilen Weg zur Kirche hinauf nicht mehr schaffte. Ich habe mich immer gefragt, was meine Großmutter wohl so Böses angestellt hat, dass sie jede Woche beichten muss. Manchmal habe ich mich um zu lauschen unter dem Stubentisch versteckt, aber natürlich wurde ich immer entdeckt und raus geschickt.

Wenn man nun Durst hatte, Wasser zu trinken war damals für mich undenkbar, musste man in den dunklen modrigen Keller, dessen Boden aus gestampftem Lehm bestand hinabsteigen. Eine einzige, lose herabhängende Glühbirne, erhellte nur ganz spärlich den Eingangsbereich. Mir war immer unheimlich mulmig, wenn ich mit dem Tonkrug in der Hand ins Dunkel trat. Jeder Schritt musste genau passen, denn da tummelten sie sich,  Millionen von riesigen roten Tauschnecken, die man aus den schon erwähnten Gründen auf keinen Fall  zertreten durfte.

Zudem waren im Keller Ratten. Gesehen habe ich zwar nie eine, eilig davon huschende Schatten jedoch schon. Angeblich hatte mal vor vielen Jahren in einem besonders heißen Sommer, jemand einen Kinderwagen mit Baby in den Keller gestellt,  damit das Kind in Ruhe schlafen konnte. Als man es dann holen wollte,  waren seine Füße von den Ratten abgefressen. Ja und ich war barfuß!

Meine Großmutter wusste die fürchterlichsten Geschichten von Hexen, dem Teufel und sonstigen Schauer-gestalten. Jeden Abend erzählte sie mir  eine Geschichte der Brüder Grimm. Sie kannte sie alle auswendig und wenn sie erzählte, wurden die Personen in den Märchen so  lebendig, dass ich mir die Decke bis zur Nasenspitze hoch zog.

Ich musste also immer sehr vorsichtig sein. Trotz allen Gefahren die da im Keller lauerten, noch zu erwähnen wären  Blindschleichen und Erdkröten,  schlich  ich dennoch oft  heimlich  in den Keller und trank den süßen Most auch direkt vom Schlauch. Er schmeckte einfach herrlich. Die 20 Liter-Flaschen waren demnach immer viel zu schnell leer und schlussendlich stand nur "die Verbotene!"  noch da.
 
Nach intensivem Nachdenken (ich konnte dies damals schon gut *grins*),  hatte ich die zündende Idee, dass man aus saurem Most Süßmost machen könnte, wenn man ihm Zucker beifügt. Gedacht getan, es schmeckte scheußlich, also schüttete ich noch mehr Zucker hinein, er wurde aber nie wirklich gut, es war total unbefriedigend, aber ich war durstig und es war  besser als nichts, allerdings  blieb es eine einmalige Sache. Alle fragen an diesem Punkt, ob ich betrunken war, daran kann ich mich nicht erinnern, aber es war sehr wahrscheinlich, denn ich musste ja zwischendurch immer wieder kosten, ob aus dem sauren Most nun wieder Süßmost geworden ist. Bis heute kann ich nicht verstehen wie Leute gerne sauren Most trinken.

Es gab aber nicht nur rachsüchtige Tauschnecken, sondern auch liebe Weinbergschnecken und süße kleine Schrinkelschnecken, die mich mit ihren Fühlern faszinierten. Man konnte sie mit den Fingerspitzen antippen, dann zogen sie sie ein, um sie dann ein paar Sekunden später wieder auszufahren, dann wieder antippen, einziehen, antippen, einziehen, antippen, einziehen an....... ähhh sorry, ein lustiges Spielchen eben :-).

In einem Schuhkarton sammelte ich sie und fütterte sie mit zarten frischen Salatblättern und Erdbeeren. Aber sie fühlten sich vermutlich nicht so wohl bei mir, denn am Morgen waren immer alle verschwunden, was ich lange nicht wusste war, dass meine Großmutter sie abends immer wieder weit weg von ihrem Garten frei ließ.

Das waren  die schönsten fünf Jahre  meines Lebens, vermutlich wurde in dieser Zeit ein Depot an Kraft angelegt, das mir später half alles zu überstehen.

Auch heute noch laufe ich gerne barfuß über die Wiesen und die Rache der Schnecken ist immer noch etwas vom Schlimmsten, der Keller ist  noch genau gleich, allerdings besser beleuchtet und es wohnen zu den erwähnten Tieren auch noch Schlingnattern und Feuersalamander darin, aber von Ratten keine Spur.

LG
Epines
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Adrenalinpur

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ziemlich geschmacklos der "Witz"
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Epines

  • Gast

@ Adre stimmt, im Nachhinein sehe ich es auch so.

LG Epines
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Fee

  • Gast

Wie sagt der Sadist, wenn der Masochist fleht: "Bitte, bitte quäle mich!" ?
"NEIN!"
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Epines

  • Gast

http://www.youtube.com/watch?v=Ce_DjlvxFo8

http://www.youtube.com/watch?v=J1-Nwpk0PYc

:-))
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Epines

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Oma sass im Wartezimmer des berühmten Arztes. Da kam die Sprechstundenhilfe und erklärte: "Heute hält der Herr Professor keine Sprechstunde!"
Oma blickte freundlich, blieb aber sitzen. Die Sprechstundenhilfe erhöhte ihre Lautstärke, und zum Schluss schrie sie so, dass die Fensterscheiben klirrten.
Aber die schwerhörige Oma blieb trotzdem freundlich lächelnd weiter sitzen. Da schrieb die Sprechstundenhilfe schliesslich auf einen Zettel: Heute keine Sprechstunde! und hielt ihn der Oma vor die Augen.
Oma nickte verlegen: "Ach Schwester, bitte schön, lesen Sie es mir doch vor, ich habe meine Brille vergessen!"
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Epines

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Jürgen von der Lippe - Die XXL Show

http://www.youtube.com/watch?v=LJp4xN4ErnU
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Epines

  • Gast

Die Lehrerinnen (Missfits)

http://www.youtube.com/watch?v=OB_HRBTYdPo
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Epines

  • Gast

Betrachtungen eines Kirschbaumes

Wer je einen Kirschbaum pflanzte, weiß, dass man beim setzen, in erster Linie daran denkt wie es einmal sein wird, so viele Kirschen essen zu können, bis man fast platzt und wirklich genug hat.

Umso wichtiger ist die Wahl des Baumes, denn man möchte natürlich süße, große Kirschen die außerdem knackig sind.

Als Kind lag ich oft in der Wiese unter einem Kirschbaum und sah zwischen den Ästen und reifen Kirschen den Wolken zu, die träge dahin zogen. Damals schon wusste ich, dass wenn ich einmal groß bin, ich mir irgendwo einen eigenen Kirschbaum pflanzen würde und ich dann keine Kirschen mehr klauen müsste, denn der Baum gehört mir dann ganz alleine.

Wie sehr ich mich täuschte, wusste ich damals noch nicht, aber davon später.

Der große Tag kam, ich pflegte ein eigenes Stückchen Land, eine Wiese nur, aber die allererste Handlung war einen Kirschbaum zu pflanzen. Eine Herzkirsche musste es sein, denn die mochte ich damals am liebsten.
Seltsamerweise fühlte ich mich dabei beobachtet, hatte jedoch keine Ahnung von wem und wo und konnte niemanden entdecken..

Nach fünf Jahren war es endlich soweit, ich sah einer glücklichen Ernte von genau fünf Kirschen entgegen.

Wie ich mich freute, kann ich hier gar nicht beschreiben. MEINE ersten eigenen Kirschen!
Sie reiften wunderbar und ich fragte mich, wann ich sie pflücken kann, wann sie wohl genau reif und süß sind.
In der Hecke in der Nähe bewegte sich etwas, aber ich konnte wieder niemanden ausmachen.

Jeden Tag sah ich nach und fieberte dem Genuss entgegen.

Doch dann passierte ein unglaubliches Drama, eines Morgens hingen nur noch die Kerne an den Stielen in den Ästen.
Ein bösartiger Räuber (oder gar zwei?) hatten sich über MEINE Kirschen hergemacht und alle geschlemmt. Es war schwer die herbe Enttäuschung weg zu stecken, aber ich tröstete mich damit, dass der Baum ja nun beginnen würde, jedes Jahr Kirschen zu tragen.
Nun so war es nicht ganz, entweder schlug der Frost zur Blütezeit zu, oder Dauerregen, so das die befruchtenden Insekten nicht fliegen konnten, oder er trug Früchte und ein einziger heftiger Regenschauer, kurz bevor sie reif waren, brachte sie zum Platzen und sie faulten innert kürzester Zeit.

Der Baum wurde größer und mächtiger und seine Äste ausladender und oftmals war es genau so, wie ich es mir als Kind erträumt hatte, nur die Muse fehlte meist, mich unter dem Baum auszustrecken und zu träumen.
Meine Naivität die ich beim pflanzen hatte, nämlich das ich einen eigenen Baum besitzen werde, verlor ich mit dem Wachsen und Gedeihen des Prachtstücks gründlich.

Dieser Kirschbaum gehört in Wirklichkeit, den Spatzen, Staren, Wendehälsen, Raben, Elstern, Meisen und auch noch allen anderen heimlichen Mitfressern, aber keinesfalls mir. Ja sogar die Hunde denken, einen Anspruch auf die Kirschen zu haben.

Nur die Katze verzichtet gönnerhaft und schmeichelt sich dadurch bei mir ein, streicht mir um die Beine und mauzt: „Du darfst alle alleine essen, ich will nur die Vögel.“
Dabei war ich mit diesen diebischen Räubern noch solidarisch, habe der Katze eine Glocke umgehängt, um sie zu schützen, ist dies nun der Dank dafür? Anstatt nur zwei Elternvögel, machen sich nun auch noch ihre Jungen an MEINE Kirschen.

Ok, ok, da stehe ich heute Morgen auf der Leiter und ernte meine zuckersüßen Herzkirschen und futtere, beobachtet von den Hunden, die immer hoffen, dass was runter fällt, sicherlich ein ganzes Kilo dieser leckeren Früchte.
In der Hecke nebenan, regen sich zwischenzeitlich welche so tierisch und laut auf, dass ich beinahe ein schlechtes Gewissen habe, meinen eigenen Baum zu plündern.
 
Im Grunde verhält es sich nämlich wirklich so, dass der Baum ihnen gehört, sie waren ja auch schon beim Pflanzen dabei. Hatten ihren Kinder und Kindeskindern erzählt, was da einmal Wunderbares auf sie zukommt und freuen sich ebenso lange auf die Früchte wie ich.
So ein Kirschbaum nährt demnach nicht nur mich und meinesgleichen, sondern auch viele andere Lebewesen.
Angefangen von den Blüten, die Insekten Pollen liefern, den Frostspannern (kleine grüne Räupchen), die sich an den Blättern gütlich tun, den Meisen und viele andere Vögel, welche die saftigen Frostspanner danach ihren Jungen füttern. An manchen Jahren naschen auch Maikäfer an den neuen saftigen Blättern. Die Kirschen sind außerdem wertvolle Wasserlieferanten. Wenn es kaum regnet, können die Tiere ihren Flüssigkeitsbedarf durch Kirschen abdecken, vermutlich ist dies auch der Grund warum sie bei trockenem Wetter, wie gerade in diesem Jahr, mehr Kirschen als sonst naschen.

Dann am Schluss, nachdem man ein langes Jahr auf die Früchte gewartet und sich gefreut hat, kommen die Menschen daher, klauen die Kirschen und machen daraus so etwas Grässliches wie Alkohol! Also das versteht kein einziger Vogel! Und die Hunde erst recht nicht.

Nun denn, die Herzkirschen eignen sich weder für Kirsch, noch für den Verkauf, da sie sehr schnell braune Flecken bekommen und die Konsumentin von heute, will nur tadellose Ware, die schön aussieht, wie sie schmeckt ist leider zweitrangig, denn man nimmt zwar wahr, dass die Kirschen nicht mehr so gut schmecken wie früher, hat es jedoch im nächsten Jahr schon wieder vergessen und kauft sie erneut.

Immer mehr Kirschen reifen unter Abdeckungen (na ja ist auch kein Wunder bei den vielen Räubern!), zudem platzen die hochempfindlichen Sorten wesentlich weniger, weil sie vor Regen geschützt sind. Dadurch ist natürlich die Sonneneinstrahlung verringert, was sich schlussendlich auf den Geschmack auswirkt. Manche Produzenten wässern vor der Ernte ihre Bäume (auch Obst), damit die Früchte schwerer sind. Kein Wunder schmecken diese danach fad.

Auch Bio-Kirschproduzenten sind auf einen regelmäßigen Ertrag angewiesen und immer mehr überdachen deshalb ebenso.

Wusstet ihr, dass Tafel-Kirschen stark dem Modetrend unterworfen sind? Die Konsumentin möchte zurzeit vor allem große und knackige Kirschen, also muss wer Kirschen produziert flexibel sein. Doch wie kann man dies bei Bäumen, die eine gewisse Zeit brauchen bis sie Ertrag liefern?
Ein heutiger Kirschbaum wird nur gerade 15 Jahre alt, dann wird er schon ersetzt. Somit wird er nicht allzu hoch und kann unter erwähnter Abdeckung wachsen.

Also meiner Meinung nach ist dies Baumquälerei!
Wo ist der Baumschutzverein, an den sich die gequälten Bäume wenden können?

Was gibt es schöneres als einen riesigen alten Kirschbaum, der Nahrung und Schatten für viele Lebewesen bietet? Wie krass ist doch der Gegensatz einer Streuobstwiese mit altem Baumbestand, zu einer abgedeckten Kirschplantage.

Na ja, manche Besitzer von Freilandkirschen sehen es auch als Jahreshöhepunkt, wenn sie ihre Kirschen erfolgreich gegen allerlei Mitesser verteidigen können.
Meine Tante hatte früher einen automatischen Schuss-Apparat, der von Zeit zu Zeit einen Knall abgab, also dies hat tatsächlich genützt. Die Stare flogen auf, drehten eine Runde und ließen sich dann beim Nachbarn nieder.

Meine Nachbarn hingegen haben bereits verschiedenste Methoden ausprobiert. Angefangen mit CDs die sie im ganzen Baum auf hängten. Im Jahr darauf waren es Petflaschen, dann oh Schreck (!) kam der schlimmste Versuch. Da hatten sie in jeden ihrer vier Bäume einen Radio aufgehängt, der rund um die Uhr lief, also auch nachts. Weder der klassische Kanal, noch die Dauersportnachrichten, der Rock, oder gar die Schweizer Volksmusik, haben die Vögel davon abgehalten genussvoll zu schlemmen.

Vielleicht hat sie die Musik sogar angeregt länger zu verweilen, also bei klassischer Musik könnte ich mir dies gut vorstellen und die männlichen Vögel, waren wohl eher auf den Bäumen mit dem Sportkanal anzutreffen. Die Einheimischen natürlich bei Folklore und die älteren bei Rock. Zum Glück haben sie nur vier Bäume! Die Vorstellung einen mit Techno, Goa, oder gar Trance zu beschallen ist fürchterlich, aber wer weiß, da hätten sie vielleicht die bunten und schrillen Vögel wie Eisvogel und Bienenfresser auch noch angezogen und ganz bestimmt sogar den Hänfling.

Mich hat es jedoch fast zum Wahnsinn getrieben! Dauergedudel rund um die Uhr, ich sage euch, das hält keiner aus! Ich war froh, als die Kirschen dann endlich verputzt waren.

In diesem Jahr nun, haben sie zuoberst eine Vogelscheuche platziert, dann überall Fahnen aufgehängt -kann sein, dass auch welche von der WM dabei waren – und Leintücher von Baum zu Baum gespannt. Natürlich hat dies die Vögel geärgert, denn es war wesentlich schwieriger zu landen, aber es war trotzdem möglich. Stare kamen eines Abends mit einer ganzen Kompanie und dann ging wie immer alles ganz schnell.

Och ne…ich kann es vom Fenster aus sehen, während ich hier tippe.
Kaum von der Leiter runter, erscheinen die wahren Besitzer des Baumes und ernten in rasender Eile, was noch rein mag, bevor dieser gemeine Dieb von Mensch (sie meinen mich!), sich auch noch an den obersten Ästen vergreift…

Na ja, wer einen Kirschbaum pflanzt und groß werden lässt, muss wohl schmerzlich akzeptieren, dass der Kirschbaum allen gemeinsam gehört, jeder nimmt was er braucht und jeder bekommt im Grunde genug. Denn ganz ehrlich, wer kann schon die Kirschen eines ganzen Baumes aufessen?

Wünsche euch einen schönen Tag und kauft Kirschen ;-)
Epines
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