Hallo,
ich muss mir im Moment einfach mal alles von der Seele schreiben, ganz anonym, wo mich keiner kennt.
Im Moment habe ich leider niemand wirklich zum Reden, zumindest nicht über diese Dinge. Mein Freund ist normalerweise der einzige, der mich versteht, aber ich habe oft Angst, im auf die Nerven zu gehen oder zur Last zu fallen mit meinen Problemen, die sich nie zu ändern scheinen.
Mir geht es im Moment wirklich nicht gut. Auch wenn ich nach außen hin im Moment anscheinend einen recht entspannten und fröhlichen Eindruck mache, sieht es in meinem Inneren ganz anders aus.
Vor etwa zwei Monaten habe ich meine Therapie beendet, weil ich das Gefühl hatte, nicht mehr weiter zu kommen und das Gefühl, es würde mir ganz okay gehen. Meine Therapeutin hat mir zwar in vielerlei Hinsicht geholfen, doch so ganz wurde ich nie mit ihr warm. Insgesamt war ich vier Jahre in Therapie, nicht immer bei ihr, auch längere Zeit stationär.
Im Moment habe ich oft wieder das Gefühl, nicht mehr weiterleben zu wollen. Vor allem Dinge aus meiner Vergangenheit belasten mich sehr stark, Dinge, die ich getan oder gesagt habe und die ich bereue oder für die ich mich sehr schäme.
Im Grunde schäme ich mich ununterbrochen für mich selbst oder habe starke Schuldgefühle. Ich hasse mich abgrundtief, weil ich so viel in meinem Leben falsch gemacht habe und früher wirklich ein kompletter Psycho war, ohne es zu merken. Ich habe mich so vielen Menschen gegenüber falsch und komplett durchgedreht verhalten. Manchmal kommt es immer noch vor, dass ich mich so verhalte. zB habe ich auch mitbekommen, wie sich eigentllich sehr gute Freundinnen hinter meinem Rücken darüber unterhalten haben, dass ich so selbstbezogen bin, was ja auch stimmt. Ich war so verletzt, aber sie haben ja Recht damit. Ich will nicht so sein und kann es irgendwie nicht ändern. Dafür hasse ich mich.
Ich kann es nicht wirklich beschreiben... am liebsten würde ich keinen Menschen mehr sehen, einfach weg von hier. Vor zwei Monaten ging es mir ganz okay und plötzlich brechen diese ganzen Erinnerungen an mein früheres Ich auf mich herein und ich muss wieder an Selbstmord denken, weil ich nicht akzeptieren kann, dass ich so eine durchgeknallte Bitch bin. Ununterbrochen Scham und Schuldgefühle, ich halte es langsam nicht mehr aus.
Ich bin nicht wirklich selbstmordgefährdet, da es Menschen in meinem Leben gibt, die ich sehr liebe und denen ich so etwas nicht antun könnte. Aber es ist so anstrengend, so leben zu müssen.
Vielleicht sollte ich wieder in Therapie gehen. Aber irgendwie denke ich mir 1. dass es ja nichts an meiner Vergangenheit ändert und 2. dass es mir abgesehen davon nicht so schlecht geht. Mir ist es eh peinlich, dass ich jetzt so lange in Therapie war und ich war so stolz, dass ich nun endlich ohne auskomme...
Ich weiß nicht, was ich mir hiervon erwarte, ich musste es mir einfach mal von der Seele schreiben. Vielleicht geht es jemand ähnlich wie mir oder vielleicht hat jemand Tipps. Vielleicht auch nicht, dann ist das auch okay.