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Autor Thema: Lithium  (Gelesen 9960 mal)

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Maye

  • Gast
Lithium
« am: 20 Juni 2009, 21:05:55 »

Hallo und guten Abend

Vor 9 Jahren wurde ich in die PUK (Psychiatrische Universitätsklinik Zürich) eingewiesen, ich wollte nicht mehr leben. Wie auch immer, der Grund ist heute (sehr gute psychologische und psychiatrische Betreuung) eher unwichtig.

Heute habe ich ein gutes Leben, bin zwar auf Medikamente angewiesen, aber ich funktioniere normal und bin, dank eingestimmtem Medikament, sehr stabil. Glücklicherweise bin ich wieder im  Berufsleben integriert und bin auf einem guten Karrierepfad (ich liebe meine Arbeit!).

Zurück zur PUK. Wie schon gesagt, dank den Ärzten und der Betreuung bin ich heute in der Lage, ein lebenswertes Leben zu führen. Es gab aber ein Problem: Lithium. Nach meiner Einlieferung wurde mir Lithium verabreicht. Heute weiss ich, dass Lithium in meinem Fall nicht hilfreich war. Ich bin nicht manisch-depressiv ....  Der Lithiumpegel wurde nicht kontrolliert, was schlussendlich zu einem Kollaps führte, ich habe im Korridor erbrochen und dann - Leere. Ich wurde ein Notfall. Anschliessend musste ich Schwangerschafts-, Drogen- und Alkoholtests über mich ergehen lassen. Zum Glück hat irgendwer herausgefunden, dass der Lithiumpegel zu hoch war .... Lithium ist tödlich, wenn nicht korrekt verabreicht!!!!!!!

Heute weiss ich, dass in der PUK mit Lithium experimentiert wird.

Bitte, ich kenne alle Euch nicht, aber bitte, begegnet Lithium mit Vorsicht! Und sollte jemand von Euch jemals in der PUK behandelt werden, bitte, bitte, seid vorsichtig!


Liebe Grüsse
Maye

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Fee

  • Gast
Re: Lithium
« Antwort #1 am: 20 Juni 2009, 21:37:12 »


Hallo Maye,

herzlich willkommen im Forum.


Einen Menschen im Krhs. ,ohne regelmässige Kontrolle des Lithiumspiegels,auf Lithium einzustellen,ist schon mehr als fahrlässig.


Lithium wird zur Dauertherapie von depressiven und manisch-depressiven Patienten eingesetzt.Ich selbst,nehme es 2xtgl. in Form von Quilonum retard 150mg.

Auch meine Ärztin "vergisst" immer den Lithiumspiegel im Auge zu behalten,also muss ich immer selber am Ball bleiben.Am Besten mit einem:

LITHIUMPASS in welchen jedesmal die Werte eingetragen werden.


Norm:

antimanische Wirkung 1,0–1,2 mmol/l

rezidivprophylaktische Wirkung 0,6–0,8 mmol/l



WICHTIG:
    
>1,5 mmol/l,Muskelzuckunge,Ataxie,Schläfrigkeit

> 3,0 mmol/l,Krämpfe,Dehydratation,Koma

> 4,0 mmol/l,potentiell tödlich

Achtung:im Einzelfall können erste Symptome
einer Lithiumintoxikation auch bei niedrigeren
Lithiumserumkonzentrationen auftreten


L.G. Fee
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Maye

  • Gast
Re: Lithium
« Antwort #2 am: 20 Juni 2009, 21:56:51 »

Hallo Fee

Danke, dass du über Lithium sprichst!

Fee, ich wollte in keiner Art und Weise über Lithium urteilen. Du verstehst das, nicht wahr? Lithium hat mich beinahe umgebracht, da es in meinem Fall nicht hätte verabreicht werden sollen. Das ist vor 9 Jahren passiert, heute habe ich eine abgestimmte Medikation, die mir ein gutes Leben ermöglicht.

Fee, ich danke dir, dass du geantwortet hast. Bis heute kann ich den Klinikaufenthalt nicht vergessen, und ich hege immer noch einen Groll gegen den Notfallarzt, der mir Lithium verschrieben hat. Nun ja, mit dem Wissen, dass die Klinik mit Lithium Experimente durchführt, sollte ich eher nachsichtig sein.

Liebe Fee, was soll ich sagen ... Danke. Ich war, aus eben meiner Erfahrung, völlig auf der Anti-Lithium-Schiene festgefahren.

Ich bin froh, dass du deine Erfahrung teilst, danke!

*hugs* Maye
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Fee

  • Gast
Re: Lithium
« Antwort #3 am: 20 Juni 2009, 22:24:59 »


Hallo Maye,

mit Lithium,oder Medikamenten allgemein,ist es im Leben so, wie mit "allen" Dingen.

ERFAHRUNGSSACHE

Hat man mit etwas gute Erfahrungen gemacht,möchte man sie gerne weiter geben,hat man schlechte gemacht,sieht man es als Aufgabe an,davor zu warnen.

Nicht das Lithium ansich ist ja nun aber schlecht,sondern manchmal eben der Umgang damit.Bzw. vor allem die Aufklärung,der Patienten,im Umgang mit Lithium,u.a. Medikamenten.

Viele Pat. schlucken auch einfach mal ,was ihnen so eben von ieiner Schwester in den Mund geschoben wird.Weil sie vertrauen,desinteressiert sind oder gerade garnicht in der Lage sind,sich zur Wehr zu setzen.

Solange ich in der Lage dazu bin,informiere ich mich jedesmal umfassend,bevor ich eine veränderte Medikation einnehme.
Aber oft höre ich,daß Leute nichtmal wissen,was sie einnehmen.Nichtmal die Wirkstoffgruppe und nur selten sogar, die Bezeichnung ihres Arztes.

L.G. Fee
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Jonas(Guest)

  • Gast
Re: Lithium
« Antwort #4 am: 20 Juni 2009, 23:51:38 »

Solange ich in der Lage dazu bin,informiere ich mich jedesmal umfassend,bevor ich eine veränderte Medikation einnehme.
Aber oft höre ich,daß Leute nichtmal wissen,was sie einnehmen.Nichtmal die Wirkstoffgruppe und nur selten sogar, die Bezeichnung ihres Arztes.
L.G. Fee[/quote]

Wenn ich als erfahrener Alki einem jungen bzw unerfahrenen Menschen erkläre, wie man sich einen Rausch ansaufen kann, ohne das es einem speiübel wird, dann ist das wohl eine Hilfe???
  Natürlich gibt es Fälle wo es ohne Medis nicht mehr geht, aber ob die uninformierten idioten dümmer sind als die informierten Eingeweihten, das wage ich zu bezweifeln.

lg
Jonas
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Fee

  • Gast
Re: Lithium
« Antwort #5 am: 21 Juni 2009, 08:25:15 »


*****Natürlich gibt es Fälle wo es ohne Medis nicht mehr geht, aber ob die uninformierten idioten dümmer sind als die informierten Eingeweihten, das wage ich zu bezweifeln.*****



Es geht nicht um klüger oder dümmer,sondern um informiert .



Darum zu wissen,wie wirkt es,o.k. vllt. nicht jedermans Interesse und auch zu speziell ...

- In dem Lithium, in den zellulären Natrium - Kalium - Strom eingreift, wird vermutlich insgesamt die zentrale Erregbarkeit des Gehirns herabgesetzt.


- Abfall der Kalziumkonzentration in den Zellen. Genau, da die sog. intrazelluläre Kalziumkonzentration bei der manisch-depressiven Erkrankung typischerweise erhöht ist.


-  GABA ist ein Botenstoff im Gehirn der, wie andere Botenstoffe auch, direkt mit der Stimmungslage in Verbindung gebracht wird. Lithium sorgt für eine erhöhte Freisetzung von GABA


- Lithium führt zu einer erhöhten Abgabe des „Stimmungstransmitters“ Serotonin und hemmt gleichzeitig dessen Abbau.


... ,aber doch zumindestens,auf was muß ich achten.



L.G. Fee



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Ladeeda

  • Gast
Re: Lithium
« Antwort #6 am: 21 Juni 2009, 22:56:09 »

Ich habe Lithium auch mal über 1 1/2 Jahre genommen. Genau wie Fee habe ich damals 150mg Quilonum morgens und abends genommen. Als ich auf Lithium eingestellt wurde kam es trotz regelmässiger Kontrollen manchmal zu einem zu hohen Lithiumspiegel (in zwei Fällen aber mein eigener Fehler, weil ich die Zeiten nicht genau eingehalten habe) und das habe ich auch sehr schnell zu spüren bekommen, wie gesagt war das aber nur anfangs der Fall.
Was ich sehr nervig fand, waren die Zitterhände (manchmal wirklich extrem) und das ständige Wasser lassen... nun gut, das nimmt man aber in Kauf wenn einem das Medikament sonst hilft. Das war bei mir aber nicht der Fall, deshalb hab ichs dann nach 1 1/2 Jahren abgesetzt.

LG
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Fee

  • Gast
Re: Lithium
« Antwort #7 am: 22 Juni 2009, 00:18:57 »


... ja,liebe Ladeeda,das Zittern meiner Hände,ist bei mir auch extrem,aber wie Du schon auch geschrieben hast,"besser" das als ..........


....... als z.B. nochmal 6 Monate Psychiatrie  :-X

L.G. Fee
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