entschuldige kleines, wenn ich dich wieder wecken muss, auch noch zu dieser späten stunde...
du fehlst mir immer noch. sag mir, ist das die reue, die du mir hinterlassen hast, ist das dein abschiedsgeschenk an mich, diese leere? ich würde sie so gerne füllen, doch nichts kann mir wiederbringen, was man mir nahm, mein herz, meinen schatz, mein ein und alles, dich mein liebling. jenny, ich mag nicht mehr so oft an dich denken und um dich weinen, doch, es tut so weh... es tut alles so weh in mir, ich verblute innerlich und kein anderes blut könnte mich am leben erhalten, wenn es nicht deines ist...
ich wollte vor kurzem, nur für einen ganz kleinen moment, einen ersatz für dich finden, einen lückenfüller, einen seelentröster... weil ich weiss, das kein menschliches wesen mir die wärme geben könnte, die du mir gabst... nicht einmal um nick trauere ich so sehr, wie um dich, nie hab ich mir so sehr die schuld an allem gegeben, wie an deinem tod. ich wollte eine kartäuser mir holen, eine teure katze, ich weiss. doch nichts ist so kostbar wie du es warst und immer sein wirst, das weiss ich selbst... warum hab ich dich nur gehen lassen? wie konnte ich nur so blind und dumm sein? wie konnte ich nur etwas so scheußliches zwischen uns lassen? wie konnte ich dich, meine liebste, nur umbringen durch die vergesslichkeit, durch diese unachtsamkeit, durch meine fehler... für die du büßen musstest. könnte ich doch nur... jah, ich weiss, man kann die zeit nicht zurückdrehen, aber wie oft habe ich mir das nicht schon gewünscht, nur wegen dir...
es wäre mehr als falsch, würde ich nach ersatz für dich suchen, aber wie viele fehler habe ich nicht schon begangen in meiner kurzen laufbahn? macht da einer mehr noch etwas aus...? jah, weil ich wenigstens aus deinem entschwinden eine lehre hätte ziehen sollen, doch bitte verdenk mir diesen kurzen schwächlichen gedanken nicht. ich bin so einsam und verloren ohne dich... ich brauch dich immer noch, ich werde dich immer brauchen... du bist immer noch das messer, das man mir genüßlich im bauch herumdrehen könnte, alleine wenn ich deinen namen höre... ein stich, bei jedem blick auf die fotos von dir, auf die von mir gemalten bilder, die ich nur für dich malte; oh wie viele anläufe brauchte ich damals, um dich so zu malen, bis ich es für ausreichend hielt! und selbst das war nicht genug... ich war neun, aber fühlte mich wie ein großer künstler. du warst meine muse, meine inspiration und das bist du heute noch... nur bringe ich keine fröhlichkeiten mehr auf die leinwand... nicht mit dem schmerz in meiner brust, nicht mit diesem schwarzen loch, dass du in mir hinterlassen musstest, was habe ich auch anderes verdient?
bitte, mein schatz, glaub mir, wenn ich sage, dass kein anderes geschöpf auf mutter erde jemals dir nahe kommen könnte, dir auch nur ansatzweise das wasser reichen könnte. du bleibst das wundervollste wesen, dass ich je kennenlernen durfte und kein mensch wird jemals verstehen können, was ich für dich empfinde, doch das ist egal. es ist alles egal, denn ich hab dich verloren und das werd ich mir beim lebtag nicht verzeihen können und auch nicht darüber hinaus!
ich musste gerade an so viele kleine erinnerungen aus unserer gemeinsamen vergangeheit denken. an die warmen fliesen, auf die du dich so gerne gewälzt hast, genauso auch die steinplatten im garten... an die stunden, in denen ich dich gestreichelt und dein weiches haar gekämmt hatte... ich hätte es viel länger gekämmt, hätte ich gewusst, wie es um unsere zukunft bestellt ist. weisst du, zu meinen eltern sagte ich immer, du würdest ewig leben, du könntest nicht sterben, das ginge gar nciht, weil ich dich wie eine prinzessin behandelte, dich liebkoste wie keinen anderen... bis... jah, bis zu jenem tag... ich würde so gerne ihm die schuld geben, doch dazu habe ich kein recht, denn ich war es, die die kontrolle verlor über das alles, ich war es, die es zuließ, die dich ins grab brachte.... jenny, bitte verzeih mir doch! bitte, quäle mich nicht durch die nächte, in denen ich mir wünsche, das alles sei nie passiert, sei nur ein schlechter traum gewesen... um dann aufzuwachen in der realität und feststellen zu müssen, dass dein kissen kalt und leer ist... ich habe dir immer mein kissen gegeben gehabt, damit du platz hast und ich selbst hab mit dem kopf nur auf der matratze geschlafen, doch es macht mir noch tausendmal weniger aus, als es damals schon tat, weil ich dich liebte wie kein zweites wesen und das werde ich immer tun... ich nannte dich so vieles, gab dir unendlich viele kosenamen, weil dir keiner gerecht wurde. schneetiger, eisprinzessin, süßer weißer engel, meine kleine schneekönigin, mein süßer fellknäuel, mein ein und alles, mein... ich kann nicht klar denken, wenn ich mich an dich erinner, weil ich nur noch weinen, nicht mehr lachen kann, wenn ich dich wieder in meinem mikrigen herz pochen spüre.... jenny... ich liebe dich
ich geb dir einen gutenachtkuss mein schatz, schlaf gut, deine mama... die sich gerade gerne erschießen würde wegen dir... es tut mir so leid... bitte... ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen, mit jeder träne, die ich für dich vergieße...
träum süß in deinem, dir verdienten himmel