Was soll ich nur machen? Mein Kopf sagt , geh in die Klinik. Erstmal egal auf welche Station, nur erstmal aus der Schusslinie raus. Mein Gefühl ist aber dagegen, weil ich Angst habe, wie es auf einer anderen Station zugehen wird.
Hallo Rumpelmuck,
in einem ähnlichen Zwiespalt befand ich mich vor vielen Jahren – und entschied mich für den Klinikaufenthalt. Was hätte dort schon so schlimm sein können, dass es keinen Versuch wert gewesen wäre?
Du sagst, Du hast Angst, wie es auf einer anderen Station zugeht, die Du noch nicht kennst. Hast Du keine Angst, was passiert, wenn Du zu Hause bleibst und genauso weitermachst wie bisher? Ist die Chance auf eine Verbesserung Deines seelischen Befindens in einer Klinik nicht um einiges größer, weil man sich dort mit psychischen Erkrankungen auskennt, Du offen darüber reden dürftest und aufgefangen wirst, wenn Du fällst?
Denk dran: Wenn Du Dich freiwillig in eine Klinik aufnehmen lässt, kannst Du auch jederzeit wieder gehen. Du wirst nicht gefangen gehalten und verlierst nicht Dein Selbstbestimmungsrecht, sobald Du Dich in stationäre Behandlung begibst. Verstehst Du, was ich sagen möchte? Es ist Deine Entscheidung!
Ein guter Freund von mir bekam vor Jahren auch „nur“ einen Platz auf einer allgemeinen Station, weil die für Depressionen voll belegt war. Er hatte damals eine schwere Depression und war froh, überhaupt aufgenommen worden zu sein und sagte: „Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn ich nicht in die Klinik gegangen wäre...“. Damit spielte er auf seine suizidalen Gedanken / Absichten an. Vielleicht ist es bei Dir ähnlich: Wenn Du so „fertig“ bist, dass die Liebe zu Deiner Partnerin das Einzige ist, was Dich noch vom Selbstmord abhält, ist vermutlich ALLES besser, als die Situation unverändert zu lassen.
Ich wünsche Dir den Mut, den Du jetzt brauchst!
Alles Liebe
Ina