Kann mir einer sagen, inwiefern ein stationärer Aufenthalt etwas ändert oder nicht? Wie kann ich mir das vorstellen? Was macht man da? Wie lange dauert so etwas? Ist wohl individuell und kommt immer auf die Symptome an und schwer dazu was Generelles zu sagen. Im Moment ist es so, das kein Med anschlägt, abgesehen von Nebenwirkungen Nach jedem Gespräch mit meinem Therapeuten fühle ich mich nur noch etwas verstörter.
Ansonsten kann ich aufstehen, ich kann arbeiten, ich kann mich mit Freunden treffen, dabei lachen, Witze machen. Das alles bedeutet nur nichts. Ich imitiere, funktioniere. Das kann ich bestens, keiner merkt was. Ich selber komme mir dabei vor wie ein defekter Roboter, dem nur endlich noch die Sicherung richtig durchbrennen muss. Eigentlich warte ich darauf, funktioniere so lange eben noch, selbst wenn das eher vegetieren ist. Seit 3 Monaten geht nicht mehr viel, aussen den Routinen eben. Ich kann kein Buch mehr in die Hand nehmen, sonst habe ich 1-2 die Woche gelesen. Ich kann nicht mehr wirklich schreiben, das war immer mein Ventil, ging von alleine. Beides waren Dinge, dir mir viel bedeutet haben.
Neben dem kommt das Denken dazu, das habe ich schon immer gemacht, aber es wird von Tag zu Tag schräger. Immer wieder der selbe Gedanke, wieder und wieder, immer mehr werdend. Das alles hat doch keinen Sinn mehr, du solltest es beenden. Das ganze in radikaleren Worten und konkreten Ideen. Das ist das erste mit dem ich am Morgen aufwache, das letzte mit dem ich einschlafe und ein Dauerbrenner üben den Tag verteilt. So sehr ich darüber sinniere das Ergebnis ist immer das Selbe, es erscheint mir logisch alles zu beenden, unlogisch ist nur, dass ich mich noch der Konsequenz entziehen kann.
Das ganze macht mir von Tag zu Tag mehr zu schaffen. Mein Therapeut schaut manchmal erschreckt, erinnert mich wieder daran, ich soll sagen, wenn ich für mich selber eine Gefahr da stelle, es nicht mehr aushalte. Ich sage immer, dass es nicht so ist. Hier beisst sich der Hund in den Schwanz, irgendwann reicht der Zustand wahrscheinlich eben. Ich bin mir dessen bewusst.
Nur spiegele ich nach aussen ein komplett anderes Bild als mein Inneres ist. Wie sollte ich das meinen Freunden erklären, ich will da auch keine mitleidigen Blicke oder einen Stempel. Das andere Problem mein Arbeitsgeber. Ich bin mir sicher, bei Publik entwickelt es sich in eine Katastrophe und die Arbeit ist das was eine gewisse Routine in mein Leben bringt, der einzige Grund zum ausstehen.