Es ist eigentümlich, Claudi,
aber mit zunehmendem Alter kehren auch die Gefühle zurück, die mit frühen und auch späteren Erinnerungen verbunden sind, vermutlich weil kein Grund mehr besteht, diese im Unterbewusstsein gebunkert zu halten, um sich oder nahestehende Mitmenschen vor ihrer mitunter bedrückenden "Macht" zu schützen, weshalb zum Beispiel Großeltern sich in der Regel besser in ihre Enkel einfühlen können als Eltern in ihre Kinder. Meine Kindheit ist mir heute näher denn je, es bereitet mir kein Unbehagen mehr, sie in das Gesamtbild meiner Entwicklung und Persönlichkeitsbildung bis zum heutigen Tage miteinzubeziehen als wesentlichen Bestandteil derselben, und tatsächlich zieht sich der eine oder andere Wesenszug durch meine Biographie wie ein roter Faden.
Und stimmt - nur ich könnte ihn "brechen", nur... warum? Im Gegenteil, durch die Akzeptanz meiner Kindheit ist mein sogenanntes Individuum nur noch ausgeprägter und gleichzeitig solider geworden. Hätte ich früher auch nicht gedacht, das dem so ist. ;-)
Erspürt gespürt gelebte Grüße
Sintram