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Zusammenfassung

Autor: Ina
« am: 20 September 2017, 16:44:44 »

Liebe ist die Antriebsfeder für das Leben.

Wunderschön formuliert! Ich empfinde das genauso. In einem anderen Thread schrieb ich vor ein paar Tagen, dass die Liebe für mich die Basis allen Glücks und der wichtigste Stützpfeiler in meinem Leben ist – und wollte damit in etwa dasselbe ausdrücken. :)

Ich glaube zwar, dass es sehr vielen ähnlich geht, aber nicht, dass es grundsätzlich für jeden gilt. Nicht jeder findet seine Erfüllung in der Liebe – das kann man meiner Meinung nach nicht so verallgemeinern. Manch einer legt wahrscheinlich mehr Wert auf ganz andere Dinge.


@ nubis: Dass z.B. eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse oder ein Ungleichgewicht der Neurotransmitter zu depressiven Verstimmungen oder auch zu ausgeprägteren depressiven Symptomatiken wie langanhaltende Antriebsarmut, Lustlosigkeit, Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit usw. führen kann, ist ja allseits bekannt (und ja, das sollte man auf jeden Fall vom Arzt überprüfen lassen – da stimme ich Dir zu!), aber dass es den Wunsch, zu sterben – wohlgemerkt ohne sonstige Symptome einer Depression – verursachen kann, ist mir neu. Hast Du dazu evtl. eine Quelle, wo man Genaueres darüber nachlesen kann? Das würde mich sehr interessieren! :)
Autor: Gast und Mitleser
« am: 20 September 2017, 15:46:32 »



Irgenwie passt hier nichts zusammen, zumal er noch zufrieden und glücklich ist. Was soll ich also darüber denken? Vielen hier im Forum geht es sehr schlecht...
Gast und Mitleser

Hallo,

ich danke euch für eure offenen und ehrlichen Antworten.

Hier wird von allen dem Wunsch nach dem Ableben ein Leiden vorausgesetzt. Ich bin ein Beispiel dafür, dass es nicht so sien muss. Dies beabsichtigte ich mit meinen Aufzählungen zu verdeutlichen - und diese Aufzählungen waren (entgegen einiger Behauptungen) keineswegs nur materieller Natur. Über meinen Titel und viele andere Seiten meines Lebens habe ich nicht wirklich viel erzählt. Es sollte nur verdeutlichen, dass ich das habe, was andere Menschen glücklich macht und wonach sich jeder sehnt - Freunde, Familie, Partner, keine Geldsorgen usw. Ich mache im Grunde nichts anderes, als sich jeder andere Mensch auch im Leben. Ist ja nicht verwerflich...

Dennoch ist da das starke Gefühl zu gehen - und ich finde einfach keinen Grund. Wollte einfach nur wissen, ob es noch jemanden gibt, der so fühlt.

Bristol
[/quote]

Hallo Bristol,

eigentlich habe ich auch alles, zumindest vermisse ich nichts was mir das Leben noch angenehmer machen könnte. Ich gebe mal offen zu, auch ich habe schon mit "Selbstmordgedanken" gespielt. Oft frage ich mich, wozu ich überhaupt auf dieser Welt bin, ich sehe oft nur Hass und Neid, Hinterhältigkeit und Boshaftigkeit um mich herum. Ich brauche nur den Fernseher einschalten und schon habe ich ein mulmiges Gefühl. Obwohl ich davon nicht selbst betroffen bin, dreht es mir manchmal den Magen um. Ich will damit sagen - es kann dir noch so gut gehen, irgendwann stehst du da, der Punkt ist erreicht, und du stellst dir selbst die Frage, wozu soll ich eigentlich noch weiter machen. Ich glaube, ich habe deine Zeilen völlig missverstanden, man kann noch so viel haben, das letzte Hemd hat keine Taschen, du kannst nichts mitnehmen. Liebe ist das Zauberwort, solange du Menschen um dich hast, wofür es sich lohnt zu leben, wird es auch immer wieder einen Ausweg aus der düsteren Gedankenwelt für dich geben. Liebe ist die Antriebsfeder für das Leben.

Denk mal drüber nach...

LG

Gast und Mitleser
Autor: nubis
« am: 20 September 2017, 09:37:55 »


Hallo,

Grade wenn es keinen ersichtlichen Grund gibt, sollte man gesundheitliche Ursachen in Erwägung ziehen.
Ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn kann verschiedene Ursachen haben und muss nicht mit Sinnsuche und erfülltem Leben verknüpft sein.

@Bristol
Wenn du das noch nicht gemacht hast, wäre es eine Option deinen Hausarzt aufzusuchen und das abklären zu lassen.
Von Schilddrüse bis Nebenniere - es gibt verschiedene Möglichkeiten die eventuell medikamentös behandelbar sind und im Grunde gar nichts mit der Psyche zu tun haben - auch wenn sie sich darauf auswirken - und auch die Einnahme eines Antidepressivums ist keine Schande.

LG





Autor: Ina
« am: 19 September 2017, 17:11:17 »

Also, ich habe hier durchaus schon öfter gelesen, dass jemand im Grunde "alles" hat und dennoch nicht glücklich ist, sondern sich auf dieser Erde schlicht und ergreifend fehl am Platze fühlt.

@ Bristol: So, wie Du Dein Leben beschreibst (auch wenn es nur oberflächliche "Eckdaten" sind), klingt es für mich nach dem typischen Klischee, wie ein Leben sein "müsste", damit man glücklich und zufrieden ist und sich wohlfühlt. Tolle Partnerschaft, schnelles Auto, ein angesehener Job usw. – das sind doch die typischen Dinge, die heute vermeintlich von Bedeutung sind. So wird es uns von der Gesellschaft vorgelebt! Man braucht nur mal den Fernseher einzuschalten und sich fünf Minuten lang von der Werbung berieseln zu lassen: Da sieht man dann blonde, aufgestylte Barbie-Püppchen, die sich auf der Motorhaube eines rot-glänzenden Ferraris räkeln – daneben ein durchtrainierter Typ mit Dreitagebart, dem es ja sooo gut geht, weil diese hübsche Lady seine ist und auch der tolle Wagen ihm gehört – und im Hintergrund sieht man noch das riesengroße Haus mit blitzend-reinen Fenster, davor im Garten die fröhlichen Kinder, die ausgelassen mit dem Hund spielen und blah blah blah...

Ja, sicher ist das übertrieben ausgedrückt, aber verstehst Du dennoch, was ich sagen möchte? Solche und ähnliche Werte werden uns allen heutzutage als wichtig vermittelt und für manch einen ist es das tatsächlich. Finde ich okay – von mir aus soll jeder sein Leben so führen, wie er glücklich ist. Wenn man sich mal umhört, was die Leute sich für ihre Zukunft wünschen, ist wohl eine der häufigsten Antworten: Beruflich Karriere machen und Familie gründen mit Haus und Hund usw... Die Stützpfeiler des Lebens, die Sicherheit schaffen – auch im hohen Alter noch.

Du sagst, Du seist rundum zufrieden. Vielleicht – und das ist natürlich nur eine Theorie meinerseits – glaubst Du tatsächlich, dass Du glücklich und zufrieden bist, weil es ja so sein "müsste", wenn Du doch "alles" hast. So wird es einem von klein auf von allen Seiten eingeflößt, bis man selbst daran glaubt und sich genau diese Dinge zum Ziel setzt, auf welches man jahrelang hinarbeitet. Aber ganz ehrlich: Dass Du "rundum zufrieden" bist. glaube ich nicht. Dann wäre der Wunsch, zu gehen, nicht derart ausgeprägt, würde sich Dir nicht immer und immer wieder in verstärkter Form aufdrängen. Dir scheint etwas ganz Bedeutendes zu fehlen. Etwas, was tief in Dir verborgen liegt und nie die Möglichkeit hatte, zum Vorschein zu kommen, möglicherweise weil es sich stark von den gesellschaftlich anerkannten Werten und Normen unterscheidet (?).

Mein Tipp: Horche mal in Dich hinein, ganz tief und vor allem Dir selbst gegenüber absolut ehrlich, ohne Dich daran zu orientieren, wie es (angeblich) "richtig" wäre. Wenn Du da keinen Ansatz findest, könntest Du es vielleicht so angehen: Stell Dir vor, Du würdest Dich für einen kompletten Neustart entscheiden und Dein Leben ganz neu aufbauen – ohne Freundin, Auto, Job und was Du sonst noch so hast. Nur Du – Du für Dich allein an einem Ort Deiner Wahl, mit Deinen Wünschen und Bedürfnissen, Deinen Sehnsüchten und Träumen, Deinen ehrlichen, persönlichen Vorlieben, Abneigungen und Interessen, Deinen Ansichten und Vorstellungen. Wie würdest Du beginnen? Zu welchen Menschen würde es Dich hinziehen? Welche Tätigkeiten, Aktivitäten, Hobbies usw. würdest Du gerne ausüben? Wie würdest Du Deinen Tag gerne gestalten, mit / in welchen Strukturen würdest Du Dich wohlfühlen? Usw...

Würde Dir ein Leben abseits der "Norm" vielleicht viel besser gefallen? Stell Dir vor, wie es wäre, völlig andere Dinge zu tun, andere Menschen um Dich zu haben, weit weg zu sein, Deine Prioritäten anders zu setzen, anderen Dingen Wert beizumessen und ein Leben zu leben, dass Deinem jetzigen überhaupt nicht ähnelt. Stell Dir total verrückte (aus aktueller Sicht "absurde") Situationen vor, in denen Du Dich befindest, und wie Du damit umgehen würdest. Lass Deiner Fantasie freien Lauf, lass Deine Gedanken einfach mal in verschiedene Richtungen fließen und ignoriere dabei alles, was jetzt ist und sein "müsste" oder "sollte". Vielleicht kannst Du da am Ende irgendetwas Positives für Dich herausziehen und Deinen inneren Bedürfnissen auf den Grund gehen. Das braucht Zeit und funktioniert – wie so vieles – nicht von heute auf morgen und ganz sicher auch nicht im Alltagsstress, der das Erfüllen der täglichen Aufgaben und Pflichten voraussetzt. Vielleicht mal ein paar Tage weg von zu Hause, ganz allein, ohne ein Handy, das ständig klingelt, ohne Kontakt zu Freunden und Familie – nur Du und Deine Gedanken. Das kann helfen, Dich zu "sortieren", Deine Gedanken in andere Bahnen zu lenken und Dich zu finden. Dich, wie Du wirklich bist und sein möchtest.

Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du einen (Deinen!) Sinn findest, für den es sich zu leben lohnt.


Liebe Grüße

Ina
Autor: Bella
« am: 19 September 2017, 15:48:29 »

Hallo Bristol,

wirklich nachvollziehen kann ich es jedenfalls nicht. Und wahrscheinlich auch sonst niemand hier im Forum. Ich habe dazu nur einen Gedanken: vielleicht fehlt dir eine geistliche/spirituelle Dimension? Ist es wirklich nur der Wunsch, zu sterben, oder steckt doch etwas anderes dahinter, vielleicht die dumpfe Ahnung, dass all diese rein materiellen bzw. irdischen Dinge nicht wirklich "genug" sind und doch noch etwas ganz Wesentliches in deinem Leben fehlt. Das ist das einzige, was mir dazu einfällt.

LG Bella