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Autor Thema: Dinge hinnehmen und akzeptieren  (Gelesen 5235 mal)

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Ina

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Dinge hinnehmen und akzeptieren
« am: 30 März 2009, 19:05:07 »

In einem Thread von Gypsy habe ich gerade einen Beitrag von Dejavu gelesen,
der mich irgendwie zum Nachdenken angeregt hat.

http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1237909986/6#6

Sie schreibt, dass man versuchen sollte, gewisse Dinge einfach mal hinzunehmen
und zu akzeptieren, dass einfach nicht immer alles perfekt ist. An sich finde ich
das gut - nur frage ich mich schon lange mehr oder weniger verzweifelt, wie das
funktionieren soll!

Dinge, die einen berühren...
Dinge, über die man viel nachdenkt...
Dinge, die einem wichtig sind...
Dinge, die einen einfach nicht mehr loslassen...
Dinge, die einen traurig machen...
Dinge, die bestimmte Gefühle in einem auslösen...

Wie schafft man es, darüber eben nicht mehr so viel nachzudenken, sondern sie
einfach zu akzeptieren, wie sie sind? Wie schafft man es, dass diese Dinge einen
nicht mehr so "verfolgen", sondern einen endlich "loslassen"?

Wie kann man einfach mal mit dem glücklich sein, was man hat - ohne immer
noch mehr und etwas noch "Besseres" zu wollen? Wie schafft man es, sich einfach
mal mit dem, was man hat, zufrieden zu geben?

Irgendwie will man immer mehr... oft auch Unerreichbares! Warum ist das so?
Weil man nicht wirklich weiß, wie das Unerreichbare ist und man einfach nur
hofft, dass es besser als das ist, was man hat?

Einfach mal zufrieden sein - das wäre wundervoll! Nur wie?
Gespeichert
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Friedrich_ohne_K

  • Gast
Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #1 am: 30 März 2009, 19:51:38 »

Ja liebe Ina,

wie schaft man es Dinge hinzunehmen und ich sage dir dass es für mich eines
der wichtigsten Aussagen sind die mich schon lange beschäftigen und ich mir
selbst für mich vor langer Zeit zu eigen gemacht habe -denn für mich gibt
es da genügend Gründe mittlerweilen es so auch zu leben.

Ich hatte diesen Satz ja schon lange aus meiner Suchtarbeit kennengelernt
und ich möchte ihn mal hier von Herrn Oettinger herzitieren dürfen:

"Herr schenke mir
die Gelassenheit
Dinge hinzunehmen
die ich nicht ändern kann !

Den Mut Dinge zu ändern
die ich ändern kann-

und die Weisheit
das eine von dem anderen
zu unterscheiden."

Diesen Satz habe ich mir schon vor langen zu eigen gemacht und er ist für mich so sinnig
dass ich ihn tagtäglich versuche zu leben denn er ist so richtig und da ich weis dass es sehr
viel Dinge um mich gibt die ich nicht verändern kann denn das können nur die anderen
das wird mir immer klarer denn ich kann nur für mich selbst entscheiden oder für mich selbst
handeln und das sollte ich auchn dann tun !

Schon aus sichtweise der anderen mal gesehen denn wen der Satz so stimmt dass jeder für sich
selbst nur verändern kann so ist es dann auch wichtig das dies auch dann jeder für sich selber
auch tut.

Das hat auch was mit Weisheit zu tun Dinge für mich zu entscheiden und ich bin vorsicht mal
denn ich werde oftz mißverstanden weil man mir einfach nie richtig zuhört wenn ich sage das
jeder für sich selber verantwortlich ist -also auch über andere nicht werten sollte.

Wenn du schreibst das du verzweifelt bist -dann hat dies doch auch was damit zu tun dass du es
vielleicht nicht verstehen kannst und dass ist genau das was ich meine ob du es je in der Hand
hattest dies auch zu verstehen zu können -oder ob dies nicht eine entscheidung des anderen
erforderlich ist ?

Wir muten uns in den Glauben dass wir immer alles für uns wahrnehmen müssen zu viel zu,
so ist zum Beispiel wenn einer oder eine dich nicht liebt oder akzeptiert -dies dann seine Sache
und nicht die deinige es betrifft zwar dich -aber diese Entscheidung wirst du nicht zu treffen haben
dies ist ganz klar seine Entscheidung was dich so zum verzweifeln bringt und was dich so mürbe macht.

Lwrne zu begreifen dass du nur für dich entscheiden kannst was du für dich machst und wen du liebst
oder akzeptierst dann hast du schon eine wesentlichen Schritt in diese Weisheit getan und besser gesagt
du handelst weise wenn du nur dich selber befolgst und nicht von anderen Dinge erwartest die du zwar für
erforderlich hälst aber es eben nicht deine Entscheidung ist sondern seine.

Dies ist was ich dann auch die "weisheit " nenne wenn du es befolgen kannst wenn du dir selber wieder glaubst.

Perfektionismus -fängt bei dir selber an und nicht bnei den anderen
und was für dich perfekt ist muss für einen anderen nicht sein !

In der Liebe würde ich sagen das die echte liebe eine übereinstimmung der meisten Dinge dann auch sind die
einen vereinen und ich habe mal den Satz geprägt sehr lkange her zwar aber er gilt für mich immer noch denn:

"Liebe -ist ein ständiges begehren des anderen !"

Wenn das möglichst übereinstimmt und beide eben das gefühl haben sie wollen sich -aber auch sie
brauchen sich -sie verehren sich und sie lieben sich -jedenm Tag erneut -dann ist es eben vollkommen.

So ist es eben auch mit dem verstehen

von sich selbst
von den anderen
von allen was ist !

für mich eines der wichtigsten Lebensgrundlagen geworden auch mal mit dem zufrieden zu sein
was ich habe - mich auf das zu konzentrieren was ich will und was ich für mich selbst tun kann.

Wenn ich für mich mal im reinen bin dann erst kann ich mich auch um die sorgen und Nöte der
anderen kümmern -dann habe ich auch die nötige Kraft ihnen zuzuhören ohne dass ich gleich selbst
mir wieder in erinnerung bringe und mein Gefühl mit mir durchgeht wenn es anderen schlecht geht.

Aber das führt jetzt zu weit denn "Gefühle" ist eines der wichtigsten Dinge die wir Menschen haben
mit ihnen sollten wir für uns aber auch um die anderen sehr vorsichtig umgehen denn sie sind schnell
verletzt und egal wie man es sieht es sind ´halt immer auch die eigenen und egoistischen dabei
die natürlich ihr dasein haben -aber sehr vorsichtig damit umgegangen wird denn man verletzt
jemand zu schnell in seinen eigen Aussagen ohne dies auch zu wollen deshalb ist dieses Posting
hier zu klein um auf die Gefühle und deren richtigen Umgang hier darzustellen.

Wichtig für mich aber ist dass man sehr wohl und jeder für sich seine eigen Entscheidung zu treffen hat
und nicht immer dies so "unmöglich" ist sondern auch getan werden muss um grade zu zeigen dass
jeder für sich seine entscheidung auch für das gemeinwohl dann wichtig war dies dann auch wieder
dann auch für jeden einzeln gelten sollte und nicht wie oft geschehen mit vorgehaltener Hand über
andere geredet oft wird oder man glaubt für andere entscheiden zu müssen.

Ich freu mich dass du dies als Gedasnke mal aufnimmst -ich habe es auch gelesen und habe ihr
auch schon dafür gratuliert zu dieser Aussage -auch ich finde es wirklich sehr wichtig mal bei sich selbst
nachzuschauen bevor man immer der versuchung nachgeht anderen helfen zu wollen -ich freu mich auch
für Deja die für mich jetzt schon eine doch durchaus tolle entwicklung macht und ich freue mich schon
mehr von ihr zu hören -dein Freund Friedrich
Gespeichert

dejavu

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #2 am: 30 März 2009, 20:04:17 »

hey liebe ina

nur eine kleine wortgruppe könnte ausreichen, dir bewußt zu machen
was uns alle so quält,
was uns nie zufrieden sein läßt,
immer mehr zu wollen,
ständig auf der suche zu sein,
immer zu grübeln,
sich von allen dingen berührt zu fühlen,
meistens davon traurig zu sein,
seine realitäten nich mehr objektiv einschätzen zu können

die dinge werden dich nie, niemals loslassen
du, ich, wir alle
wir müssen die dinge loslassen

danke für die pn
*michsehrgefreuthab`*
Gespeichert

kleine_Maus

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #3 am: 31 März 2009, 00:55:39 »

Hallo Ina,

*****
Wie schafft man es, darüber eben nicht mehr so viel nachzudenken, sondern sie
einfach zu akzeptieren, wie sie sind? Wie schafft man es, dass diese Dinge einen
nicht mehr so "verfolgen", sondern einen endlich "loslassen"?
*****
Ich glaube die Frage stellen sich hier sehr viele. Ich stelle sie mir auf jeden Fall des öfteren. ..und schon ist man wieder drin in der Gedankenspirale und denkt zur Abwechslung halt mal darüber nach.
Manchmal steigere ich mich dermaßen in bestimmte Sachen rein, das mein Herz anfängt zu rasen, mein Kreislauf spinnt und mir irgendwann schlecht wird. Das ist wirklich schrecklich! Für einige hier ist das wahrscheinlich auch nicht unbekannt, oder?
Ich versuche jetzt immer, wenn ich merke das es wieder anfängt, mich irgendwie abzulenken. ..mir ein beruhigendes Lied ins Gedächtnis zu rufen, unauffällige Atemübungen zu machen oder mich hochkonzentriert in die Arbeit stürzen. Es hat manchmal auch schon ein bischen funktioniert. [zum Bsp. heute auf Arbeit :-)]

Es ist genauso wie dejavu geschrieben hat. Wir müssen die Dinge loslassen! Das blöde ist, das wir das erst in sehr vielen winzigen Schritten lernen müssen.
 
@Friedrich
Dein erstes Zitat mag ich total. Leider ist es super schwer in best. Situationen gelassen zu bleiben.  :-/

*****
"Liebe -ist ein ständiges begehren des anderen !"
*****
Wenn ich dieses Zitat von Dir lese, stelle ich mir die Frage: Wenn ich nicht mehr begehre, liebe ich dann auch nicht mehr?

*mal wieder sehr nachdenklich und in sich gekehrte*
kleine Maus
Gespeichert

Friedrich_ohne_K

  • Gast
Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #4 am: 31 März 2009, 06:09:12 »

Ja kleine Maus,

denn Satz von Herrn Oettinger -mag ich auch sehr und habe mir deshalb sogar
vor Weihnachten X-stück davon besorgt um sie bestimmten Freunden als Weihnachtsgruß
zu senden denn sie sind sehr wahr wie ich schon betonte und haben durchaus mein Leben
auch beinflußt wenn nicht sogar entscheident verändert.

Was aber zu meinen Satz denn ich schon lange mal in einem anderen Forum - wo um Liebe
und um die beziehungen ging mal ein User uns alle fragte: "Was ist denn Liebe überhaupt ?"

Ich eben dann mit dem Satz "Liebe ist ein ständiges Begehren des anderen" eben auch
aussagte und ich auch nach wie vor dahinter stehe.
 -
Gut man darf jetzt das begehren jetzt nicht nur auf den Sex beziehen was zwar durchaus
wichtig ist -aber nicht nur denn in einer Beziehung spielen natürlich noch ganz andere
Faktoren eine Rolle.

Unter Dem Begriff "Begehren" stelle ich wesentliche teile und ich will es mal technokratisch
beantworten -ohne dass ich hier ins zynische gehen will aber auch nicht die "Hörigkeit" meine,
oder ausdrücken will denn die Beschreib ich ja schon in meinen Artikeln über die ACoAb)
(Anonyme Co- Abhängige) wo diese hörigkeit in eine gewissen abhängikeit dann letztlich
endet -auch die meine ich jetzt nicht.

Um es noch deutlicher zu machen was ich unter dem Begriff "den anderen Begehren" auch
noch glaube meinen zu müssen sind zum Beispiel:

- auf den Partner auch einzugehen ihn zuzuhören
- auf den Partner sich zu freuen wenn man alleine ist
- den Partner auch zu verzeihen, auch wenn es einem schwer fällt
- wenn man das Gefühl hat der Gedanke kreist sich nur noch um den Partner
- wenn man bereit ist auch was für den Partner zu tun ohne dass er darum bittet

es gibt da wahrscheinlich noch unzählige dinge die mir aber im moment nicht einfallen vielleicht weis
der eine oder andere noch ein paar -wichtig und das meine ich auch so ist das so mei"ne Ansicht von
diesem "Begehren des anderen" - um es auf ein anderes wort zu bringen "dass man halt auf ihn schaut"
so kann man es vielleicht auch dann aussagen, denn wenn dies einmal nachlässt dann ist es wirklich
keine Liebe mehr sondern ein Leben nebeneinander und wenn dann noch die von mir in den ACoAb
beschriebenenAabhängikeiten dazukommen wird die Liebe oft dann auch nur noch zur Qual.

Klar dass es auch verschieden Phasen der Liebe gibt -oder besser gesagt Abschnitte, so wird die
erste Liebe sich von der letzten nicht nur zeitlich unterscheiden sondern auch systemisch -so dass
die erste Liebe wesentlich mehr Kraft hat als die letzte -aber auch die letzte eben um die erfahrungen
der ersten liebe reicher ist -und Fehler die wir Menschen nunmal begehen eben sich dann erst in
der letzten liebe auswirken.

Was natürlich dann auch wieder das Verständniß zu einander vergrößert ist dann wiederum auch
die verletzung die vorher da war wenn sie geschehen ist - so ist das Leben eben das beste Beispiel
für die gelebte Liebe denn sie läuft hier Synchron zum erlebten.

Aber gut -dass ist eben meine Ansicht und ich denke jeder hat hier seine eigenen Erfahrúngen und
vielleicht hatte ich ein zu bewegtes Leben um dies zu beurteilen -aber so ist es nun mal und mehr
kann ich dann auch nicht dazu sagen, es ist immer eine persönliche sache und wird es auch bleiben.

Habe ich jetzt deine Fage beantworten können ! Kleine Maus -wenn nicht schreib mir ich werde
immer versuchen zu erklären was zu klären es gibt !

liebe grüße aus dem schönen Hessen Friedrich
Gespeichert

Mami-ela

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #5 am: 31 März 2009, 08:05:02 »

Liebe Ina!
Dieses Thema wird wohl die meisten hier sehr beschäftigen, mich auf jeden Fall schon über Jahre.
Und trotz Therapie schaffe ich es immer noch nicht, die Dinge so zu verdauen wie ich es gerne möchte. Nämlich so, dass sie mir nicht die Kraft rauben, dass sie mir nicht den Lebensmut nehmen u.s.w.
Ich denke, sich immer höhere Ziele zu setzen, liegt auch ein Stück weit in der Natur des Menschen. Sonst wären wir wahrscheinlich noch komplett körperbehaart und würden auf allen vieren laufen. Die Kunst ist es, sich erreichbare Ziele zu setzen und das ohne Druck. Wie gesagt, es ist eine Kunst!!!
Und wenn mal jemand ein Geheimrezept dazu hat, teilt es mir bitte mit!
Gespeichert

Emmi

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #6 am: 31 März 2009, 09:01:20 »

Liebe Ina,
vor allem dieses ewige Kreisen der Gedanken um das, was geschehen ist also vergangen ist und nicht zu ändern,
vor allem das wurmt im Kopf und raubt die Energie und den Weitblick für alles Neue.

Leider kann ich da auch kein Allheilmittel nennen.

Mich zwängen diese Gedanken oft so sehr ein, dass ich keine Luft mehr bekomme.

Seit kurzem nehme ich dann ein homöopathisches Mittel, das heißt IGNATIA D30. Man nennt es auch das Heimwehmittel oder Loslaß Mittel.
Wenn ich merke, dass ich mich wieder allzusehr in die Kränkungen und Verletzungen der Vergangenheit hineinsteigere, dann nehme ich diese Kügelchen, 5 Stück davon unter die Zunge legen, nicht zusammen mit stark aromatisierten Mitteln wie Zahnpaste oder Kaffee sondern dann eine halbe Stunde waren.

Das wirkt wahre Wunder bei mir.

Dieser krankhafte Zwang löst sich dann ganz schnell auf und ich kann wieder sachlich auf alles zurückblicken.

Ich wiederhole es, wenn ich merke es beginnt wieder alles zu Kreisen.

Das heilt zwar nicht die Wunden aber es gibt mir Zeit in mehr Gelassenheit darüber zu denken und dann immerhin heilt vielleicht die Zeit die Wunden.

Ist in der Apotheke frei erhältlich und kostet nicht viel.

Liebe Grüsse
Emmi
Gespeichert

Gypsy

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #7 am: 31 März 2009, 09:24:46 »

Liebe Ina, liebe Deja,

euch beiden erstmal vielen lieben Dank, für die Denkanstöße und für diesen Thread hier.

Mich beschäftigt es gerade ziemlich, wie ich das einfach mal annehmen kann, was ich habe - und ob das überhaupt richtig ist.

Gut, dass ich mich in jemanden verguckt habe, was "nicht sein darf" - weil ich meinen Grantel und er Frau und Kinder hat... das wird wohl irgendwann wieder vergehen (auch wenn es sich gerade nicht so anfühlt... aber zum Glück ist Gypsy ja lernfähig *seufz*).
Ich mache mir (zumindest in wachem und nüchternem Zustand) keinen Kopf darüber, wie ich ihn vielleicht doch kriegen könnte. Es geht mir mehr darum - wieso passiert das überhaupt? Wieso bin ich nicht einfach glücklich mit meinem Grantelmännchen mit all seinen Macken und Fehlern?

Erwarte ich zuviel?
Ich weiß es ehrlich nicht.

Deja, Du hast was von Alltag geschrieben. Ich glaube, dieser Alltag ist es, warum ich mich neben meinem Grantel so einsam fühle. So viele Kleinigkeiten, die - alle für sich betrachtet - nicht weiter schlimm sind. Aber in der Summe kommt was dabei raus... wo ich mich frage, ob das mein restliches Leben so weitergehen soll...

Aber wäre es mit einem anderen Mann auch auf Dauer anders?

Friedrich... Du hast etwas geschrieben:

**"Liebe -ist ein ständiges begehren des anderen !"
 Wenn das möglichst übereinstimmt und beide eben das gefühl haben sie wollen sich -aber auch sie  
brauchen sich -sie verehren sich und sie lieben sich -jedenm Tag erneut -dann ist es eben vollkommen.**

Ja, das wäre vollkommen. Vollkommen ist das Leben aber eher selten. Deswegen: wie ist es in der Realität? Gibt es das da auch, auch noch nach Jahren? Oder muss man sich damit abfinden, dass aus der Liebe irgendwann Alltag wird?

Wieviele kleine Enttäuschungen gehören dazu, muss man akzeptieren lernen - und wo fängt Respektlosigkeit an, die man nicht akzeptieren sollte?

Nur ein Beispiel:
Demnächst habe ich Geburtstag. Bisher hat Grantel sich in der Woche immer Urlaub genommen. Diesmal fällt er auf ein Wochenende, und in Grantels Job ist es da eher unwahrscheinlich, dass er frei bekommt - ein freies Wochenende im Monat steht ihm allerdings zu, und er kann "Wünsche" abgeben, wann er frei haben möchte. Was er oft, z.B. für Konzerte, auch tut. Ich hab ihn also mal gefragt, ob er da nun frei hat. Er meinte, das weiß er noch nicht. Er hätte es bis 15. März sagen müssen, wenn er da frei haben will. Und er könnte keinen Urlaub nehmen, weil er ja erst letzte Woche Urlaub hatte.
Hm. Also erstens wollte ich nicht, dass er eine ganze Woche Urlaub nimmt (ich arbeite ja auch die ganze Woche). Zweitens sind wir nun ja doch schon einige Jahre zusammen, er weiß, wann ich Geburtstag habe, und hätte einfach mal selbst daran denken können, sich da sein freies Wochenende zu wünschen.
Er meinte, ich hätte ihm halt sagen sollen, dass er sich da frei nehmen soll.
Ich finde aber, er sollte das nicht tun, weil ich es ihm sage, sondern weil es ihm selbst wichtig ist. Und das ist es anscheinend nicht. Ich will, dass er von selbst an so etwas denkt.

Das ist nur ein Beispiel. Wenn ich ihn darauf anspreche, dass ich SO nicht glücklich bin, kommt eine Reaktion wie: "Und weil ich an deinem Geburtstag vielleicht arbeiten muss, willst du mich jetzt verlassen???"  ::) >:(

Solche "Kleinigkeiten" erlebe ich jede Woche. Natürlich gibt es auch positive Momente... aber ich habe das Gefühl, dass die sehr viel seltener sind. Nur, auch da bin ich mir nicht sicher... Schließlich ist es schon so, dass gerade depressiven Menschen negative Erlebnisse sehr viel länger und intensiver als positive in Erinnerung bleiben.

Aber gerade da komme ich auch wieder auf Friedrichs Worte zurück:
**- auf den Partner auch einzugehen ihn zuzuhören  
- auf den Partner sich zu freuen wenn man alleine ist  
- den Partner auch zu verzeihen, auch wenn es einem schwer fällt
- wenn man das Gefühl hat der Gedanke kreist sich nur noch um den Partner
- wenn man bereit ist auch was für den Partner zu tun ohne dass er darum bittet**

Deswegen meine Frage: Wieviel Erwartung ist realistisch, wieviel einfach nur Wunschdenken??

Liebe Grüße
Gypsy
Gespeichert

dejavu

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #8 am: 31 März 2009, 18:29:58 »

lieb gypsy,

ich versuche!!!! dir etwas zu geben, von meinen erfahrungen, fehlern, lektionen
jeder weiß, das ich sehr ehrlich bin, ads ist das einzige, was ich dir versprechen kann
nicht, das ich richtig liege, sondern meine meinung

das wichtigste für mich an der liebe ist, das man den andren so nimmt, wie er ist
ich glaube, daran, das man dann zusammen glücklich ist, wenn man den andren nicht manipulieren will,
wenn man ihn sein läßt,
so, wie man selbst "sein" gelassen werden möchte

da ergeben sich die dinge automatisch
kommunikation, begehren, alltag, vertrauen
gute zeiten-schlechte zeiten
alles kann man dann zusammen meistern

ich hab beobachtet, das viele sich zusammen finden,
weil sie einfach nicht allein sein können
das käme z.b. für mich niemals in frage
mich mit jemand zusammen zu tun, nur deswegen
alles mit ihm zu teilen, nur deswegen

ich glaube, das aus diesem grund soviele beziehungen heute scheitern
denn-
wenn man jemand wirklich aufrichtig liebt,
macht man die dinge, die zu einer "alltäglichen" beziehung dazu gehören
gern, sie verstehen sich-sozusagen-wie von selber
wenn man jemanden liebt,
ist man gern zu kompromissen bereit, nimmt die macken desjenigen als das, was ihn ja grad ausmacht

und nun komm ich mal speziell zu dir
die frage, die sich mir  stellt, ist
warum hast du dich verguckt?
es passiert nicht ohne grund.....

wenn ich dein posting lese, lese ich, das du unglücklich bist
deine frage, das aus der liebe alltag wird..
klar, aber in diesem alltag sollte es -für mich-so sein, wie ich es oben geschrieben hab
nein, das leben ist nicht vollkommen
aber
grad weil es hart ist, sollte man sich in der lieben wohl fühlen,
sollte man nicht überlegen, ob man respektlos behandelt wird,
liebe ist eine zuflucht, geborgenheit, zuwendung, wohlgefühl...
respektlosigkeit verletzt und macht traurig
und jeder entscheidet für sich, wo seine grenze beginnt

und bei mir!!! ist es so, in dem moment, wo ich diesen gedanken hab
fühle ich ihn,
will dir sagen, wenn ich mich respektlos behandelt fühle, dann
ist es so, egal, ob speziell in deiner situation oder eine beliebige-
da kann ich mir 1000mal sagen, ich liebe ihn doch, oder naja, er hats vergessen
es hilft nicht
die wut, die trauer, der schmerz
der bleibt...

die frage, ob es dein restliches leben so weitergehen soll
die
kann ich dir nicht beantworten

das kannst nur du allein
mit deinen!! grenzen

ganz liebe grüße von deja







Gespeichert

Gypsy

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #9 am: 01 April 2009, 10:08:17 »

Liebe Deja,

vielen, vielen Dank für Deine Antwort. Ja, Deja, Du hast mir damit das gegeben, was ich mit meinen Fragen gesucht hab:

Klar, die Entscheidung, wie mein Leben weitergehen soll, kann mir keiner abnehmen. Aber was mir fehlt, ist die Erfahrung - einschätzen zu können, ob ich einfach nur Erwartungen habe, die mir keiner jemals wird erfüllen können, oder ob das was ich mir wünsche, berechtigt und realistisch ist.

Ich habe zwar jede Menge "Beziehungen" hinter mir... aber keine länger als ein knappes Jahr. Die meisten nur ein paar Monate. Ich kenne nur dieses Gefühl, "frisch verliebt" zu sein. Bis ich meinen Grantel "gefunden" hab, mit dem ich jetzt bald 6 Jahre zusammen bin. Klar, dass es nach mehreren Jahren nicht mehr so ist, wie nach ein paar Monaten.

Aber wenn ich ihn darauf anspreche, sagt er
- das ist eben der Alltag
- im Gegensatz zu damals arbeiten wir jetzt beide und haben eben weniger Zeit füreinander
- er ist jetzt glücklicher mit mir als damals

Meine Meinung dazu ist:
Das hat nichts damit zu tun, wieviel gemeinsame Zeit oder Freizeit man füreinander hat. Ich erwarte kein Candle-light Dinner jeden Abend. Mag sein, dass man nach ein paar Jahren nicht mehr auf dem Heimweg im Park übereinander herfällt. Und selbstverständlich erwarte ich nicht, dass er sich jedesmal vor Freude überschlägt mich zu sehen, wenn wir zusammen wohnen.

Aber ich wünsche mir, dass er mir zuhört, wenn ich von Sachen erzähle, die mich begeistern. Auch wenn er vielleicht nicht soviel damit anfangen kann - es ist ja nicht so, dass ich ihn von morgens bis abends zutexte - aber das bedeutet es für mich, Interesse am anderen zu haben. Dass ich an Kleinigkeiten!! merke, dass ich ihm wichtig bin. Mehr erwarte ich gar nicht. Keine Liebeserklärungen und Heiratsanträge jeden Abend, keine teuren Geschenke und keine selbstgekochten 4-Gänge-Menüs.

Vorgestern hab ich ihn gebeten, nach dem Aufstehen das Schlafzimmer zu lüften. Im Moment hat er Urlaub und schläft noch, wenn ich zur Arbeit fahre. Und wirklich toll find ich es nicht, wenn ich abends heimkomme, und der Rolladen ist immer noch unten. Gestern abend kam ich dann also gegen 10 heim, noch schnell was gegessen und ab ins Bett - und im Schlafzimmer stand das Fenster offen und es war eiskalt. Hab ihn dann gefragt, wie lange das offen war, und er "Du hast doch gesagt, ich soll lüften." (Täusche ich mich, oder gehört zum Lüften auch, das Fenster hinterher wieder zu schließen??)
Naja, Diskussion eh sinnlos, bin also ins Bett. Nach einer Stunde zittern und bibbern bin ich dann wieder aufgestanden, um noch eine zusätzliche Decke aus dem Wohnzimmer zu holen. Statt dass er sich vielleicht mal entschuldigt oder meinetwegen auch einfach gar nichts sagt, stellte er sich dann ins Schlafzimmer und verkündete, dass es da doch mindestens 20 Grad hätte.
 .... und wieder so eine Nacht....

Tja, und nu denk ich wieder mal, dass es mir ohne Mann eigentlich besser gehen würde :-(

Aber es gibt einen wirklichen Grund, warum das Thema nicht schon längst abgehakt ist: Er war für mich da, als ich ganz unten war. Als einziger. Und er hat damals viel für mich aufgegeben. Das weiß ich zu schätzen. Und deshalb möchte ich ihn jetzt nicht im Stich lassen, wo er versucht, endlich sein Studium durchzuziehen und sein Leben vielleicht doch noch auf die Reihe zu kriegen...

Ach Mist. Ich merke, wie ich mich von ihm entferne... mehr mit anderen Leuten unternehme, weniger zuhause bin, und wenn alleine im Garten... Einerseits geht es mir dadurch besser, andererseits macht es mich traurig...

... never ending story...

Einen lieben Gruß
von einem hoffnungslosen Fall
Gespeichert

21HEIDI

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #10 am: 01 April 2009, 18:29:49 »

Wie man die und das schafft???
Es gibt einen guten,wahren Spruch,der bei mir gewirkt hat,daß ich es heute noch schaffe,mit all dem umzugehen:

"Manchmal muß man für einen Himmel zuerst mal
 durch die Hölle gehen!"

Liebe Grüße an alle,
HEIDI :-)
Gespeichert

dejavu

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #11 am: 01 April 2009, 19:51:36 »

ach, liebe gypsy

schau mal, machmal vergeht ein gefühl....
einfach so
ohne ersichtlichen grund

bitte versuche zu bedenken, das du niemand etwas schuldig bist
ich weiß, das hört sich vllt blöd an, aber, wenn dein wunsch allein zu sein überwiegt, dann wäge sehr genau ab...

und manchmal sind es eben die kleinigkeiten, die uns fehlen aber doch so sehr freuen würden...
menschen entwickeln sich--
und entweder sie entwickeln sich zusammen weiter
oder
sie entwickeln sich in gegensätzliche richtungen

wenn man dann merkt, das man darüber stolpert, es zum hindernis wird
dann tritt der wendepunkt ein..
man überlegt sich, ob der andre es wert ist,ob die beziehung es wert ist
oder
man merkt, das das gefühl nicht mehr ausreicht

und jetzt-glaube ich- setzt die liebe ein
dann, wenn man sich dafür entscheidet,
denjenigen eben so anzunehmen..
-verstehste, wie ich meine??-

wenn er für dich da war--als einziger an deiner seite gestanden hat
viel für dich aufgegeben hat..
dann prüfe, ob du ihm jetzt etwas davon zurückgeben willst,
indem du diese kleinigkeiten nicht so schwer nimmst..
überlege dir, ob du nicht an einem geeigneten abend mit ihm reden möchtest
eben über solche kleinigkeiten
ganz in ruhe sagst, das du das nicht gut fandest
ohne bewertung..."das war sch..." oder "wie kann man nur"  etc etc
ganz in meinem Sinne, wie ich immer sage:
keine DU-vorwürfe sondern..."DU hast das oder das vergessen"
         ICH-Botschaften..."ICH fand es nicht ok, das dies oder jenes so gelaufen ist"

6jahre ist eine lange zeit
und wenn du in der entscheidungsfindung bist
bitte bedenke
auch mit jedem andren menschen tritt iwann der alltag ein
ausnahmslos

eine *diehoffnungfürgypsynochnichtaufgebende* deja


















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Gypsy

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #12 am: 02 April 2009, 09:34:42 »

Deja, hey... sag mal... machst Du hier irgendwas mit Gedankenübertragung oder so???

**überlege dir, ob du nicht an einem geeigneten abend mit ihm reden möchtest **

Hm, ... und wieder so ein Abend gestern... hatte wieder so schlimme Herzschmerzen (ich mein jetzt, so richtig, nicht diese ganze Hormonschei.ße)...
Grantel: "Geh halt endlich mal zum Arzt."
Gypsy: "Nee... was soll schon mit mir sein? Schlimsmtenfalls sterb ich halt."
Grantel: "Und was soll dann aus mir werden?"
Gypsy: "Und was soll aus dir werden, wenn wir mal nicht mehr zusammen sind?"
Grantel:  :o "Wieso? Willst du mich verlassen?"
Gypsy: "Kannst DU denn dafür garantieren, dass du immer bei mir bleiben willst?"

Hm. Grantel meint, er könnte das. Dass er vielleicht mal ne andere, viel tollere Frau als mich findet, oder dass er irgendwann einfach kein Bock mehr auf mich hat - nee, ausgeschlossen.

Gypsy: :-[

Nu, bringt ja alles nix, also hab ich mir meinen Grantel mal vorgenommen, und ihm gesagt was Sache ist. Naja, nur eine einzige, ganz unbedeutende, kleine Kleinigkeit hab ich ihm verschwiegen. Denn wenn er wüsste, dass es da einen gibt, den ich jede Mittagspause hoffnungslos anschmachte, wär wohl auch jede weitere Diskussion überflüssig gewesen... :-[

Naja, wir haben uns was überlegt, was ich richtig gut finde. Wir wollen uns jetzt für jeden ein kleines Buch besorgen, wo wir alles reinschreiben. Über was wir uns ärgern, über was wir uns freuen, und was wir gerne anders hätten. Anscheinend geht es ihm mit den Kleinigkeiten nämlich irgendwie so ähnlich wie mir. Und ab und zu in einem ruhigen Moment tauschen wir unsere Bücher dann :)
Ist besser, als alles sofort anzusprechen, das endet nämlich eh im Streit. Und noch tausendmal besser, als nichts zu sagen, und den ganzen Frust in sich reinzufressen, bis aus den Kleinigkeiten irgendwann ein richtiges Problem wird.

Nein, so schnell geb ich meinen Grantel nicht auf. Nicht, solange wir nicht alles versucht haben...

eine *dejafürihreunerschütterlichehoffnungbewundernde* gypsy ;)
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dejavu

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #13 am: 02 April 2009, 19:17:30 »

na also,

das is ja man n wort

das is doch ne superduperidee

ich freu mich, das du das für dich so entschlossen hast

echt, da is doch noch ne menge liebe im spiel

ach ja

ich werde übrigens allgemein für meine telepathischen fahigkeiten bewundert

leider bin ich zu ehrlich, sonst könnte ich mein geld damit verdienen :-)

und, wenn du mal nen andren anschmachtest

menno, das passiert doch immer mal

und wenn du wüßtest, wie unerschütterlich meine hoffnungsfähigkeiten sind

ach herrje.... :-)

eine *sich fürgypsyundgrantelchensichfreuende* deja

aber meine zeigefinger muß ich noch eine klitzeklitzekleines bißchen erheben...

was ist mit den herzschmerzen??????????????????????????????????
« Letzte Änderung: 02 April 2009, 19:18:40 von dejavu »
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Fee

  • Gast
Re: Dinge hinnehmen und akzeptieren
« Antwort #14 am: 02 April 2009, 21:54:16 »



*Mal was gelesen hat*


Die Frauen,wollen immer ihre Männer ändern !

Die Männer wollen immer,daß ihre Frauen,so bleiben !


... und keines von beiden geht !


Liebe Grüße Fee
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