Ich denk mal, es geht überhaupt nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen (außer natürlich, dass man genau hinguckt, und versucht, "Opfern" - egal welchen Opfern, nicht NUR was Missbrauch betrifft - zu helfen, soweit man kann)
In erster Linie sollte man sein eigenes Tun hinterfragen, ob man damit jemandem schadet. Seinen eigenen Interessen, Trieben, Gelüsten, was auch immer zu folgen, ist ja okay, solange es keinem wehtut, und die daran beteiligten es freiwillig tun.
Es ist wohl auch keiner abartig, nur weil er irgendwelche Neigungen hat - abartig ist es nur, diese Neigung auf Kosten anderer auszuleben, die das nicht wollen. Ein Pädophiler, der sich soweit im Griff hat, NICHTS zu tun (ich weiß nicht ob es sowas gibt) - das wäre aus meiner Sicht ein naja... ich will jetzt nicht "bewundernswerter" Mensch sagen, aber zumindest einer, den ich nicht "abartig" nennen würde.
Ich verstehe nicht, warum da manche im letzten Thread so aufeinander losgegangen sind. Klar, dass diejenigen, die in welcher weise auch immer Opfer geworden sind, radikalere Ansichten haben, als diejenigen, die sich dieses Gefühl nicht annähernd vorstellen können. Jeder, der es erlebt hat, muss doch eigentlich wissen, dass man es als außenstehender niemals nachvollziehen kann, wie sich das anfühlt.
Und eigentlich sollten wir froh darüber sein, dass es noch Menschen gibt, die es so arglos sehen. Wäre es anders, würde das wohl heißen, dass jeder von uns schon mal Opfer war. Und das fände ich schlimmer, als wenn es einzelne Menschen gibt, die es nie verstehen werden.
Ich denke mal, jeder, der missbraucht wurde, hat das gute Recht, dem Täter den Tod zu wünschen. Das heißt ja nicht, dass derjenige tatsächlich über Leben und Tod entscheidet, dass er tatsächlich die Todesstrafe verhängt. Aber ohne diesen Rachegedanken kann man es eben manchmal nicht ertragen.
Genauso wie ich jedem, der es nicht erlebt hat, seine Naivität gönne, zu glauben, mit einer Therapie sei das Problem zu lösen.