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Autor Thema: Dem Main aufwärts  (Gelesen 1115 mal)

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Spaziergänger

  • Gast
Dem Main aufwärts
« am: 28 März 2015, 08:22:27 »

Gassi gehen mit unserem neuen Hund ist seit 4 Wochen eine neue Erfahrung. Gleich vor unserer Haustüre ist der Main, noch bevor er mit der Regnitz zum schiffbaren Main wird. Wir haben diesen süßen Terrier, wohl eher Strassenkreuzer von der Nachbarin bekommen, die ihrerseits misshandelte Hunde aus Polen rüberholt.
  Wir lieben beide diesen süßen Hund und haben unsere Freude mit ihm.

Die letzten Tage lege ich mir immer eine CD oder einen Stick im Auto ein, weil ich eben die Nachrichten nicht mehr hören mag.
Der Copilot war krank, es war eventuell ein Selbstmord, aber ich mag es einfach nicht hören.
Sicher hätte ich vor 5 oder 12 Jahren noch viel drüber schreiben wollen, aber heute mag ich es nicht mehr. Jeder hat seine Meinung und auch sein Recht auf seine Meinung und jeder mag lesen, hören oder Sendungen gucken wie er will oder mag.
Selbstmörder die sich vor den Zug werfen und eventuell das Leben vom Lokführer ruinieren, Selbstmörder die als Geisterfahrer eine ganze Familie auslöschen, aber gleich ein ganzes Flugzeug zerschellen lassen ???????

nur mal so

Spaziergänger
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nur mal so

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #1 am: 28 März 2015, 11:13:23 »

abwarten, nicht vorverurteilen... ...  medien  schreien nach schnellen resultaten, medien wollen schlagzeilen.., die wirkliche wahrheit interessiert medien nur am rande.. 
Unfassbar   bleibt es allemal -
150 Kerzen anzünden tät wenn vorhanden :-(

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Spaziergänger

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #2 am: 28 März 2015, 12:45:01 »

... die wirkliche wahrheit interessiert medien nur am rande.. 

Die Medien oder das Medium sind wir in gewisser Hinsicht ja selber, und ob es jemals Jemanden gelingen wird DIE WIRKLICHE WAHRHEIT zu finden, sei mal dahingestellt.
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meineWenigkeit

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #3 am: 28 März 2015, 16:51:40 »

Mich macht zwar traurig, dass so viele Menschen umgekommen sind, aber man muss auch bedenken, dass die meisten Leute die durch Unfälle in Transportmitteln umkommen, ihr Leben in Flugzeugen lassen. Also wesentlich mehr als im Straßenverkehr. Fliegen ist und bleibt riskant.

Was nun bei dem unglücklichen Co-Piloten seine Handlungen ausgelöst hat, bleibt wohl wie immer ungeklärt.

Für mich habe ich beschlossen, dass wenn es je soweit kommt, dass ich mein Leben freiwillig aufgebe, ich dies diskret und ganz sicher nur mich betreffend beenden werde. Alles andere müsste ich wohl danach vor dem Herrn rechtfertigen und damit hätte ich sehr große Mühe.

Meine Meinung ist, dass jeder das Recht hat selbst zu bestimmen wann er, oder auch sie, sein Leben beendet, aber bitte alleine!
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Spaziergänger

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #4 am: 28 März 2015, 17:16:54 »

Meine Meinung ist, dass jeder das Recht hat selbst zu bestimmen wann er, oder auch sie, sein Leben beendet, aber bitte alleine!

Ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes, gesprochen von Luise Helm

Da ich viel mit dem Auto unterwegs bin, liebe ich Hörbücher

http://www.audible.de/pd/Romane/Ein-ganzes-halbes-Jahr-Hoerbuch/B00DGYXNOW?source_code=BINFAPSH0223150001&mkwid=nRnbt7Dz_dc&pmt=e&pkw=jojo+moyes+ein+ganzes+halbes+jahr&pcrid=7427085304

Die Entscheidung eines Menschen nicht mehr leben zu wollen ist mehr als heikel.

Aber für solche Gedanken war das Wetter heute viel zu schön, wir sind zu dritt (Also Wauwau, Frauchen und ich) den Main hinauf gelaufen, durch Wiesen und Wälder, über Stock und Stein.
"Ist das Leben nicht schön !" voller Dankbarkeit für Gesundheit und Glück, keine Arbeitslosigkeit und sonst keine schwerwiegende Probleme. Natürlich war das auch schon mal anders, aber jetzt, so 8 Jahre vor der Rente scheint mal wieder die Sonne und der liebe Gott streichelt mich ab und an.
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Gast

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #5 am: 28 März 2015, 23:39:47 »

Ist es nicht so, dass nur jene das Leben und seine Schönheiten wirklich würdigen können, die bereits einmal am Abgrund gestanden und in die Hölle gesehen haben?
Lebt man danach nicht um so intensiver?

Freue mich, dass es dir mit deinem Hundi und deiner Frau so gut geht.

Viele Grüße
ein Gast
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Adrenalinpur

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #6 am: 29 März 2015, 00:53:43 »

jetzt kommen doch langsam die Reaktionen, danke
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Adrenalinpur

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #7 am: 29 März 2015, 01:02:17 »

@meine Wenigkeit
wenn es dann mal so sein sollte dass ich nicht mehr kann wäre auch mein Wunschtraum alleine zu gehen
Sterben zulasen

dennoch wünsche ich euch dass ihr viele schöne Tage erlebt
es gibt sovieles Schönes
Musik
lesen schlafen träumen ausgehen
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Spaziergänger

  • Gast
Re: Dem Main aufwärts
« Antwort #8 am: 29 März 2015, 07:58:27 »

Ist es nicht so, dass nur jene das Leben und seine Schönheiten wirklich würdigen können, die bereits einmal am Abgrund gestanden und in die Hölle gesehen haben? Lebt man danach nicht um so intensiver?

Jeder Mensch erlebt wohl im seinem Leben Höhen und Tiefen. Familiär, beruflich und auch gesundheitlich. Und ob es nun eine Depression, ein Bandscheibenvorfall oder ein Herzleiden ist, man muß eben lernen mit einer Krankheit zu leben, eben das Beste daraus zu machen.

Im September 1969 hatte ich meine erste Extemporale in Erdkunde. Die Frage war :" Welche Gewässer fliessen in den Rhein ?"
Jeden Monat überqueere ich sie nun: Main, weißer Main, roter Main, Regnitz, Rednitz, Schwabach, Bibert. Aisch, Tauber, Rezat usw usw usw
  Ich bekam damals eine FÜNF und muss heute noch schmunzeln, wenn ich wieder mal ein neues Gewässer entdeckt habe.
Heute ist es so einfach: Bei GOOGLE eingeben und die Liste ist da. Aber die Füße in den Fluß oder Bach halten ist schon was Anderes.

Bei meinen ersten Bachwanderungen hinauf bis zur Quelle, da sah ich sehr viele tote Fische, damals in den 60er Jahren wurden die Gewässer massiv verschmutz und ein großes Fischsterben begann. Der Rhein war schon mal so schmutzig, dass man darin sogar Filme entwickeln konnte. Ich meine jetzt nicht die SD Card oder den USB Stick, ich meine die Negative die man noch ins Fotogeschäft oder zur Photo-Quelle gebracht hat.

Wenn ich den Main hinunterlaufe, also dahin wo er sich mit der wesentlich größeren Regnitz verbindet, dann ist mir bewusst, dass nun ein paar Liter dabei sind, die unter das Steinbrückchen durchgeflossen sind. Unter dem Steinbrückchen gleich hinter dem Wasserturm, wo ich als Kind so viel gesssen bin und gespielt habe. Wenn das Wetter schön war, dann hab ich mich auch auf die Sandbank gelegt und ab und an den gestrandeten Robinson gespielt.

Manchmal habe ich auch Papierschiffe gebastelt und sie unter meinem Brücklein starten lassen. Fünfzig Jahre ist dies nun schon her, aber das Bächlein und auch der Main werden auch noch in 200 und auch 2000 Jahren fliessen. Und wenn das kleine Bächlein unter dem kleinen Steinbrückchen schon 20 Geschichten gehört hat, so sind es dann im Rhein über eine Million Geschichten.

Hier muss ich wieder an Luise Helm denken   HUNDERT NAMEN 

HUNDERT BRÜCKEN, daran denke ich bei meinen Spaziergängen. Genau wie Kitty Logan müsste ich 100 Brücken finden und mir ihre Geschichten erzählen lassen.
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