Hallo liebe Leser und Leserinnen,
ich hoffe Ihr könnt mir weiter helfen.
Leider muss ich dafür weit ausholen, denn um es zu verstehen zu können ( wenn es möglich ist ) .
Ich bin 1992 geboren.
man könnte sagen, ich bin ein "Glückskind". Aber jedoch davon merke ich nicht viel.
Meine Mutter hatte mit 17/18 einen Gehirntumor. Zum Glück konnten Sie Ihn erfolgreich entfernen.
(Ob mit Chemo oder Anderem, dass kann ich euch leider nicht genau sagen, denn dazu weis ich zu wenig und möchte es, wenn ich ehrlich bin, auch nicht wirklich wissen.)
Sie muss seitdem Medikamente nehmen, aufgrund dessen, dass er nicht wieder kommen sollte. Pustekuchen, ... er kam wieder. Und gleich mit Verstärkung!
Die Ärzte ( Hausarzt, Frauenarzt und andere diversen Kittelträger ) sagten meinen Eltern, dass die Wahrscheinlichkeit für Nachwuchs sehr gering bis gar nicht besteht. Meine Eltern versuchten trotz allem immer wieder ein Kind zu bekommen. Irgendwann gaben Sie die Hoffnung auf und machten sich mit dem gesparten Geld einen schönen Urlaub in Belgien mit der Familie.
Sie kamen aus dem Urlaub und meine Mutter war Schwanger. Ob es daran lag, dass Sie sich nicht unter Druck gesetzt hatten oder einfach mal die Zeit genossen, wissen Sie und weis keiner.
Mein Vater arbeitete Tag und Nacht, um die Kosten für die Therapien und Behandlungen und für meine Mutter finanzieren zu können.
Sie nahm etliche Reinigungsjobs an, um noch etwas in die Kasse zu füllen und auch für Ihr Selbstwertgefühl.
Ihre Meinung ist es ; " Solange ich laufen, sitzen und meine Hände bewegen kann, arbeite ich! "
Sie hält nichts von Arbeitslosen, die sich zu schaden sind, arbeiten zu gehen.
Aber nach ner Zeit ging es nicht mehr. Sie war nur noch ständig in Kliniken.
In die Psychatri wurde Sie schon mehrmals eingewiesen ( auch freiwillig bis heute ), da Sie durch die Einnahmen von Medikamenten Nebenwirkungen hat. D.h. sie hört Stimmen, die Ihr befehlen, aus dem Fenster zu springen und solch ein Scheiß.
Deshalb muss sie non Stop eine Geräuschkulisse ( sei es Musik oder TV ) um sich haben.
In Kuren ist Sie, wegen Ihrem Astma alle 2-3 Jahren.
Im Grunde kann man sich schon vorstellen, wie es an einer Kinderseele zerren mag, wenn man das auch nur halbherzig mitbekommt.
Seit dem 5. Lebensjahr bekam ich es richtig mit. Sie war mal eine oder zwei Wochen zuhause, kümmerte sich liebevoll um mich und dann wieder für 5-7 Wochen in der Klinik.
Es war nie leicht zuzusehen, wenn Sie mal Zuhause war, wie sie mit nem Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren wurde.
Das hatte ich 4-5 mal live gesehen.
Mein Vater war wie oben genannt arbeiten, Tag und Nacht.
So musste ich zu meiner Oma, zu meinen Tanten oder auch mal bei Bekannten eine Zeitlang "wohnen".
Mein Vater sah ich nur 2 Tage die Woche, wenn er Frei hatte. Er bemühte sich auch um mich und versuchte mit mir alles zu machen, was ich erleben wollte. Zoogang, Zirkus etc.
Beide versuchten Ihre Liebe, die Sie mir nicht so geben konnten, wie andere Eltern wahrscheinlich mit Materiellen Dingen zu ersetzten.
Ich bekam sehr Früh ein Handy. Ich hatte meinen eigenen Fernseher , einen Computer etc.
Alles das , was Kinder in meinem Alter nicht bekamen bzw sehr selten gab es diese Fälle.
Vor 5 Jahren hatte meine Mutter in der Klinik einen Astmaanfall und wurde Wiederbelebt.
Sie wurde mit dem Roten Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, in dem Sie zwei Wochen im Koma lag.
Heute bringt Sie noch den Spruch mit einem Lachen " Ich hätte so gerne in dem Hubschrauber gesessen und die Aussicht genossen. Aber nein, ich musste ja wieder gegen den Strom schwimmen und alles verschlafen!"
In der Zeit hatte ich meinen 1. Feund, bei de ich mich wohlfühlen konnte. Ich bin eine Person, ich vertraue sehr schwer und es dauert, bis ich mit einer Person "warm" werde und mit Ihr rede.
Ziemlich zurückhalten, verschlossen und ja...
Wohl übel kam dann 2 Wochen später die Nachricht, dass ich mit Anfang 17 ein Kind bekommen werde und das ohne den Kindsvater, da er sich zu diesen Zeitpunkt schon von mir getrennt hatte.
Jetzt stand ich alleine da. Ich bat meine Tante ( der ich als Einzigste ein wenig vertraute ) mir zu helfen.
Ich hatte keinen Schulabschluss, nichts zu dem Zeitpunkt.
Und heute absolviere ich eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation im 2. Lehrjahr.
Habe eine wundervolle Tochter von bald 5 Jahren, auf die ich stolz bin.
Jedoch:
Bis vor c.a.3 Wochen hatte ich noch diese "Mauer".
ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.
Diese "Mauer" bei der man sich sagt, es ist nichts dramatisches, was man erlebt hat.
Ob es was damit zu tun hat, dass ich damit aufgewachsen bin oder als Selbstschutz, das weis ich nicht.
Jedenfalls vor 3 Wochen fing es an, dass ich wegen jedem kleinen Scheiß anfing zu heulen.
Sei es, wenn meine Tochter nicht hört, wenn ich in der Schule keine gute Leistung bringe oder Streit mit meinem Partner habe.
Hatte vor 4 Tagen das erste mal ein Gespräch mit einer Psychologin.
Sie stellte eine Diagnose fest: Deprission, Verlustängste und Burnout.
Sie wollte wissen, welche Beschwerden und wie oft ich sie habe.
Darunter fallen Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ausgelaugtes Empfinden, Lustlosikeit, Appetitlosigkeit, Schlafstörung trotz Müdigkeit (!), Konzentrationsschwierigkeit, Wahrnehmungsstörungen ( ich bilde mir Sachen ein, die nicht so sind. Bsp: Mein Partner und ich diskutieren. Er sagt " ich gehe!" und ich ich interpretiere "ich gehe weg von Dir " bzw. " ich beende es mit uns!" )
Ich hoffe , man kann mein Gewusel lesen und es scheint nicht wie ein Hieroglyphenrästel zu sein.
Oftmals denke ich mir, wie es auch vor 2 Tagen der fall war in einem Zusammenbruch, weshalb bekomme ich das alles ?
Weshalb werde ich psychisch so bestraft ?
Hätte es lieber nicht etwas sein können wie Schulden oder Verlust an Materiellen Dingen ?
Es ist schon schlimm genug, dass meine Tochter es mitbekommen könnte und es vielleicht schon hat ?!
Ich weiß echt nicht mehr weiter...
War heute bei Hausarzt und er gab mir eine Überweisung für einen Neurologen. Aber bis sich da etwas tut, vergehen wieder Monate es Verzweifelns, des Kampfes, denn ich bin NUR EINE NUMMER - KEIN MENSCH !