Das Beispiel mit der Kleidung zeigt schön worum es geht:
(Fremdbild / Selbstbild)
(anderen gefallen / Anderssein ertragen)
etwas (für andere / für sich) tun
sich selbst (nicht) wahrnehmen
sich selbst (nicht) mögen
ich bin (nicht) okay
wert(-los / -voll) sein
sich (nichts / etwas) zutrauen
Engel, du schriebst dass es damit zu tun haben könnte ob man negative Erfahrungen gemacht hat, Zurückweisung erfahren hat. Ich glaube dass sich unser Selbstwertgefühl, solange man nicht selbstverliebter Narzisst oder Egozentriker ist, nur aus der Rückmeldung speist die wir von anderen erfahren. Wenn man vorwiegend negative Rückmeldung bekommt, kommen Zweifel, Unsicherheit, Identitätsprobleme auf. Man wird ernsthaft erschüttert in seinem Selbstvertrauen. Damit arbeiten wohl auch Folterer und unterdrückende Regime. Jemanden zu "brechen" nennt man das doch in diesem Zusammenhang. Auf kurz oder lang verliert jeder den Glauben an sich selbst wenn er nur Zurückweisung und Kritik erfährt. Im Übrigen ist das ja auch meine Kritik an unserem Bildungssystem, sowie an den Kirchen. Alles baut auf Druck, Einschüchterung, Bewertung, Kritik, Unterordnung auf. Vielmehr wären positive Bestätigung, Förderung der Stärken eines Jeden, die Suche nach dem Gemeinsamen und Guten im Menschen wichtig. Aber das führt zu weit weg vom Thema.
Zum Ausstieg aus diesem schädlichen Mechanismus sollten wir nach positiver Bestätigung suchen, uns mit Menschen umgeben die uns gut tun, Dinge machen die wir gerne tun, uns erreichbare Ziele setzen, weniger Idealismus, mehr Pragmatismus und Realismus anstreben, niemals vergessen dass dies unser eigenes und wahrscheinlich einziges Leben ist mit dem wir sorgsam umgehen sollten. Das Schöne und Vielfältige eher suchen als das Negative und Einspurige.
Im Buddhismus weiß man dass unser Denken uns zum Glück führt. Das Loslassen, die Suche nach Wahrheit und Schönheit. Depression und negative Denkspiralen sind mit einander verbunden wie Glücksgefühl und Wahrheit, Ehrlichkeit und Schönheit. Doch es resultieren nicht nur Gedankenzustände aus den anderen Umständen, auch die Rückkopplung funktioniert. Geht man sorgsam damit um, sich mit positiven Eindrücken, positiven Rückmeldungen und positiven Erlebnissen zu umgeben, wird man eher Glück empfinden.
Selbstwertgefühl resultiert dann aus der Erfahrung, "okay" zu sein, wahrgenommen zu werden, dass einem etwas zugetraut wird, dass man akzeptiert wird so wie man ist (auch wenn man kein "Rot" trägt ;-) ). Genügt das schon um sich von der Fremdbezogenheit zu lösen und sich selbst wertschätzen zu lernen? Was meint ihr?