hey sanne,
ja, es wird Herbst,
und die, die jetzt allein sind, spüren, wie jedes Jahr,
dass sie es lange bleiben werden...
(ist ein Zitat aus einem Gedicht über den Herbst, aber ich mags jetzt nicht in Anführungsstriche setzen),
der See der Tiefen Trauer
wird wieder gross
und tief...
Ich weiss dir keinen Weg.
Aber der Zoobesuch, wie du ihn schilderst, hat mich schon berührt,
und ich denke, vielleicht hilft einfach trennen manchmal was.
Wenn zuviel Wünsche da sind, dann blockieren sie sich gegenseitig.
Manchmal hilft es, sie einfach mal zu trennen,
und sie sich einzeln vorzunehmen,
um sich wieder zu trauen, auch mal zuzugreifen,
wenn Freude möglich ist,
und nicht immer nur
traurig
zu verzichten.
Ich weiss ja nicht, ob das jetzt völlig deinem Thema vorbeischliddert,
aber kuck, der Schmerz, wieder nur allein zu sein, ist so gross in dir,
vielleicht wäre es schön für euch alle,
wenn du da eine Sehnsucht stillst,
und alles andre -
nur für diesen Moment
beiseite schiebst.
Man kann auch mit Tupperdosenladies in den Zoo gehen,
und vor dem Otterbecken genüsslich über blöde Nachbarn n büschn herziehn,
und das sogar auch noch geniessen, dass man so unerlaubt ungeniert frech ist;
man kann auch vor dem Büffelgehege über den Friseurbesuch lamentieren,
und sich schnatternd durch den Zoo schieben,
ohne Tiefe, aber gemeinsam.
Wenn du nur das im Auge behältst,
nur diesen deinen heissen Wunsch, auch deiner Tochter zu zeigen,
dass man einfach mal geniessen darf dazuzugehören,
und dass das jedem gut tut,
auch ihr,
wenn du es schaffst, es einfach zu geniessen, diesmal eben nicht
doch wieder nur allein zu sein, im Zoo,
dann schaffst du es vielleicht auch, nicht kritisch zu hinterfragen, zu welchem Preis,
sondern geniesst es vielleicht sogar
selber auch.
Wir sind doch alle ein bisschen bluna, sanne ;-),
und wir sind doch alle auch ein bisschen banal; ;-))
versuch es für deine Tochter, ihr einen Nachmittag zu schenken,
in dem ihr zwei beiden
einfach dazugehört;
oft ist das, was man für seine Kinder tut, das, was einem selbst gut tut;
und was man ohne sie
nie tun würde.
Es ist die Liebe, und die Sorge um die, die man liebt,
die einen bereit macht, über den eignen Schatten zu springen;
für sich
würde man das niemals tun.
Wie auch?
Wer liebt sich schon
so tief? ;-)
Und wenn das dir zu banal ist, sanne,
nu, dann geh noch mal mit deiner Tochter in den Zoo.
Falls das Geld zwei Besuche im Monat möglich macht.
Und versuche ihr nahe zubringen, was die Büffel für die Indianer bedeutet hat,
und was wir Europäer daraus gemacht haben,
lehre sie, die eigene Kultur nicht fraglos anzunehmen,
sondern wecke in ihr den Wunsch, auch andere kennen zulernen,
und in ihnen das eigne zu erweitern.....
sprich mit ihr vor dem Otterbecken
über die Schönheit der weiblichen Art zu leben...
beobachte mit ihr gemeinsam ihr Verhalten,
und ihre Anmut, sanne...
man muss nicht alles aussprechen,
oft gehen Bilder viel tiefer,
und wenn sie nur die rechte Überschrift haben,
sind sie ein Schatz fürs