Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  

Antworten

Name:
Betreff:
Symbol:

Verifizierung:
Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Geben Sie die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißt die Verpflichtung, dass Kinder in die Schule müssen?:

Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau


Zusammenfassung

Autor: Frischluft
« am: 02 Juni 2014, 14:49:52 »

@frischluft - es redet sich immer alles leichter, als es sich dann lebt
nele hat doch recht
werde bald 50, mein leben lang depressiv (erster Selbstmordversuch mit 11) zig Therapien gemacht, ambulant, stationär,
brauche Spezialisten für Traumatherapie wegen Kindheit, nun hänge ich in Wartezeiten von über einem Jahr und bekomme Aussagen, wie: hat keinen Zweck mehr, schon zu alt, schon zu lange, alles verhärtet

was soll man denn machen? man bekommt keine Ruhe, keine "Erlösung" und denke und hoffe, jetzt leb ich schon so lange, die paar Jahre krieg ich auch noch rum oder seh zu, besorg mir Pentobarbital oder so

Das Leben ist wie eine Hure, immer wenn Du gehen willst,
streut sie Dir Sand in die Augen, damit du doch noch etwas bleibst (geht eigentlich etwas anders-versauter)

Hallo Radolf,

Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es einfach ist, wobei Nele natürlich nicht ganz Unrecht hat.

Wenn ich aber die Flinte ins Korn werfe, habe ich keine Chance auf irgendeine Veränderung.

Ich behaupte auch nicht, dass das Leben ein Ponnyhof ist, denn oft gibt es mehr Tiefschläge als Höhenflüge (meine eigene Erfahrung).

Gebe ich aber komplett auf, dann habe ich bereits verloren. Nur wer wirklich kämpft, hat in dieser Gesellschaft eine wirkliche Chance.

Wenn du am Boden liegst, treten einige liebe Mitmenschen noch drauf, also solltest du (auch wenn es verdammt schwer ist) aufstehen und weiter deine Ziele verfolgen.

Hört sich natürlich alles einfach an, wobei viele schon im Ansatz stecken bleiben.


@ DreiPunkte

Ja, du hast es sehr ausführlich auf den Punkt gebracht, da stimme ich mit dir völlig überein.

Ich selbst bin von meinen Eltern immer gefördert worden, wobei ich die Unterschiede im Freundeskreis schon sehr früh erkennen konnte.

Nicht jeder hat das Glück in einem geordneten Familienbetrieb aufwachsen zu können, deswegen versuche ich auch die Meinung oder Ansicht anderer auch zu akzeptieren.

Ich lasse jetzt ganz bewusst das Wort "Verstehen" weg, denn jeder hat hier seine eigene Lebesgeschichte, die nicht jeder nachvollziehen kann, ohne sie selbst durchlebt zu haben.

Wie sich in der Regel ein Lebensweg gestaltet, hat auch sehr viel mit etwas Glück zu tun, denn wenn ich vom Glück verlassen gewesen wäre, dann würde ich jetzt nicht mehr hier meine Beitrag Posten.

Grund: Motoradunfall mit gutem Ausgang.
Maschine Totalschaden, aber mit viel Glück und tausend Schutzengeln mit leichter Verletzung überlebt.

Da wird einem erst richtig bewusst wie wertvoll doch dieses Leben ist.

Ich will damit sagen: materielles ist ersetzbar, also bin ich nicht traurig um den Verlust meiner Maschine.

Mit anderen Worten: Ich kann auch ohne Statussymbol glücklich und zufrieden sein, Hauptsache ich lebe noch.

Frischluft, der sich so schnell auf keine Maschiene mehr setzt:-)



Autor: DreiPunkte
« am: 02 Juni 2014, 13:24:58 »


Hallo liebe Nele,

ein Patentrezept gibt es natürlich nicht, deswegen kann ich dir auch keinen Schalter für eine Patentlösung zeigen.

Viele werden in eine Situation hineingeboren, wobei eigentlich das Fundament schon gegossen wurde.

Man kann sich aber durchaus von seiner Herkunft lösen, indem man die Statik im späteren Leben (nach der Grundsteinlegung) neu berechnet.

Hört sich jetzt irgendwie blöd an, aber wenn ich mich vom alten Fundament lösen will, dann muss ich auch meinen eigenen Antrieb dafür entwickeln.

Den Schalter dafür muss jeder für sich selbst finden, denn es wäre ja ziemlich doof, wenn alle am gleichen Schalter herumhantieren würden.

Dies würde ja sonst eine Gleichschaltung bedeuten (was sich kein Mensch wünschen würde), wobei jeder für sich eine Eigendynamik entwickeln muss - damit er seine (eigenen) stärken und Fähigkeiten hervorheben kann.

Sicherlich ist so ein Weg auch von Niederlagen und Enttäuschungen gepflastert, aber wo ein Wille (Antrieb) ist, da ist auch ein Weg.

Alles Liebe

Frischluft

Hi Frischluft,

ja, ich denke ähnlich wie du.

Jedoch sehe ich es als sehr schwierig, sich von seinen Wurzeln zu lösen. Natürlich ist meist ein Weg da, wenn der Wille stark genug ist.

Doch meist sind die Fundamente eines Menschen so fest, dass man sich kaum von lösen kann und wenn bedarf es großer Anstrengung und Hilfe von außen oder sehr viel Glück.

Egal, wie deine Eltern zu dir sind, als Kind ist dies für dich meist normal und auch wenn du merkst, dass da was falsch läuft, vergöttert man die Eltern in einer Weise, die einen an sie bindet.
Bei jedem Kind kommt eines Tages die Erkenntnis, dass es in anderen Familien anders läuft. Sobald man in das Alter kommt, in dem man Freunde besucht und deren Eltern kennen lernt, kriegt man schnell mit, dass in dieser Familie Dinge anders laufen.
Aber oft reicht diese leichte Erschütterung nicht aus, um seine Fundamente ins Wanken zu bringen.

Irgendwie verwurzelt man sich in das gelebte System immer mehr und das, was man zu Hause erlebt, ist für die meisten normal.

Zudem stehen vielen Leuten auch die nötigen Mittel nicht zur Verfügung, um ihren Weg in die gewünschte Richtung zu steuern.

Wenn ich schlecht in der Schule bin und meinen Eltern dies total egal ist und sie mir in keiner Weise eine Stütze geben können, habe ich fast keine Chance, einen guten Schulabschluss zu machen. Für viele Kinder bleibt dies etwas so unerreichbares, dass sie gar nicht mehr hinstreben.
Man braucht schon sehr viel Motivation und Durchhaltevermögen, um gegen so eine Grundsituation anzukämpfen.
Vor allem braucht man die Erkenntnis, dass man so nicht weiterleben will, was bei Kindern meist schwer ist.

Aber genau dies ist das Alter, indem man eine gewisse Richtung einschlägt. Wenn auch äußerlich nicht, so aber in der eigenen Einstellung.

Es ist nicht unmöglich, auch im Erwachsenenalter seine Ziele neu zu stecken und das Ruder komplett rumzureißen.

Egal in welcher Phase, einfach ist dies nicht und ich denke, es ist irgendwie auch normal bei seinen Wurzeln zu bleiben. Denke, es ist so ein natürlicher Instinkt.
Aber teilweise sind Menschen auch deswegen frustriert. Weil sie anders wollen, aber meinen, es nicht zu können.
Und es erfordert auch sehr viel Mut, sich von ganz unten hochzukämpfen. Denn auch wenn es von oben komisch aussehen muss, aber die Leute geben viel auf, um etwas zu erreichen, was ihnen nicht sicher ist.

Dennoch bin ich der Meinung, dass man es probieren kann. Kleine Brötchen backen.
Leider sind einige Kids ihren Eltern diesbezüglich egal. Sie lieben sie sicherlich, aber oftmals sehen sie vielleicht nicht, dass ihr Kind Unterstützung auf einem Weg braucht, den sie nie gegangen sind.

Und Eigenschaften, Einstellungen usw. die uns seit frühster Kindheit mitgegeben wurden und über Jahre gewachsen sind, die legen wir nicht so einfach ab.
Ein schüchterner Mensch kann lernen, auf andere zuzugehen. Er wird aber selten derjenige sein, der künftig auf jeden locker zugeht.
Unsere Erfahrungen prägen uns und besonders diejenigen der Kindheit. Sie gehören zu uns. Aus niemanden kann vom "Looser" "Superman" werden. Dennoch kann man sich entwickeln und auch wenn dies sehr langsam geht, kann aus jedem ein aufrechter Mensch werden, der lernen kann, sich zu schätzen und stolz auf sich zu sein.

Bei einigen geht es schnell, bei anderen dauert es sehr lange. Auch hier spielt unser Fundament eine entscheidende Rolle.
Wir sind einfach alle zu unterschiedlich, um allgemein gültige Aussagen zu treffen.
Autor: Radolf
« am: 02 Juni 2014, 12:52:47 »

@frischluft - es redet sich immer alles leichter, als es sich dann lebt
nele hat doch recht
werde bald 50, mein leben lang depressiv (erster Selbstmordversuch mit 11) zig Therapien gemacht, ambulant, stationär,
brauche Spezialisten für Traumatherapie wegen Kindheit, nun hänge ich in Wartezeiten von über einem Jahr und bekomme Aussagen, wie: hat keinen Zweck mehr, schon zu alt, schon zu lange, alles verhärtet

was soll man denn machen? man bekommt keine Ruhe, keine "Erlösung" und denke und hoffe, jetzt leb ich schon so lange, die paar Jahre krieg ich auch noch rum oder seh zu, besorg mir Pentobarbital oder so

Das Leben ist wie eine Hure, immer wenn Du gehen willst,
streut sie Dir Sand in die Augen, damit du doch noch etwas bleibst (geht eigentlich etwas anders-versauter)
Autor: Frischluft
« am: 02 Juni 2014, 12:28:22 »

Hallo Frischluft, ich möchte nur eines zu Bedenken geben. Ein Fundament wird zu erst gesetzt. Darauf wird das Haus gebaut. Wenn dieses Fundament schlecht bebaut ist, dann nützen die schönsten Aufbauten nichts.
Nicht jeder kann an seiner Fundamentserbauung mitwirken. Es wurde ihm mitgegeben.
Sicher hast Du recht, Hilfe sollte man annehmen können. Das kann ein ziemlich langer Prozess sein und nicht jeder geht den gleichen Weg.

Wenn alles so einfach wäre, dass wäre schön. Vielleicht gibt es ja irgendwo einen Schalter, den lege ich dann um und alles ist gut. Kannst Du mir den zeigen?


Hallo liebe Nele,

ein Patentrezept gibt es natürlich nicht, deswegen kann ich dir auch keinen Schalter für eine Patentlösung zeigen.

Viele werden in eine Situation hineingeboren, wobei eigentlich das Fundament schon gegossen wurde.

Man kann sich aber durchaus von seiner Herkunft lösen, indem man die Statik im späteren Leben (nach der Grundsteinlegung) neu berechnet.

Hört sich jetzt irgendwie blöd an, aber wenn ich mich vom alten Fundament lösen will, dann muss ich auch meinen eigenen Antrieb dafür entwickeln.

Den Schalter dafür muss jeder für sich selbst finden, denn es wäre ja ziemlich doof, wenn alle am gleichen Schalter herumhantieren würden.

Dies würde ja sonst eine Gleichschaltung bedeuten (was sich kein Mensch wünschen würde), wobei jeder für sich eine Eigendynamik entwickeln muss - damit er seine (eigenen) stärken und Fähigkeiten hervorheben kann.

Sicherlich ist so ein Weg auch von Niederlagen und Enttäuschungen gepflastert, aber wo ein Wille (Antrieb) ist, da ist auch ein Weg.

Alles Liebe

Frischluft

Autor: Nele
« am: 01 Juni 2014, 17:21:25 »

Hallo Frischluft, ich möchte nur eines zu Bedenken geben. Ein Fundament wird zu erst gesetzt. Darauf wird das Haus gebaut. Wenn dieses Fundament schlecht bebaut ist, dann nützen die schönsten Aufbauten nichts.
Nicht jeder kann an seiner Fundamentserbauung mitwirken. Es wurde ihm mitgegeben.
Sicher hast Du recht, Hilfe sollte man annehmen können. Das kann ein ziemlich langer Prozess sein und nicht jeder geht den gleichen Weg.

Wenn alles so einfach wäre, dass wäre schön. Vielleicht gibt es ja irgendwo einen Schalter, den lege ich dann um und alles ist gut. Kannst Du mir den zeigen?

LG, Nele