Hallo Onyx,
du liest noch mit ...?
Auch wenn man dein Dilemma irgendwie nachvollziehen kann, klingt manches leicht hin-und-hergerissen: "in meinem Job bin ich einfach nur unfähig" [IST das so, oder machst du dich nur selber klein??] ... "möchte ich meinen Job ja nicht aufgeben" ... "der Laden ist alles was ich habe" ... usw. - Ich überzeichne mal ganz bewußt: du scheinst dich fast alibimäßig am Job festzukrallen, nach dem Motto "die Umstände sind halt so - ich kann und darf sie nicht ändern".
In deinem Fall hindert dich das aber offensichtlich an für dich SEHR wichtigen Maßnahmen (Therapie u.ä.). Stellst du deinen Arbeitgeber, deine Arbeit, dein "sicheres Nest" wirklich *über* ein glückliches oder zumindest nicht unglückliches Leben?? (Ich weiß nur zu gut: das ist einfach gesagt... Ich grüble seit Jahren darüber, meinen gut bezahlten und sicheren Job aufzugeben -und damit auch zwangsläufig meine Wohnung etc.- und habe diesen Schritt bislang nicht getan. Ist allerdings jetzt nicht 1:1 vergleichbar.)
Themenwechsel:
Ich habe praktisch kein Selbstbewusstsein, alles was ich anfasse geht schief. Meine Familie erträgt mich nur einmal im Jahr und in meinem Job bin ich einfach nur unfähig. Aber am meisten macht mir die Einsamkeit zu schaffen... niemanden zu haben ... manchmal Tagelang seine eigene Stimme nicht zu hören weil keiner da ist mit dem man reden kann. Panikattacken die zwar seltener werden, aber dafür härter.... unter Tränen einschlafen nur um dann von Alpträumen verfolgt zu werden.
Du MUSST dagegen ansteuern, Onyx - und zum Glück willst du's ja anscheinend auch, sonst hättest du hier im Forum nicht geschrieben! Wie die anderen schon gesagt haben: so was lässt sich nicht aussitzen; man kann es vielleicht eine Zeit lang verdrängen, aber es kommt *garantiert* (und dann um so fataler) auf dich zurück. Pack es JETZT an!!
Einsamkeit ist etwas verdammt giftiges! Aber da kannst du (selbst mit schwachem Selbstbewußtsein) sofort anfangen, gegenzusteuern. Ein paar Spontangedanken: mach einen Volkshochschulkurs, Thema ist eigentlich völlig wurscht. Da kommst du automatisch in Kontakt mit Anderen, der dich aber nicht vereinnahmt, sondern den du in der Intensität steuern kannst. ... Wohnst du in der Kaserne oder extern? Eine Katze verträgt auch wechselnde Arbeitszeiten, aber du hättest zuhause jemanden, der dich begrüßt und knuddelt, und du wirst deine eigene Stimme hören, garantiert ;) - Denk dir ein/zwei Sachen aus, und mach dir einen Plan: stressfrei und ohne Zwang, aber mit dem Willen, ihn als Leiter aus dem Sumpf auszuprobieren! Z.B. "ein mal pro Woche in den Billardsalon", oder "hier im Forum anmelden und alles mal aus mir raus schreiben", oder ... Wichtig ist der ANFANG! Erste kleine Schritte bewirken erste Reaktionen; die ermutigen dich dann wiederum zum nächsten; usw. usw.
Übrigens: das mit dem Selbstbewußtsein ist hinzukriegen (DAS zumindest hatte mein Therapeut geschafft, und ich hätte es nie für möglich gehalten ;-0).
Ich habe keine Hoffnung mehr, keine Wünsche oder Träume, kein Ehrgeiz...
Das ist eigentlich ein Alarmsignal hoch drei, um dir Hilfe zu suchen! Und um in dich zu gehen und möglichst nüchtern und objektiv dein Leben anzugucken. Hilfreiches Gedankenspiel dabei: wie sähe dein Leben aus, wenn du von nichts und niemandem abhängig wärst und einfach mal alle Möglichkeiten hättest? Wo wärst du dann, mit wem wärst du da, was würdest du arbeiten, womit würdest du deine Freizeit füllen, ...?
Sooo, sorry fürs Zutexten ;0
Du bist nicht gefangen in den Umständen, Onyx. - Lass deine Gedanken spielen und fang parallel dazu mit kleinen Schritten an! Es gibt keine Ausrede dafür, das nicht zu tun, klar? ;) - Und wenn du gefühlsmäßig etwas sicheren Tritt spürst, dann gib dich möglichst bald daran, eine Therapie machen zu können - wie auch immer, und mit welchen begleitenden Veränderungen auch immer.
Liebe Grüße
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