Hallo liebe Piccolina
Vieles was Pünktchen sagte kann ich ebenso unterstützen, vor allem was den Gemütszustand deines Ex angeht.
Manchmal braucht man als belastete Person klare Grenzen, klare Entscheidungen. Wenn du ihn besuchst und ihm sagst, dass wenn er „endlich“ eine Therapie macht, du wieder mit ihm zusammen sein wirst, dann weckst du erneut Hoffnungen und ob er will oder nicht, wird er deine Erwartungen vielleicht nicht erfüllen können, dass stresst ihn zusätzlich und gibt ihm Versagergefühle.
Liebe ist bedingungslos, da gibt es kein entweder oder. Meine bescheidene Meinung dazu...
Glaub ja nicht, dass du ihm gleichgültig bist, er weiss was du mit ihm durchmachst, er weiss wie viel du für euch beide getan hast, aber er kann es nicht so einfach ändern. Er fühlt sich sicher schon genug schuldig deswegen.
Wenn du für dich entschieden hast dich zu trennen und du schreibst ja, dass es eine lange Entscheidungsfindung war, dann solltest du konsequent handeln und die Beziehung nun wirklich als beendet betrachten. Dieses Hin und Her schadet euch beiden.
Ich kenne mehrere Personen, denen es auch sehr schlecht ging, die Drogen brauchten um zu überleben und deren Partnerinnen sich am Ende das Leben nahmen, weil sie es einfach nicht mehr aushielten, aus Mitgefühl nicht los kamen.
Damit zu leben muss dann erst Recht die Hölle sein.
Also schütze dich, trage Sorge zu dir, denk an deine Kinder! manchmal können Menschen die sich lieben einfach nicht zusammen sein. "So ist das Leben" um Pudel zu zitieren.
Der Gedanke warum du dir überhaupt jemanden gesucht hast dem es so schlecht geht, wurde noch gar nicht angesprochen.
Es könnte sein, dass du ein Co-Abhängigkeitssyndrom entwickelt hast.
Darunter leiden Menschen die sich bewusst, oder auch unbewusst, alkohol-, oder drogenabhängige Partner suchen, um ihnen zu helfen, sie quasi zu retten, darum nennt man es manchmal auch Helfer-Syndrom. Oftmals betrifft es Menschen aus Familien, die einen sucht-kranken Elternteil hatten.
**In der Beschützerphase erfährt der Suchtkranke besondere Zuwendung und Mitgefühl in der Hoffnung, er könne seine Sucht aus eigener Kraft überwinden.
In der Kontrollphase übernehmen die Bezugspersonen die Aufgaben und Probleme des Süchtigen, wodurch sie die Sucht gegenüber dritten Personen verdecken.
Die Anklagephase ist durch zunehmende Aggression und Verachtung dem Kranken gegenüber geprägt. Am Ende kann eine vollständige Hilflosigkeit der Co-Abhängigen entstehen. Quelle Wikipedia**
Bei mir war es genauso, nur erkannt habe ich es natürlich lange nicht, dazu brauchte ich mehrere ähnliche Partnerschaften.
Jemandem zu helfen, gebraucht zu werden, für jemanden hier zu sein tut dem eigenen Ego gut, vor allem wenn man als Kind schlecht behandelt wurde, läuft man manchmal unweigerlich in diese Schiene. Wenn ich mich heute prüfe, auf welche Menschen ich anspringe, dann sind es meist sogenannte „Seelenverwandte“, die wie ich Überlebende und darum ebenso belastet sind.
Dafür habe ich keinerlei Kraft mehr und deshalb habe ich entschieden heute alleine zu bleiben, was morgen ist weiss ich nicht, aber stressige einengende Beziehungen möchte ich auf keinen Fall mehr.
Lachen, Freude und gegenseitiges Vertrauen sollte eigentlich der Bestandteil einer Beziehung sein und nicht Schmerz, Angst und Trauer.
Höre auf deinen Sohn, für mich sieht es so aus als ob er die Situation total klar einschätzt. Manchmal sehen es alle anderen ganz deutlich, nur man selber nicht, man ist gefangen in der Angst um den Partner und macht sich für sein Überleben verantwortlich.
Jeder ist jedoch selbst für sein Leben verantwortlich, egal wie schlecht , oder gut dieses nun mal ist, kein anderer Mensch kann ihm dies abnehmen.
Alles Liebe
Epines