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Autor Thema: massive Selbstmordgedanken  (Gelesen 7654 mal)

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Dummkopf

  • Gast
Re: massive Selbstmordgedanken
« Antwort #15 am: 17 Mai 2013, 14:52:46 »

Hallo,

wie gesagt, mir ist schon klar, dass ich an der Sache nicht unschuldig bin und mich stellenweise sehr dumm verhalten habe. Ich kann auch in niemanden hineinschauen, aber im Nachhinein wird einem ja einiges klar. Allerdings hätte ich auf das "Nachhinein" auch gut verzichten können.

Das mit dem "kindlich naiv" würde ich so nicht sagen. Es war der Typ "starke Frau" der mich angezogen hat. Wie üblich, hat sich die Frau den Mann ausgesucht. Allerdings gab es natürlich einige kindliche Vorstellungen. Ich hatte eher die Vorstellung von einer Art Zusammenarbeit. Ob das so gelungen ist, ist natürlich die andere Frage. Das ist es letztlich natürlich nicht.

Im Prinzip hat jeder ein bisschen zu dem anderen aufgesehen. Irgendwann ist dann Scheiße passiert und es haben sich schlechte Verhaltensmuster eingeschlichen. Während ich mich mit so einigem zufrieden gebe, war das auf der "Gegenseite" nicht der Fall. Sicherlich wäre das vermutlich nicht mehr lange gut gegangen. Ist es ja auch nicht.

Die Freundin hat wohl (mit) für einen Anfall von kindischem Benehmen gesorgt. Wie gesagt, die Dame war irgendwie in einer Krise. Sie war für mich irgendwann nicht mehr ansprechbar. Allerdings lag das auch an anderen Umständen. Im Prinzip wäre alles nicht so wild gewesen, hätten sich nicht bestimmte Dinge eingeschlichen.

Es sind sicherlich Dinge, die viele auf die eine oder andere Art schon so erlebt haben.

Woran ich leide, ist vor allem der Umstand, dass ich mich in der ganzen Angelegenheit als Schwächling gezeigt habe, indem ich sozusagen an meinen eigenen Ansprüchen an mich selbst gescheitert bin. Zuletzt war ich, wenn man so will der Täter. Eher bin ich also labil. Obwohl ich jetzt von einigen zu hören bekomme, dass diese Frau eine Therapie bräuchte.

Das genau das kotzt mich ja gerade an mir selbst so an. Es geht irgendwie um das "Gleichgewicht". Das habe ich nie hinbekommen. Das ist mir auch erst jetzt so richtig klar geworden. Aus dem Grund bin ich auch von mir selbst so angekotzt. Früher war ich teilweise einfach sauer auf die Frau. Ich habe gar nicht richtig verstanden, wann, wie oder wo ich ausgeteilt habe.

Den Damen, mit denen ich zu tun hatte, ging es meist ähnlich. Die sind ja meist auch nicht dumm. Sie mögen zwar die Sensibilität, leider schleicht sich dann irgendwann Verachtung für die Schwäche ein. Auch wenn sie selbst eigentlich sensibel sind. Umgekehrt wird manchmal ein Schuh draus.

"dazu verwendete er gekonnt Manipulation, emotionale Erpressungen usw."

Das kommt einem manchmal so vor, manchmal macht man es auch unbewußt. Mir ist schon Berechnung vorgeworfen worden, weil ich mal gesagt habe, dies und das habe ich gekauft, weil ich davon ausging, es gefällt dir. Mir ist (vermutlich) emotionale Erpressung unterstellt worden, weil ich iregendetwas umschrieben habe, um nicht zu direkt zu werden. Dabei habe ich einfach versucht "verbale Gewalt" zu unterlassen. "Manipulation" kommt sicher vor. Die Dame hat wohl eher versucht, mich ein wenig geradezubiegen. Ich habe zuletzt auch Dummheiten gemacht, die sicher irgendwie manipulativ waren.

Eine andere Frau hat mit gesagt, ich wäre zu sanft gewesen, um diese Frau bloß nicht zu verletzen. Ich selbst weiß, dass von meiner Seite Dinge passiert sind (teils unbewußt), die verletzend waren. Im Nachhinein besehen hab ich Dinge zu hören bekommen, die prinzipiell nur geringschätzig waren. Wie auch immer - das bleibt eben nicht aus.

Letztlich muss ich leider jedem Recht geben.

Ich weiß, dass es Frauen gibt, denen es ähnlich geht. Ich habe das zwar irgendwann verstanden. Geholfen hat es aber letztlich nichts. Und schließlich geht es bei der Sache auch um mich. Das Schlimme ist, dass ich mittlerweile einfach der Ansicht bin, ich kann mich auf nichts mehr einlassen. normales Leben adieu.

Das Leben geht zwar äußerlich weiter, auch die Arbeit läuft irgendwie weiter. Irgendwie tue ich auch so, als ob ich weiterlebe. Ich "fühle" mich heute noch nicht einmal schlecht.

Vor allem aber habe ich spätestens jetzt gemerkt, dass ich eine Art Psychopath bin. Das macht mich wenig liebenswert, am allerwenigsten für mich selbst. Wie soll man das ändern? Geht wohl nur mit massiven Methoden. Und dann? Dann bräuchte man auch noch sowas wie Glück.

Selbsterkenntnis der erste Weg zur Besserung? Hab ich auch mal gedacht. Selbsterkenntnis ist in dem Fall nur Scheiße. Die Summe meiner Eigenschaften spricht gegen eine echte Chance im Leben. Und man kann versuchen "etwas" zu ändern (Einstellung, Verhalten etc.), aber sich selbst ändern kann man ja nicht.

Es ist sehr schön, dass ihr mir helft, die Dinge teilweise richtig zu sehen, was die Beziehung angeht. An vielem ist da sicherlich auch was dran. An Einigem nicht.

Es geht auch nicht darum, dass andere "schlecht" sind. Ich bin nur einfach irgendwie nicht "gut genug". Wenig belastbar irgendwie. Und das Leben bereitet auf die Art wenig Freude. Und man weiß auch noch, warum das so ist. Weil einem tausend Gedanken durch den Kopf gehen, die einen letztlich nur handlungsunfähig machen, wenn es darauf ankäme.





 

 
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Deja

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Re: massive Selbstmordgedanken
« Antwort #16 am: 17 Mai 2013, 17:49:17 »

Hey

dein Nick wird dem, was du reflektierst und analysierst nicht gerecht, das mußte ich loswerden. Ich denke aber, du hast Gründe, warum du ihn dir gewählt hast und diese Gründe legst du hier sehr formvollendet dar.
Mangelnde Selbstkritik kann man dir mit Sicherheit nicht vorwerfen.

Ich muß gestehen, das Lesen deiner Beiträge hat mich an jemanden erinnert, mit dem ich im totalen Streit auseinander gegangen bin. Was du hier skizzierst, trifft das was ich mit einem Menschen erlebt habe zu fast 100% und vlt interessiert es dich, wie ich die Dinge aus meinem heutigen Blickwinkel über anderthalb Jahre später betrachte.

Es ging ebenfalls um Manipulation, es ging um Halbwahrheiten, Halbgeständnisse, versteckte und offene Aggressionen
aber auch viel Gefühl, wenn es um Zuwendung etc ging.

Folgendes ist passiert. Ich als Frau habe emotional mein Bestes gegeben und sämtliche Energieen investiert, die ich hatte.
Das war für mich kein Problem, ich hab das gern gemacht, sehr gern sogar.

Mein Gegenüber hat es honoriert mit materiellen Dingen- Geschenken.

Iwann entwickelte sich ein totales Ungleichgewicht, alles geriet aus der Balance und ich hatte die Last auf meinen Schultern.
Hier hakt das ein, was du über dich selber denkst. Du bezeichnest dich als Schwächling, sogar als Psychopath.
Ich hab manchmal wochenlang diese Selbstabwertungen der Person zu hören bekommen, Psychopath war auch einer
seiner Lieblingsausdrücke für sich. Schwächling, Versager- das volle Programm.

Das Problem, was sich letztendlich daraus ergab, war, daß ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte, warum dieser Mensch sich so selbstverletzend verhält. Für mich war er so wie er war genau richtig, selbst mit all diesen Dingen die
Menschen eben so machen. Ja, manchmal manipulieren sie einen, ja manchmal wollen sie einen emotional erpressen
und ja manchmal ist es umgekehrt, und sie fühlen sich manipuliert oder erpreßt.
Ich empfand nur eins, wenn die Person so von sich sprach, es tat mir im Herzen weh.

Im Gegenzug mache ich aber mit mir genau dasselbe. Ich metzele mich gedanklich selber nieder, halte mich für das
allerletzte Stück Dreck auf dieser Erde und empfinde mich für nicht als gut genug. Ich weiß, daß mein Gegenüber das für
mich genauso wenig nachvollziehen konnte, wie ich bei ihm.
Trotzdem haben wir beide uns selbst nicht anders sehen können.

Das geschieht in uns und mit uns, ob wir das wollen oder nicht spielt für Körper oder Seele niemals eine Rolle.
Jeder reagiert so, wie er nunmal reagiert, weil es ihm zu dieser Zeit und in diesem Moment einfach nicht anders möglich
ist. Jeder von uns hat seine Denkmuster- und Strukturen, die gilt es zu erkennen und im günstigsten aller Fälle
kann man es schaffen, sie aufzulösen. Das erfordert Schwerstarbeit aber vor dieser Arbeit steht das, was immer voraus
gehen muß, weil sonst die Arbeit an sich gar nicht möglich ist.

Ich bin schon lange lange allein und mein Therapeut hat mir neulich eine sehr wichtige Frage gestellt. Ich hab gejammert und genörgelt, daß ich es eben nie schaffen werde, mich auf jemanden wirklich einzulassen und alt und vereinsamt iwann das Zeitliche segne.
Inwieweit war und bin ich bis heute in der Lage, eine Beziehung einzugehen?
Und ehrlichen Herzens mußte ich ihm antworten, gar nicht.
Bevor man nicht endgültig mit sich im Reinen ist, wird man an jeder noch so tollen Beziehung zwangsläufig scheitern.

Deine Denkweise birgt ein grundsätzliches Problem in sich. Du bist zwar sehr reflektiert und weißt, wo die Knackpunkte
sind aber du ziehst daraus einzig und allein den Schluß, daß du keine Chance hast im Leben, niemals eine haben wirst
und überhaupt nicht gut genug, wenig belastbar und am Ende sogar noch ein Täter bist.
Und ich sage dir, auch solche Phasen muß man durchstehen, denn Gedanken die einen so quälen wollen gedacht und
gelebt werden, nicht umsonst keimen sie in dieser quälenden Art und Weise immer wieder auf.
Man kann sich nicht anders machen als man in dem Augenblick ist aber man kann das ändern.

Hier wäre deine Chance, hinzuschauen. Du schreibst, sich selbst ändern kann man ja nicht und jeder, der Therapie
erfahrung hat, wird dir entgegnen, Stop! Du kannst nur dich selbst ändern, niemals einen anderen und niemand anders
kann dich ändern, das kannst nur du allein. 

Du hast nur eine reelle Chance, wenn du bei dir selber ansetzt. Das kann ganz einfach sein, nur für uns Sensibelchen
ist es umso komplizierter. Man darf den Kontakt zum Gegenüber nicht verlieren. Reden, nachhaken, Mißverständnisse
schnell ausräumen, Absprachen treffen, Kompromisse schließen. Es geht nicht darum, sich zu unterwerfen oder seinen
Gefühlen- positiven als auch negativen- nichtmal freien Lauf lassen zu können.
Es geht nur darum, zu wissen, daß wir Menschen sind. Unperfekt, mit schwachen Seiten, mit Macken und Fehlern aber auch mit den guten Charakterzügen, die jeden von uns ausmachen.
Dann kann man sich als auch andere aushalten.

lg






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Epines

  • Gast
Re: massive Selbstmordgedanken
« Antwort #17 am: 17 Mai 2013, 20:36:18 »

Hallo Du :-)

**Vor allem aber habe ich spätestens jetzt gemerkt, dass ich eine Art Psychopath bin. Das macht mich wenig liebenswert, am allerwenigsten für mich selbst. Wie soll man das ändern? Geht wohl nur mit massiven Methoden. Und dann? Dann bräuchte man auch noch sowas wie Glück.**

Als Tochter eines waschechten Psychopathen kann ich dir versichern, dass diese ganz bestimmt nicht hochsensibel sind. Zudem denken Psychopathen nur an sich selbst, lieben sich also über alle Massen und bewundern sich und ihre Taten. Leider kennen sie keine Angst und sehen ihre Handlungen stets als richtig an, denn sie haben keinerlei Gewissen und Selbstkritik geht schon gar nicht. Du kannst dich also beruhigen du bist davon meilenweit entfernt :-).

Du hast nirgendwo geschrieben wie lange ihr zusammen wart, oder habe ich dies überlesen?

Was tatsächlich jede Beziehung zerstört und ein Grund wäre alleine zu bleiben ist krankhafte Eifersucht. Da stirbt jede Liebe. Du sagtest, dass du es im Griff hast, hatte es deine Partnerin auch im Griff? Ich kann mir gut vorstellen wie die Fetzen fliegen, wenn beide Parteien eifersüchtig sind...
Eifersucht erachte ich persönlich als den absoluten Beziehungskiller, weil man  durch die ständigen Beschuldigungen und die in Besitznahme und Einengung in seinen Freiheitsrechten eingeschränkt und zum Lügen manipuliert wird. Wer also  massiv eifersüchtig ist, sollte tatsächlich alleine bleiben, denn dadurch erspart man sich und anderen viel Leid und Schmerz und am Ende passiert genau das wovor man am Meisten Angst hat, man wird tatsächlich verlassen.

Vielleicht würde dir eine Verhaltenstherapie  etwas bringen, denn du hast ja selbst erkannt, dass deine Verhaltensweisen oft falsch waren und du Kritik teilweise nicht verstanden, oder bagatellisiert  hast.

Sieh es mal so, vermutlich habt ihr einfach nicht zusammen gepasst und dennoch beide lange gehofft, dass sich der jeweils andere ändert, aber da kann man lange warten und schlussendlich hat man sich ja in die Person verliebt, weil sie so speziell war, wenn dies dann plötzlich nicht mehr passt, liegen schon tiefere Gründe vor.
Erst nach  der ersten Verliebtheit, also dann wenn der Alltag einkehrt zeigt sich, ob sich eine Liebe auch bewährt.

Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass dir der Sommer ganz viele neue Erkenntnissen und Einsichten bringt und du wieder lachen kannst.

Alles Liebe
Epines
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monidepri

  • Gast
Re: massive Selbstmordgedanken
« Antwort #18 am: 18 Mai 2013, 22:17:49 »

Hallo Du,

als ich hier das erste mal geschrieben habe hatte ich auch massive Selbstmordgedanken. Ich sage mir seit dem immer wieder, daß ich bereit bin von allem anderen loszulassen...nur nicht vom eigenen Leben. Ich bin bereit alles über Bord zu werfen...sogar meine bisherigen Überzeugungen und meine bisherige Einstellung... aber ich werfe NICHT mein Leben über Bord.

Es braucht Mut, denn wenn ich weiter leben will dann muß ich was ändern und es kommt was neues auf mich zu. Mir hat jemand hier im Forum gesagt, daß es eine Entscheidung ist. Willst du leben oder willst du sterben ?

Ich habe mich entschieden zu leben. Und immer wenn diese Selbstmordgedanken kommen dann erinnere ich mich an diese bewußte Entscheidung und sehe das negative Denken als Rückfall. Mir hilft dann dieses Forum sehr auf meinem Weg zu bleiben. Im notfall würde ich mich auch an meinen Arzt wenden. Nach und nach finde ich lösungen...die ich vorher nicht für möglich gehalten habe. ..und ich bin bereit dafür kompromisse einzugehen zu denen ich vorher nicht bereit war. ..auch wenn es zwischendurch immer wieder sehr schwer wird...aber dann wird es auch wieder leichter.

Ich glaube daß es Dir im Moment echt mies geht und Du was verändern willst. Ich erlebe meine Veränderungen als sehr aufregend und spannend... und hätte ich mir das Leben genommen dann hätte ich was verpaßt.

Ich wünsche Dir alles Gute...das wie es Dir im Moment geht in Worte zu fassen ist wahrscheinlich fast nicht möglich...aber sei Dir gewiß das wahrscheinlich jeder hier im Forum das kennt was Du gerade erlebst...hab keine Angst... 


Gruß Moni


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Zweifel

  • Gast
Re: massive Selbstmordgedanken
« Antwort #19 am: 15 Juni 2015, 12:33:42 »

Wie geht es dir heute?  Hat irgendetwas helfen können?
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