Man kann über alles jammern und lamentieren - und manchmal bieten sich grade solch kleine Nebesächlichkeiten dafür an.
Kein Arzt hat sich jemals darüber beschwert, dass im OP Schutzmasken zu tragen sind, kein Handwerker, weil er Staubschutzmasken bei der Arbeit an hat.
Aber alle Welt jammert, weil sie für 20 Minuten beim Einkauf mal so ein Ding tragen sollen.
Aber sei's drum: ich hatte früher auf der Arbeit (Zahntechnik) auch immer mal Schutzmaske zu tragen und hatte noch ein paar im Schrank, die ich zunächst ausgebuddelt habe.
Ja: die waren nervig.
Warm, eng, unbequem.
Ich bin umgestiegen auf so einen Plexi-Schirm, bis es hieß, dass der nicht ausreichend ist weil er ausschließlich dem Selbstschutz dient und nicht verhindert, dass ausgeatmete Luft oder Partikel beim Sprechen das Gegenüber kontaminieren.
Und dann gab es im Supermarkt Stoffmasken im Angebot und ich dachte mir, ich probiere die einfach mal.
Und siehe an: sie sind leicht, bequem, richtig kuschelig-weich und im ersten Moment sogar angenehm kühl auf der Haut, sitzen aber trotzdem perfekt.
Ich mag sogar das Gefühl, wenn ich ausatme und es einen Moment warm wird unter der Maske - und ich dann fühle, wie die kühlere Luft von außen durchgesogen wird wenn ich einatme.
Ich spüre dem einen Augenblick nach und genieße es, weil es etwas so selbstverständliches, fast nebensächliches und doch überlebenswichtiges erlebbar macht.
Ich hatte in der Therapie erhebliche Schwierigkeiten mit jeglicher Form Atemübungen, weil sie meine Panikattacken eher noch verstärkt haben.
Mit der Schutzmaske habe ich keine Probleme.