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Autor Thema: Der Zug  (Gelesen 418 mal)

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Nele

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Der Zug
« am: 18 Mai 2013, 22:49:36 »

Der Zug


Lautloser Zug, leere Abteile,
in rasendem Tempo, immer in Eile.
Unsichtbar fremd ist diese Reise,
für Menschen nicht sichtbar, still und leise.

Ein Fahrgast am Bord,
muss reisen, will fort.
Nur kurzes Verweilen, düsterer Halt,
Blicke sehr kurz, schnell weiter, so kalt.

Zugführer ward die Route genannt,
soll handeln nach Plan, dem Fahrgast bekannt.
Loyaler Freund, vertrauter Erbringer,
Gast darf friedlich schlafen, ist niemals Erzwinger.

Im Abteil ist friedlich, dort ist es warm,
Passagier ist sehr müde, fast tot, gedankenlahm.
Träumt weiter als der Zug ihn je bringt,
glaubt seinem Führer, wünscht das es gelingt.

Wär gern eine Katze, eigen und stur.
eingerollt schlafend, Schmerz wegstreichelnd nur.
Weiß um die eigene Verlassenheit,
wird niemals vertrauen, soll gehen zu weit,

Würd Grenzen verlassen, darf niemals geschehen,
viel schon passiert, viel schon gesehen.
Die Katze ist wachsam, zuviel schon erlebt,
Schmutz alter Wege an Pfoten ihr klebt.

So eilt dieser Zug durch alle Gezeiten,
sehr schnell und sehr einsam,
Zugführer lächelt, wird weiter begleiten.
Kennt fremde Gedanken wird nie drüber sprechen,
hat sichs selber geschworen, wird das niemals brechen.

Hat den Zug fest im Griff, erlaubt keine Schwächen,
geöffnete Augen, Verfehlung sich rächen.
Den wirklichen Weg gibt er niemals preis.
Der sicher Zug? Vielleicht, niemand weiß?
Gespeichert
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