Hallo,
ich denke das beste für mich ist, meine Gedanken aufzuschreiben und etwas Ordnung in die Sache reinzubringen.
Bei mir ist derzeit zu viel los. Mich überfordert wirklich alles.
Aber was ist es konkret, dass mich derzeit gedanklich beschäftigit? Es sind so viele Kleinigkeiten...
- Einerseits ist da die Spannung ob ich denn nun meinen Studienplatz bekomme oder nicht. Heute hätte Post da sein müssen, wenn ich eine Zusage gehabt hätte. Ist es aber nicht, also gehe ich davon aus, dass morgen die Absage kommt. Ich bin da schon ziemlich enttäuscht, denn ich möchte unbedingt studieren, auch wenn es mir sehr sehr schwer fallen wird, so weit von zu Hause leben zu müssen. Das Studium war mein Ziel, mein Ziel, an das ich mich während meinen Depressionen festgehalten habe. Nun hat sich dieses Ziel in Luft aufgelöst.
- Dann ist da noch der Tod einer Mutter von einer Freundin von mir. Sie ist letztes Wochenende an Krebs gestorben. Morgen wird die Beerdigung sein. Es gibt einen ganz schön zu denken, wenn man sich so bewusst macht, dass das Leben ziemlich schnell vorbei sein kann. Es macht mir auch Angst, denn meine Eltern sind gerade nicht mehr die jüngsten, und in meiner Familie sind alle bisher an Krebs gestorben. Es macht mir richtig Angst, Angst, dass ich ich wen verlieren könnte.
- Außerdem mache ich mir Sorgen um meine Großmutter. Sie wurde am Auge operiert und hat nun Probleme. Aber sie geht nicht zum Arzt sondern jammert nur herum. Das regt einen so auf... Wenn sie Probleme hat, sollte sie gefälligst zu einem Arzt gehen. Es macht mir auch Angst, denn ich weiß, dass sie schon mal versucht hat sich umzubringen und es vlt wieder versuchen wird. Nächste Woche werde ich bei meiner Großmutter zu besuch sein. Davor graut es mich nur, aber ich muss irgendwie den Kontakt halten. Ich hoffe ich überstehe das gut, auch wenn ich mir derzeit schon sicher bin, dass es mich sehr sehr weit nach unten ziehen wird.
- Zusätzlich hat mein Vater noch Probleme mit seiner Arbeitsstelle. Seine Firma wird wohl die nächsten von einer anderen Firma aufgekauft. Dabei ist es nicht sicher, ob der Standort noch in Deutschland bleibt, vermutlich wird er in die USA gehen müssen. Ohne Arbeit kann er nicht, da gerät er wieder nur in seine Depressionen. Frührente ist also quatsch. Ich habe Angst, dass meine Eltern in die USA ziehen, auch wenn gestern meine Mutter meinte, sie würden es nicht machen. Ich habe Angst, allein gelassen zu werden. Meine Geschwister wohnen nicht mehr zu Hause und das ist schon anstrengend genug.
- Meine beste Freundin wird in 1 Woche für ein halbes Jahr ins Ausland gehen. Neben dieser Freundin habe ich keine weiteren realen Freunde. Es sind alles nur Bekanntschaften. Das macht mir sehr sehr sehr sehr viel Angst und Sorgen. Dann habe ich niemanden mehr, der mich aus dem Haus rauslockt. Ich habe die befürchtung ich werde zu Hause wieder versumpfen.
- Ich fühl mich von meinem Psychiater unverstanden. Ich werde nun die Medikamente absetzten, so wie er gesagt hat. Ich habe keinen Bock mehr auf den Mist. Vorallem nicht auf diesen Herrn. Ich habe das Gefühl er spielt alles runter, aber das Problem liegt auch an mir. Ich drücke mich nicht gescheit aus, schweige meistens nur. Um errlich zu sein, geht es mir derzeit richtig scheiße... aber ich kann es nicht aussprechen.
Egal, denn der Psychiater wird eh bald nicht mehr als psychiater tätig sein, er wird Gutachter im richterlichen Bereich.
- Meine Therapie wird auch vermutlich bald zu ende gehen. Dabei fühle ich mich derzeit gar nicht in der Lage ohne Therapie zurecht zu kommen. Aber auch da kann ich nicht reden, was in mir wirklich vorgeht. Es macht also auch keinen Sinn.
- Generell habe ich den Eindruck, dass das Leben keinen Sinn macht. Aber ich kann mich nicht einfach umbringen, auch wenn ich es gerne täte. Ich darf das Leid nicht auf andere leute weiter geben, indem ich mir mein Leben nehme. Das habe ich vor 2 Wochen gesehen, als sich ein Schulkamerad das Leben genommen hat. Das ist also auch noch etwas, was mich ziemlich bewegt.
Man fühlt sich also wie in der Sackgasse. Man würde gerne sterben, darf es aber nicht. Man würde gerne leben, aber das schafft man nicht. Sackgasse.
- meine Eltern hatten mal wieder Streit und das macht mich auch ziemlich fertig. Ich lasse das immer so nah an mich ran. Das darf ich nicht....aber ich tus ja nicht mir absicht.
- Ein Bekannter hat mir eine Mail geschrieben, dass er von seiner Freundin verlassen wurde. Ich weiß nun nicht recht damit umzugehen, da ich den Eindruck habe, dass er mich recht gerne mag. Mir ist das von den Gefühlen her zu viel. Genauso auch morgen. Morgen werd eich jemanden Treffen, der in mich verliebt war, wo ich aber die Liebe nicht annehmen konnte. Ich habe Angst davor und will die Person gar nicht sehen.
- Mir macht nichts mehr Freude und ich merke, dass die Depressionen vollständig mich kontrollieren. Das wurde wohl wieder durch die vielen Kleinigkeiten ausgelöst. Ich habe so viel Agression und Wut in mir. Ich habe mich die letzten Tage erst geschnitten, aber ich würde es wieder gerne tun. Dabei ist mir schon bewusst, dass ich die Wut nicht auf mich habe, sondern auf andere Personen. Aber der Druck der duch die Wut entsteht, kann ich derzeit nur so raus lassen.
Ich bin mal wieder in der Scheiße gelandet, aber ich bin mir sicher, irgendwann werde auch ich wieder daraus kommen (auch wenn ich es derzeit nicht sehen mag).
Danke für euer Gehör.
3halb