@Deja
Nein , bewusst habe ich keine Kinder, um nicht in solche Situationen zu kommen und die mir von meiner Mutter aufgezwungenen Ängste und Verhalten weiter zu geben. Ich würde jedes Kind mit meiner Angst es zu verlieren, oder es psychisch und physisch zu belasten ersticken, so gut kenne ich mich. Ich bin bereits in der vierten Generation psychisch krank, irgendwann muss ein Ende sein. Ich verurteile niemanden, der belastet ist und sich für ein Kind entscheidet, aber es gilt an sich zu arbeiten.
Als Tochter einer Mutter die wohl auch aus ihrer Angst heraus mich zu verlieren, alles getan hat, um mich zu verlieren, hatte ich offen darauf geantwortet.
Wie gesagt Münchhausen by Proxy... ständig beim kleinsten Husten zum Arzt, kontrolliert und beobachtet bis zum geht nicht mehr, Tagebuch gelesen, um meine innersten Gedanken zu erfahren, immer nur aus Sorge um mich, versteht sich u.s.w.
Das Recht auf eigene Fehler und Erfahrungen hat sehr viel mit den Ängsten einer Mutter zu tun, denn sie drückt diese nicht nur verbal, sondern auch körpersprachlich aus und dies führt oftmals schon zu Vermeidungshaltungen bei den Jungen.
Ein Beispiel: In meinem Beisein haben ängstliche Mütter bei der Frage, ob ein Kind etwas darf, schon wiederholt die Luft ein-gesogen , klingt nun banal, aber dieses leise fast unmerkliche Einsaugen der Luft hat dem Kind signalisiert, dass die Mutter missbilligt was es gerne tun möchte und ohne dass sie nein gesagt hatte, hat es dann darauf verzichtet. Dieser Verzicht bedeutet gewisse Erfahrungen nicht machen zu dürfen, die evt. falsch sein könnten..., dies ist ein Parade-Beispiel für nonverbales Klammern und auch meine Mutter hat es erfolgreich angewandt, unbewusst versteht sich, aber ich wusste sofort was sie davon hielt und ließ es.
Das Gleiche erlebte ich kürzlich bei einer Tochter die bald 40 Jahre alt ist und bei der Mutter wohnt, auf meine Frage , ob sie mitkommt, sog die Mutter ebenfalls die Luft ein und die Tochter hat verzichtet. Es hat mich ziemlich überrascht, dass sie sich in dem Alter noch manipulieren ließ. Ich machte sie später darauf aufmerksam und sie war erstaunt und hat dann das Gleiche wiederholt beobachtet und lässt sich dadurch nun nicht mehr manipulieren.
Ich kenne Maria nicht persönlich, aber ich bin gespannt auf ihre Antwort.
Die Angst ein Kind zu verlieren ist gewiss nicht unbedeutend und hat ihren Ursprung in der Angst vor Verlusten generell, aber man sollte sich genau so verhalten wie mit anderen Ängsten auch, man darf sie keinesfalls füttern...
Wenn ein Kind im Krankenhaus an den Schläuchen liegt ist die Angst legitim, dass versteht sich natürlich von selbst.
Maria schreibt:" Ich war wie im Trance, meine über Jahre angestauten Ängste waren nun real - mein Kind lag auf der Intensivstation, angeschlossen an Schläuchen, Blutkonserven waren für den Notfall bestellt und die Bereitschaftsärzte wurden wach getrommelt". Ich verstand das so; das Schlimmste ist eingetroffen, ihre Befürchtungen haben sich bewahrheitet, ihre Angst war richtig... er war aber zum Glück nicht wirklich schwer verletzt, hätte es aber sein können... was wäre wenn... wie schon erwähnt erweisen sich die meisten Sorgen, die wir uns machen im Nachhinein als unbegründet.
Meiner Meinung nach darf man hier auch aus der Sicht einer betroffenen Tochter berichten, wie sich das Verhalten einer Mutter auswirkt, und das Geschilderte kommt mir unglaublich bekannt vor. Dies soll nicht als bösartige Kritik gewertet werden, sondern als das was es ist, als wichtiger Hinweis wie sich jemand fühlt, der eine überängstliche Mutter hatte und nie Fehler machen durfte.
Maria macht sich im Gegensatz zu meiner Mutter Gedanken darüber und sucht den Austausch, was ich als sehr wertvoll erachte, denn sie ist vermutlich lernfähig.
LG Epines