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Autor Thema: Entschwunden  (Gelesen 513 mal)

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AHunter

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Entschwunden
« am: 21 Dezember 2015, 22:17:50 »

Entschwunden


1.

Herz vergraben und versteckt,
Herz beschmutzt und schrecklichst befleckt,
Heimgesucht durch Angst und Leid,
Schreit es nach ihr: 'Sei bereit!'
Doch wie könnt sie es nur immer sein?
Bewahrt trotz alldem Ruh' wie Schein,
Nur um die Fassung zu wahren und für sich zu streiten!
Und finstre Gedanken sowie Erinnerung hoffentlich zu meiden.
Doch was auch immer kommen mag, es ist schon längst vergangen...
Nimmt sie immer wieder reissend, packend, für sich gefangen,
Als gäbe es keinen Ausweg mehr!
Selbst das Atmen kalt und schwer,
Egal was sie macht, wie sie auch herniederliegt,
Egal ob sie lacht, oder sich für alle völlig verbiegt,
Der Schmerz präsent, fühlbar stark,
Zerfetzt gar das Herz, das sie so gut verbarg.
Ihre Hülle nur mehr brach gelegen,
Steigt sie so dem eigenen Ende entgegen,
Das für sie Hoffnung zu bieten mag,
An diesem letzten, diesem einzig schönsten Tag.

2.

So ehr ich sie, die für viele flüchtend schwand,
Sich angeblich stahl und nur von dannen wand.
Denn ich weiss es besser, wusste, wie sehr sie mit dem Leben stritt,
Und ich sah und spürte, wie sehr sie unter all den Qualen litt,
Doch obwohl es schon viel länger dunkel um sie ward,
Hatte sie noch auf ein Weitergehen beharrt!
Bis... es einfach zu viel geworden war,
Lies sie letztlich kraftlos starr.

3.

Meine Worte fanden auch keinen Anklang mehr.
Wie konnten sie doch? War alles völlig hoffnungslos und leer.
So entschwand sie auch für mich für immer,
Ich, sitzend am PC, allein in meinem Zimmer.
Betrachte den Messenger, der ihren Namen auch noch fasst,
Der mich stummschweigend anblinkt, mich für all das hasst.
Für jede erreichbare Unmöglichkeit,
Für ihre nun ewige Abwesenheit.

4.

Bleibt nur eines noch zu sagen:
Werde immer nach dir schauen und mich fragen,
Ob du nicht vielleicht noch da draussen heimlich bestehst,
Und möglicherweise durch eine schattigsonnige Allee nun gehst,
Das Leben doch noch für dich gewonnen hast,
Nicht dein Glück im Leben verpasst.
Sondern es noch zu dir gekommen ist!
Du es greifst und nicht vergisst,
Dass ich an dich denken werd,
Wie schön du warst, wie unbeschwert,
Wie heiter und tapfer, wie auch mutig,
Weise vielleicht nicht so sehr, aber dafür immer gütig.
Und egal, was ich auch im Leben noch zu finden gedenk,
Warst und bleibst für mich auf ewig ein wundervollstes Geschenk.
Gespeichert
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