Hallo an alle,
ich bin zufällig auf zu diesem thread gekommen und da ich auch in Gehlsdorf war, dachte ich mir ich kann auch mal einen kurzen Erfahrungsbericht schreiben.
Zuerst möchte ich jedoch sagen, dass ich es nicht soooo toll finde eine Klinik in gut oder schlecht einzustufen.
Ich war in der Psychosomatik und muss sagen, dass die Klinik auch nicht den besten Eindruck auf mich gemacht hat...aber zuerst das positive:
das Pflegepersonal ist eigentlich echt nett und die Verpflegung ist besser als das übliche Standard Krankenhausessen und mit leicht therapeuthischem Effekt^^. Auch die Kommunikative Bewegungstheraphie wird von einer Kompetenten Person geleitet....das wars auch schon.
Bemängelswert finde ich, dass dort die Ergotheraphie von Schwestern geleitet wird (gut, keine Ergo, es nennt sich Kreativtheraphie). Da dort in gewisser weise suggestiv auf die Patienten eingewirkt wird, kann es mächtig schief gehen, wenn das keine Therapeuten leiten (ähnliches bei Expositionstrainings bei Angstpatienten) und insgesamt kam es einem wie eine Mischung aus "Gute Laune Gehirnwäsche" und Senioren-Bastelkreis vor. auch die Therapeuten selbst haben mich persönlich nicht überzeugt, da sie teilweise dort Ihre Praxiszeit abarbeiten und dementsprechend unerfahren sind. Hab auch ein Gutachten benötigt, genauso wie ein anderer Patient der das gleiche brauchte. Die Gutachten waren zu 95% genau wortgleich(man bedenke dass sich Name, etc. unterschieden...)
das Patienten dort von anderen kontinuierlich verbal "fertig gemacht wurden" ohne das der Therapeut einschreitet mag man, genauso wie die überzeugte Erkenntnis einiger, dass das Ziel des Klinikaufenthaltes die Brechung der Persönlichkeit zur besseren "Neuprogrammierung", als auch den Fakt, dass bei fast jeder wöchentlichen Visite jemand heulend und aufgelöst aus zurückkam, da der Stationschef einen Vorliebe für provokante Aussagen hatte, kritisch sehen , da es sich immernoch um Empfindungen psychisch beeinträchtigter Personen handelt.
Was jedoch für mich persönlich am negativsten war, ist, dass es sich um ein Uniklinikum mit Studentenunterricht handelt. Ich persönlich habe (freiwillig, da man gewisse Vorteile davon erwarten konnte) als Beispielobjekt daran teilgenommen. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es nicht mal 24h gedauert hat, bis die Studenten Freunden gegenüber die Verschwiegenheitspflicht verletzt haben.
Insgesamt kann ich über meinen Aufenthalt dort sagen, dass mir die Zeit etwas geholfen hat(durch die Isolation eines Klinikaufenthaltes meine persönlichen "Akkus" aufzuladen) aber mir eine größere Besserung meiner Probleme nicht vergönnt war. Im Gegenteil, einige meiner Probleme sogar verstärkt wurden.
Insgesamt bekommt man leicht den Eindruck, dass dort nicht zum Wohle des Patienten, sondern zum Wohle der Klinik therapiert wird, was für mich durch priorisiertes Ausschleichen der Medikamente, sowie einen übermäßig positiven Abschlussbericht noch deutlicher wurde.
Aber das alles ist nur meine subjektive Erfahrung und Kritik ist schnell gemacht und aussderdem wäre es gut auch mal andere Klinikberichte zu hören, damit Gehlsdorf nicht als schlechteste Klinik Deutschlands dasteht ;)