hey xaya
du hast gefragt, wie sich das von aussen liest, was du da beschreibst.
Ich schliesse mich einigen Gedanken, die du als Antwort bekommen hast, voll an.
Und trotzdem hab ich noch was anzufügen.
;-)
Für mich liest es sich schon so, als habest du eine grosse Angst, dich emotional zu binden.
Als habest du gewaltige Angst vor Abhängigkeit.
So wie du das alles schilderst - mehr weiss ich ja nu nicht von all dem und dir -
wundert es mich nicht, dass deine Therapeutin seit einiger Zeit das Thema Abhängigkeit immer wieder anspricht.
Ich würds auch. ;-)
Nicht, weil du so abhängig bist von ihr - weil du so grosse Angst davor hast.
So liest es sich für mich.
.
Kuck mal, wie du beschreibst, wieso du sie gewählt hast. Als stationäre Therapeutin.
natürlich nur aus rein praktischen Erwägungen ;-):
*anfang des jahres habe ich mich in stationäre behandlung begeben. sie arbeitet in einer klinik und ich habe dadurch eine kürzere wartezeit gehabt. außerdem musste ich nicht nochmal von vorn anfangen. alles sehr praktisch...
Und die Begründung, warum du nach deinem Abbruch wieder sie gewählt hast, ist dir auch wieder eine ganz praktische.
Die Frage ist: entspricht das der Wirklichkeit?
Deiner Wirklichkeit?
Wählst du immer wieder sie für dich aus ganz praktischen Gründen ?
Oder ist da nicht eben doch mehr Gefühl dabei, bei diesen Entscheidungen, als dus vor dir selbst zugeben willst?
Ist es dir vielleicht wichtig, dass es praktische Gründe sind?
Weil du die andren
nicht sehen willst?
Weil sie in dir
diese eine grosse Angst wecken würden?
Für mich liest sich alles eigentlich ganz stimmig.
Da ist eine Therapeutin, **sie ist motiviert und kompetent bis in die haarspitzen.
Du vertraust ihr, und du kannst dich auf sie verlassen.
Sie verhält sich professionell, erzählt nichts von ihr. Braucht dich nicht für ihre eignen Bedürfnisse.
Und ist gleichzeitig sehr zugewandt. **anfang des jahres ging es mir überhaupt nicht gut und ich weiß auch, dass sie sich viele gedanken und sorgen gemacht hat. fühlte sich zumindest oft so an.
So wie du sie beschreibst, verhält sie sich wirklich gut.
Und dann beschreibst du dich, in dieser Beziehung:
*ich mag sie auch wenn es bei ihr vielleicht nicht immer so rüberkommt
und an andrer Stelle mal so:
*ich werfe mit emotionen nicht gerade um mich aber sie weiß, dass ich sie ganz "ok" finde.
Als Gründe, warum du immer wieder sie wählst, führst du rein praktische Gründe an.
Klingt alles ziemlich unterkühlt, findest du nicht?
Wär ja völlig ok so.
Aber: ist es denn so???
Wie erklärt es sich dann, dass du, wenn sie auf organisatorische sms nicht antwortet,
das Gefühl hast, das sei Liebesentzug?
;-)
Wenn ich eine Dienstleistungsbeziehung hab, auch über Jahre, und er antwortet nicht auf organisatorische sms von mir -
ich würd ne Menge denken, mich ärgern - aber das gefühl, dass das nu Liebesentzug ist,
nee - der Gedanke käm mir nu nich.
;-)
Ich hab ja keine Ahnung, aber ist es vielleicht so,
dass du viel denkst, aber deinen Gefühlen
nicht trauen magst?
Sie nicht wirklich wahrnimmst vielleicht?
Dass deine Strategie, das Leben zu bewältigen so aussieht, dass du unbedingt
unabhängig bleiben musst?
Weil Abhängigkeit
dein Untergang wär?
Dass du Beziehungen dann führen kannst, wenn andre den emotionalen Preis dafür zahlen?
Ist es vielleicht so, dass du Gefühle, wenn sie kommen, schon auch mal dem andren zuschreibst?
Weil sie für dich selbst
so aus dem Nichts kommen, dass du sie gar nicht als deine eignen identifizieren kannst?
Wo sollen die denn herkommen?
Das muss vom andren ausgehn. Er muss sie haben. Anders
lässt sich das nicht erklärn?
Wenn es so wär, xaya, dann weiss das deine Therapeutin auch.
Sie versteht, warum du so trotzig ruppig bist.
Und wenn es dir schlecht geht, gibt sie dir die menschliche Wärme und Zugewandtheit, die du brauchst.
In Therapien, so denk ich, holt man eine Entwicklung nach, ein Reifen nach,
dass man so nicht konnte. Im Leben. Wies war.
Man übt das Ungekonnte ein.
Mit Unterstützung. Die vorher eben fehlte. Nu aber da sit.
Bis mans kann.
Genug zumindest. ;-)
Um ein büschn bessre Lebensqualität hinzukriegen.
Für sich.
Was, wenn sie dich für reif genug hält, dass du nu den nächsten Schritt wagen kannst?
Der vielleicht der ist, dass du dir und demjenigen eingestehen kannst,
dass er dir wichtig ist?
Und du so
erleben kannst, dass du mitnichten dann
sterben musst.
Oder schlimmeres.
Und so beginnen kannst, die nächsten Schritte einzuüben: wie hält man das
dann aus??!!
Wenn jemand einem wichtig geworden ist?
Wie um Himmels Willen hält man so was aus?
Irgendwie spricht so vieles dafür, dass es sich genau darum handeln kann.
Bei dir.
Auch, natürlich nur! Und immer nur: sowas von vielleicht!!!
Ich hab doch keine Ahnung, xaya!!!
Ich kenn dich nicht.
Und deine Therapeutin auch nicht.
Ich hab nur ein paar Worte von dir, mehr nicht.
Ich versuche sie zu lesen.
Deien paar wenigen Worte.
Mehr
kann ich doch gar nicht!
Irgendwo sagst du mal ( ich hab mir mal die Mühe gemacht und mir n paar Sätze von dir rauskopiert, die mir aufgefallen sind):
*es war merkwürdig als sie mich fragte, ob ich sie noch mag. ich wollte nich zugeben, dass sie mir was wert ist. gespräche über abhängigkeit mag ich zur zeit nicht führen. mit einem lächeln im gesicht habe ich nein gesagt
Wenn du dir jetzt nur mal so eben aus lauter Spieltrieb vorstellst, sie würde das so ähnlich sehn wie ichs grad hab anklingen lassen,
wie liest es sich dann für dich?