Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Nur-Ruhe - Einfach nur Ruhe! => Thema gestartet von: nachtwind am 31 August 2008, 15:16:26

Titel: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 31 August 2008, 15:16:26
Muss ich verstummen? Weil ein anderer sich ausleben will?

Ich greif hier noch mal Haskas Gedankengänge auf.
Sie sind für mich so vielversprechend,
und sind noch lang nicht eingelöst.
Ich will trotzdem einen eignen thread,
weil ich auf meine Weise nachdenke
und nicht so tun will, als denke ich für sie hier laut vor mich hin,
interpretier meines in ihres hinein...
das will ich wirklich nicht.
Ich habe meine eigne Geschichte
mit diesem Thema.

Ich will hier nicht kämpfen gegen etwas,
gegen jemand, gegen halt.... ;)
ich will hier für was kämpfen;
und kämpfen muss ich, denn ich weiss den Weg nicht,
aber ich weiss, ich muss mich jetzt bewegen,
wenn nicht das, was mir wertvoll ist,
verloren gehen soll.
Ich will verstehen, wie der Weg geht, der keinem schaden will
und trotzdem mich wieder atmen lässt.
Und was mich berührt hat, vielleicht auch die,
die ich sehr zu schätzen gelernt habe.
  
Bitte habt Geduld mit mir!
Ihr kennt mich, es dauert, bis ich was gesagt hab.
Die Frau der vielen Worte. ;-)
Ich bin auch wieder mitten in den Nächten.
Ich spür nur so deutlich, dass ich jetzt!
was tun will.
Auch wenn ich es heut
und morgen
sicher nicht hinkrieg. Auch nicht ansatzweise.
Ich will trotzdem
heute
hier
anfangen, den Weg zu suchen,
der mich nicht verstummen lässt,
weil ein andrer sich ausleben will.

Haskas Beschreibung hat mich an was erinnert.
Auf der Suche danach hab ich in Riemanns „Grundformen der Angst“ herumgestöbert,
und war verblüfft.
Danke für den Tip. :-)
Ich bin jetzt kein Rieman-Fan, aber es kann wirklich hilfreich sein,
anderen zuzuhören, die reiche Erfahrungen und Gedanken haben.
Auch wenn ich sie zum Schluss dann doch verwerfen werd vielleicht,
haben sie mich dann
ja dazu gebracht, meine eignen zu finden.

„Die Angst vor der Notwendigkeit“ nennt er seine vierte Angst,
und ordnet sie den hysterischen Persönlichkeiten zu.
Nu keine schnelle Schadenfreude –
die andren drei Persönlichkeiten klingen auch nicht besser –
und irgendeine muss man ja nu sein,
wenn man solchen Kategorisierungen folgen will.
Schlimmer noch:  gg
Wir alle haben immer alles
in uns.
Das werden sie nicht müde zu betonen, die die Ordnung schaffen wollen durch solche Kategorien.
Und das nu
deckt sich mit meinen eignen Erfahrungen.
Wir haben immer alles wesentliche in uns.
Nur eben in unterschiedlichen Ausprägungen und geglückten oder ungeglückten Kombinationen.

Er setzt die Angst des Hysterikers vor der Notwenigkeit in Bezug zu
der Angst des Zwanghaften (siehste?! och nich besser!) vor der Veränderung.
Das jetzt nur aus Respekt vor ihm. Wenn ich ihn schon um Rat frag.

Ich will hier nicht gegen jemanden oder etwas kämpfen.
Ich will verstehn.
Die 4 hat mich gleich an die vier Elemente erinnert.
Und ganz sicher spricht er hier von der Luft.
Das klingt irgendwie nicht so abfällig, finde ich.

Der Zwanghafte braucht die Dauer. Die Erde. Um zu leben.
Der Hysteriker braucht die Freiheit. Die Luft. Um zu leben.

Er schildert einen Menschen, der alles Neue bejaht, risikofreudig
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 31 August 2008, 15:17:56
Er schildert einen Menschen, der alles Neue bejaht, risikofreudig ist,
dem nichts verbindlich und verpflichtend ist,
der nicht bereit ist, gültige Spielregeln des zwischenmenschlichen Zusammenlebens,
generell Ordnungen und Gesetzmässigkeiten anzuerkennen,
weil er sie nur als Beschränkung seiner Freiheit erlebt, seiner Freiheit
und seines Wesens.
Jemand, dessen Welt „beliebig nachgiebig und willkürlich dehnbar“ ist,
in der es immer eine Hintertür gibt, denn die Gesetze, die für alle gelten,
und deren Einhaltung er sofort erbost und lautstark einfordert, wenn er sich in seinem Selbstausdruck behindert sieht,
die gelten ja
für ihn
nicht.
Mit der Realität geht dieser Mensch nun sehr eigen-willig um.
Er findet immer Wege, sie nicht anzuerkennen, ihr auszuweichen.
Und lebt so immer mehr in einer Scheinwirklichkeit. Um seiner Scheinfreiheit willen.
Das führt natürlich dazu, dass er sich nicht auskennt, in der wirklichen Welt.
Er hat es nicht geübt, mit ihr umzugehen.
Deshalb sind seine Versuche, in der wirklichen Welt zu bestehen,
„wenig gekonnt und verlaufen enttäuschend“ ;
was ihn nun wieder dazubringt, sich erneut in seine Scheinwelt zurückzuziehen,
und so türmt sich eins aufs andere.
 
Ehrlich gesagt, DAS
kam mir nu sehr bekannt vor.
Wie sich so eins aufs andre türmt.
Weil meine Versuche „wenig gekonnt sind, und daher enttäuschend verlaufen“.  ;-))
Und ich flüchten muss.
Ohjeh.
Keiner werfe den ersten Stein.
Er könnt ihn selber treffen. ;-))
Ich lese nicht gerne solche Bücher.
Und wenn, dann nur mit Zittern und mit Zagen.
Es hält mir immer irgendwo ganz unverhofft einen Spiegel vor.
Und diesen Spiegel
werd ich dann nimmer los.
;-)


Bitte wartet noch mit Antworten, ja? Ist das ok?
Ich bin noch nicht fertig mit diesem Teil.
Ich bemüh mich, ehrlich, das nicht rauszuzögern.
Aber jetzt muss ich unbedingt zur Ruhe finden und schlafen.
Sonst schaff ich die Nacht nicht.
Und die ist
Wirklichkeit. ;-)

Und danke, nochmal, haska :-)
und nubis :-)
ich danke euch....

Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 01 September 2008, 20:52:01
Klein und erschöpft von den Nächten,
und ganz weichgeklopft und traurig von dem, was grad so ist in meinem Leben,
versuch ich trotzdem, mich nicht zu drücken;
ich hab das hier nu mal angefangen, nu muss ich halt da durch.. ;-))
hilft alles nix.
:-)
Verzeiht mir, wenn das nu alles ein bisschen mühsam ist,
mühsam kommt von Mühe, ;-)
und die
geb ich mir
immerhin.
Hoooch, kein gutes Zeichen, wenn als erstes schon mal eine Entschuldigung steht!
Himmel, wer schlupft denn da
klammheimlich
in den Mittelpunkt?! ;-)
....

Ja, was hat nu Riemann beobachtet, an diesem Menschen?
dass er einen sehr kurzen Spannungsbogen hat, was seine Wünsche angeht,
er hält es nicht aus, wenn sie nicht sofort befriedigt werden,
und kann an nichts anderes mehr denken;
er weicht den Notwendigkeiten aus, weil sie unangenehm sind für ihn,
Notwendigkeiten, die da sind, weil es eben Grenzen gibt,
Notwendigkeiten wie Warten .... wie Verzichten... wie
zu seinen Handlungen zu stehen;
er nimmt sich, was er braucht, sofort,
und hat dafür Fähigkeiten entwickelt,
die ihm das ermöglichen:
die Fähigkeit, den eigentlichen Vorgang wunschgemäss umzudichten und zu verfälschen;
die Fähigkeit, sehr geschickt zu sein im Vergessen eigner unangenehmer Verhaltensweisen;
„ „das habe ich getan“, sagt mein Gedächtnis,
„das kann ich nicht getan haben“, sagt mein Stolz
und bleibt unerbittlich. Endlich –
gibt das Gedächtnis nach.“, so beschreibt das Nietzsche.
die Fähigkeit, mit Logik auch so umzugehen, wie er mit allem umgeht, was ihn festlegen will,
beschränken in seinem Lebensausdruck –
in dem er auch da sich der Logik durchaus bedient, um seine Rechte einzufordern,
werden aber Rechte an ihm eingefordert, so hat er eine eigne Logik,
und wenn die keiner versteht, ist das einfach nur ein Zeichen der Beschränktheit der andren –
seine Logik ist zwar eine andre als die der andren, aber er versteht sie, also ist sie genauso logisch –
und er ist eher stolz auf seine Gabe, weiter zu denken als andre, als dass er nachdenklich wird;
die Fähigkeit, reflexartig auf Kritik mit Gegenkritik zu antworten,
wie ein Kind auf „du bist doof“ sofort antwortet „selber doof“;
überhaupt hat dieser Mensch viel von einem Kind
in seinen Verhaltensweisen.

So versucht er, sein Leben zu leben;
wo Grenzen da sind, setzt er sein eignes Wunschdenken davor,
und weil ER sie nu nimmer sieht, glaubt er, sie seien weg;
wo Notwendigkeiten sind, glaubt er, sie gelten nur für die andren,
für ihn ist er immer bereit, an Wunder zu glauben –
deshalb leibt er auch so den Anfang, denn in einem Anfang
sind Wunder immer möglich;
wo Konsequenzen sind, Ursache und Wirkung, denkt er sie sich weg,
und weil er sie sich wegdenken kann, sind sie für ihn auch überwunden;
wenn er doch in die Enge getrieben wird, von den Notwendigkeiten, den Gesetzmässigkeiten, den Grenzen andrer oder des Lebens,
reagiert er
mit seinen Begabungen:
sich selber versteht er wirklich gut,
und alles lässt sich irgendwie begründen, warum er nur so
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 01 September 2008, 20:54:37
und gar nicht anders hat handeln können;
wird er kritisiert oder wird ihm etwas vorgeworfen, reagiert er sofort mit Gegenkritik und Gegenvorwürfen,
so ist Selbsteinsicht unnötig;
eigne Schuldgefühle wandelt er in bittre Schuldvorwürfe an die andren um,
...
je grösser der Druck, um so mehr glaubt er sich,
tut ja auch sonst kein andrer,
was soll er denn tun?,
und so gerät ihm sein Leben immer mehr zu einem Leben,
das auf einer Lebenslüge aufbaut.
Je wackeliger dieses Leben wird, desto heftiger muss er sich wehren,
es zu sehen.
Selbstkritik, Selbsteinsicht
sind ihm eh schon schwer zugänglich, und werden so immer unmöglicher.
Und somit Nachentwicklung, Selbstreifung,
was mehr Erfolg hätte, ihn zu weniger ent-täuschenderer Erfahrungen mit der Wirklichkeit
zu verhelfen.

In dem Kontakt mit andren sucht er -  
nicht wie der Depressive die Hingabe, die Selbstaufgabe, weil er sein eignes Leben nicht wagt, und deshalb ein andres braucht, um in ihm aufzugehen -
sich selbst im andren, weil er sich im andren selber lieben will.


sorry... Pause... ;-)
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Rose(Guest) am 02 September 2008, 07:53:25
Hi nachtwind,
ich lese deine Postings sehr aufmerksam und vielleicht solltest du dir selber diesen Spiegel vor dich halten denn du machst genau das was du selber da von dem anderen beschreibst.

Bemerkst du das selber nicht wenn du so über anderee Urteilst oder gar bewertest.

Ist das nicht genau das verhalten was du selber den anderen anlastest -was du selber aber machst.

Denk mal drüber nach und lese deine Zeilen selbst mal durch, vielleicht merkst du dann, was du da über andere schreibst und glaubst hier uns sagen zu müßen, genau auch auf dich paßt.

nur mein Gedanke wie du so schön immer sagst... ;-)
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: 2fast4you(Guest) am 02 September 2008, 09:15:35

Hi Nachtwind,

Deine Gedanken finde ich klasse.

Sie treffen es auf den Punkt. Bemerkenswert ist, dass Du eigentlich niemanden ansprichst, es aber immer Leute gibt die sich den Schuh anziehen, anstatt über die Zeilen nachzudenken.

Und auch wenn jetzt einige dazu übergehen unter anderem Nick zu antworten - ignoriere sie und schreibe einfach DEINE Gedanken und DEINE Gefühle nieder. Du wirst "sie" sowieso nicht ändern können.

An dieser Stelle auch einen lieben Gruß an Fritz :-)


Gruß
2fast4you
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Ina am 02 September 2008, 09:21:05
@ 2fast:
Ich schließe mich jedem einzelnen Deiner Worte an.

@ Nachtwind:
Weiter so, schreib es alles nieder - ich find's gut!
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 02 September 2008, 11:01:18
nicht nur dein Gedanke, rose ;-)
meiner auch....
ich schau mit Zittern und mit Zagen in diesen Spiegel
und seh auch immer wieder
mich....

hilft ja nu alles nix,
da muss ich halt jetzt durch. ;-)
wenn ich es ernst mein mit dem Verstehen, dann muss ich eben
da jetzt durch...

Ich hab mir dieses Kapitel bis jetzt noch nie aufmerksam durchgelesen,
die andren gingen mich mehr an, , ;-)
und rose, wenn du erst mal wüsstest, was zu den andren Menschen da nu drinnen steht,
dann hättst du vermutlich jetzt
deine helle Freude dran. ;-))

Ich wollt eigentlich noch nicht drüber diskutieren,
aber ich verstehe, dass ich einfach zu langsam bin damit;
und auch wenn mans anders plant, kann man ja doch die Feste feiern, wie sie fallen ;-)

Das mit den Fehlern, wie er drauf reagiert,
da hab ich auch so meine Zweifel,
ob das nicht etwas ist, dass uns allen gleich gegeben ist.
Mir ist das völlig vertraut, was er beschreibt,
bei mir hängt es davon ab, ob ich
an diesem Punkt
oder zu dieser Zeit,
an den Kritik gerichtet wird oder in der sie fällt,
in mir ruhe oder nicht.
Wenn ich nicht in mir ruhe, muss ich mich genau durch diese Hürden beissen, die er da beschreibt.
Ich habs mir extra gestern noch mal durchgelesen, weil ich da auch so meine Zweifel hab,
ob das so richtig ist, es nu speziell diesem Menschen zuzuordnen.
Riemann sagt dazu, dass wir alle diese Kritikantworten in uns kennen,
weil wir ja alle durch dieses Lebensalter auch gegangen sind,
und auch nicht immer völlig unbeschadet ;-),
dass es bei ihm aber am ausgeprägtesten ist, weil seine schwerwiegende Verletzung
aus dieser Zeit stammt. *
hmm...
Ich weiss nicht, ob das so stimmt.
Ich habe einfach nicht die Möglichkeit, so viele Menschen daraufhin zu beobachten, wie er es hatte.
Und ehrlich gesagt, wenn es da jemanden gibt, der noch geplagter ist als ich mit der Versuchung,
Kritik erstmal so zu begegnen, dass ich für mich Verständnis fordere,
den andren aber anklage,
dann wird mir schwindlig, wenn ich denke, wie der dann leiden muss!,
an sich,  –
Mir ist das schon furchtbar, dass ich immer wieder doch
mich dabei ertappe;
wie furchtbar muss es dann erst für jemanden sein, der davon  
noch mehr zu tragen hat....
wenn das wirklich stimmt, wundert es mich nicht, dass er vorzieht, sich dem ganz zu entziehen;
was ihm trotz alle dem nur eine vorrübergehende Entlastung bringt,
und keine Lösung....
seufz....

 *Riemann versucht die Kategorisierung zeitlich zuzuordnen,
das hab ich auch schon bei anderen gelesen, die eine Ordnung formulieren;
sie gehen davon aus, dass es bestimmte Entwicklungsphasen des Kindes gibt,
und je nach dem, in welche Phase welche schwerwiegende Verwundung fällt,
ergibt sich für sie
diese Antwort in dem Menschen.
Diesen nicht nur persönlich geprägten, sondern eben auch typischen Versuch,
mit dem Leben umzugehn.
Typisch eben für die vier Menschen und ihre Grundängste, die er beschreibt.

@schneller und ina : danke! Brauch das mehr, als ihr ahnt.
Bin entschlossen, aber schnell erschrocken ;-)
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 02 September 2008, 11:07:48
Ja, und nun das, was Riemann beobachtet hat,
wie dieser Mensch nu seine Aggression einsetzt.
Ich denke, er meint mit Aggression nicht das, was wir so meinen, wenn wir das Wort benutzen.
Aggression im Sinne von Vorwärtsschreiten,
dem Leben die Hände entgegenstrecken,
ins Leben hineingreifen
und es ergreifen
und dort tun
und es verändern.
Aggression im Sinne von Handeln.
Im Gegensatz zum Erleiden.

Und dieser Mensch nun stellt seine Tatkraft
ganz in den Dienst des Geltungsdranges.
 

Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Eule(Guest) am 02 September 2008, 11:13:18
Liebe nachtwind,

nachdem ich das hier lese, werde ich mal mein Exeplar von Rieman wieder hervorkramen
und es nochmal ganz genau lesen....(habe es vor über 15 Jahren mal gelesen).

Grüsse


Eule
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Saga(Guest) am 02 September 2008, 17:40:18
Hallo Nachtwind ...
Daß bestimmte Empfindlichkeiten und die daraus resultierende Kompensation
an Kindheitserlebnissen, "Prägungen" liegen, ist mir auch schon lange klar.

Die Schwierigkeit besteht darin, diese "Prägungen" mit neuen Erfahrungen zu vergleichen
und sie ggf. auszulöschen. Das kann dauern.

Nur - wer sich selbst nicht genau "auf die Finger" guckt, wird nie merken,
daß er eine Prägung hat, die einfach nicht mehr aktuell ist ...
und die er tunlichst löschen sollte ...
um es selbst im Leben leichter zu haben ...
um nicht immer und überall anzuecken ...
andere in seiner Umgebung damit negativ zu beeinflussen.

Und noch eins hast Du sehr richtig beobachtet, Nachtwind:
Es kommt ganz drauf an, wie sehr man "in sich ruht" ...
wenn es darum geht, mit einer schwierigen Situation fertig zu werden.

Liebe Grüße
Saga
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: -Fritz- am 02 September 2008, 19:55:12
danke dir schneller, das ist aber lieb mir grüße von hier auszurichten -
aber ich bin momentan ned viel hier denn ich darf mein Atelier einrichten und
da bin ich denn ganzen Tag am werkeln gewesen -aber intressant euer Thema da ?

 Dir auch einen lieben Gruß von dieser Stelle !
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 03 September 2008, 14:21:39
ja, mach das, eule ....
ich greif ja nur n paar Gedanken auf, stehn noch viel mehr dadrin, ;-)
ist auch nicht teuer, falls dus verlegt hast,
das ist ja auch der Grund, warum ichs hab;  *schäm
war mal n Buch, das ich mir leisten konnte, da
hab ich s mir halt gekauft, ;-)
und nu isses seine 5 Euro schon längst wert,  :-)
weil es mir hilft zu denken ;-)
auf dem Weg, den ich noch suche.

Ja, der Geltungsdrang...
Riemann sagt, es geht diesem Menschen
„um den Kampf für alles, was seinen Wert bestätigen hilft,
um den Kampf gegen alles, was diesen zu bedrohen scheint.“
Je grösser „die Unsicherheit ist, die Diskrepanz zwischen Schein und Sein,
zwischen Wunsch-Ich und Real-Ich“,
also wie immer: je grösser die Not,
desto mehr Energien stellt er in den Dienst des Geltungsstreben:
„Selbstglorifizierung bis zur Hochstapelei sind die Extremformen,
eine ungemeine reizbare Empfindlichkeit gegen narzisstische Kränkungen,
Angeberei,
unersättliche Geltungssucht,
man schiebt sich immer in den Vordergrund,
will die erste Geige schieben,
unbedingt Eindruck auf andre machen,
Mittelpunkt sein,
und das oft in der Form des „Imponiergehabes““.
Intensität der Aggression ist hoch, ist aber nicht, wie beim Schizoiden, Ausdruck seiner existenziellen Bedrohtheit, sondern wird mehr zur „der Dramatisierung,
zum Beeindrucken des andren“ benutzt,
„wie ja überhaupt das Übertreiben zu dieser Persönlichkeit gehört.“
Das „leicht störbare, labile Selbstwertgefühl lässt ihn schon bei leichter Kritik und kleinsten Angriffen die Flucht nach vorn ergreifen, den Spiess umdrehen, nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung.“
„Schon leichte Kränkungen der Eigenliebe können intensivste Hassgefühle auslösen“,
die sich in „flammender Entrüstung, pathetischen Gesten und leidenschaftlichen Anklagen äussern, die oft
in sich zusammenfallen, wenn kein Publikum mehr vorhanden ist.“
Je mehr er unter Druck sich gesetzt fühlt, ums so mehr setzt er „ seine unfassbare Logik ein, den Rösselsprung im Denken“ ( aus dem Schach, so wie sich der Springer dort bewegt)
und entzieht sich so dem, was er am meisten fürchtet: dem Festgelegt werden, den Konsequenzen seiner Worte und seiner Taten, seiner eignen „Echtheit“.
Da er „sein Selbstwertgefühl fast ausschliesslich aus den Liebesbeweisen, (der Bewunderung und des Bestätigtwerdens) der anderen  bezieht, ist er darin unersättlich, und die Mittel und Wege, sie zu erzwingen, sind vielfältig.“
„Die Angst vor dem Erleben des eignen Unwertes kann bei ihm zur Sucht nach Bestätigung werden,
die, wie jede Sucht, nie befriedigt werden kann,
weil sie aussen etwas sucht,
was man eigentlich in sich selbst realisieren müsste.“

ja.....

Ich hab nu begonnen zu grübeln, warum er nu all seine Kraft und seine Begabungen
in den Dienst der Geltungstriebes steckt.
Die Erklärung mit dem Entwicklungsalter kann ich irgendwie nicht wirklich fühlen.
Ich habe viel mit Kindern zu tun gehabt, mit den eignen, und mit vielen andren;
und habe echt und tief Anteil genommen,
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 03 September 2008, 14:26:56
so weit ich das nur konnt;
Mir ist in dieser Zeit der Geltungstrieb nicht als besonders aufgefallen.
Aber an etwas ähnliches habe ich mich erinnert.
An eine bange Frage.
Und so hab ich versucht, die vier Menschen nach ihrer einen Frage zu fragen.
Ist jetzt nur mal so ein Versuch.

Vielleicht
stellt der Schizoide die bange Frage:
„darf ich sein?“;
und er stellt sie uns,
in allem was er tut.

Vielleicht stellt der Depressive die bange Frage:
„darf ich so sein?“
„wie ich ahne, dass ich bin?“
Und er stellt sie uns.
In allem was er tut.

Vielleicht stellt der Zwanghafte die bange Frage:
„darf ich wollen?“
„Meinen Willen leben, ihn durchsetzen?“
Und er stellt sie auch uns.
In allem, was er tut.

Und vielleicht stellt der Hysterische die bange Frage:
„darf ich etwas Besondres sein?“
Und er stellt sie uns.
In allem was er tut.

Weiss nicht, ob es dem ganzen nahe kommt.
Es kam mir so.
Um besser zu verstehn.
??

Der Schizoide findet die Möglichkeit zu existieren, ohne jemanden zu brauchen.
So kann keiner sein Leben bedrohen.
Und die bange Frage schweigt ja auch manchmal.
Wenn er sich nicht zu viel bewegt.
Und hofft, wenn er nur genug überlebt hat, sein Leben sich heraustraut.
Und besteht.
Dann.

Der Depressive findet den andren, in dem er
Leben wagen kann.
Mir fällt immer auf, wie sehr die Liebe zum Leben ihren Ausdruck finden kann,
hier bei uns im forum, wenn es gilt, sie in einem andren zu wecken.
Im andren Leben wagen.
Im eignen? Da steht die bange Frage vor.
Und hofft, wenn er nur genügend geliebt wird, sein wirkliches so-sein
sich heraustraut.
Und besteht.
Dann.

Der Zwanghafte findet die Macht, in deren Schatten er seinen Willen
dem Licht aussetzen kann, ohne diese Bangigkeit in sich zu spürn.
Und setzt dort ohne Frage seinen Willen durch.
Auch auf Kosten seines eignen Körpers. Wenn sonst keine Macht
möglich ist.
Hauptsache, diese Bange Frage schweigt.
Und hofft, wenn er nur genügend Macht hat, sich sein wirklicher Wille heraustraut
und besteht.
Dann.

Und der Hysterische findet die Unbegrenztheit des Denkens,
in der alles gedacht werden kann,
und somit alles möglich ist.
Und er so sein Besonders-sein ausleben kann, bevor es reifen kann.
Zu früh geschnittnes Getreide kann nicht gedroschen werden.
Getreide, das reifen darf, ernährt viele.
Und hofft, dass wenn er nur genug bewundert wird,
dann sein wirklich Besondres sich heraustraut
und bestehen kann.
Dann.
Ich weiss das alles nicht.
Ist Suche. Sind Versuche.
Nichts, was feststeht.

Nur: wenn das so dem Ganzen nahe kommt,
dann sind das herzzerreissende Fragen.
Alle vier.
Und ich will jedem zurufen: „ja!“
„Du darfst!“

Und weiss doch, die Worte versickern in der Ebene der Bangen Frage, bevor sie ankommen können;
stehe mit leeren Händen
vor der Macht der Not in dieser Welt;
sehe die Qual in den vier Augenpaaren,
und versuche
wenigstens
ihr standzuhalten,
wenn ich schon sonst
nichts tun kann.
Als zu bezeugen:
ja, ich habe deine Not gesehn.

Himmel, wie schwer kann ein Herz werden,
bevor es sinkt
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 03 September 2008, 22:27:02

Ja, und das Positive dieses Menschen?.
Riemann sagt selbst irgendwo, dass es ihm leid tut, dass er mehr auf die Schwächen sich konzentriert hat bei den vier Menschen, als auf die Stärken.
Er nennt für diesen Menschen als Stärken,
„die starke Wunsch – und Einbildungskraft, die Ausdrucksfähigkeit und Darstellungsfreude“,
„Sie sind gute Briefschreiber, und auch Autobiografie und Selbstdarstellung liegen ihnen.
Farbigkeit, Originalität, Lebendigkeit sind ihre Stärken.“
„Sie streben ausgesprochen nach Veränderung und Freiheit,
(weswegen sie allgemein gültige verbindliche Ordnungen vorwiegend unter dem Aspekt der Freiheitsbeschränkung erleben)
bejahen alles Neue, sind risikofreudig.“
Sind immer bereit zu neuen Abenteuern.
Die Zukunft ist ihnen eine Chance.
Sie sind leicht begeistert und können begeistern.
Ja, bestimmt hab ich nu was übersehen.
Vielleicht liest ja wirklich auch der eine oder andre dieses Buch,
und korrigiert und ergänzt.
Das Buch ist ja nu auch nicht das Wichtige, ;-)
ist ja nur ein Schuhlöffel für die eignen Gedanken,
und eigne Gedanken
kann man sich immer machen,
wenn einen was betrifft.

Ich denke, einige unsrer grössten Stärken, und vielleicht sogar so etwas wie Aufgaben,
liegen da, wo unsre grössten Schwächen rufen.
Ich denke, wenn er es schafft, zu verstehen, dass Notwendigkeiten und Grenzen auch für ihn gelten,
und er lernt, zu seinen Taten und Worten zu stehen, und zu den Konsequenzen,
dann hat er vermutlich die Fähigkeit, weit über die gewohnten Grenzen anderer zu denken,
und einige originelle neue Sichtweisen uns allen mitzubringen,
die uns bereichern können,
und erfreuen.
Und unser Leben bunter machen. :-)
Denke ich wirklich.

Und hier kommt das Wort Grenze
gleich zweimal vor.
Einmal als Aufgabe, sie anzuerkennen.
Und einmal als Aufforderung, sie zu überwinden zu versuchen.
Vielleicht ist die Tragik in der Geschichte,
dass er einfach nur
die Reihenfolge verwechselt?
Zu seinem eignen Schaden.
Weil es ihm
der leichtere Weg erscheint. ?

Ich denke an die Luft, und denke, vermutlich ist eine seiner Geschenke an uns auch,
dass er in seinem schnell von Neuem begeisterten Lebensrhythmus
viele und vieles berührt in seinem Leben, und er das immer mit sich trägt,
so dass durch seine Bewegung
andre und andres sich gegenseitig befruchten können und kann.
Ohne dass er davon etwas bemerken muss.
Oder Anteil hat.

Ich denke, dass er uns ein Hohelied der Freiheit singen kann.
Der Freiheit der Gedanken, und ihrer Macht.
Und uns immer erinnern kann, wenn die Last zu schwer auf uns liegt,
an dieses „steh auf und geh!“ –
Ein ständiges Mahnmal sein, die Verantwortung nicht abzugeben,
an widrige Umstände,
sondern uns unsrer Gedankenkraft zu besinnen.
Und unsrer Einmaligkeit,
die unersetzbar ist für das Ganze,
auch wenn wir selbst
davon nichts spürn.

Ich denke, wir alle haben diese Sehnsucht in uns zu fliegen.....
wir alle haben manchmal den heissen Wunsch, alles Begrenzende abzuschütteln
und aufzubrechen
in eine andre, wahrere Wirklich
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 03 September 2008, 22:28:15
in eine andre, wahrere Wirklichkeit, in der die Gesetze der Schwerkraft nicht mehr gelten,
und Gedanken zu wirklichen Flügeln werden, die uns tragen;
ich denke, wir tragen alle diesen uralten Traum in uns,
dass es nicht so sein muss, wie es ist,
dass es ganz anders
auch möglich ist;
wir müssen es nur wagen!;
ich denke, wir alle sehnen uns auch danach, unsre Begrenztheiten hinter uns zu lassen,
und endlich so zu leben zu beginnen, wie es uns
eigentlich
innewohnt.....
und ich denke, wir alle hegen auch den Wunsch in uns, das möge durch die Kraft des Wunsches, des Wunders geschehen,
einfach so...
ich denke, sooo schwer kann es uns nicht fallen, den Traum, die Sehnsucht diesen Menschens
auch in uns zu entdecken,
sie zu kennen
als ureignes,
sie wiederzuentdecken in uns,
und uns in ihm.
Vielleicht reagieren wir deshalb ja auch so enttäuscht, wenn er diese seine,
unsre Träume
auf dem Altar der Geltungssucht opfert;
er sollte sie wirklich wagen, auch für uns –
vielleicht ist das einer der Gründe, warum es uns schwer fällt,
wohlwollend zuzuschauen, wie einer seine Begabungen in den Sand (seiner Eigenbedeutung) setzt,
weil eigentlich jeder von uns
auch für den andren mit
etwas zu erledigen hat auf dieser Erde...?
Und wenn er seine Schule schwänzt, auch wir
nicht profitieren können
von ihm und seinen Lebensleistungen?
Ich setze solche Gedanken vorsichtig, es bleibt Spekulation! –
aber es würde die Heftigkeit erklären, mit der wir manchmal reagieren,
unter dem ganzen Psychogedöns untendrunter...
das ja nu auch schon
eine eigne Heftigkeit mit sich bringt, ;-)
dann und wann :-)
  
Vielleicht spielt auch der Neid eine Rolle...
da hat einer Begabungen, die uns vielleicht nicht so gegeben sind,
seinen Charme, sein Charisma, die Begeisterung an sich selbst,
und dann macht er so was draus!
Eine billige Version von sich selbst,
von dem, was er sein könnte,
so leicht zu durchschaun;
und doch schafft er es immer wieder, neue Bewunderer um sich zu scharen,
denn bis sie es durchschaun, ist er schon weiter ;-);
eine billige Version von sich selbst,
und könnte doch so viel mehr sein;
eine billige Version auch von uns,
und könnte uns doch
in nie gewagte Welten führen,
wenn er nur
seine Hausaufgaben machen würde.

Und vergessen dabei, dass das für uns Hausaufgaben sein mögen,
für ihn aber die Konfrontation
mit seiner EINEN Angst.

So wie das, was wir uns – vielleicht – erhoffen von ihm,
für ihn nur Hausaufgaben bedeuten, für uns aber – vielleicht –
die Konfrontation mit unsrer EINEN Angst.

Ich weiss nicht, ob von dem allen nu was dran ist,
ob ich das Entscheidende noch nicht zufassen bekommen habe –
ich sehne mich so nach einem Leben, in dem ich  Andersartigkeit nicht als Bedrohung erleb;
aber der Weg dahin ist manchmal „steinig und schwer“. ;-)
Er bedeutet, das was mir im aussen die Luft zum Atmen nimmt,
in mir selbst wiederzuerkennen,
und so
vielleicht....
einen Weg zu finden, zu erkennen,
was da in all dem Argen
für ein wunderschöner ganz eigner freier Weg
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 03 September 2008, 22:28:49
für ein wunderschöner ganz eigner freier Weg sein könnte,
wenn wir ihn nur finden könnten,
im Gestrüpp unsrer einen Angst.

Ich weiss nur, dass Ausgrenzen manchmal Notwehr ist.
Notwendig.
Und selbst gehen, haska, ist genauso ein Ausgrenzen.
Weg mit mir.
Treibt mir grad die Tränen in die Augen.
Tut mir so leid.
Dass aber Ausgrenzen immer von Not erzählt, und nicht den Weg zu Reichtum weist.
Höchstens zu Ruhe.
Zur Ruhe des unter den Teppich gekehrten.
Ungemütliche Ruhe.
Bedrohliche Ruhe.
Für die, die fühlen.

Ich weiss noch nicht, wie der Weg sein kann,
aber ich denke, nachdem so viel jetzt Raum für diesen Menschen war,
ist es Zeit, dass Raum da ist,
für mich.  gg... fg....
Für uns...? Würde mich sooo freun ....
Für das, was ich erlebe, wenn ich mit so einem Menschen konfrontiert werde.
Und nix hilft.
Platz für meine eigne Hilflosigkeit und Wut.
Damit kein Resignieren draus wird.
Diesmal nicht.
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 04 September 2008, 13:25:18
ja....
nu weiss ich auch nicht weiter,
bin so erschüttert, wie viel davon
ich in mir selbst entdeckt hab,
dass ich mir schon mein Loch buddel,
in dem ich mich verstecken werd,
bis die Scham abgeklungen ist, vielleicht...
es fühlt sich nicht so an, als könnte sie das je.

Gefühlt lieg ich schon drinnen,
nur weil das so nach mich-drücken riecht,
zwing ich mich nu hier weiter.

Sieht so aus, als wär nicht das Andersartige die Bedrohung drin gewesen,
sondern die Ähnlichkeit....
friedel hat schon recht damit....
Himmel, so jemand wie ich braucht keine Feinde,
hab so viele Ecken und Kanten an mir, dass ich mich ständig selbst verletz, am Leben,
weiss auch nicht, warum ich mich immer wieder nach aussen wag,
ich sollte auf mein Zittern und Zagen hören,
und nicht versuchen zu verstehn,
was ich da wirklich zu verstehen hab, ist immer nur mein eignes Fehlverhalten,
meine eigne Ent-Täuschung
an mir selbst.

Himmel, fällt mir das jetzt schwer, jetzt weiterzuschreiben....

Wie ging es mir, als ich mich
immer weiter rausgedrängt gefühlt hab, je weiter rein
er sich hineingedrängt hat?
Warum
bin ich immer mehr verstummt?
Es wär doch gar nicht nötig gewesen?
Warum hat es mir immer mehr die Luft genommen,
bis ich fast erstickt bin,
an meiner Hilflosigkeit, meiner Ohn-macht, mit der
ich zugeschaut hab, wie ein Ort, an dem ich mich viel aufhalte,
sich so verändert, dass ich dort
nimmer sein kann.....
nimmer sein will...
Warum hab ich nichts getan, nur zugeschaut?

Es erschien mir sinnlos;
heute weiss ich warum....
wenn Selbstkritik, Selbsteinsicht nicht möglich ist für jemanden,
macht es keinen Sinn, ihm was zu sagen.
Was hätt ich ihm denn sagen wollen?
„ich fühle mich bedrängt von dir...
ich fühle mich vereinnahmt von dir,
ich habe das Gefühl, du ziehst mir meine Energien weg,
obwohl ich das nicht will“
Aber: warum
hab ich das so empfunden?

Warum ist es mir nicht gelungen, einfach nicht hinzuhörn?
„Lass ihn doch, hör einfach nicht hin, wenn es dir Probleme macht“,
hat pudel oft gesagt.
Warum
konnte ich das nicht?
Ich hätte am liebsten gesagt: „ Wenn ich mich mit jemand unterhalt, oder über jemand nachdenk, und da kommt einer
und rückt mir auf die Pelle
und brüllt mir ins Ohr –
wie soll ich ihn da überhörn?“
Aber:
ist er mir wirklich auf die Pelle gerückt??
Hat er mir wirklich ins Ohr gebrüllt??
Warum habe ich
das dann so empfunden?

Ich denke an die Grenzen....
ist ja nu häufiger schon gefallen, in diesem Zusammenhang, dieses Wort.
Ich hatte immer wieder so ein vages Gefühl, dass ich jetzt besser versteh:
ich fang es übergriffig,
er ist über Grenzen gegangen, einfach so,
nur um sich auszuleben....
über meine, über die anderer...
aber warum hab ich das Gefühl gehabt, dabei
nur zuschaun zu können?
Und: war er wirklich so unbelehrbar grenzüberschreitend?
Ich mochte diese Anmache nicht, ganz früh schon –
da hat es doch geklappt...
„lass mich da ausm Spiel ;-)“, hab ich gesagt,
und er hat es ab da ja nu auch getan.....
wo also ist das Problem?
Warum
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 04 September 2008, 13:25:50
Warum hab ich trotzdem das Gefühl gehabt, hilflos mit anschaun zu müssen,
wie er es immer und immer wieder tut?
Bei anderen?
Habe ich den andren nicht zugetraut, es auch zu können?
Ihn in seine Grenzen zu weisen?
Wollt ich beschützen?  - und schwach machen damit?
War es denn wirklich
so schlimm?

Wo hört Anteilnahme am andren auf
und beginnt Grenzüberschreitung?
Es ist doch immer ein Versuch nur, wenn man versucht was zu sagen....
Wo hört der Selbstausdruck auf
und das Energieabziehen beginnt?
Warum kann ich nubis zuhörn oder stummi,
und habe nie das Gefühl, sie ziehen meine Energien ab?
Und warum konnte ich gar nicht mehr zuhörn, egal was es nu war,
und hatte immer dies Gefühl?
Hat es mit Sympathie zu tun?
Oder ist es eben doch
kein falsches Gefühl gewesen?
Ist wirklich geschehn?
Aber wie erkenn ich, wann mein Schreiben
für andre auch so wirkt?
Wie finde ich dann heraus, ob andre
auch bei mir so ein Gefühl beschleicht?
Und: was muss ich tun, damit sie so
nicht fühlen müssen?

Irgendwie weiss ich grad garnichts mehr....
vielleicht hab ich mich
mit dem Thema
gnadenlos übernommen... *schäm
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Haskadino am 04 September 2008, 15:16:18
Hallo liebe Nachtwind ...
Danke daß Du "mein Thema" aufgegriffen hast ...
Und - fürwahr - es ist ein großes Thema ...
Ein Thema das einen so recht schwindelig machen kann.

Da haben bestimmte Leute Eigenheiten an sich, die einem schlicht die Luft zum atmen nehmen ...
Man reagiert auf sie spontan widerwillig, fühlt sich regelrecht überrollt ...
und letztendlich zum Widerstand provoziert ...
welchen man je nach eigenem Gemüt auslebt ...
also zurückschießt ... den anderen ausgrenzt ...
oder in sich vergräbt, schluckt, sich selber damit ausgrenzt.

Dieses Empfinden einfach zu ignorieren, geht nicht ...
Es ist da - und es fordert seinen Platz ...
Es fordert eine Lösung.

Drüber hinweggehen ist nicht.

Du hast recht - das Problem liegt an den eigenen Resonanzen ...
Merkt man ganz deutlich daran, daß wenn sich jemand so derart in den Vordergrund drängt
unsereiner drüber nachzudenken beginnt, ob er überhaupt "sein darf" ...
so sein darf wie man ist - oder ob das Heil vielleicht im (unangenehmen) Verhalten der anderen liegt ...
Und vielfach komme ich zu dem Ergebnis: Weg mit mir!
Du vielleicht auch.

Hm - aber warum?
An unserer "Qualität" liegt es ganz sicher nicht ...
Eher schon an dem wie wir uns "verkaufen" (können) ...
Der Marktschreier mitten im Getümmel hat immer den größeren Zulauf
als der kleine wertvolle, aber "stille" Stand in der Ecke.

Wenn dann dahinter aber ein freundlicher, offener Mensch steht,
mit dem es sich lohnt sich zu unterhalten,
der uns als größte Kostbarkeit einen Einblick in seine (Lebens-)Erfahrung gibt,
so sind wir an dieser Stelle bestens bedient, werden gerne wiederkommen,
während wir beim "billigen Jakob" nur von der Show geblendet werden.

Ich glaube, in der Tiefgründigkeit liegt der Unterschied ...
Der "billige Jakob" schreit, macht eine Show - wohl um von Mängeln abzulenken ...
und sei es nur, daß sein Produkt eigentlich überteuert!

So ist es wohl auch mit Menschen, die uns im Gespräch "überrollen",
die eigentlich immer recht haben,
keinen Widerspruch, keine andere Ansicht hören wollen,
auch nicht neben sich stehen lassen können.
Sie haben wohl Angst, daß jemand die Mängel (bei ihnen) entdecken könnte,
die sie so sorgsam hinter ihrer großartigen Fassade verbergen.

Wie Du so richtig bemerkt hast, es gibt auch andere Menschen,
mit denen man wirklich kontrovers über ein Thema diskutieren kann,
ohne sich überrollt zu fühlen.
Ich denke, deren Geheimnis liegt darin, daß sie zwar auch ihre Meinung kund tun -
aber Dir auch Platz für Deine eigene Meinung lassen,
Deine eigenen Überlegungen ...
die vielleicht - bezogen auf Deine Situation - anders ausfallen!

Und das ist die Grenze, die Du angesprochen hast:
Dem Gegenüber seine Meinung lassen ...
Seine Andersartigkeit ...
Sein Leben.

Im Geiste höre ich jetzt schon wieder den Marktschreier tönen: ...
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Haskadino am 04 September 2008, 15:20:28
Im Geiste höre ich jetzt schon wieder den Marktschreier tönen:
"Ja, auch ich habe meine Eigenheiten und mein Leben, ich bin der billige Jakob und habe heute wieder jede Menge Sonderangebote für Sie - nur hier und heute - drei Stück für nur 5 Euro - das gibt's nur bei mir ... "

Und der nette Händler in der Ecke zuckt traurig mit den Schultern und denkt sich:
"Hm. Ich bin hier wohl am falschen Platz."

*** Dies ist meine Sicht der Dinge ***

Liebe Grüße
Haskadino
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nubis am 04 September 2008, 16:48:44
Hallo liebe Nachtwind :-)

Ich hatte viel zu lesen hier ...zum nachdenken -und -hoffendlich- verstehen...

Vielleicht nicht alles so wie du es verstehst - oder jemand anders... - aber ich habe für mich etwas mitgenommen daraus.

Ich habe weniger ein Problem mit diesem oder jenem „Typ“... – ich kann mich genug abgrenzen und bin (wieder) stabil genug um Grenzen zu setzen, mich mit ihm auseinander zu setzten und eine Ebene zu finden, auf der man miteinander umgehen kann.
Kurzfristig hat mich sogar irritiert, warum andere das nicht können, und –wenn schon kein Miteinander- auch kein Nebeneinander möglich zu sein scheint...

Ich hatte aus den Augen verloren, dass dies ein Forum ist, wo Zweckgemäß vor allem Personen vertreten sind, die Probleme haben.
Mit sich selbst.
Mit anderen.
Die eben -aus den verschiedensten Gründen- kaum in der Lage sind ihre eigene Grenze überhaupt zu sehen.
Geschweige denn fähig wären diese einem Ánderen zu vermitteln.

Wenn da dann einer kommt, Hans-Dampf in allen Gassen - überrennt er zwangsläufig...
Sieht Grenzen sowieso nicht, erkennt sie nicht an... - und das hier...
Führt zu Streit - in den sich immer mehr einmischen, weil immer mehr ihre Grenze verletzt sehen - die sie ihm vorher nur nicht zeigen konnten...
Weil sie ihre Gefühle, denen sie vorher (sowieso schon) nicht getraut haben, nun vielleicht durch andere bestätigt sehen und dadurch den Mut finden sich zur wehr zu setzten.

Damit wird es aber erst richtig zu einem Problem: weil – wie du richtig sagst: „wenn Selbstkritik, Selbsteinsicht nicht möglich ist für jemanden, macht es keinen Sinn, ihm was zu sagen.“
Womit der Streit zum Selbstläufer mutiert...


Man kann für beide Seiten Verständnis habe.
Habe ich sogar.
Aber kann man sich nicht auch fragen, für welchen "Typ" dieses Forum gedacht ist...?
Ob es nicht legitim ist, zu sagen: „hier nicht!“ ?




LG
nubis

Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 04 September 2008, 19:54:55
hey haska, nubis....
ich dank euch so.
Ich war ganz durcheinander,
jetzt ordnen sich
an euren Gedanken
meine wieder.
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt.
Ich hab es nicht gewusst, aber jetzt weiss ich es:
ich habe euch gebraucht.

und ja... wenn wir uns aus den Augen verliern,
in unsrem gegenseitig so-ganz-anders-Sein,
dann wird es schwierig, uns gegenseitig zuzuhörn;
das glaub ich dir gern, dass dich das irritiert hat, nubis ;-))
wie schwer wir uns tun,
ruhig und klar unsre Grenzen zu setzen.
Wir sind schon sone Helden. ;-)))

und – Himmel ja! – versteh es anders, nubis!
Du weisst, wie sehr ich dich schätze!
Dich und deine Gedanken, deine Worte.
Und du weisst auch, dass ich dich brauche.
Gerade weil
du anders verstehst.
Eingebettet in das wie, das nubis-wie....
wie du
anders verstehst.
:-)

Du bringst es auf den Punkt:
„Ist es nicht legitim zu sagen: „hier nicht!“?“  -
ist es nicht legitim zu sagen: „hier so nicht.“?

Ja.
Das ist der Punkt.
Wenn dem andren nicht gegeben ist, zu verstehn
und zu ändern, -
(und es wäre ja so wenig gewesen, was zu ändern wär,
er hätte ja ganz er selber bleiben können,
nur die Grenzen anderer mit einbeziehn in seinen Selbstausdruck,
sich einfach nur beschränken müssen,
das wärs ja schon gewesen) –
wenn dem andren nicht gegeben ist zu verstehn,
dann muss man eben selbst
einen Punkt setzen.
Punkt.

Warum ist uns das so schwer gefallen?
Es ist wirklich ein Thema, das mich schwindlig macht, haska...
und wenn mir schwindlig ist, und es ist einer da, der mich dann hält, für nen Moment, nu – das
vergess ich nicht so schnell.
Warum ist uns das so schwer gefallen?
Und das nur um den Preis, dass wir uns gegenseitig weh getan haben?

Ich glaube schon, dass hier das unselige Löschen ins Spiel kommt.
Das war gedacht zur Beruhigung,
und hat das Ganze nur noch heftig aufgeschaukelt.

Ich habe diesen thread über „Feminismus oder was?“ nie gelesen,
war in der Woche oder den zweien nicht im forum,
also kann ich dazu nichts sagen.
Denn nachlesen, was war, kann ich ja nicht.
Aber danach hab ich schon mitbekommen,
wie gegenseitig provoziert wurde, bis zur Entgleisung,
und dann war alles weg.
Und keiner konnte sich ein ruhiges Bild machen,
davon,
im Nachhinein.
Manches versteht man besser, wenn mans noch einmal liest.

Ich verstehe, dass so was neue Gäste
in ihrer eignen Not
nur abschreckt.
Ich verstehe den Wunsch, das so nicht stehn zu lassen.
Und doch ist es da.

Viele von uns haben so ihre eignen Befürchtungen, wenn Macht ins Spiel kommt.
Und wer den Knopf zum Löschen hat, hat Macht.
Mein Sohn sagt, wenn er mir die Fernbedienung fürs TV übergibt, oft feierlich grosszügig:
„Hier hast du die Macht!“ ;-)))
Wir grinsen dann beide.
Er hat sie nu mal gerne, ;-))
und wir sorgen ja beide dafür, dass er sie nicht
missbraucht. :-)

Im chat hör ich immer wieder ein wütendes: “wer hat mich gekickt??!“.
Es gibt da halt diesen Knopf. Die Macht.
Und die, die sie nicht haben. Mit ihren Befürchtungen. Der Ohn-Macht.
Und der ewig hungr
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 04 September 2008, 19:56:09
Und der ewig hungrigen Rebellion.
Nu bin ich ja nicht oft im chat, aber wenn, dann flieg ich auch immer wieder mal raus.
Und keiner kickt mich. Hoff ich mal. ;-)
Warum auch? Ich sag ja oft nicht viel mehr als „hey :-)“.
Aber nur weil es diesen Knopf halt gibt, die Macht,
könnte ich das denken.
Und schon
fährt die Seifenkiste los.
Und ist manchmal gar nicht mehr zu steuern.
Und der Abhang wird immer steiler.
Und die Fahrt rasanter.
Und die Angst
nimmt immer nur mehr zu.
Und aus ihr heraus
immer panischere Versuche,
Kontrolle über die Fahrt zu gewinnen.

Auch hier im forum gibt es so einen Knopf.
Und immer wieder rollt so eine Seifenkiste los.
Und manchmal
wird die Fahrt rasant.
Und die, die zuschaun, würden am liebsten schnell alle Bäume aus dem Strassenrand wegstellen. Und alle Häuserecken.
Die mit einem Mal
bedrohlich in die Strasse ragen.
Obwohl sie schon immer da stehn.
Und das in aller Ruhe. Unbedrohlich.
Einfach so.
Aber Bäume
stellt man nicht so einfach weg.
Und Häuserecken nu ma auch nicht.
Was also tun?

Ich denke, dieses Problem liess sich vielleicht
ganz praktisch
ein wenig entschärfen.

Ich versteh den Wunsch, das forum
von solchen Streitereien und Beleidigungen freizuhalten.
Ich versteh das gut.
Und ich versteh das Gefühl, durch die Löschereien
mundtot gemacht zu werden.
Ich versteh das so gut!
Himmel, die Worte sind mir durch und durch gegangen
„...mundtot  –
so oder so....“
Ich seh nicht immer meine eignen Grenzen, nubis,
ja, ich bin da n büschn behindert, ;-))
aber ich sehe andre Grenzen!
Und das
war so eine.
Da
wusste ich, mit haskas Worten:
„Dieses Empfinden einfach zu ignorieren, geht nicht ...
Es ist da - und es fordert seinen Platz ...
Es fordert eine Lösung.“

Ich habe nachgedacht.
Würde es nicht eine Lösung sein,
wenn es einen Bereich gibt im forum,
in den solche Beiträge verschoben werden.
Nicht gelöscht.
Die aber nur für Mitglieder von sagen wir mal einem Jahr Zugehörigkeit einsehbar sind.
So ist niemand mundtot gemacht.
Jeder, der hier wirklich Mitglied ist, kann nachlesen, und sich sein eignes Bild machen.
Und trotzdem ist das forum
frei davon.
Und es schreckt niemanden ab.
Ich denke, wer ein Jahr hier ist, der weiss, dass es manchmal eskaliert. ;-)
Und weiss, was er sich zumutet, wenn er in diesen Bereich geht. ;-)
Er macht es dann ja wirklich freiwillig.
Und stolpert nicht darüber.
Er kann nachlesen, warum da manches eskaliert ist.
Und so zum besseren Verstehen beitragen, wenn das sein Wunsch ist.
Oder sich ein eignes Bild machen, von dem einen oder andren.
Und nicht mehr auf Hörensagen angewiesen sein.
Und der möglichen Beeinflussung dadurch.
Ganz nebenbei ;-)
würde es dem leidigen Ab- und wieder Anmelden
vielleicht den einen oder andren angenehmen Zahn ziehn.
Denn natürlich verliert er dadurch den Zugriff dorthin.
Und das ein ganzes Jahr lang.
Wenn etwas so ganz ohne Konsequenzen ist,
dann kommt es ganz auf den Charakter an, ob man etwas tut oder nicht.
Wenn Annehmlichkeiten dadurch verloren gehen,
Titel: Hier nicht ....
Beitrag von: Haskadino am 04 September 2008, 19:56:50
Hier nicht ...
Das wäre eine deutliche Grenze ...
Aber - die Schwierigkeit liegt nicht allein darin, diese Grenze aufzuzeigen ...
sondern auch darin, mit dem "Echo" klarzukommen!

Ich glaube, das macht jede Grenze so schwierig.

*** Dies ist meine Sicht der Dinge ***

Haskadino
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 04 September 2008, 19:57:22
überlegt man sich es eher noch einmal.
(Wobei ich mich grade frage, ob es wohl eine Annehmlichkeit ist, dort
lesen zu dürfen.) ;-)
Und ganz nebenbei würde der eine oder andre
sich vielleicht von Anfang an zügeln, wenn er wüsste,
das bleibt stehn.
Geschützt zwar.
Aber
es bleibt stehn.
Natürlich wärs für die, die erst mal nicht reinkönnen,
und trotzdem beteiligt sind,
schon blöd.
Aber die perfekte Lösung gibt es nicht.
Es wäre zumindest nicht gelöscht!!
Vielleicht hilft diese Gewissheit, das dann zu ertragen.
Und in einem Jahr
kann man dann ja selber nachlesen,
wie das nu war....
damals....
falls man sich überhaupt noch dran erinnert. ;-)

Wär das nicht eine Lösung, mit der jeder leben kann?
Nicht perfekt, aber lebbar?
Das forum bliebe frei davon,
keiner wird mundtot gemacht,
keiner muss Sorge haben, einfach so gelöscht zu werden,
nur weil er eine unerwünschte Meinung vertritt;
und der Knopf – und der, der ihn bedienen kann – verliert an Schrecken.
Gegen den man kämpfen muss.
Wär das nicht wirklich eine Lösung?
Mit der jeder leben kann?
Und Würde
kehrt wieder ein?
Für jeden?

Wäre so nicht auch das Bittre aus dem Satz und seiner Antwort:
„ich will doch nur euer Bestes.“
und : „Ich kenne diesen Satz,
und er hat selten
etwas Gutes bedeutet.“
heraussen –
weil wir
gemeinsam
gesucht hätten, nach unsrem Besten,
(weil wir ja nu auch schon n büschn gross sind ;-))),)
und beide Seiten könnten damit leben?

Ich hab ja nu überhaupt keine Ahnung von dem technisch Machbaren.
Aber viel Vertrauen in die Fähigen unter uns.
Wäre das nicht eine Möglichkeit?
Wenn wir alle damit leben können?

Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Haskadino am 04 September 2008, 20:08:18
Nachtwind ...

Streitereien ...
Aus den Augen, aus dem Sinn?
Schön wärs!

Habe aber vor kurzem sehen können, welch positive Wirkung es hat,
wenn so ein Streit "gelöst" wird ...

Ich denke, Auseinandersetzungen gehören zum Leben ...
Und manch einer hier ist krank, weil er den Auseinandersetzungen nur immer aus dem Weg geht!
Ich glaube, es ist wichtig, zu streiten, wenn es Differenzen gibt ...
Doch - vermutlich braucht es einen Schiedsrichter ...

*** Das ist meine Sicht der Dinge ***

Um auf den konkreten Fall einzugehen ...
Mehr als alle Angriffe hat es mich verletzt, daß meine Beiträge gelöscht wurden ...

Liebe Grüße
Haskadino
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 04 September 2008, 20:47:49
ja, das versteh ich...
das versteh ich gut!
Das
ist ja Ausgrenzen
in pur!!
Himmel, das versteh ich gut....

und deshalb ja nu auch mein praktischer Vorschlag,
wie wir dem Löschen entgehen können,
der vielleicht doch nicht so "praktisch" ist...
wäre das kein Weg, den du gehen könntest?
Nicht aus den Augen, aus dem Sinn,
aber die schützend, die das grad nicht brauchen können?

Und Schiedsrichter, ja...
das wünsch ich mir auch....
ich stell mir nur vor, wir installieren einen hier -
wie schnell
werden sich die, die sich nicht verstanden fühlen,
gegen "Macht"
und Machtmissbrauch kämpfen?
Kämpfen müssen?
Aus ihrer Sicht?
Vielleicht müssen wir alle unsre Schiedsrichter sein.
Wie schwierig das ist,
sehn wir ja.
Aber immerhin:
versuchen wirs nicht grad?
Ein kleines bisschen?
Oder seh ich da zu sehr durch meine Brillensicht der Dinge ;-))?
Sag mir, wenn du das anders siehst.
Bitte.
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: inmyworld am 04 September 2008, 20:54:31
Hmm... wer würde denn freiwillig Schiedsrichter sein wollen?
Der Schiedsrichter bekommt es dann von beiden Seiten ab.
Muss sich vieles gefallen lassen.
Das kann nur ein sehr Charakterstarker, gefestigter Mensch.
Und wer ist das hier?
Wer fühlt sich solch einer Aufgabe gewachsen?
Nur mein Gedanke dazu...
Ansonsten finde ich deine Idee sehr gut, Nachtwind.
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Haskadino am 05 September 2008, 08:37:47
Liebe Nachtwind, liebe Inmy ...

Ich denke auch, daß es gut ist, solche Streitereien, die zu eskalieren drohen,
in eine Streit-Ecke zu verfrachten.
Mit einem großen Warnschild davor:
BETRETEN AUF EIGENE GEFAHR!

Die Schiedsrichter-Theorie ist als solche
gut und zugleich auch schlecht!
Sieht man ja an den "Rechtsstreitigkeiten" im realen Leben ...
selbst wenn der oberste Gerichtshof ein Urteil gesprochen hat ...
bedeutet das noch lange nicht, daß ein Streit beigelegt ist.

Aber - "ein wenig gesittet" sollte es auch in der Streit-Ecke zugehen ...
was - zugegeben - schwierig sein kann ...
wenn Gefühle verletzt werden ...
Resonanzen mitschwingen ...
die an uralte Verletzungen rühren ...
die man bis heute nicht verwunden hat ...
wodurch eine fast automatische "Maschinerie" in Gang gesetzt wird ...
die das kognitive, das vernünftige Denken einfach überrennt.

Ich denke, es ist für einen selber ungeheuer schwer ...
solche Automatismen überhaupt zu erkennen ...
wahrzunehmen ...
und dann auch noch STOPP zu sich selber sagen ...
die Handbremse zu ziehen ...
umzusteuern.

Und - aus eigener Erfahrung - ...
wenn einen jemand "der es ja nur gut meint" ...
auf diesen Automatismus anspricht ...
kann sein, daß man erst recht loslegt ...
wild um sich beißt ...
wie ein verletztes Tier ...

Ich denke, die Streit-Ecke ist ein guter Ansatz ...
damit im Nur-Ruhe-Forum auch Ruhe herrschen kann ...
ohne daß es im Hintergrund brodelt ...

*** Dies ist meine Sicht der Dinge ***

Haskadino
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Jonas(Guest) am 05 September 2008, 09:29:57
Zitat
Hmm... wer würde denn freiwillig Schiedsrichter sein wollen?
Der Schiedsrichter bekommt es dann von beiden Seiten ab.
Muss sich vieles gefallen lassen.
Das kann nur ein sehr Charakterstarker, gefestigter Mensch.
Und wer ist das hier?
Wer fühlt sich solch einer Aufgabe gewachsen?
Nur mein Gedanke dazu...
Ansonsten finde ich deine Idee sehr gut, Nachtwind.

Also ich würde mir das zutrauen, und ich finde diese Idee auch sehr gut.

Bereits im Januar 2002 habe ich im Panikerforum (das es nicht mehr gibt) zu einem User geschrieben.
"Wenn Du es nicht mehr schaffst, mich wütend zu machen, dann bin ich von meiner Krankheit erlösst!"

Jeder Streit hat dann einen Sinn, wenn ich mir nachher Gedanken mache, wo meine seelische Schwäche liegt weil ich mich aufrege. Wäre ich gesund würde ich cool bleiben, aber nicht lügen und die Aggression verpressen.
       Letztes Jahr im August hätte ich beinahe einen Architekten verprügelt, und heuer im Januar haben Nachbarn die Polizei gerufen, weil meine Penelope und ich einen Fetzenzoff hatten.
    Und in den 10 Monaten wo sie als Prostituierte jobbte, habe ich es nicht geschafft, *darüber zu stehen* aber ich konnte viel an meiner chronischen Eifersucht arbeiten.........
Auf die Frage von vielen Menschen, wieso ich so blöd bin (auf meine Geliebte fragt mich das oft) meinte ich

WEIL ICH PENELOPE KÜSSEN WILL

Nach Ithaka zu segeln, dieses Ziel habe ich seit 12 Jahren. Odysseus darf Penelope erst dann küssen, wenn er den letzten Freier ermordet hat.

Dieses Ziel ist imaginär, denn das Böse zu besiegten, das schaffte nur Jesus. Ich will ja gar nicht übers Wasser laufen, oder ein Prophet werden, der es schaffte das sein GUT (Odyssues) 6Siebtel von seinem Böse erreicht hat.

      Jesus schaffte     sieben Teile GUT (Odysseus) zu sieben Teilen BÖSE (Freier)
       Moses schaffte   sechs Teile GUT                    zu sieben Teilen Böse
    Der Magier schafft fünf Teile GUT                       zu sieben Teilen Böse
der gesunde Mensch hat vier Teile GUT                   zu sieben Teilen Böse

der Kranke hat gerade ein oder zwei Teile GUT zu sieben Teilen Böse

Man kann an diesem Ungleichgewicht arbeiten, man kann weiterkommen, wird aber niemals das Ziel erreichen

Jonas
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: 2fast4you(Guest) am 05 September 2008, 11:37:55
Hallo Ihr,

ich finde dieses einer der besten Threads im Forum.

Er regt zum Nachdenken an und wird ohne Emotionen bzw. persönliche Angriffe geführt.

Bitte macht weiter so – wirklich klasse.
Ich nehme für mich eine Menge mit.


Hier ein paar meiner Gedanken dazu:

@Haskadino

Zitat
„Um auf den konkreten Fall einzugehen ...
Mehr als alle Angriffe hat es mich verletzt, daß meine Beiträge gelöscht wurden ...“

Liebe Haska – ich denke Du nimmst das löschen zu persönlich.

Schau – niemand hat bewusst nur Deine Beiträge gelöscht. Wir waren alle betroffen. Ich kann nicht mal sagen das es nur die „eine“ Seite der Streithähne getroffen hat. Sicher wurden neben den vielen „bösen“ Beiträgen, auch einige neutrale mitgelöscht.

Aber was sollen die Forumsbetreiber tun?
Dieses Forum hat ein Thema und die Moderatoren stehen jeden Tag vor der Entscheidung ob die Themen noch irgendwie in das Forum passen.

Niemand regt sich darüber auf, dass hier täglich die Links zu Pornoseiten gelöscht werden.
Wo soll man die Grenze ziehen??
Ich traue mir das nicht zu.
Auch ich bin vom löschen betroffen, kann aber gut damit umgehen, da ich nicht das Gefühl habe das die Löschungen ein Angriff auf mich waren, sondern es lediglich darum ging den Sinn des Forums zu erhalten.

Daher bitte ich Dich, nimm das löschen nicht persönlich. Niemand wollte Dich damit persönlich treffen oder ärgern.

Vielleicht ist Dein Vorschlag „Eine Streitecke einzurichten“ wirklich eine gute Idee.
Ich finde „Streit“ auch nichts schlimmes – solange es ein gewissen Niveau hat und nicht unter die Gürtellinie geht. (Aber wer entscheidet wo die Gürtellinie ist?)

Ich würde es auch nicht Streitecke nennen – sondern irgendwas wie „kontroverse Diskussionen“ oder Meinungsaustausch.
Dann hätte die Moderatoren auch die Möglichkeit Threads dort hin zu verschieben.

Ich bin allerdings auch davon überzeugt, dass solch eine „Streit-Ecke“ die meisten Leser haben wird :-)


Gruß
2fast4you
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: 2fast4you(Guest) am 05 September 2008, 12:20:52


Seufz...

ich vergesse immer das das Forum einen Spamfilter hat :-))


Zitat:

"Niemand regt sich darüber auf, dass hier täglich die Links zu für Schweinderloseiten gelöscht werden."

Ich meine damit das sich niemand darüber aufregt das hier Links gelöscht werden, die bewußt unsittliche Bilder und Texte darstellen :-)

Das Wort "schweinderloseiten" wurde automatisch vom Forum eingefügt :-)


Gruß

2fast4you
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: EngelCarmen am 05 September 2008, 15:54:01
hallo zusammen,
zum thema "Streitecke".

Ich finde das nicht so gut, denn so ein Streit entwickelt sich ja meistens aufgrund eines Beitrags hin,
auf den jemand seine Meinung äussert. Es ist schwierig, das dann in ein anderes Gebiet zu verschieben,
weil der erste Beitrag ja vielleicht gar nichts mit dem Streit danach zu tun hat oder eben nicht bewusst provokannt sein sollte.
Wie auch immer, meiner Meinung nach reicht das "Off Topic" ganz gut aus für Diskussionen und eben auch Meinungsverschiedenheiten.
Es wird ja schon so vorgestellt:
"Alle Diskussionen bitte in diesen Bereich. Hier sind auch Themen erlaubt, die nicht mit psychischen Krankheiten zusammenhängen. Bitte achtet darauf, Euch dabei gegenseitig zu respektieren!"

Liebe Grüße,
Engelchen
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Haskadino am 05 September 2008, 16:15:08
Zitat von: 2fast4you(Guest)
Liebe Haska – ich denke Du nimmst das löschen zu persönlich.
[/quote

Zugegeben - da schwingen alte Erfahrungen mit, werden alte Verletzungen berührt ...
Wird vermutlich jedem mal so gehen ...

Bin auch nach der Lösch-Aktion selbst kurz und heftig an die Decke gegangen ...
damit hätte ich es aber dann auch bewenden lassen können ...
Der Dampf war ja draußen.

Wozu dann die Provokation noch, im Nachgang?
Hab mich bewußt zurückgehalten,
im Hintergrund gehalten,
nicht drauf reagiert ...
versteckt ...

Wollte keinen Streit im Chat.
Aber - damit hab ich mich wohl wieder einmal überfordert.

Weiß aber nicht, wie ich es hätte anders machen können.

Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: Haskadino am 05 September 2008, 16:27:50
Hallo Engelchen ...
Hast schon recht ... im "Off Topic" sind solche "heißen Diskussionen" ganz gut untergebracht ...
Aber - Du mußt zugeben ...
sie entflammen auch in anderen Forums-Bereichen ...
wo sich dann sensible User (zurecht) unangenehm berührt fühlen ...
wie Du sagst oft auch in zunächst "neutralen" Themen ...

Dafür gilt es eine Lösung zu finden ...
die besser ist, als "aggressive" Beiträge einfach zu löschen ...
Klar - bei manchen Themen macht es keinen Sinn ...
sie komplett auszulagern ...
Aber - vielleicht könnte man den "eskalierenden Abschnitt" auslagern ...
diesen mit Hinweis auf den Ausgangs-Thread ins "Off-Topic" verschieben ...
Und im Ausgangs-Thread einen Link mit entsprechendem Text platzieren ...
Dann wäre vielleicht allen geholfen.

Die einen hätten "Ruhe" ...
und die anderen könnten die Variante des Themas, welche Staub aufgewirbelt hat, separat weiter diskutieren - daß dies nicht unbedingt in "ewigem Streit" enden muß - hat man vor kurzem gesehen ...

Liebe Grüße
Haskadino
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 07 September 2008, 23:45:21
Will jetzt nicht nerven,
und was aufwärmen, was besser in Ruhe bliebe jetzt, vielleicht....
aber ich denke immer noch über das Löschen nach,
und wie wir es verhindern können,
gemeinsam...

Mein Vorschlag hat nicht auf Streiterein gezielt,
und wo sie stattfinden können –
ja, diesen Bereich gibt es bereits.
Auch nicht darauf, wie wir es lernen, besser zu streiten miteinander.

Mein Wunsch, eine Lösung zu finden, zielt nicht aufs Streiten,
es zielt aufs Löschen.
Es richtet sich auf den Moment, wenn der Streit
unter die Gürtellinie rutscht.
Und was dann
zu tun ist.

Sicher, jetzt ist das Problem nicht drängend.
Aber ist nicht genau diese Zeit
die richtige, Lösungen zu suchen?
Wenn grad keiner
seine Verletzungen schützen muss?
Und wir ruhiger denken können. ?
Es wird wieder vorkommen, dass wir uns beleidigen,
in unsrer Not.
Und dann steht es wieder da.
Das Unter-der-Gürtellinie.
Und die, die hier den Knopf haben,
und das bedeutet ja immer, die Veratwortung für das Ganze,
werden sich die legitime Frage stellen, die nubis so klar formuliert hat:
„hier nicht?“,
„hier so nicht“ ?;
gerade wenn sie, wie nubis, den Blick weiten aufs grosse Ganze hier,
und auf die, für die hier
Raum sein soll.

Was
wollen wir, was dann geschieht?

Wenn wir nicht gemeinsam nachdenken,
und gemeinsam eine Lösung suchen,
müssen wir hoffen, dass die, die die Verantwortung haben und den Knopf ;-),
eine Lösung finden, mit der wir alle leben können.
Wenn wir nicht darüber nachdenken, wie mit uns geschehen soll, wenn es wieder mal so ist,
dann müssen wir hinnehmen, wie mit uns dann geschieht.
Ich mag nicht hinnehmen, dass es keine andre Möglichkeit gibt, als dass gelöscht wird.
Ich finde Löschen eine schmerzvolle Geschichte.
Keine gute Lösung.
Mit dieser Lösung
kann ich gar nicht gut leben.
Und deshalb denke und denke ich weiter drüber nach.

Und stell die Frage noch mal in den Raum:
was soll geschehen, wenn Beleidigungen gefallen sind,
unter der Gürtellinie –
was soll dann damit geschehn?
Und mit denen, die da ja – auch – geschrieben haben?

Beleidigungen sollten nicht in dem Bereich stehen, den auch Gäste besuchen können,
die uns noch nicht kennen;
die noch nicht wissen, dass wir nur hilflos sind, wenn wir so sind;
die einen Raum brauchen, der ein wirklicher Raum ist,
in dem sie und ihre Not sein können,
ohne Angst vor Beleidigungen unter der Gürtellinie.
Beleidigungen sollten nicht in dem Bereich stehen bleiben,
den auch Gäste und unbeteiligte user besuchen, denke ich.
Da steht die legitime Frage vor: „so etwas
vielleicht
nicht hier?“

Aber wohin damit?
Ohne einfach zu löschen.
Unter den Teppich kehren.
Als sei nie etwas geschehen.
Und sich dann wundern, warum der Boden, auf dem wir stehen, wackelt und wackelt
und uns nicht zur Ruhe kommen lässt.
Unter den Teppich Gekehrtes
ist bedrohlich.
Denn es kann jederzeit wieder erwachen.
Und es bindet eine Menge Energie, es auch dort unten zu halten.
Energie, die wir alle
eigentlich für ganz was andres nötig haben.
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 07 September 2008, 23:46:47
Um uns gegenseitig unsren tiefen Kummer
ein kleines bisschen erträglicher zu machen.
Um gemeinsam das zu erkennen, was geändert werden kann.
Damit wir, jeder auf seine eigne Art, wieder Mut schöpfen können,
beim Abenteuer Leben dabei sein zu wollen...
irgendwie so....

Wohin also mit den Beleidigungen,
wenn sie denn geschehen sind?
Löschen?
Stehen lassen?
Verschieben?
(In einen Bereich, der nur den usern zugänglich ist, die länger als ein Jahr zB da sind?)
Oder so wie haska vorgeschlagen hat?
Oder noch mal ganz was andres?

Lasst uns doch noch mal zusammen überlegen....
wenn wir es nicht gemeinsam tun, brauchen wir uns nicht zu beschweren,
wenn einer eine Lösung ergreift,
ohne uns zu fragen.
Und eine Lösung wählt, die uns nicht gefällt.


und ja....
danke für die Freundlichkeit,
die ihr mir geschenkt habt....
Himmel, habs die ganze Zeit vor mir hergeschoben, weils mir nicht leicht fällt....
danke für eure Freundlichkeit!
Hab erschreckt gedacht: „Himmel, nu nicht mehr bewegen, noch nicht mal atmen –
damits ne Weile anhält.“,
und ihr nicht gleich bemerkt, dass ich eure Freundlichkeit nur enttäuschen kann,
weil ich gar nicht so bin.
Hat mich ganz hilflos gemacht.
Habs mit in mein Loch genommen. ;-))
Da war es
warm, dadrinnen....
und ich war beschämt.
Danke für eure Freundlichkeit!
Und nu mal die nächsten 50 Jahre nicht mehr, ja???
puhh....
nicht leicht, so was auszuhalten, für meiner Mutter Tochter ;-))

Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 09 Oktober 2008, 20:26:47
hey pudel... :-)
ich denke hin und grübel her,
nu teil dir mal mein vorläufiges Sammelsurium an Gedanken mit,
in der Hoffnung, dass nicht alles
überflüssig ist... ;-)


Du bist der Chef.
Ein Chef sehnt sich immer, manchmal heimlich, danach,
dazuzugehören, wie die andren....
einer von ihnen zu sein....
mir ist nur ein einziger erprobter Weg bekannt,
wie das gehen kann:
er gibt die „Macht“ in demokratische Hände.
Die wenigsten „Chefs“ tun das, denn so laufen sie Gefahr,
in einer ihnen vielleicht dann wesensfremden Welt
unzufriedenes Mitglied sein zu müssen –
obwohl es ihnen doch gehören könnte.... ;-)
der Gestaltungswille kämpft da
gegen den Wunsch der Zugehörigkeit von gleich zu gleich,
und der Gestaltungswille
siegt fast immer... ;-)
Alles hat seinen Preis, pudel, alles –
Chef sein, bestimmen können, wo es lang geht,
hat den Preis der Einsamkeit.
Das ist nun einmal so.
Wer bestimmt, wird angreifbar;
wer bestimmt, dient als Projektionsfläche
für all die ungelösten Autoritätsprobleme,
die die andren dringend ausleben müssen; ;-))
wer bestimmt, ist ein-sam,
(wenn es nur einer ist, der bestimmt).
Und sehnt sich nach Gefährten.

Sehnt sich nach seinesgleichen,
neben ihm,
auf deren Neben-ihm er sich verlassen kann,
und deren loyale Unterstützung er sich sicher ist,
ohne ihretwegen zu viel von seinem Traum abweichen zu müssen,
den er
in die Wirklichkeit hinein
gestalten will.
Dort.
Wo er Chef ist.

Die ihm die lästigen Dinge abnehmen können.
Ein Chef muss delegieren können.
Wenn er sich nicht aufreiben will.
Weil er alles
selber machen muss.
Er braucht
fähige Mitarbeiter.

Ein grosser Teil seiner Kunst besteht darin, sich die „richtigen“
Mitstreiter auszusuchen.
Das gilt es zu lernen, wenn er
mit Vergnügen Chef sein will.
Meistens zumindest.
Aber meistens
genügt. ;-)
Ein Chef ist selten
nur
ein Träumer. ;-))
Er weiss schon einiges vom Leben.
Sonst wär er kein Chef.

Nu werd ich persönlicher, pudel,
in der Hoffnung, dass wir alle hier
eine Möglichkeit sehen, dazuzulernen,
wie man Auseinandersetzungen führen kann,
dass
danach
jeder mehr weiss als vorher.
Gereifter ist.
Auseinandersetzungen
gekonnter führen kann.
Ist doch nur Training hier. ;-)
Ist noch nicht das Finale.
Findet das nicht
in der realen Welt statt?
Aber zum Training ist das hier
mordsmässig real genug. :-)

Ich denke, du hast kein glückliches Händchen, dir die richtigen Mitstreiter zu suchen, pudel.
Das ist meine Wahrnehmung der Dinge hier.
Du hoffst, und dann
werden deine Erwartungen enttäuscht.
Ent-Täuschung beinhaltet immer etwas potentiell positives, pudel –
das Erkennen, was da falsch läuft.
Und damit die Chance, es zumindest „richtiger“ zu machen.
Mühsam ist der Weg zur Zufriedenheit.
Mühsam ist der Weg zur Meisterschaft.
Aber es gibt ihn.
das ist schon mal gut. :-))

Ich denke, nach einem globalen Rundumschlag
„die Menschen taugen alle nix!“
über einen schon ein weeenig differenzierteren Zwischenkommentar:
„ Mein Plan, Mitstreiter neben mir zu haben, geht nicht auf-
Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 09 Oktober 2008, 20:27:49
muss ich wirklich alles selber machen?!“
steht dir die Türe offen, die Dinge noch mal anders zu sehen.
Vielleicht in die Richtung, die ich sehe:
„ich kann nicht verlässlich unterscheiden, wer gut tut, und wer nicht“;
vielleicht auch in eine andere.....
aber nachdenken darüber solltest du schon, pudel,
sonst dreht sich auch dein Karussell
immer weiter, und keiner kommt voran.
Es ist müssig, über die andren zu schimpfen, pudel –
den eignen blinden Fleck zu finden, das
ist produktiv.
da
ist Potential, immer –
eignes Potential.
Das du mitnimmst, wo immer hin du gehst.
Reichtum, den du nie verlieren kannst,
und wenn du hundert Projekte wieder verlässt.
Und damit alles, was du dir aufgebaut hast.
Das,
die eigne Erfahrung, das eigne Potential
immer weiter ausgebaut zu haben,
das
nimmst du immer mit
Und Potential
ist halt immer da, wo man halt was
gar nicht gut kann.
;-))

Und mit „man kann es halt nicht allen recht machen“ allein
kommt man nicht immer wirklich weiter. ;-))
Nicht an Punkten, an denen man immer wieder
sich verhakt.
In Engagement, dass sich dann
gegen einen selber richtet.
Weil es in den „falschen“ investiert wurde.
Die Hoffnungen
getrogen haben.
Und nu du da stehst und du vor der Wahl stehst:
soll ich über die Scherben, die mein Engagement angerichtet hat,
den Teppich legen und hoffen, dass es nicht wirklich auffällt,
oder soll ich mich auf den mühsameren Weg machen
und schauen, was ist mein Anteil dran, dass alles immer wieder schief läuft,
was ist mein eignes
Potential da drin.
Wo
gibt es hier auch was für mich
zu meistern,
auf meinem lebenslangen Weg zur Meisterschaft.
Meiner Meisterschaft.
Zumindest meiner Chance auf die Meisterschaft.
Dem Finale.
:-)

Fakt ist: du brauchst uns.
Du allein
kannst das forum und den chat nicht füllen.
Fakt ist auch: wir brauchen dich.
Wir allein
können ein forum und einen chat nicht hinbekommen.
Nicht so.
Vielleicht können wir das irgendwann.
Dann brauchen wir dich nimmer.
Aber jetzt
brauchen wir dich schon.
So wie du uns.

Die Frage bleibt:
wie kann das gehen?
Wir
und du
gemeinsam?

Mal angenommen, wir treffen uns wirklich
in gegenseitigem guten Willen, das nu ma hinzubekommen.
Nur mal so angenommen.
;-)

Wenn man sich trifft, um wirklich weiterzukommen,
an einem Punkt, der richtig klemmt,
dann muss man immer bereit sein, eigne Schritte einzugehen,
eignes Potential zu erkennen, eigne Fehler einzugestehen,
und bereit sein, es zu wagen,
sich selbst zu bewegen.
Auf dass sich so
das ganze bewegt.
Wenn nur eine Partei sich bewegt,
dann bewegt das
das Ganze nie.
So funktioniert es nicht.
Die, die sich bewegen, haben dadurch nicht verloren.
Sie können die eigne Bewegung
mitnehmen, wenn sie gehn.
das Ganze aber wird sich so nicht bewegen.
Und wird verlassen werden.
Oder mir Bitterkeit gefüllt.
Die wiederum das Leben
nicht wirklich fördert.
In sofern geht auf jeden Fall
etwas, wenn nicht beide
bereit sind, sich zu bewegen –
das Leben geht.
Das
ist nicht wirklich ein Gewinn.

Titel: Re: muss ich verstummen? weil ein anderer sich....
Beitrag von: nachtwind am 09 Oktober 2008, 20:29:05
Auch wenn es erst mal nach Triumph schmeckt:
„Die andern haben sich bewegt – ich nicht!
Also hab ich recht behalten!“
Was wirklich bleibt, ist -
nach dem (flüchtigen) Triumph -
dass Leben gegangen ist.
Immer.
Wenn sich nur einer bewegt.

Was also können wir uns gegenseitig mitbringen,
welche eignen Fehler können wir einbringen,
und welche eigne Bereitschaft, uns zu bewegen....
damit das Zusammensetzen
auch ein wenig
Sinn machen
kann?





kommt schon noch was... ;-))
aber nu noch nicht...
Platz für anderes... ;-))