*sich reinschleicht und ein leises "helloo" flüstert*
Ich unterdrücke das seltsame Bedürfnis das Rätsel komplett zu ignorieren und dich einfach weiterhin nach dem Sexualleben des Ehepaars zu fragen, nur um zu wissen wie sich das in deiner Vorstellung so abgespielt hat :D
Oke. Nun zu meinem Lösungsversuch:
Es war eine unruhige Nacht für sie. Die heftigen Gewitter hatten sie kaum zur Ruhe kommen lassen.
Der Ehemann litt schon seit Jahren an einer nicht heilbaren Krankheit, welche täglich die Einnahme eines bestimmten Medikaments notwendig machte um weiter überleben zu können. Die Diagnose war für beide ein schwerer Schlag, aber sie versicherten sich dass sie damit fertig werden würden. Bis jetzt hat sie ja noch nichts von einander zu trennen vermocht.
Doch dann.. An jenem verhängnisvollen Morgen...
Der Mann vergass doch wirklich seine Tablette zu nehmen, schlief ein, fiel ins Koma. Die Ehefrau erschock bei diesem Anblick gar fürchterlich, rüttelte ihn, flehte ihn an doch bitte endlich zu erwachen. Doch er regte sich nicht. Sie fuhr auf, durchsuchte jede Ecke der Wohnung nach dem Päckchen mit den lebensspendenden Arzneimitteln. Wiederum vergebens. Nun wehrte sie sich gegen das drohende Gefühl der Ohnmacht, warf einen letzten Blick auf ihren Ehemann, hoffte dass es alles nur ein böser Traum wäre.. doch.. Moment.. was war das?
Da! Ein Hoffnungsschimmer!
Sie erspähte die Verpackung des Medikaments, die keck unter ihres Gattens Nachthemd hervorlugte! Doch er war ein Riese. Sie so schwach. Mit letzter Kraft versuchte sie ihn zuerst mit blossen Händen zu bewegen. Vergeblich. Bilder des letzten gemeinsamen Wochenendes mit ihrem Mann, dem einzigen Mann für den sie je etwas empfunden hatte, schossen ihr durch den Kopf. Und auch von der Reifenpanne die sie bei der Rückfahrt erlitten.
Eine letzte verzweifelte Idee.
Nachttisch.
Schublade.
Sie riss sie aus der Schiene des Möbelstücks, den Inhalt über den am Vortag frisch gesaugten Teppichboden verteilend.
Dort! Auf dem Läufer, neben dem Marmeladenfleck eines vergangenen Frühstücks am Bett landete die Schere die sie so sehr herbeisehnte.
Sie schnappte sie voller Entschlossenheit. Setzte sie an ihrem Gatten an um sie als improvisierten Wagenheber zu nutzen, dadurch ihre eigene Körperkraft zu verstärken und sich doch noch die rettenden Pharmazeutika zu ergattern.
Doch es nützte nichts. Sie war immer noch zu schwach. Die Schere zu kurz und ihre Hebelwirkung damit nutzlos.
Sie verweilte an seiner Seite bis der im Delirium gerufene Rettungswagen und die Polizei eintrafen, welche sie nach kurzer Befragung verhafteten.
Doch wieso wurde sie nun verhaftet, wenn doch bereits geklärt ist, dass es sich nicht um unterlassene Hilfeleistung handelte?
Tja. Ganz eindeutig. Sie war zwar seine liebende Gattin, doch dazu war sie noch seine Pflegerin. Ziemlich praktisch wenn man so drüber nachdenkt. Doch so hatte sie es nicht geschafft ihren Patienten zu versorgen und zumindest ne gewisse Teilschuld an allem was vorgefallen ist.
It's tragic, really. Aber so spielt nun einmal das Leben.
Wir sind hier wohl fertig. Harry, fahr den Wagen vor.
*schnell wieder durch die Tür flüchtet*