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Autor Thema: Fassungslos  (Gelesen 391 mal)

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AHunter

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Fassungslos
« am: 14 Januar 2012, 21:05:16 »

Fassungslos

Mit der Ausflucht im Rücken, mit der Zuflucht voraus, die unverkennbar strahlend, glänzend,
abgeschlossen unter einer Kuppel voll impulsiver Leidenschaft und Zornesfülle.
Ströme zu ihr, entgleite förmlich aus dem Schmerz und suche dieses Feld voller Energie, brodelnd,
elektrisiert, voller Anspannung und Kraft.
Reiche bis heran, doch erhalte einen gewaltigen Schlag, der mich wieder zurückweichen lässt. Wie
geschockt, abgewiesen zu werden, erfüllt von quälendem Schmerz in der Hand und zugleich in Ge-
danken, darüber dass ich scheinbar unerwünscht. Unfassbar! Fassungslos.
Verständnislos stürze ich wieder auf die unsichtbare Kuppelmauer, die Struktur, in der ich eigentlich
entkommen wollte, mit all ihrem Liebreiz und ihrer Verklärung, dem blinden Wahn und der Suche nach
mehr, mehr, immer mehr. Dem endlosen Streben und Treiben aus eigener Kraft.
So einfach wäre es gewesen, sich in ihr zu baden. So schwer erscheint es nun, sie überhaupt zu be-
treten. Voller Verachtung hämmert ein innerer und ein äusserer Bestandteil von mir auf das Gebilde ein,
immer wieder belohnt mit kleinen und größeren Stichen gegen die Natur des Lebens. Nichtmal Taubheit
setzt ein, nichtmal Blindheit setzt aus.
Gerate in Blutrage, die meines eigenen Dämonen, die meiner Sehnsucht nach dem Schutz und der Heim-
kehr. Gewaltätig malträtiere ich, mich, durch den nicht enden wollenden Strom an Trommelschlägen und
Tritten und Schreien. Immer in der Zuversicht, endlich die Lücke zu schlagen, um endlich hindurch gelas-
sen zu werden.
Vollkommen vergessen, wovor geflohen, vollkommen versessen, hineinzugelangen.
Werde sterben, hier und jetzt, meine Gewalt nicht enden, werde kämpfen, solange ich kann, verzweifelt,
wütend, hoffnungslos und dennoch, nicht einen Moment ohne Ruhe, nicht einen ohne Unterlass. Werde
erreichen, was mir gehört, werde beanspruchen, was ich für mein eigen halte.
Ewig im Untergang, einzig im Triumph.
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