Hallo.
Ich muss zugeben, einige Beiträge bzw. Teile kann ich nicht verstehen. Find ich zu verworren, um eine Aussage herauszulesen.
Der Kernpunkt ist wohl das Thema, ob Selbstmord egoistisch ist.
Tja, eine gute Frage, die man meiner Meinung nach nicht mit ja oder nein beantworten kann.
Man sollte eher fragen, ob der Mensch an sich egoistisch ist. Denn zum größten Teil sind wir alle egoistisch. Man muss sich nur selbst beobachten, wie oft denken wir nur an uns?
Deja, ich greife dein Beispiel auf. Du sagst, du hättest zu wenig Geld zum Leben und der Staat könnte dir ruhig 20 Euro mehr lassen. Ich denke, jeder, der zu wenig Geld hat, kann diese Aussage nachvollziehen. Kann man das Geld schließlich gut brauchen. Aber ich frag mich, wo denkst du bei dieser Aussage an wen anderen als an dich/dein Kind? Das Geld, das dir der Staat gibt, kommt von allen Menschen, die Steuern zahlen. Umso höher diese sind, umso weniger haben auch diese Leute für sich zur Verfügung. Denkst du auch an diese Leute? Für den Großteil mag es keinen Unterschied machen, ob man im Jahr 100 Euro mehr oder weniger zahlt. Für manche Menschen allerdings schon.
Es ist kein Angriff, ich möchte nur verdeutlichen, dass wir alle oft nur uns sehen. Unser Leid steht im Vordergrund, umso mehr, wenn es uns schlecht geht.
Man sieht, wenn man möchte, kann man in jedem bisschen Egoismus sehen.
Ich denke, es ist die Natur des Menschen. Wer steht nicht vor der Bustür und lässt jemand anderen den Vortritt? (ok, blöde Frage, kaum jemand). Trotzdem gehen wir davon aus, wir lassen eine ältere Frau vor uns einsteigen. Würden wir das auch machen, wenn der Busfahrer ruft, dass nur noch eine Person mitfahren könnte? Mal ehrlich.
Es ist oft ein höflicher Umgang, der unseren Egoismus eindämmt. Käme es für uns selbst allerdings zu großen Nachteilen, kommt der Egoismus in uns selbst immer mehr hervor.
Ich nehme mich selbst nicht aus. Wie oft musste man ehrlich zu sich sein, um zu erkennen, dass man oft nach außen großzügig handel, aber innerlich immer irgendwas, wenn auch sehr kleines, dabei ist, von dem man sich einen Vorteil erhofft. Und das sind keine Sachen, wie jemanden einen Sitzplatz anzubieten.
Egoismus schwindet, umso besser es uns geht und umso mehr wir die Menschen lieben, für die wir etwas machen.
Es gibt sicher auch einige Ausnahmen, Menschen, die handeln, ohne etwas für sich zu erhoffen.
Um zu dem Hauptthema zurück zu kommen. Zum Glück habe ich da keine eigenen Erfahrungen. Allerdings denk ich, dass jemand, der sich das Leben ernsthaft nehmen möchte, einfach am Ende ist. Entweder durch eine jahrelange Krankheit oder andere Umstände, die ihm das Leben nichts mehr wert erscheinen lässt. Folgt man nun der oben getroffenen Aussage, stellt man fest, dass es einem dann so mies geht, dass man sich einfach nicht mehr mit seiner Umwelt beschäftigen kann. Man denkt in dem Moment einfach nur an sich und seine Situation. So gesehen ist man egoistisch, was aber meiner Meinung in der Natur des Menschen liegt.
Schwierig wird es dann, wenn man ein Kind zu versorgen hat. Es stellt sich dann die Frage, inwieweit das Kind versorgt ist. Ist es mir egal? Weiß ich, dass es jemand groß zieht? Denk ich an die künftigen psychischen Folgen, die das Kind erleidet? Nehme ich das Kind mit?
Hier ist der Kernpunkt, an dem man meiner Meinung über Egoismus diskutieren kann.
Hier beginnt erst der ungesunde Egoismus. Vorher betrifft es nur einen selbst. Hat schon mal jemand an fremde Personen gedacht? Personen, die einen vielleicht erst nach Wochen finden? Personen, die durch einen evtl. Autounfall mit betroffen werden? Rettungskräfte?
Es ist alles sehr schwierig und man muss jeden einzelnen Punkt betrachten und hierbei fragen, was egoistisch ist oder nicht.
Zusammen kann die Frage nicht beantwortet werden.
Es mag aber ein interessantes Thema sein, was man zweiseitig betrachten kann.
Gruß Muffin
PS: Vorliegend hab ich keinen wissenschaftlichen Begriff von Egoismus betrachtet, sondern meine Vorstellung, so wie die meisten sie haben werden.