Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Nur-Ruhe - Einfach nur Ruhe! => Thema gestartet von: jenny1 am 07 August 2012, 13:49:08

Titel: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 07 August 2012, 13:49:08
Hallo,
ich bin neu hier und kann nicht mehr.Bin jetzt seit fast einem Jahr krankgeschrieben ,leide an Depressionen und Angstzuständen (habe angst vor Menschenansammlungen und wenn zu viele Leute im Bus sind bekomm ich schon panik und verlasse den Bus schon etliche Stationen eher)Im Januar diesen Jahres war ich auf einer Reha 5 Wochen danach ging es mir 2 Wochen super und dann kamen die tiefen Löcher und alles war wie vor der Reha nur noch schlimmer es ist alles so leer die neuen Tabletten die ich bekommen haben sollen mich eigentlich ruhig machen aber die machen mich eher aggressiv. Masken setze ich auf wenn meine beiden Kinder und mein Freund nach Hause kommen,das ist doch kein Leben mehr früher war ich spontan lebenslustig habe viel gelacht und jetzt leere,aggressiv weinen ohne Grund ,springe aus den Bus raus und funktioniere nur noch.Ich stelle mir öfters die frage ob ich meinem Freund und meinen Kindern zur Last falle,ich denke ab und zu schon an Selbstmord aber dann denk ich an meine Kinder.Ich kann nicht mehr..........
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: AlterEgo am 07 August 2012, 14:00:58
Was? Du bist neu hier und kannst schon nicht mehr? ;-) Nein, sorry, ich weiß, es ist nicht der Augenblick für Scherze. Ich wollte nur sagen: gib nicht auf! Denk an deine Kinder. Egal, wie schwierig du zur Zeit bist, es ist nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den sie haben, wenn du nicht mehr bist. Das ist sicher.

Und: (fast) jeder hat immer mehr Kraft als er denkt. Du bist neu hier, aber du bist hier. Das bedeutet doch, du bist noch auf der Suche nach noch mehr Hilfe und einem Weg für dich. Also hast du auch noch Kraft.

Gib nicht auf!
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: stumm am 08 August 2012, 07:56:52
willkommen jenny1

nutze die gute erfahrung, dass die reha dir geholfen hat
du weisst also, mit entsprechender behandlung, kannst du durchaus erfolge erzielen
okay dieser erfolg war nicht von langer dauer, aber es gibt so viele behandlungsmöglichkeiten
auch verschiedene ambulante therapien
such dir die für dich passende und du wirst sehen, dass du es schaffen kannst
alles liebe dir :-9


Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 08 August 2012, 12:46:13
Danke für eure lieben Antworten. Versuche ja auch irgendwie aus dem loch rauszukommen,aber es ist echt schwer. Mein Neurologe verschreibt mir ständig nur neue Tabletten mit Citalopram angefangen dann folgte Venlafaxin und jetzt nehme ich zur Zeit Doxepin .Der Neurologe redet nicht ich muß alles erzählen und er tipt alles in den Computer und dann kann ich gehn und hab wieder neue Tabletten,oder er will mich ständig stationär einliefern,aber das möchte ich noch nicht.Ja einen Platz bei einem Psychologen ist garnicht so einfach zu bekommen Wartezeiten von 6Monate bis 2Jahre,aber ich habe am 16.8 endlich einen Termin. Hoffe ja das der mir helfen kann.
Ich möcht doch nur so sein wie früher ohne Ängste und Depressionen. Schade das es keinen Schalter gibt den man einfach umklappen kann .
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Epines am 08 August 2012, 13:13:38
Hallo Jenny

Das ist wirklich gerade heftig was du durchmachst und ich kann gut verstehen wie sehr es dich belastet, vor der Familie immer eine Maske zu tragen. Doch gerade für die Kinder ist diese dennoch wichtig, denn das Wissen darum, dass es dir immer schlecht geht, macht die Kinder traurig und oftmals geben sie sich die Schuld dafür. Man muss ihnen deshalb auch immer wieder unser Verhalten erklären und gut deutlich machen, dass sie nichts dafür können und dass es eine Krankheit ist. Eine Krankheit der Traurigkeit, des Nicht-mehr-lachen-können.

Wie alt sind denn deine Kinder? Wie geht es denn mit deinem Freund? Unterstützt er dich tatkräftig, oder hat er eher weniger Verständnis?

Du sagst in der Reha ging es dir besser und danach sogar zwei Wochen gut. Nun gilt es herauszufinden, was du brauchst damit es dir immer gut geht. Dass dies möglich ist, hast du durch die Reha erfahren. Veränderungen stehen an und wie Stumm schon erwähnt hat, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Es gilt nun die Beste für dich zu finden, da du bereits einen Termin hast, ist eigentlich alles auf gutem Wege, die lange Warterei ist einfach zermürbend.

Wusste gar nicht das Neurologen so gut tippen können :-), aber mittlerweile können dies wohl alle Ärzte gut, sogar mein Zahnarzt und der Tierarzt tippen nur noch. Anstatt mich zu fragen und anzusehen, fragen sie und starren nur noch in den Computer, man kommt sich dann wirklich echt blöd vor...

"Wer es bereits einmal geschafft hat, schafft es immer wieder", dies sagte ein Freund zu mir, als ich meine letzte grosse Krise hatte.

Ich hatte damals fürchterliche Angst im Loch stecken zu bleiben, aber er hatte Recht ich schaffte es erneut und erst noch schneller als gedacht.

Du hast dich bereits für das Leben entschieden als du selber Leben schenktest, deshalb gibt es kein Zurück, du wirst es erneut in Angriff nehmen  und du wirst es noch einmal schaffen und noch einmal, bis es dir endlich gut geht.

Dazu wünsche ich dir viel Kraft!
Alles Liebe
Epines

P.S. Hmmm... einen Schalter den man umklappt, dass wäre doch eine Marktlücke, damit könnte man wirklich viel Geld verdienen :-), muss ich mal intensiv darüber nachdenken.
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 11 August 2012, 13:50:00
Hallo Epines,
Danke für Deine lieben Worte.Meine Tochter ist 18 und mein Sohn ist 13.Mein Sohn war eine zeitlang mein einziger Ansprechpartner ich bin mit meinen Problemen zu Ihm gegangen und nicht zu meinem Freund. Ich weiß das man das nicht macht doch ich hatte keinen der mir zuhört. Auf der Reha war ich 5 Wochen auf der Traumastation ,weil in meiner Jugendzeit vieles passiert ist. Ja mein Freund er versucht mich zu unterstützen doch manchmal behandelt er mich wie ein rohes Ei. Ich habe meinem Freund nicht alles erzählt was damals passiert ist und wenn er am WE mal ein Bier trinkt verfalle ich in Panik und verschwinde in ein anderes Zimmer.Habe ja schon versucht mit ihm über meine Vergangenheit zu reden ,aber da ist in mir eine Blockade und ich bekomme kein Wort mehr raus.
Manchmal denke ich das Sie ohne mich besser leben würden, ich falle Ihnen doch nur zur Last.
Wie lange hast Du gebraucht mit der Krankheit umzugehen?
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Adrenalinpur am 11 August 2012, 19:16:34
Hallo Jenny,

bitte gebe nicht auf. Du hast angedeutet dass du Panik bekommst wenn deine Freund ein Bier trinkt und dich dann separierst. Haben die Angststörungen damit zu tun? Kann es ein Traumata von früher sein?

Wenn dir die Reha gut tut bitte wiederhole sie und es ist auch wichtig die Erfahrung von dort mit in den Alltag zu transferieren.

Wichtig ist auch dass du und dein Lebensgefährte nach und nach die Gesprächsblockaden abbaut, es ist für euch beide schwer.

Du schaffst es! Für Dich selbst und deine Kinder!

Alles Gute und viel Kraft
Adre
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Epines am 13 August 2012, 22:46:44
Hallo liebe Jenny

Du sagtest: "Manchmal denke ich das Sie ohne mich besser leben würden, ich falle Ihnen doch nur zur Last."

Natürlich ist vieles nicht einfach für sie, aber ohne dich würden sie niemals besser leben! Ich kenne einige Leute deren Eltern umgekommen sind als sie noch Kind, oder junge Erwachsene waren und auch meine Großmutter starb als ich erst 17 war. Es hat mich in eine schwere depressive Krise gestürzt und im Grunde wollte ich nicht mehr weiter leben, ohne sie an meiner Seite.
Auch jetzt noch mit bald 40 leide ich unter ihrem Tod. Ich denke es ist etwas vom schlimmsten was einem Kind passieren kann, wenn die Mutter stirbt und wenn sie den Freitod wählt ist es doppelt so schlimm, denn die Kinder würden sich immer fragen, ob sie es nicht irgendwie hätten verhindern können.

**Wie lange hast Du gebraucht mit der Krankheit umzugehen?**

Auch ich wurde als Kind stark traumatisiert, habe allerdings mit 18 schon angefangen meine Kinderzeit zu thematisieren und ca.  26 ging es dann stets bergauf. Ganz los wird man eine Altlast nie, es wird immer Momente geben wo man sich an Scheußlichkeiten erinnert, aber mit der Zeit tun sie nicht mehr so weh. Wenn man begonnen hat zu akzeptieren, dass man damals Opfer war, beginnt die Heilungsphase. Die ist bei jedem Menschen unterschiedlich, die einen schaffen es in 5 die anderen erst in 20 Jahren, dass kommt sehr stark darauf an, ob man sich überhaupt erinnert und wie weit man fähig ist sich dem Erlebten erneut zu stellen.

Was du berichtest mit dem Bier, das kenne ich nur zu gut. Biergeruch und Zigarettenrauch hat bei mir schon öfters Flashs ausgelöst.
Ob es immer gut ist sich dem Partner ganz zu öffnen weiss ich nicht. Ich persönlich würde es heute nicht mehr tun. Jene die uns lieben leiden oft wahnsinnig darunter und wie du sagst wird man dann oft wie ein rohes Ei behandelt. Ich denke das es reicht wenn der Partner weiss, dass da etwas war, dass wir Überlebende sind, aber die Details gehören eher in die Therapie, oder in den Austausch mit Personen die ähnliches erlebten.

**Mein Sohn war eine zeitlang mein einziger Ansprechpartner ich bin mit meinen Problemen zu Ihm gegangen und nicht zu meinem Freund. Ich weiß das man das nicht macht doch ich hatte keinen der mir zuhört.**

Als ich das las, musste ich erst einmal leer schlucken. Ich kenne dies leider auch von meiner Mutter, sie war oft sehr hilflos und hat ihre Sorgen und Probleme auch auf mich abgewälzt, was mich total überfordert hatte ich wusste nicht wie ich ihr helfen konnte und war deswegen oft verzweifelt. Ich war dadurch auch oft der Spielball zwischen ihr und ihrem Freund, was mich enorm belastet hatte.
Du hast zum Glück erkannt, dass dies nicht richtig ist und daraus gelernt, so hoffe ich mal.

Um Gesprächsblockaden abzubauen habe ich früher oft im Wildwasserforum geschrieben (www.wildwasser.de).
Darüber zu schreiben ist zwar auch schwer und körperlich und seelisch schmerzhaft, aber mit der Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt ein, so war es auf jeden Fall bei mir und vielen die ich kenne. Mit der Zeit kann man dann auch darüber reden. Vielleicht versuchst du es ja auch einmal dort.

Später habe ich dann in einer Selbsthilfegruppe wirklich gute und offene Leute getroffen, was mir auch ziemlich gut getan hat. Vielleicht wäre dies etwas was dir auch gut tun würde.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft!
Alles Liebe
Epines







Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Fee am 14 August 2012, 15:29:55
liebe jenny,


ich kann leider nicht so gut tippen wie dein neurologe und z.zt. eh nicht.
darum jetzt auch mein alles klein geschreibsel gerade.

hm, wie und wo jetzt anfangen ... ähm, meine mutter war 24, als sie mich geboren hat ... neee, das will jetzt wohl nich` wirklich jemand wissen  ;-)


also, ich habe 15 jahre kindheitstraumata i.wie überstanden und hatte dann als erwachsene ein erneutes trauma,wodurch ich dann entgültig dekompensiert bin und nun psychisch, mal mehr und mal etwas weniger "unfähig" durch`s leben krepel.

schwere depressive episoden,generalisierte angststörung, PTBS, .........., ........., ......., .........,  gehören seitdem zu mir. genauso wie zig klinikaufenthalte, rehamassnahmen, ambulante behandlungen, medikamente und psychotherapien.


ich weiss wie auswegslos, verzweifelt und ungeduldig, man werden kann, wenn nichts zu helfen scheint und man denkt, das "alles" nicht mehr auch nur eine min. lang noch ertragen zu können.

aber es wird bessere zeiten geben, auch für dich. und inzwischen, weiss ich das auch für mich. man muss nicht für immer "so" bleiben. das ist nämlich immer das schlimmste gefühl, für mich jedenfalls, wenn es mal wieder kippt. das gefühl, diesmal geht "es" nicht mehr weg und nun muss ich für immer diese qual durchstehen, hat mich trotz sohn, mann , hund, familie und haufenweise freunde, vor jahren einen suzidversuch unternehmen lassen.


... und ehrlich gesagt, ist das auch heute noch, meine allerletzte option.

aaaaaaaaaaaaaber, tue es bitte besser nicht. ich habe schon zig menschen durch suizid verloren. und ich finde, niemandem sollte man so etwas antun. und schon gar nicht seinen kindern, eltern und partnern.


wenn ich dir was empfehlen darf, verlasse (entlasse) erstmal deine tippse und mach dich auf zu einem psychiater. denn neurologen sind nicht die richtigen fachärzte, für depressionen usw.. und noch dazu, wenn sie besser tippen als reden können. und wenn du eh einen arztwechsel brauchst, dann wäre evtl. auch eine frau für dich geeigneter. aber das kannst nur du wissen.


und dann "sortiert" erstmal bitte zusammen deine medikamente vernünftig ! denn antiebssteigernde und antriebshemmende antidepressiva, verschreibt man normalerweise dem jeweiligem befinden und der jeweiligen tageszeit angemessen.

wenn dann deine deine psychotherapie beginnt und du hoffentlich gut medikamentös eingestellt bist, werden "wir" weiter sehen.


alles, alles gute erstmal und viel kraft weiterhin,
wünscht dir Fee
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: claudi am 15 August 2012, 12:24:57
Hi Liebe Jenny

Unser Feechen hat dir das schon superschön erklärt. Kleiner Tipp von mir:-) Es gibt auch manchmal die Kombination Neurologe/Psychater in einem. So is es zum Beispiel bei mir. Dann haste gleich zwei fliegen mit einer Klappe geschlagen. Allerdings weiss ich nicht wie häufig es sowas gibt. Und ob das nun für dich von Bedeutung ist.

lg claudi
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Fee am 17 August 2012, 23:21:28
Hey claudi,


***Neurologe/Psychater in einem*** und dann noch mit Zusatzausbildung für Psychotherapie, das wäre ja überhaupt das Beste.

So zu sagen drei Fliegen mit einer Klappe.



Jenny ?  Nur Mut  !


L.G. Fee
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: claudi am 18 August 2012, 00:10:38
Hallo liebes Feechen,

die kombie kenn ich noch gar nich. Aber auch ich lerne nie aus immer dazu. Das is dann natürlich das nun plus ultra;-)!

lg claudi
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 23 August 2012, 17:11:08
Hallo Epines,Fee und Claudi
Danke für Eure lieben Zeilen.Hatte meinen ersten Termin beim Psychologen naja wir redeten fast 1Stunde miteinander und er kam zu dem Entschluss,weil ich bei meiner Vergangenheit ziemlich heftig reagiert habe ist es das Beste ,wenn ich Stationär oder in eine Tagesklinik gehen würde wobei er mehr für stationär wäre.So und wenn ich da wieder raus sei könnte man mich erst stabilisierenvorher bringe es nichts. Toll nun sind noch mehr Probleme da.War von euch schon mal jemand Stationär und wie lange muß man da drinne bleiben und wenn ich raus will kann ich das auch oder muss ich dann da bleiben bis die Zeit um ist ?Ach nee ich weiß garnichts mehr.
Bei meiner Tippse habe ich morgen einen Termin ich glaube der ist Neurologe und Psychater bin ja mal gespannt ob er mit mir redet.
L.G.Jenny
Titel: Re:Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: claudi am 23 August 2012, 19:40:28
Hallo Liebe Jenny

Ich war schon mal stationär auf einer psychosomatischen reha. Der durchgängige zeit raum beträgt im schnitt zunächst sechs wochen. Ich habe das aber dann vor ort verlängert und war insgesamt neun wochen dort.
Wenn du nicht eingewiessen worden bist, sprich aus freien stücken entscheidest eine stationäre kh zu beginnen
kannst du wann immer du möchtest gehen.
Ist es nicht freiwillig geschehen und dient es dem schutz vor dir selber dann dauert es ca zwölf wochen und du kannst das kh nicht freiwillig verlassen. das geschieht aber wirklich nur bei einer absoltuten akutten kriese. das findet dann auch im geschützen bereich, früher nannte mann das "die geschlossene station", statt.

lg claudi
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 10 Februar 2013, 17:31:16
Hallo,
Ich bin wieder zurück und fühle mich nicht so gut.War 11 Wochen in der Tagesklinik,2Monate stationär und nun wieder Tagesklinik.Hatte 2 Paargespräche naja viel haben sie auch nicht gebracht das einzige was ich im moment nicht mehr so häufig dran denke ist der suizid gedanke,aber dafür hab ich mit den Ritzen angefangen immer wenn der Stress und die Panik zu groß wird ritze ich mich,ich komm einnfach nicht los davon .Ich nehme ja schon Tavor aber meine panik vor Menschenmassen und Busfahren ist immer noch da,warum geht das nicht weg? Grübeln tu ich auch wieder mehr ob man jemals lernt damit umzugehen?Man möchte doch nicht viel sondern nur ein ganz normales Leben führen ohne Ängste und Stimmmungsschwankungen.Meine Kinder und mein Mann behandeln mich immer noch wie ein rohes Ei.
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Epines am 11 Februar 2013, 13:54:25
Hallo liebe Jenny

Schön wieder von dir zu hören :-)

Manchmal verspricht man sich von einer Therapie, oder einem Klinikaufenthalt zu viel. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, dass nach einem Aufenthalt plötzlich alle Probleme, Ängste und Sorgen spurlos verschwinden. Leider ist dies ein längerer Prozess. Oftmals merkt man nicht unmittelbar was die Klinik gebracht hat, aber es hinterlässt trotzdem deutliche Spuren und man lernt ja auch einiges und darauf kann man aufbauen und das Gelernte anwenden, Schritt für Schritt.

Es gibt auch wenn man die Altlasten verarbeitet hat Dinge die bleiben. Bei mir zum Beispiel sind es die Stimmungsschwankungen, aber ich weiss heute wie ich damit umgehen kann. Ich akzeptiere sie einfach als einen Teil von mir und warum sollte ich gegen sie, gegen mich selbst  kämpfen? Sie sind da und ich lebe sie einfach und warte bis sie wieder vorbei sind. Ich erachte sie nicht mehr als schlimm und weiss, dass es nur kurz dauert.

Busfahren und Menschenmassen, sind auch nicht mein Ding, aber ich halte es aus wenn ich es will. Die Zeiten wo ich vom Bahnhof aus lieber 40 Minuten zu Fuss nach Hause lief um nicht den Bus nehmen zu müssen, sind endgültig vorbei, wobei mir damals das Laufen echt gut getan hatte. Heute muss ich mir und anderen im Grunde nichts mehr beweisen, ich nehme den Bus um Zeit zu sparen und nicht um meine Ängste zu therapieren und es geht jedes Mal besser.

**Meine Kinder und mein Mann behandeln mich immer noch wie ein rohes Ei.**
Sie sind sich  gewohnt Rücksicht auf dich zu nehmen, das wird nicht so einfach zu ändern sein. Ich schlich als Kind auch oft durchs Haus um nicht zu stören, oder den Ärger meiner Mutter heraufzubeschwören, die ständig Migräne oder Depressionen hatte. Ich traute mich auch nie zu lachen, da es wohl zu laut war und sie störte. Unser Haus wurde dadurch zur Gruft in der eigentlich keiner richtig leben konnte. Das gilt es zu verhindern wie du richtig erkannt hast.

Bei den Kindern kann man z.B. anfangen indem man sie üben lässt die Türen zu knallen, oder laut Musik zu hören :-). Oder jedes Mal ansprechen, dass du genau diese eben erbrachte Rücksichtnahme nicht möchtest.

Es geht bestimmt auch bei dir mal aufwärts, du bleibst ja in Therapie.
Dafür wünsche ich dir viel Kraft und Durchhaltevermögen!

Alles Liebe
Epines

Nachtrag:
Ruach eine Userin hier hat einmal gut erklärt, wie sie ihrem Mann sagt, wie er mit ihrer Depression umgehen kann, wenn es ihr gerade schlecht geht, ich erachte diesen Tipp als sehr wertvoll, vielleicht ist dies auch etwas für dich. Hier zum Nachlesen:

Zum Partner: Meiner kann das auch nicht nachvollziehen (Gott sei Dank!). Aber er kann mittragen. Und das tut er, seitdem er ein Bild hat, wie ich mich manchmal fühle. Und ein Stoppwort. Das funktioniert. Zu beidem schreib ich noch was, wenn's recht ist.

Bild: Ein kilometerlanger Bericht über alles, was Du erlebst hast, kann erschlagend wirken. Ein Bild reicht aber, um zu beschreiben, wie Du Dich fühlst. Ich hab meinem Liebsten gesagt:

Stell Dir vor, da ist ein laaaaaanger Gang. Keine Tür. Fenster links und rechts. Auf dem Boden von Zeit zu Zeit Riesenlöcher. Mein Leben ist ein Gehen durch diesen Gang. Die Fenster haben Rolläden. Manchmal kommt eine Wegstrecke, da sind alle Rolläden runter, es ist finster, ich muss mich langsam vortasten, um auf dem unebenen Boden nicht in diese Löcher zu fallen. Manchmal sind einige Rolläden ein wenig hochgezogen, manchmal sind Fenster auch ganz offen und hell. Dann seh ich, wo ich hintreten muss. Manchmal gibt es auch einen Abschnitt, da ist gar kein Loch im Boden. Und so geht es immer weiter - mal dunkel, mal ganz finster, mal dämmrig, mal hell. Mal muss ich über Löcher klettern, mal fall ich rein und muss mich wieder rausarbeiten, mal ist kein Loch in Sicht. Da der Gang immer wieder Biegungen hat, kann ich auch nicht immer vorausschauen. Die Rolläden an den Fenstern kann ich manchmal selbst hochziehen, wenn ich die Strippen erwische. Aber manchmal komm ich auch einfach nicht dran. So fühl ich mich.

Seitdem ich ihm dieses Bild an die Hand gegeben habe, kann mein Liebster mich fragen und tut es auch manchmal: Ist wieder finster? Kann ich Dir über so ein Loch hinweg helfen? Kann ich für Dich an nem Rolladen zupfen? Wir bleiben in dem Bild. Für ihn bedeutet das nämlich, dass er nicht nachfühlen können muss, wie es mir geht, sondern dass er es einfach akzeptieren kann, wenn für mich gerade in diesem Moment genau dieser Gangabschnitt 'dran' ist. Nachfühlen kann er es nicht. Aber mitgehen kann er. Und anders als bei minutiösen Berichten über hunderttausend schreckliche Erlebnisse muss er sich nicht überlasten mit Ereignissen, die er nicht ändern kann, weil sie in der Vergangenheit liegen. Das Bild reicht, um Transparenz zu schaffen und Verstehen zu ermöglichen. Über konkretes vergangenes Erleben reden wir nur 'häppchenweise', wenn's dran ist und er z.B. nach bestimmten Dingen fragt.

Und zweitens: Das Stoppwort. Wenn Dich ein depressiver Schub erwischt, kann alles, was der andere tut, möglicherweise nur falsch sein, sei es noch so lieb gemeint. Und manchmal kann der andere das auch nicht erkennen, wie akut es gerade ist. Damit ich nicht in die Situation komme, lange erklären zu müssen, wo ich gerade gar nichts erklären kann, haben wir ein Signalwort vereinbart. Oder Stoppwort. Wenn so ein Punkt kommt, wo ich einfach nicht mehr kann, sag ich schlicht das vereinbarte Signalwort, und mein Partner weiß Bescheid: Achtung, im Moment hat sie nicht in der Hand, was sie tut oder nicht, wie sie reagiert oder was sie sagt. Wir haben vereinbart: Fällt das Signalwort, geht mein Liebster auf 'Standby', lässt mich in Ruhe, ist aber im Hintergrund verlässlich da. Mit dem Signalwort ist er nicht mehr hilflos, was er denn nun um Himmels willen tun soll oder wo er die Zauberworte findet, die alles wieder gut machen. Das entlastet ihn - und mich, weil ich mich nicht mehr lange rechtfertigen muss.

Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 18 Februar 2013, 20:20:03
Hallo epines und Wohlstandspudel,
danke für Eure lieben Zeilen.Ich habe lange mit mir gerungen aber bin jetzt der Meinung mir alles von der Seele zu schreiben.Mit 18 Jahren ist mein Vati nach Westberlin gegangen und meine Mutti hat auf Familienzusammführung einen Antrag gestellt und Ihr wisst ja bestimmt wenn man 18 ist und verliebt das man halt nicht nach Westberlin möchte also blieb ich als einziges von unserer Familie zurück im ersten Moment fand ich es toll bis ich schwanger wurde und mir meine Mama ganz schön gefehlt hat aber nicht wegen meinen Sohn sondern im allgemeinen.Ich heiratete ziemlich zeitig naja es hielt auch nur ein halbes Jahr.Die Zeit verging und ich lernte jemanden kennen im ersten Moment war er nett und lieb er trank zwar ein wenig viel aber ich dachte mir dabei nichts bis ich aus heiteren Himmel eine geknallt von Ihm bekam ich verzieh ihm,weil er weinte und es nicht wollte .Wir fuhren zu seine Kumpels und da trank er ganz schön er fühlte sich aber noch in der Lage Auto zu fahren ,also fuhr ich mit als wir an einer Tankstelle ankamen und er sich noch was zu trinken holen ging sprang ich aus dem Auto und wollte trampen um ganz schnell weg von da zu kommen aber das 3 Auto war er er schlug und tritt mich als ich schon am Boden lag dann zog er mich ins Auto und er fuhr in den Wald ich hatte totale Angst das jetzt mein letztes Stündchen geschlagen hat erhielt an und vergewaltigte mich ich wollte am liebsten sterben auf dem Rückweg entschuldigte er sich und das er es nicht wollte aber so blöd wie man war blieb man bei Ihm und dann wurde ich schwanger und die schläge und vergewaltigungen  passierten immer in kürzeren Abständen Ich hatte nur noch Angst als dann meine Tochter geboren wurde dachte ich es hört irgendwie auf aber es war nicht so.Mein Großer Sohn musste Stunden in der Ecke stehen hätte ich was gesagt hätt er mich wieder zusammengeschlagen.Er machte nicht mal halt vor seiner Tochter sie schmieß er in ihr Kinderbett einfach so als ich fragte was das soll schlug er mich ich versuchte mich zu wehren aber es ging nicht und danach hat er mich vergewaltigt . Ich konnte einfach nicht mehr meine Tochter wurde 1 Jahr und ich wollte doch das meine Kinder gut aufwachsen aber nicht so ,also gab ich meine Tochter zu einen guten Freund von mir und meinen Sohn zu einer guten Freundin,ich selbst zu meine Nachbarin als er kam trat er die Tür ein nur ich war ja gottseidank bei der Nachbarin und rief von da aus die Polizei,die dann auch kamen er musste die Tür wieder einbauen und sich nicht mehr bei mir sehen lassen.Ja ich kam dann mit dem guten Freund zusammen und mein Ex Freund stand jeden 2Tag vor meiner Tür er wusste wann das Licht an und aus ging und das 17 Jahre lang ich traute mich zum Schluss garnicht mehr aus dem Haus ich rief auch die Polizei an doch die kämen nur vorbei  wenn ich Blutüberströmt in der Wohnung liege (so waren die Gesetze noch früher).Jetzt sind wir seit einem Jahr woanders hingezogen und einwohnermeldeamt darf nichts sagen. Ich habe immer noch Angst das er irgendwo mich auflauert,nachts springe ich auf sobald ein Auto vorm Grundstück hält. Dadurch bin ich anscheindt auch in die Depressionen gefallen und Angst vor Menschenansammlungen und Busfahrten neuerdings halte ich den innerlichen Druck nicht mehr aus und fange an mich zu Ritzen ich nehme auch Tabletten Venaflaxin,Seroqu. Prolong und Tavor
Ja und wenn meiner mal ein Bier trinkt kommt mir alles wieder hoch und ich verschwinde in ein anderes Zimmer.Ich denke auch das Sie besser dran wären wenn ich nicht mehr da wäre.Das merkwürdigste  ist das ich sehnsucht nach meinen Eltern habe ich komm mir dann wieder vor wie 10 und fange dann laufend an zu heulen und das passiert in letzter Zeit ziemlich oft.  Ich bin jetzt total nervös.
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 20 Februar 2013, 19:33:39
Hallo Wohlstandspudel,
die Tabletten hat mir mein Neurologe verschrieben,dann kam ich in die TKL da wurden die Tabletten erhöht und dann kam ich stationär und bin jetzt wieder TKL. Die Tabletten das Venaflaxin naja so richtig helfen tut das nicht,aber seroquell und Tavor helfen .Weißt Du  was ich nicht verstehe in der Klinik pumpen se einen mit Tavor voll und wenn du wieder draussen bist wird es sofort abgesetzt und das ist schei....Ich habe heut meinen Therapeuten alles erzählt naja will dann in den entlassungsbrief reinschreiben das ich kein Tavor mehr verschrieben bekommen soll ,aber wie ich davon loskomme hat er mir nicht erklärt  und wie ich von dem ritzen weg komme konnte er mir auch nicht erklären .Im Moment überlege ich wirklich was das alles noch bringen soll und ob ich jemals wieder so werde wie ich damals war?
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 26 Februar 2013, 12:46:16
hallo ich bin noch in der tagesklinik . Es ist alles so scheisse seit einigen tagen hab ich zu nichts mehr lust alles läuft wie im film ab. Ja einen therapheuten hab ich draussen auch aber zu dem darf ich erst wenn ich hier draussen bin. Habe angst das ich nicht von tavor und ritzen weg komme. Würde mich am liebsten wegbeamen aber das geht ja nicht . Warum kann man nicht glücklich sein. Ich möchte so sein wie ich früher mal war . Ich weiß manchmal nicht mal was ich gestern gemacht habe. So ein leben is nur noch scheisse.
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 27 Februar 2013, 19:21:02
Hallo,
ich habe mit dem Tagesklinik Therapeuten gesprochen naja hätte ich mir sparen können ich werde am 8.Maerz entlassen und das soll ich doch ambulant machen. Ach das ist alles nur noch zum kotzen ich nehme jetzt das Tavor seit November jeden Tag und hab keinen Plan wie ich da wieder weg komme.Ja Wohlstandspudel ich versuche es ja den Kopf nicht hängen zu lassen ,aber so leicht ist das garnicht. Im Moment ist mir alles so egal  habe nicht mal mehr Pläne für die Zukunft .
Danke Wohlstandspudel für deine lieben Zeilen ich hoffe nur ich geh hier keinen auf die Nerven mit meinen Problemen.
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Nicki am 27 Februar 2013, 21:30:55
Hey JennY,

meinst du nicht, es wäre am Besten, das Tavor abzusetzen, solange du noch in der Klinik und damit "beschützt" bist?
Ich stelle es mir alleine zu hause echt schwierig vor...
Ist nur so ein Gedanke.

LG und ich wünsch dir viel Kraft
Nicki
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Freudestrahlend am 28 Februar 2013, 00:11:07
Hallo Jenny,
ich wollte nur kurz schreiben, dass du mir nicht auf die Nerven gehst, sondern dass das hier genau der richtige Platz ist, wo du diese Dinge loswerden kannst. Wem es auf die Nerven geht, der/die kann ja aufhören, hier zu lesen.

Kraft und Mut schickt dir
Freude
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Epines am 08 März 2013, 21:48:59
hallo liebe Jenny

Danke für deine Offenheit, deine Lebensgeschichte hat mich so sehr berührt, so dass ich erst jetzt etwas darauf antworten kann. Es liest sich wie ein Kriminalroman und  es wundert mich gar nicht, dass du daran immer noch zu kämpfen hast.
Nach so einer hoffnungslosen und gewalttätigen Beziehung braucht es lange bis man wieder Vertrauen in einen Partner fassen kann.
Vor allem dann, wenn der Ex  stalkt und man in ständiger Angst leben muss, dass er irgendwo lauert und zuschlägt.
Also echt, ich bewundere dich dafür, dass du dies 17 Jahre lang ausgehalten hast, ich weiss nicht, ob ich so etwas schaffen würde.

Ich war auch mit jemandem verheiratet, der mich wie der letzte Dreck behandelt hat und ich war 19 und habe es drei Jahre mit mir machen lassen. Heute, viele Jahre später ist mir auch klar warum, es war eine Art Selbstverletzung, ich habe ihn mich verletzen lassen und mir eingeredet ich hätte mit SVV aufgehört.

Mir wurde auch bewusst, dass ich mit der Wahl meines Mannes nur weitergeführt hatte, was ich aus meinem Elternhaus, in dem Gewalt in jeder Form herrschte, gewohnt war. Ich kannte ja nichts anderes. Ich suchte wohl unbewusst das Vertraute, weil ich damit umgehen konnte.

Mein Vater war ein Spiel-, Alkohol- und Sexsüchtiger Psychopath und mein Ehemann genau so... Wer die beiden nicht kannte erlag sofort ihrem Charme, denn sie waren so etwas von gewinnend und herzlich, dass man ihnen nie etwas Böses zugetraut hätte. Auch ich fiel auf dieses strahlende Lächeln und die offene Freundlichkeit herein. Die Maske wurde relativ schnell fallen gelassen, aber da hatte ich schon zu viel Angst, um noch alleine heraus zu finden, also blieb ich auch.

Es ist gut, dass du es hier aufgeschrieben hast, denn die meisten Frauen schämen sich darüber zu berichten, weil die Mehrheit der Gesellschaft  sie als blöd oder hörig ansieht, denn sie hätten ja gehen können.

So ist es eben nicht, man kann nicht so einfach gehen, aber um die Ohnmacht und die Handlungsunfähigkeit zu erklären in der man steckt, muss man aussprechen wie dramatisch es wirklich ist und darf es nicht bagatellisieren.

Meiner hat auch nach jedem Gewaltakt geweint und sich entschuldigt. Vielleicht hat es ihm anfangs wirklich  leid getan, aber so ein Verhalten ist unentschuldbar und mit der Zeit habe ich auch nicht mehr geglaubt, dass es ihm leid tut. Er hat seinen ganzen entstandenen Schmerz aus der Kinderzeit, im Suff durch seine Fäuste auf mich übertragen. Es war eine wirklich schlimme Zeit und darum weiss ich auch genau wie du dich gefühlt haben musst. Fühle dich mal ganz lieb von mir umarmt!

Vergewaltigung in der Ehe ist zwar heute ein strafbares Delikt, aber viel zu oft drücken  sich Richter vor einer Verurteilung und reden sich damit heraus, dass sie ja nicht in die Schlafzimmer gucken können und somit steht meist Aussage gegen Aussage. Es sei denn man hat die entstandenen Verletzungen gut dokumentiert vorlegen können. Aber welche Frau verlässt nach einer Vergewaltigung und nach Schlägen das eheliche Schlafzimmer und geht in ein Krankenhaus, um die Verletzungen feststellen zu lassen? Als ob man einfach so davon laufen könnte! Jeder Versuch hätte weitere Schläge zur Folge...

Vor ein paar Monaten ist es einer Bekannten genau so ergangen. Nach jahrelangem Martyrium hat sie endlich ihren Mann verlassen und ihr wurde von einer Beratungsstelle empfohlen ihn anzuzeigen. Sie hatte lange gezögert und dann doch den Mut gefunden. Bis der Fall vor Gericht kam, ging es vier Jahre und dann wurde er aus Mangel an Beweisen frei gesprochen. Nun ruft er ständig an und verhöhnt sie...

Ich kann deshalb gut verstehen, dass du nicht mehr kannst. Das muss ein Ende haben!
Bei mir war es so, dass mein Mann ständig gedroht hatte mich umzubringen. Er war rasend eifersüchtig und ich hatte, obwohl ich nichts mehr von ihm hörte nachdem  er mich verließ, jahrelang Angst er könnte mir irgendwo auflauern und mich umbringen. Während der Beziehung hatte er es ja einmal versucht.

Um die Angst abzubauen habe ich mit Karate angefangen und bin in den Schützenverein eingetreten. Irgendwie hat mir beides Sicherheit gegeben. Ich wüsste heute wenigstens wie man sich wehren kann.

Das mit dem Bier trinken hatte ich auch, also ich habe bewusst keinen Freund gewählt der Bier mag. Heute kann ich es lockerer sehen, denn mit der Zeit habe ich auch erkannt, dass nicht jeder Mann der ein Bier trinkt automatisch Gewalt ausübt, aber ich könnte trotzdem keinen Mann küssen, der ein Bier getrunken hat.

Vielleicht versuchst du bewusst einmal dabei zu bleiben, wenn dein Freund eines trinkt, damit er dir beweisen kann, dass er nicht so ist wie dein Ex.

**Ich möchte so sein wie ich früher mal war**
Ich weiss nicht ob so etwas möglich ist, denn alles hinterlässt ja seine Spuren und man verändert sich, aber du hast viele Gründe für die es sich zu leben lohnt. Deine Kinder lieben dich und sie verdienen es, dass du alles versuchst, damit du die Verletzungen verheilen lassen kannst.

Alles braucht einfach sehr viel Zeit und man darf nicht zu viel auf einmal wollen. Was uns so lange von innen heraus vergiftet hat, lässt uns nicht in ein paar Monaten los, manchmal braucht man Jahre dafür, aber man kann es schaffen, gib einfach nicht auf!

Alles Liebe
Epines
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 05 April 2013, 18:00:28
Hallo Ihr lieben ,
danke für eure lieben Zeilen.
Hab da mal ein großes Problem muss am Montag zum Gutachter wegen Rente bin total nervös weil ich nicht weiß was mich dort erwartet. War jemand von Euch schon mal beim Gutachter und kann mir mir wenigstens die nervösität nehmen Danke.
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: stern am 05 April 2013, 20:29:15
zum Thema Gutachter gibts hier glaube schon einige Beiträge,vlt hast du Lust mal durch zu blättern
meine Erfahrung war bisher immer die,das der Gutachter sich meine Akten gar nicht durchgelesen hatte,einer wusste nichtmal meinen Namen,der nächste vergaß mich ganz un gar im Wartezimmer....wollte schon zusperren
mein Rat dazu,bereite dich gut vor,gehe nochmal deine gesammten Beschwerden durch und bewaffne dich mit Röntgenbildern und Befundberichten in Kopi,die du hast
wichtig ist das du dich genau mitteilst,was du alles nicht mehr kannst usw.
das liest sich zwar jetzt nicht so schön,wurde mir aber auch von Anderen so ,oder ähnlich erzählt
was auch sehr oft der Fall war,die Mitarbeiterinnen der Praxis,so es sie gibt,machen allerhand Test und Befragungen und Spielchen mit dir....schreiben dann Punkte auf,aus denen der Arzt dann auch "sehen" kann,wie fit oder nicht fit du bist
mein Resüme`:unter meine 6 Gutachtern waren 2 nette kompetente Ärzte und :beim ersten Male klappts selten,Widerspruch ist einzuplanen-aber es geht!bissl Mut und Hartnäckigkeit musst du aufbringen
oder
du hast Glück und kannst meine Erfahrungen am Montag abend widerlegen-das ist mein Wunsch für dich!
alles Gute für den Termin!
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: monidepri am 05 April 2013, 22:03:32
Hallo Jenny...ich bin erst eine Woche im Forum. Ich habe Deine Beiträge und auch die Antworten gelesen. Zum Thema Gutachten kann ich nichts sagen da ich damit keine Erfahrung habe. Allerdings habe ich mir manchmal ein Gutachten und Rentenansprüche gewünscht... denn auch ich war..und bin manchmal noch...an dem Punkt an dem ich auch sage "Ich kann nicht mehr".... Ich denke daß so ein Termin beim Gutachter sicher sehr sehr viel Kraft kostet... und es geht ja um die Rente...so wie Du geschrieben hast...also um was existenzielles... und da kann ich gut verstehen daß Du nervös bist....

Ich wünsche Dir deshalb daß Du am Wochenende Zeit findest um Kraft zu schöpfen und daß Du auch nach dem Gutachten Dir die Möglichkeit nimmst um Dich wieder zu erholen... Und egal wie das Ergebnis ausfällt...das sagt nichts über Dich als Mensch aus. Es gibt viele Gutachter und vielleicht würde ein anderer Gutachter auch zu einem anderen Ergebnis kommen. Wichtig ist nur Dein Rentenanspruch...und natürlich drücke ich Dir die Daumen daß es für Dich positiv ausgeht. Aber trotzdem würde ich mal darüber nachdenken wie die Alternativen aussehen wenn daß Gutachten nicht zu Deinen Gunsten ausfällt. Auch wenn vielleicht nicht gleich eine Alternative einfällt so beruhigt daß denken in verschiedene Richtungen und die Angst wird kleiner... So ist daß zumindest bei mir.

Ganz liebe Grüße...Moni
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: stern am 08 April 2013, 20:25:34
wie ist der Termin verlaufen?
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: Fee am 09 April 2013, 01:52:02
... auch schon auf Antwort warte   ;o)
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 10 April 2013, 17:24:13
Hallo Fee,Sternchen und all die Anderen
Ja nachdem ich den Schock überwunden habe kann ich euch endlich schreiben.
Die war total bekloppt Sie schaute sich meine Akte kurz an und fragte mich wie mein Tagesablauf so ist und als ich Ihr sagte das ich den lieben langen Tag im Bett liege ,dann fragte sie mich nach meinen Kindern und wollte noch mein Gewicht und Größe wissen und das Sie es nicht entscheidet sondern der Rententräger und das ich stationär schon war und auch zweimal in der Tkl aber das liest Sie sich dann in Ruhe durch . Als ich Ihr noch eine persönliche frage stellen wollte wurde sie giftig ich wollte ja nur wissen wie man von tavor wieder weg kommt da fing Sie an das sind alles Drogen da können Sie gleich einen Joint rauchen das ist genau das gleiche. Ich weiß echt nicht auf was fürn Trip die war .Ich war schon im Warteraum total fertig aber wo ich wieder raus kam von der noch mehr. Jetzt heißt es warten warten warten
 
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: stern am 10 April 2013, 19:10:48
ja,das Warten ist sehr schlimm

und die Ansage betr Tavor...unter aller Kanone
aber leider
decken sich deine Aussagen mit vielen anderen

ich finde es unwürdig,wenn man als Kranker wie ein Bittsteller ohne Rechte&Hirn behandelt wird

dann helf ich mal Daumendrücken
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 27 April 2013, 17:13:03
Hallo,
ich warte immer noch bis jetzt keine Nachricht ich hoffe ja das das ein gutes Zeichen ist.
Hab da mal ne Frage War jemand von Euch schon mal in der Klinik wegen Medikamententzug fals ja wielange mußtet Ihr drinne bleiben? Wollte erst einen kalten Entzug machen ,aber irgendwie habe ich Angst davor und geh doch lieber in de Klinik.Ach ja was ist das eigentlich noch für ein Leben man bemüht sich jeden Tag irgendwie zu funktionieren doch haben wir nicht auch ein glückliches Leben verdient. Manchmal sag ich mir immernoch ob meine Familie nicht besser dran wäre wenn ich nicht da wär? Lg.Jenny
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: stumm am 28 April 2013, 08:35:05
das ist von klinik zu klinik unterschiedlich
und selbst innerhalb der klinik von patient zu patient unterschiedlich
alkohol 12 tage
medikamente 21 tage
drogen 28 tage
so war,s in der klinik in der ich war
aber ich war länger, weil auch nach 21 tagen medikamente in meinem blut nachgewiesen wurden
kommt nun sicherlich auch auf die medikamente, die menge und den zeitraum wie lange man sie genommen hat an
bei mir waren es benzos

und nein deine familie wäre nicht besser dran wenn du nicht da wärst
aber ich denke das weisst du
diesen gedanken hatte ich auch, heute weiss ich es war nur ne faule ausrede um zu gehen
ich bin nicht gegangen
ich wünsch dir kraft :-)
   
Titel: Re: Ich kann nicht mehr.......
Beitrag von: jenny1 am 26 Juni 2013, 18:31:26
Danke stumm für Deine liebe Antwort.
Der Termin für Tavor entzug steht nun fest am 4.7. Ich habe Angst davor was ist wenn ich es zwar schaffe aber nie wieder in die Nähe von Menschenansammlungen oder mit dem Bus fahren kann?Ich habe einfach nur Angst .Ich komm mir vor wie eine 8jährige die in Kaufland bonbons geklaut hat und jetzt unter Tränen Ihrer Mutter gestehen muss was sie getan hat. Ich möchte aber die Ängste und Panikat. nicht wieder haben. Achso meine Rente ist genehmigt kam heut endlich das schreiben aber das ist mir im Moment auch egal.