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Autor Thema: Am ende  (Gelesen 897 mal)

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Xxx

  • Gast
Am ende
« am: 21 November 2012, 20:29:48 »

hey ihr da draußen,
Mein leben ist ein einziger riesiger scheißhaufen. Meine schulzeit war die hölle. Nicht nur psychoterror vom feinsten, insbesondere von einigen lehrern, sondern auch physische gewalt. Schläge, tritte, angespuckt, haare abgefackelt.das konnten meine mitschüler. Freunde hatte ich immer nur sehr wenige, die sich dann auch von mir verabschiedeten, weil sie angst hatten auch dran zu sein. 4 jahre magersucht. 32 kg waren die folgen während dieser zeit. Mittlerweile habe fast gar keine freunde mehr, weil sie es nicht mehr ertragen konnten und sagen, sie hätten sich an meiner stelle schon lange umgebracht. was soll ich dann sagen? Ich kann schon lange nicht mehr.ich bin nur noch fertig. Wirklich jedes mal, wenn ich es gewagt habe, mich auf etwas zu freuen, sind schlimme dinge passiert. Das letzte mal, wo ich mich wirklich auf etwas gefreut habe, ohne irgendeinen negativen hintergedanken, war, dass meine mutter und ich nach einem heftigen jahr, dem überwinden ihrer kaufsucht und dem wieder bergaufgehen des familienunternehmens, mal seit langem wieder richtig silvester feiern wollten und hatten dafür unsere lieblings verwandten eingeladen. 3 monate vorher war das geplant. ich hab mich wirklich gefreut, nachdem ein paar jahre vorher mein verlobter mich an weihnachten verlassen hatte ohne vorwarnung. und ich vollkommen leer war. immer hab ich mich irgendwie wieder hochgerappelt. Vieles verdrängt. Und diesmal, hab ich mir gesagt, diesmal wird alles gut. Diesmal kann gar nichts schiefgehen. Und was ist passiert... 30.12 ist meine mama einfach in der nacht gestorben. Ohne vorerkrankung. plötzlicher herztot. Sie war nicht nur meine mutter sondern auch meine beste und einzige freundin und mein chef, da ich auch mit ihr gearbeitet habe. Ich hab an diesem tag alles verloren, was ich hatte und was mir noch was bedeutete: meine familie, vater hat sich nie für mich interessiert, meine beste freundin, meinen chef und meinen job und auch unser haus, wegen der vielen schulden die noch da waren. Ich war und bin komplett fertig mit der welt. Die nachlassverwalter haben das auch noch ohne skrupel komplett ausgenutzt. Was die gemacht haben war kriminell. seit dem kann ich gar nix mehr. Entweder ich fühl mich komplett leer oder nur traurig mit panikatacken. Nachts hab ich nur noch alpträume oder liege wach ins leere starrend im bett oder weine nur noch. Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr. Ich würde gerne verstehen, womit ich das alles verdient habe. und diese dämlichen sprüche von dummen verwandten und mitmenschen: wunden heilen mit der zeit, etc. nein, tun sie nicht. Und falls, dann bleiben fette narben. Bei mir wird nix mehr heilen, dafür wurde zu viel kaputt gemacht. Vor allem von meinen netten mitmenschen und der gesellschaft. ich will nur noch meine ruhe. Vor der welt,  der gesellschaft und vor allem diesem scheiß schicksal, dass es mir anscheinend nicht gestattet einfach mal glücklich zu sein und sich auf etwas zu freuen. und bitte, ich brauche kein mitleid! Ich brauche mitgefühl. Und ja ich möchte sterben, ich kann nicht mehr. Ich ertrage das nicht mehr. Ich brauche unbedingt eine waffe. Ich möchte dem endlich ein ende setzen. Ich hab keine kraft mehr um das noch länger mitzumachen. Falls mir jemand damit helfen kann, bitte hier melden.
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Major Depression

  • Gast
Re:Am ende
« Antwort #1 am: 21 November 2012, 21:26:20 »

Hallo Xxx,
zuerst möchte ich sagen, dass mit deiner Mama tut mir leid.
Deine Situation klingt schwirig und anstrengend. Ich kann mir gut vorstellen das es dich sehr viel kraft kostest und deine reserven langsamm aufgebraucht sind, doch du musst an deine eigene Zukunft denken. Du hast es schon so weit geschafft, du hast schon so viel durchgemacht und bist immer wieder aufgestanden. Lass dich nicht entmutigen von dem was passiert ist, ich habe meine eigenen ehrfahrungen mit suizid "Versuchen" doch dies ist keine Lösung. Das "Schicksal" wird auch irgendwann wieder auf deiner Seite sein. Geh zu einem Psychologen / Psychotherapeuten lass dich beraten mach eine Therapie, gegen deine Schlafprobleme kannst du von einem Psychiater Medikamente bekommen. Ganz wichtig ist nur, dass du etwas ändern möchtest, ich hoffe für dich das du deinen weg findest, das du irgendwann wieder Glücklich bist und Lächeln kannst. Auch wenn dies vielleicht noch einige Zeit dauern kann, lass den kopf nicht hängen und siehe nach vorne.
(Du musst vergessen was hinter dir liegt, denn du musst dich vorbereiten auf das was kommt. Because.. es wird Besser.)
Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute
Major Depression
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nubis

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Re:Am ende
« Antwort #2 am: 21 November 2012, 21:26:35 »

hey du...

ich möchte dich nur wissen lassen, dass ich dich gelesen habe - und du mein aufrichtiges Mitgefühl für diese Schicksalsschläge hast.

Ich fühle mich förmlich erschlagen von deinem Erzählten... - entschuldige, wenn ich daher nicht mehr darauf eingehe jetzt.

Nur das folgende: hier wird dir niemand eine Waffe an die Hand geben - aber vielleicht können wir dich ermutigen durchzuhalten und dem Leben doch noch die Chance zu geben dir auch seine schönen Seiten zu zeigen....



LG
nubis
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

Adrenalinpur

  • Gast
Re:Am ende
« Antwort #3 am: 21 November 2012, 22:14:37 »

Hi XXX,

ich habe in meinem Leben viele Familien kennengelernt, wo ich mich frage, ob die Verkettung von Unglücken und Katastrophen, die ihnen passiert sind etwas mit Erbschuld, Self-Fullfilling-Prophecy oder ähnlichem zu tun haben. Obs mit dem Umfeld zu tun hat, es gibt da ja einige Theorien dazu. Aber mittlerweile denke ich, die Allerwenigsten haben einen immer geraden Lebensweg, viele beschönigen ihn oder verdrängen oder sind einfach nicht sensibel wahrzunehmen was da passiert. Vielleicht ist es die Aufgabe der Menschen aus ihrem Leiden heraus anderen ihre Erfahrungen weiterzugeben und davon gegenseitig zu lernen Krisen zu verstehen und sie so zu verarbeiten dass sie wieder Freude am Leben haben.

Ich wünsche Dir, dass Du es bald schaffst! Alles Gute

A.

PS. Schreiben ist die beste Waffe, was haben die Nachlassverwalter denn alles gemacht?
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Xxx

  • Gast
Re:Am ende
« Antwort #4 am: 21 November 2012, 22:38:03 »

Ihr versteht nicht. Ich kann nicht mehr.. Und wenn ich an die zukunft denke, wird mir schlecht. Dass das schicksal sich nicht ändern wird, hat mir mein geburtstag dieses jahr gezeigt. Da ist mein hund fast an inneren blutungen krepiert. Tumor an der milz, komplett entfernt.
Ich war auch schon bei vielen psychologen. Die meisten haben mich nichtmal auf die warteliste gesetzt, weil sie viel zu voll sind. Jedes mal wieder dieses vorgespräch, was mich nicht nur fertig gemacht hat, sondern mir immer wieder zeigte, wie grausam mein leben ist. Das schlimmste war allerdings, dass wirklich 5 nach dem gespräch sagten, dass es ihnen zu viel sei und sie nicht einmal wüssten, wo sie anfangen sollten und ich jetzt bitte gehen soll.
Meine psyche spielt mir keine streiche. Mein scheiß leben ist real. Ich hab auch festgestellt, dank den vielen vorgesprächen, dass je mehr ich mich bemühe, anstrenge oder auf etwas freue, die scheiße die ich dafür bekomme proportional dazu größer wird. und genau das kann ich nicht mehr.
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AlterEgo

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Re:Am ende
« Antwort #5 am: 21 November 2012, 22:50:08 »

Ich kann zu deinen vielen extremen Schicksalschlägen nichts sagen, da bin ich sprachlos und sehe es wie nubis. Auch kann ich deine Probleme in dem Sinne nicht "verstehen", denn ich habe solche Erfahrungen Gott sei Dank nie machen müssen.

Ich möchte dir nur sagen, du hast mein Mitgefühl, es tut mir leid. Ich wünsche dir sehr, dass du jemand findest, der dir hilft, der dich an die Hand nimmt und dir das Gefühl von Sicherheit vermittelt. Natürlich ist dein Schmerz real. Keine Frage. Natürlich ist es deiner und keiner kann ihn dir einfach nehmen. Natürlich sind manche Dinge so extrem, dass man das immer als Teil mit sich trägt. Aber: ich glaube trotzdem, dass es besser werden kann, offensichtlich hast du ein wenig Glück verdient. Ich habe die Hoffnung, dass du nicht "nur" sterben willst, sondern noch Hilfe suchst, sonst würdest du eventuell nicht hier schreiben, oder?

Wenn du jede Möglichkeit nutzt, die du finden kannst: vielleicht hier schreiben, weiter einen Therapeuten suchen, Telefonseelsorge, Klinikaufenthalt,.... alles, was du findest halt, dann findet sich vielleicht ja noch ein Weg. Ich glaube, der Mensch hält mehr aus als er vermutet und der letzte Ausweg- der läuft dir nicht weg.
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"Neue Sachlichkeit" ist keine Stilrichtung, sondern eine Lebenseinstellung- jeden Morgen wieder.
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