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Autor Thema: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"  (Gelesen 895 mal)

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Wolke

  • Gast

Hi Epines und Mitlesende,

ich möchte auf deinen Thread "Bin ich Schuld an ihren Depressionen" antworten.

Niemand ist Schuld daran, sondern es ist vieles schief gelaufen denke ich!!
Ich denke da hat die Kommunikation gefehlt, das gemeinsame reden. Und so hat es sich langsam eingeschlichen.

Uns hat es geholfen ein paar gemeinsame Therapiestunden zu machen um so zu klären was denjenigen am besten hilft in einer depressiven Phase.
Mir viel es dort leichter über dies zu sprechen. Und auch mein Mann hat seinen Standpunkt klar gestellt, das er es nicht riechen kann was ich brauche in solch einer Situation, das er gerade dann nicht weiß was er tun kann und auf Eiern "tritt", er genauso Auszeiten braucht von mir.
Wir haben klare Regeln aufgestellt, eben das er mich nicht in Watte packt und alles abnimmt, ich nicht mehr gefordert werde. ich aber auch klar sage wenn ich Hilfe benötige und auch er weg fahren darf wenn es ihm zu viel wird.

Ich denke jeder Partner versucht dem kranken alles abzunehmen wenn es ihm nicht gut geht, krank ist, will das er wieder gesund wird, aber bei depressiven ist es ich glaube gerade das falscheste was man tun kann denn ich brauche einen strukturierten Tagesablauf mit meinen Aufgaben für die ich verantwortlich bin, die mich abends erschöpft ins Bett sinken lassen.
Sicherlich verlangt es alles von mir wenn es mir schlecht geht und ich in einem "Loch" hänge. Aber so kommt man nicht auf noch trübere Gedanken.
Vielleicht sollte er lieber darüber nachdenken welche Aufgaben ihr zu zutrauen wären das sie sich gebraucht fühlt, keine schweren sondern leichte wie sie es verträgt und schafft anstatt ihr alles abzunehmen und bei sich draufzuladen. Vielleicht wäre auch eine Therapie für ihn wichtig um genau über sein Problem zu sprechen oder auch eine gemeinsame mit ihr zusammen.

Auch das "offen reden" ist das wichtigste. Natürlich verletzt es den anderen der ein Tief hat und man muss es auch nicht herablassend aussprechen, aber da ist wieder die Kommunikation in einer Partnerschaft die ein A und O ist. Wenn man nicht ehrlich sein kann wird es immer schlimmer.

Was ich sagen wollte, es hat NIEMAND SCHULD!! Nicht der Mann und auch nicht seine Frau. Es ist vielleicht vieles schief gelaufen aus Unerfahrenheit oder auch Unwissen aber SCHULD hat Niemand!

Und wie man es richtig macht ist auch von Person zu Person oder in der Familie unterschiedlich, da gibt es kein richtig oder falsch sondern man muss vieles ausprobieren, verschiedene Wege gehen, herausfinden was in ihrer Beziehung BEIDEN gut tut ohne sich dabei selbst aufzugeben.

Das war es erst einmal von mir, nur ein paar Gedanken wie ich es empfinde und fühle.

Viele Grüße
Wolke
(ich hoffe es war verständlich)
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Siny

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  • Weiß nichts....
Re: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"
« Antwort #1 am: 12 Mai 2014, 15:17:52 »

Huhu Wölkchen,
ich finde deinen Text sehr verständlich und auch logisch. Ich habe auch oft das Gefühl, dass mein Freund mir zu viel abnimmt. Zum Beispiel das Einkaufen, so banal das auch klingen mag. Ich gehe eigentlich nur auf spezielles Bitten selber mal... Auf der anderen Seite komme ich so natürlich noch weniger vor die Tür und auch, wenn er es gut meint fehlen mir durch sowas völlig die Aufgaben.
Da ich momentan ja nichts tue, außer den Stift zu schwingen und am Pc zu hocken fehlen mir einfach die Aufgaben und wenn er mir das wenige das hier zu erledigen wäre dann auch noch abnimmt fühle ich mich völlig überflüssig. :I
Aber wie du schon sagtest, da hilft nur Kommunikation...
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Epines

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Re: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"
« Antwort #2 am: 13 Mai 2014, 00:32:39 »

Hallo liebe Wolke und Siny

Aus eigener Erfahrung weiß ich auch, dass ein geregelter Tagesablauf immens wichtig ist. Aber man kann ihn als Partner nicht erzwingen, jeder muss selbst erkennen, was wichtig in seinem Leben ist.

Man darf anderen Menschen nicht alles abnehmen, damit entmündigt man sie auch schrittweise und hält sie in der Hilflosigkeit gefangen. Jeder muss sich für sein Leben verantwortlich fühlen und darf seine eigenen Lasten keinem anderen aufbürden, denn dieser wird früher oder später zusammen brechen, leider musste ich dies schmerzhaft lernen, aber nur durch Erfahrungen wird man klüger :-)

Kommunikation ist das Allerwichtigste, da stimme ich auch zu, denn heimlich schmollen, hat noch nie etwas gebracht.

Alles Liebe
Epines
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Wolke

  • Gast
Re: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"
« Antwort #3 am: 13 Mai 2014, 09:03:42 »

Hallo Ihr Zwei und Mitlesende,

hmm ich denke einen gewissen Druck und Zwang bedarf es schon und gerade wenn man in einer schweren depressiven Phase steckt braucht man ab und zu einen gewissen Druck bzw Zwang kleine Dinge zu erledigen um nicht ganz unter zu gehen. Natürlich immer in einem gewissem Rahmen und wie es erträglich für denjenigen ist und ihn nicht überfordert (ich meine damit das der Partner es am besten weiß), und das man es auch versteckt macht so das sie/er es gar nicht so mitbekommt, auf einer spielerischen Art und Weise.

Auch denke ich gerade wenn man schon so viele Jahre lang es getan hat wie Dein Freund Epines (die Verantwortung bzw Entscheidungen für sie zu übernehmen) dann hat es sich bei beiden eingeschlichen und ist zur Routine geworden.
Sie hat es verlernt sich für sich verantwortlich zu fühlen weil sie ja weiß "ich muss es nicht, mein Mann/Freund tut es ja für mich".
Und dieser Zusammenbruch ist ja offensichtlich gerade wieder passiert in dem er nicht mehr weiter wusste/überfordert gewesen ist mit ihr und sie auch nicht mehr konnte.

Ich denke in so einer verfahrenen Situation kommt man ohne professionelle Hilfe auf beiden Seiten nicht mehr weiter.
Er muss lernen Verantwortung abzugeben und sie muss es wieder lernen für sich selbst zu entscheiden/Verantwortung für sich übernehmen. aber das müssen sie beide selbst erkennen und es beide wollen.

Ich denke aber auch das dafür die Beziehung stark genug sein muss sowie die Liebe zueinander, sonst ist es wohl besser man einen Strich unter die ganze Sache.

Ich war genauso in einer verzwickten Situation Mitte bis Ende April. Das hat mich an den Rand des S...... gebracht weil ich mich für eine medizinsche Sache entscheiden musste oder nicht, wieder schwach sein, Hilfe annehmen müssen, ausgeliefert sein usw. Es auch noch viele weitere Termine dazu geben wird bis es ausgestanden ist. Auch jetzt gerade in diesem Moment verursacht der Gedanke einen unheimlichen Druck in mir, da der nächste Termin schon in zwei Wochen sein wird. Ich wusste und weiß das es Schmerzen geben würde und auch wieder geben wird und ich totale Angst hatte und ich habe mir sehnlichst gewünscht das mir jemand die Entscheidung abnehmen würde, ich habe gebettelt, gefleht, geweint alle Geschütze aufgefahren was ging nur um das ich es nicht entscheiden muss und somit nicht die Verantwortung tragen muss für mich.

Das ging aber nicht.

Wir haben unendliche Gespräche dazu mit meinem Mann und Therapeutin geführt, alles immer und wieder durchgekaut bis zur Erschöpfung aber letztendlich blieb die Entscheidung bei mir. Und sie ist mir so etwas von schwer gefallen.

Aus jetziger Sichtweise und mit etwas Abstand war es genau das richtigste was sie getan haben, aber damals war ich so etwas von sauer und enttäuscht das sie mir nicht geholfen haben, aber das haben sie, nur habe ich es nicht gesehen oder erkennen können durch eben die Depression, gefangen in meinen Gedankenkarusell. Hätten sie mir die Entscheidung abgenommen wäre es immer so weiter gegangen und ich hätte irgendwann nicht mehr gekämpft mit dem Wissen ich muss es ja sowieso nicht mehr mein Mann tut es ja für mich.

Genauso ist es mit den kleinen Aufgaben im Alltag. Ich MUSS zb tägl die Kinder früh fertig machen weil mein Mann auf Arbeit gehen muss, oder ich MUSS verschieden Arztermine allein bewältigen weil er auf Arbeit gehen muss und nicht einfach frei nehmen kann oder eben MUSS ich für das Abendbrot sorgen damit er nicht noch nach seiner schweren Arbeit einkaufen muss, oder ich mich um das gießen des Gewächshauses kümmere um ihn einfach damit zu entlasten. Ich somit auch rauskomme, und es fällt mir weiß Gott so schwer das alles zu schaffen und es fordert mich natürlich, aber es gibt mir auch ein gutes Gefühl ihn damit zu helfen und auch das ich etwas tun kann und nicht sinnlos auf der Welt bin. Natürlich klappt das nicht immer und es gibt mehr als genug Rückschläge an denen ich fast zerbreche.
Und natürlich gibt es Tage und Wochen an denen ich nur liege und nichts schaffe (außer die Kinder fertig zu machen aber das ist ein anderes Thema).

Aber ich weiß er ist immer da, genauso wie ich für ihn

Ich bin etwas abgeschweift, Entschuldigung.

Was ich damit eigentlich sagen wollte.
Es sind wiedereinmal die kleinen Dinge wie schon so oft von mir erwähnt mit denen es anfängt und keiner großen Sache bedarf, sich dafür aufopfern muss und sich ein Bein rausreissen (bisschen überspitzt aber ich hoffe ihr wißt wie ich es meine). Und wenn es eben nur eine kleine Sache am Tag ist aber besser als gar keine. Und somit meinen Partner oder Freunde, die eben für einem da sind entlaste und ich mich selber WERTVOLL fühlen kann.

Hoffentlich habe ich dadurch niemanden verletzt. ich will auch keinen damit unter Druck setzen, es sind nur meine Gedanken dazu.
Vielleicht ist es auch alles falsch und sehe es verkehrt, ich weiß nicht.

Wolke
(soviel sollte es eigentlich gar nicht werden :) )
Gespeichert

Epines

  • Gast
Re: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"
« Antwort #4 am: 13 Mai 2014, 11:03:14 »

Hallo liebe Wolke

Nein, du hast sicher kaum jemanden dadurch verletzt, denn aus deinem offenen Beitrag spricht viel Wahres.

Ich entnehme ihnen, dass du eine Kämpferin bist.
MUSST du ja auch sein, denn du hast dich, als du Kinder zur Welt brachtest, für das Leben entschieden und darum ist es wichtig, ja sogar Pflicht  für dich, alles zu tun, damit sie eine einigermaßen "normale" Kindheit  führen können.


Aus jetziger Sichtweise und mit etwas Abstand war es genau das richtigstee was sie getan haben, aber damals war ich so etwas von sauer und enttäuscht das sie mir nicht geholfen haben, aber das haben sie, nur habe ich es nicht gesehen oder erkennen können durch eben die Depression, gefangen in meinen Gedankenkarusell. Hätten sie mir die Entscheidung abgenommen wäre es immer so weiter gegangen und ich hätte irgendwann nicht mehr gekämpft mit dem Wissen ich muss es ja sowieso nicht mehr mein Mann tut es ja für mich.


Genau dies ist jedoch der springende Punkt für einen Partner.
Diese Enttäuschung auszuhalten, der oft auch Wut und Beschimpfungen folgen, die gespickt mit Vorwürfen sind, man würde nicht genug lieben usw., ist gar nicht so einfach, denn es bedingt totale Konsequenz und wenn man liebt und emotional erpresst wird, handelt man oft anders als man sollte und gibt mit steigendem Druck, leider irgendwann nach. Auch um des lieben Friedens Willen und nimmt dem Partner die Dinge ab, die ihm Mühe machen.

Heute bin ich klüger, ich vertrete die Meinung, dass jeder Mensch die logischen Konsequenzen seiner Handlungen tragen muss, egal wie hart diese sind, nur so lernt man mit dem Leben klar zu kommen.

So ist es bei der Kindererziehung ebenfalls. Wer Kinder nie Fehler machen lässt, bereitet sie schlecht fürs Leben vor.

Kommunikation ist wirklich das Wichtigste, was aber, wenn wie bei einer meiner letzten Beziehungen die Sprachlosigkeit Überhand nimmt?

Dann steht man sprichwörtlich in der Schwebe, man weiß weder ein noch aus. Denn eine Wand antwortet leider nie. In dieser Partnerschaft wurde mir oft vorgeworfen, ich wolle ständig nur reden... Für mich war und ist Kommunikation jedoch das Allerwichtigste in einer Beziehung, ohne diese verkümmere ich.
Diese Sprachlosigkeit war dann auch der Grund, warum ich diese Beziehung schweren Herzens beenden musste.

Der letzte Urlaub mit ihm war für mich die Hölle. Egal was ich vorschlug, er sagte immer es sei ihm egal, ich solle doch machen was ich wolle. Die Idee des Urlaubs kam jedoch von ihm aus. Nach 4 Tagen wollte ich nach Hause, weil ich es nicht mehr aushielt.

Mir kam der Urlaub vor, wie wenn ich jemanden herum führte, der schon lange gestorben war und nach diesen 4 Tagen fiel ich selbst in eine Depression. Es war eines der schlimmsten Erlebnisse die ich je hatte, natürlich gab es da noch andere Dinge, die zu erwähnen, jedoch den Rahmen dieser Antwort sprengen würden.

Tragisch am Ganzen war jedoch, dass nur ich so empfunden hatte. Denn Monate später erhielt ich von ihm einen Brief in dem stand, dass dies der schönste Urlaub seines Lebens gewesen wäre...

Wir waren 3 Jahre zusammen und aus Selbstschutz in getrennten Wohnungen, Selbstschutz für beide versteht sich.

Wünsche euch allen die hier mitlesen, einen schönen Tag.
Epines
Gespeichert

Wolke

  • Gast
Re: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"
« Antwort #5 am: 13 Mai 2014, 15:22:23 »

Hallo Epines und Mitlesende,

zum Thema Kinder, Pflichten usw möchte ich mich nicht äußern auch nicht das ich eine Kämpferin sei, das kann ich nicht, bitte versteht das.
Dafür stecke ich zu tief in den Depressionen :(((.

Ich muss zu meiner Verteidigung sagen ich habe NIE meinen Mann beschimpft oder vorgehalten mich nicht genug zu lieben oder habe ihn angeschrien weil er es nicht für mich entschieden hat oder sonst etwas.
Wir haben sachlich darüber gesprochen. Er hat es sich angehört und nachgedacht und dann mir seine Gedanken mitgeteilt.
Manchmal haben wir auch danach einfach nur geschwiegen und er hat mich gehalten bis es vorüber gewesen ist (mein Gefühlsausbruch).
Dafür haben wir auch unseren speziellen Platz, solch schwierige Gespräche zu führen, draußen in der Natur.

Manchmal hilft auch Schweigen mehr als unendlich viele Worte.

Ich denke jeder wird sich die Schuld (was ein ganz blödes Wort ist) geben. Der erkrankte eine Last für den Partner zu sein und der gesunde nicht richtig helfen zu können, Machtlosigkeit, Verzweiflung, Hilfslosikeit und Traurigkeit auf beiden Seiten.

Aber Schuld hat Niemand auch nicht Dein Partner von damals Epines. Ihr habt beide ganz verschiedene Erwartungen von Eurem Urlaub gehabt und auch nicht wieder darüber gesprochen kann ich mir vorstellen warum er den Urlaub wollte, was ihr davon erwartet..
Da fehlte einfach die Kommunikation. Sicherlich wird es noch verschieden andere Gründe gegeben haben die Eure Privatsache sind und bleiben sollen. Aber es gehören immer zwei dazu das es zwischen Euch nicht funktioniert hat (was Du auch sicherlich weißt ;) ).

Zum Thema Sprachlosigkeit in der Beziehung wäre es vielleicht eine Lösung gewesen Briefe zu schreiben. Er muss nicht sprechen und Du kannst Deine Gedanken dennoch mitteilen, wäre jetzt so ein spontaner Gedanke von mir. Vielleicht für die Zukunft.

Wolke
Gespeichert

Epines

  • Gast
Re: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"
« Antwort #6 am: 13 Mai 2014, 17:37:52 »

Liebe Wolke

Wir haben unzählige Briefe geschrieben (über 2'500 in drei Jahren!), weil er wie gesagt sprachlos war und wir haben auch oft über den Urlaub gesprochen, resp ich habe gesprochen und er konnte nichts dazu sagen. Seine Sprachlosigkeit hat nichts mit mir zu tun, er war einfach mit allem überfordert, genau so wie ich auch, nur eben auf eine andere Art.

Seine Briefe klangen alle sehr vielversprechend, sein Handeln war jedoch konträr, damit konnte ich irgendwann nicht mehr umgehen und da blieb eben nur die Trennung, die übrigens eine Befreiung war, auch wenn es anfangs schmerzte.

Dass die schriftliche Kommunikation nicht das Gelbe vom Ei ist, merkt man ja hier oft genug deutlich, vieles wird falsch verstanden, unter anderem auch, weil die Leute die Beiträge nicht richtig lesen, sondern nur schnell überfliegen und sich dann eine Meinung darüber bilden.

Schlussendlich kann ich sagen, dass ich viel daraus gelernt habe. Ich bin sehr viel vorsichtiger im Umgang mit potenziellen "Freunden" geworden und mache sehr viel früher einen Rückzieher, bevor jemand auf eine Beziehung/Freundschaft mit mir hofft, wo ich dann wieder in eine ähnliche Situation gedrängt werde. Ich bin leider nicht so eine gute Menschenkennerin wie andere und deshalb finde ich meist alle Leute toll, bis ich irgendwann merke, dass sie doch nicht auf meiner Insel leben.

Du solltest dich auch nicht verteidigen, denn meine Erzählungen/Erfahrungen haben nichts mit deiner Person zu tun, ob du je deinen Mann beschimpft hast, oder ihm Vorhaltungen gemacht hast, geht mich nichts an und ich kann und möchte es auch nicht beurteilen.

Was ich aber beurteilen kann, ist dass ich selbst manipuliert und emotional erpresst habe und mir dies nicht bewusst war. Erst das Buch von Susan Forward "emotionale Erpressung" hat mir die Augen geöffnet, aber darüber haben wir beide ja auch schon mehrfach gesprochen, resp. gechattet :-)

Allerdings habe ich oft genug erlebt, dass man auch durch Schweigen und andere körpersprachliche Möglichkeiten, emotional erpressen und manipulieren kann, womit ich keinesfalls sagen möchte, dass du so bist, dass weiß ich nicht,  schließlich bist du ja nicht meine Frau ;-).

Ich habe auch nie behauptet, dass irgend jemand schuld ist, sondern ich schrieb von Schuldgefühlen, was etwas total anderes ist, da sind wir gemeinsamer Meinung. Ich schrieb, dass es für jemanden der selber eine Altlast hat, ein großes Problem ist, eine Beziehung mit jemandem zu haben, der diesbezüglich auch belastet ist und ich beschrieb, wie man sich dadurch gegenseitig hoch, aber eben auch meist sehr tief schaukelt und es am Ende beiden Partnern sehr schlecht geht. Zur Erinnerung schrieb ich des Weiteren, dass Liebe nicht die vielversprechende Lösung für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist, übrigens auch Kinder nicht.  Für jene die es erleben - Ausnahmen bestätigen die Regel - ist es ein wunderbares Geschenk, aber Heilung nur durch einen liebenden Partner, halte ich heute für eine Illusion.

Auf jeden Fall ist das Thema "bin ich schuld an ihren Depressionen" aktuell, denn wie erwähnt stellen  sich sehr viele Partner von Menschen mit Depressionen, genau diese Frage.

Und als ich besagtem Bekannten sagte, dass sein zu ihr halten  ihr Kraft gibt usw., war ich mir dann nachts, als ich das Gespräch Revue passieren ließ, doch nicht mehr so sicher. Denn ich spürte in meinen Beziehungen oft, dass ich mit einem Nein, egal zu was, der Auslöser zu einer Depression, oder zu einem extremen Stimmungstief war und ich fühlte mich dadurch auch teilweise bestraft, aber was ich dazu schrieb kann man ja im ursprünglichen Thread nachlesen, ich möchte mich nicht wiederholen. Nachzulesen ist auch, dass seine Frau sich bereits mehrfach in psychiatrischer Behandlung befand und somit auch in stationärer und ambulanter Therapie...

Auf jeden Fall ist es spannend darüber zu diskutieren, aber ich erachte es als etwas kompliziert, wenn Gäste sich nicht anmelden, aber dennoch mitdiskutieren wollen, es also zum gleichen Thema, zwei verschiedene Threads gibt. Vielleicht meldest du dich ja wieder an, wenn du gedenkst hier weiterhin so fleißig zu schreiben ;-)

Alles Liebe
Epines






Gespeichert

Wolke

  • Gast
Re: Wolkes Gedanken zu "Bin ich Schuld an ihren Depressionen"
« Antwort #7 am: 13 Mai 2014, 20:10:53 »

Liebe Epines,

ok

Wie Du schon sagtest "....die schriftliche Kommunikation ist nicht das gelbe vom Ei...."
Es waren nur meine Gedanken (ob nun als Gast geschrieben oder registrierte Userin) weil es gerade auch hier bei mir im real Life aktuell ist und mich eben beschäftigt.

Alles Gute Dir und den Mitlesern :).

Guten Nacht wünscht
Wolke
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