Guten Tag und schöne Feiertage erstmal,
nachdem ich mich durch diese 12 Seiten Diskussion gelesen habe möchte ich ebenfalls ein paar Gedanken loswerden.
In deinem (Nobody82) Lebenslauf sehe ich einige Parallen zu meinem. Ich bin vorkurzem 24 geworden und hatte noch nie eine Freundin (schon allein diesen Satz zu formulieren fühlt sich schrecklich an). Wie auch bei Dir habe ich (in der Stärke schwankende) Depressionen, die ich wohl von meiner Mutter vererbt habe, sowie ein schwaches Bindegewerbe und dessen negative Konsequenzen hinsichtlich Dehnungsstreifen, was meine Depressionen tendenziell verstärken (zumindest meine subjektive Wahrnehmung). Erschwerend kam in meiner Schulzeit hinzu, dass ich noch eine schwere Aknephase hatte, als auch ein unterproportional entwickeltes Selbstbewusstsein zu jener Zeit. Zwar war ich einmal beim Psychotherapeut zur Grundschulzeit, der hat mir auch etwas verschrieben, war aber daraufhin nie wieder dort.
Nach der Schulzeit, also zu Beginn meines Studium, ging es mir zunächst stetig besser (anwachsendes Selbstbewusstsein und mehr Freunde). Mein Problem ist nun, dass ich gravierende strukturelle Probleme in meiner Persönlichkeit/Zukunft sehe. Zu einem haben fast alle meiner besten Freunde mittlerweile Freundinnen (und das innerhalb weniger Wochen), was zu einem meine Angst der Vereinsamung erhöht, den Druck eine Freundin zu bekommen erhöht, wiederum meine Depressionen zur Zeit sehr gravierend werden lässt, was wiederum mein Selbstbewussstein mindert...ein Teufelskreis. Dazu kommt, dass ich kurz vor Studiums Ende noch ein Praktikum machen muss, was mich wohl sehr weit von zu Hause (=Konstanz, Kalkulierbarkeit, also Sicherheit) wegführen wird und abermals Versagens-, Vereinsamungsängste in mir hervorruft. Zur Zeit habe ich daher Schwierigkeiten einzuschlafen und besonders Nachts sehr große Angst vor fast allem was ich nicht antizipieren kann. Zusätzliche Belastung sind in dieser Jahreszeit die Verwandschaftstreffen für mich, bei denen ich regelmäßig panische Angst habe, dass Verwandte mich nach meinem aktuellen Beziehungsstatus fragen oder wieso ich denn noch immer keine Freundin habe. Ein paar emotionale Intelligenzkrüppel in meinem Freundeskreis (sehe ich aber nur selten), ironischerweise Frauen, sprechen mich auf öfters direkt vor allen Freunden direkt auf diese Thematik an.
Jetzt gerade fühle ich mich innerlich ziemlich leer und möchte mir am liebsten wieder zurück in die Gebärmutter. Auch Suizid Gedanken habe ich oft (wobei ich von der Ausführung noch sehr weit weg bin, sie sind nur in Relation zu anderen Leuten da bzw. konkreter). Gestern dachte ich könnte mal ein Mädchen ansprechen, konnte mich aber selbst nach dem achten oder neunten Bier nicht durchringen. Obwohl sie immer mal wieder nach mir geschaut hat. Na ja und über Studivz findet man auch nicht jeden wieder...Aber selbst dort habe ich noch eine überproportionale Angstschwelle.
Möchte mich am Schluss noch entschuldigen, da mein Text doch so lang geworden ist, sollte ja eigentlich um die Probleme von Nobody gehen.
Ansonsten wünsche ich allen Geplagten noch ein schöne Feiertage und Gedankenruhe.
PS: Ich habe ein Buch zur Glückforschung gelesen bei dem zwischen sturkturellen und transitiven Glücksfaktoren gesprochen wird. Zu den Merkmalen der ersten Kategorie gehört nach dem Buch eben auch Freundin bzw. Familie und Kinder. Vermutlich doch ein guter Ratschlag was "der Sinn des Lebens" betrifft (zumindest wenn man "Glück" anstrebt).