Hi, ich bin 23 Jahre alt, wohne noch zuhause und bin plötzlich depressiv geworden.
Mir ging es mein Leben lang gut, habe einen tollen Freundeskreis, habe viel unternommen und Spaß am Leben gehabt. In meinem beruflichen Werdegang bin ich leider stagniert, da mein Vater uns mehr oder weniger verlassen hat als ich ungefähr 14 war, hab ich direkt nach meinem Abschluss weder eine Ausbildung noch ein Studium begonnen. Um jobben zu können, damit ich das fehlende Geld reinholen kann. Ich wusste aber, dass ich noch ein Studium oder eine Ausbildung nachholen werde, wenn sich alles stabilisiert hat. Anfang des Jahres habe ich mir aber eine Narbe im Gesicht zugezogen, nur klein würde ich sagen, sie hat die Größe eines 5 Cent Stück. Sie hat mich anfänglich kaum gestört, da mir gesagt wurde sie würde weggehen. Hab aber trotzallem mir Salben und alles geholt um eventuell den Vorgang zu beschleunigen. Aber Anfang April hab ich mir wohl selber eingestanden, dass sie wohl nicht mehr weggeht. Und damit kam auch mein Absturz, seitdem bin ich eingebrochen. Ich habe keine Lust mehr auf gar nichts, habe alles in frage gestellt, gehe nicht mal mehr zur Arbeit. Auch gehe ich kaum noch raus, nur noch wenn ich muss, ich habe schlichtweg keinen Spaß am Leben mehr und stehe morgens nur noch auf, um mich abends wieder ins Bett zulegen. Ich hab extreme durchschlaf Probleme, denke häufig über den Tod nach und weise auch sonst viele Symptome eines depressiven auf. Mit meinem Aussehen war ich eig immer recht zufrieden, natürlich hadert fast jeder mal mit sich selbst und findet bei sich selbst einen Makel, einfach ja auch weil man sich selbst viel genauer betrachtet als andere. Aber dieses tief hält bei mir schon mittlerweile acht Wochen an und ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich frage mich ob sowas vermeintlich kleines überhaupt eine Depression auslösen könnte. Wenn ich hier im Forum mitlese haben die meisten einen wirklichen Schicksalsschlag erlebt, der sie dann in eine Depression trieb. Bei mir sind es dagegen peanuts und ich bin am Ende. Habe schon versucht einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen, aber bei denen herrschen Wartezeiten von 2-3 Monaten. Selbst mit einer Überweisung bleibt es bei einem Monat. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll... ich habe obwohl ich nicht mehr zur Arbeit gehe seit acht Wochen keine Minute Ruhe finden können. Selbst diesen Text zu verfassen kostet mich ungemein Kraft. Ich hab alles vernachlässigt, sogar die Körperhygiene.