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[Susanne]

Hallo, ich bin zum ersten Mal hier und suche ein wenig Rat und Unterstützung. Hmmm...wie fange ich an: Als kleines Mädchen sexuell mißbraucht worden vom Vater meiner Tante, mein erster Freund war okay - Mutter lehne mich ab, Beziehung aus. Beruflich im Außendienst unterwegs - einer Vergewaltigung gerade noch entkommen - Täter konnte gefaßt werden. 2 Jahre Kampf - wurde dann rechtskräftig verurteilt. Neuer Freund entwickelte sich zum Stalker - schlimme 4 Jahre erlitten, dann wieder ein neuer Freund - glaubte an die große Liebe - gemeinsame Wohnung, hat mich nur belogen, betrogen und finanziell um all meine Ersparnisse gebracht. Bin innerhalb von 8 Wochen 2 mal umgezogen, habe 2 Wohnungen Übergabe gemacht - hätten meine Eltern mir nicht geholfen gäbe es mich nicht mehr. Langsam wieder zu mir gekommen, vor einem Jahr aus der Arbeit gemobbt worden (nach 7,5 Jahren), seit dem krank geschrieben. Wieder einem Mann versucht zu Vertrauen, hat mich wieder nur angelogen - als ich dann Grenzen aufzeigte - tauchte er vor 2 Wochen unter. Freundschaften sind mittlerweile auch weg und ich weiß echt nicht mehr was ich an mir habe. Warum ziehe ich nur Unglück und Leid an? Ich habe einfach keine Kraft mehr für eine neue Arbeit. Morgen Termin zum MDK - ich fühle mich im Moment mehr als unglücklich. Ich bin immer eine stabile und wirklich Selbstbewußte Frau gewesen, hatte oft 3 Jobs - jetzt schaffe ich es nicht einmal mehr eine neue Arbeit mir zu suchen - fühle mich mehr als überfordert. Mein Wohnumfeld hier (großer Mietblock) ist so schlimm, dass ich ausziehen will. Aber wie? Ohne Arbeit, keine Wohnung. Zu 80% habe ich schon Umzugskisten gepackt. Woher ich derzeit noch die Kraft finde - ich weiß es nicht. 

[XY]

Hallo Susanne,

es ist sehr schwierig hier die passenden Worte zu finden, denn wenn ich so lese was du bereits in deiner Kindheit an Leid erfahren hast, fehlen mir einfach nur die Worte.

Mit Beziehungen scheinst du auch nicht gerade unter einem Glücksstern zu stehen - fällst aber automatisch immer wieder auf diese miesen Typen herein.

Klar, kein Mensch möchte allein sein Dasein Fristen, aber irgendwann müssen doch mal die Sinne geschärft sein.

Dies soll natürlich jetzt kein Worwurf an deine geschriebenen Zeilen sein, denn was ich so lese, zeigt mir eigentlich einen sehr verzweifelten Menschen, der kurz vor einer weiteren unbedachten Dummheit steht.

Also hier bist du erst mal richtig angekommen, bestimmt kann dir hier jemand Ratschläge und auch entscheidene Tipps für deine nicht gerade rosige Situation geben.

Von mir an dieser Stelle erst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Wenn du etwas mehr über deine derzeitige Situation schreiben magst, dann könnte man sich ein besseres Bild darüber machen - aber nur, wenn du magst.

Es grüsst dich herzlich

XY

[Susanne]

Hallo, ich war Heute beim MDK gewesen. Es war eine sehr nette und auch einfühlsame Gutachterin gewesen, die sich sehr viel Zeit für mich genommen hatte. Sie hat meine weitere Arbeitsunfähigkeit ohne Probleme bestätigt und mir gesagt, ich soll mir einen Rentenantrag holen - denn ich stände unter einem sehr hohen Druck und ich sollte mal 1 - 2 Jahre richtig zur Ruhe kommen. Ich würde mich auch Selbst unter Druck setzen und meine Depression nicht akzeptieren, wobei Sie wirklich Recht hatte. Ich kann mich noch immer nicht damit abfinden, diese Krankheit jetzt zu haben - weil ich immer leistungsfähig und voll agil im Leben gestanden war. Jetzt fallen mir die täglichen Dinge schwer, wie z.B. Spülmaschine ausräumen und Wäsche aufhängen, dann muß ich mich sofort hinlegen - weil es mir zuviel ist.
Das schlimme ist auch dass nicht gerade mein Umfeld positiv darauf reagiert, weil ich "noch immer" Zuhause bin und nicht wie Andere in die Arbeit gehe. Ich habe ein Musikstudium zur "digitalen Musikproduktion" begonnen im Fernstudium. Selbst da habe ich im Moment Probleme mich zu konzentrieren, was mich wiederum sehr nervt und mich ärgert. Denn es ist mein absoluter Traum eigene Songs zu kreiren und nach Außen zu tragen, einschließlich Videoclips.....! Ein Buch steht auch noch im Raum was ich schreiben will, aber eines nach dem Anderen. Zuerst das Studium beenden. Was soll ich noch groß schreiben? Ich helfe gerne wo Hilfe benötigt wird. Nach dem Termin beim MDK in München habe ich eine "Bissverkäuferin" (die Zeitung Biss wird von Obdachlosen verkauft) zum Kaffee spontan eingeladen. Sie hat sich wahnsinnig darüber gefreut und ich mich auch, weil ich der Dame was Gutes tun konnte. Wir haben uns super gut unterhalten, aber die Blicke von manchen Leuten um uns herum - schlimm. Wirklich, Blicke wie - wie kann man sich nur mit "sojemanden" unterhalten. Für mich sind dass ganz normale Menschen, die aufgrund von Schicksalsschlägen in die Situation gekommen sind. Jedem kann dass mal passieren...., also warum nicht auch mal "sojemanden" zum Kaffee einladen? Mir war es egal wie die blöd geschaut hatten, wir hatten Spaß und dass war das Wichtigste. Vielleicht ein kleiner Einblick wie ich so bin, vielleicht ist es auch mein Nachteil weil ich so bin, wie ich bin und zeitlebens immer nur ausgenutzt worden bin.