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Autor Thema: Brintellix  (Gelesen 4399 mal)

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Bo

  • Gast
Brintellix
« am: 14 Februar 2016, 03:16:23 »

Hi,
ich hätte ein paar Fragen bzgl. ADs und deren Wirkweise, bzw. ob meine Reaktion auf die Medikamente normal ist.

Nachdem ich seit nun gefühlten 10 Jahren Venlafaxin nehme, nehme ich seit etwa 8 Wochen das Mitte letzten Jahres zugelassene AD namens Brintellix. Der Grund ist, dass Venlafaxin zwar super gegen die Ängste und Panikattacken hilft, jedoch in punkto Depression kaum eine Änderung spürbar ist. Es scheint mich nur insgesamt ausgeglichener zu machen, nicht mehr die ganz tiefen Tiefs, leider auch keinerlei Ups oder Euphorie oder einfach Freude. Damit fühlt sich recht limitiert.

Letztes Jahr habe ich zu den 300 mg Venlafaxin zusätzlich Valdoxan eingenommen (Dosierung weiß ich nicht mehr), das hat mir zu anfangs einen starken Antriebsschub verliehen, der beinahe nicht mehr mitzumachen war. Zum Glück hab ich in der Zeit vieles geschafft, das ist das Positive. Nach etwa 7 Tagen hat dieser Schub nachgelassen und alles war wieder wie vorher, ohne das Valdoxan. Nach 4 Wochen habe ich dann bemerkt, dass das Medi heftig appetitsteigernd wirkt und es wieder abgesetzt, was zu keinerlei Veränderungen geführt hat, das Venlafaxin hatte und habe ich ja eh noch intus.

Ähnliches ist mir mit Brintellix widerfahren: Am weiten Tag der Einnahme hat mich Musik wieder so gekickt wie früher, ich war auf einem Straßenfest und dort spielte ein genialer Geiger, was mich richtig zu Tränen gerührt hat. Eine absolut positive Erfahrung! Venlafaxin habe ich auf 225mg reduziert und komme damit klar. Nun habe ich vor kurzem (jede Änderung nach Absprache mit dem Arzt natürlich) von 10mg Brintellix auf 20mg erhöht, was die Höchtdosis ist. Von dem anfänglichen Höhenflug ist nichts mehr übrig, eigentlich kann ich das Brintellix nun auch wieder absetzen.

Nun die Fragen: Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt, dass ADs so schnell und nur für kurze Zeit wirken? (Bei Marihuana war das im übrigen das gleiche, sofort beim ersten Konsum, direkter Vollkick, was ja eigentlich unüblich ist)
Ist es einfach so, dass mein Gehirn die neue "Droge" erkennt und nach ein paar Tagen dann alles wieder gleichschaltet bzw. sich an die Wirkstoffe gewöhnt hat?
Und ist es eigentlich okay, zwei ADs aus derselben Wirkungsklasse zu nehmen? Irgendwie vertraue ich meinem Doc da nicht ganz, besonders, weil ich es selten bis nie gehört habe, dass man so etwas kombiniert.

Danke im voraus für Antworten.
Gespeichert

Bo

  • Gast
Re: Brintellix
« Antwort #1 am: 24 Februar 2016, 08:25:36 »

Das finde ich auch ungewöhnlich, eben aus diesem Grund. Ich habe meist nach einem Tag schon Nebenwirkungen, aber auch positive wie Euphorie oder extremen Antrieb. Ich weiß, dass Medikamente normalerweise länger benötigen um zu wirken, daher scheint mein Hirn anders zu schalten als gewöhnlich.
Gespeichert

Tobir

  • Gast
Re: Brintellix
« Antwort #2 am: 25 Februar 2016, 13:53:16 »

Hallo Bo,hallo Ihr Lieben

Ich staune,das bei dir Brintellix,so schnell angeschlagen hat.Natürlich freut es mich für dich riesig,auch mal zu hören,das bei jemanden ein Medikament geholfen hat.
Es soll ja das neue und beste Medikament gegen Depressionen sein.2015 in Deutschland zugelassen,
glaubte man viele Leben damit retten zu können.Ich glaube nicht daran.Bisher haben bei mir keine Antidepressiva geholfen.Auch Bintellix nicht.Und was ich alles schon genommen habe,angefangen mit Doxepin,Opipramol,Doxepin und als vorletztes Trevilor (Venlafaxin).Nun Brintellix.Ich habe sogar davon noch mehr Suizidgedanken bekommen,auch nachts,wenn ich aufweckte.Und schlimme Albträume.
Ich muß aber dazu noch sagen,dass ich jeden Tag Morphium nehmen muß,das heißt meine Schmerzpumpe im Bauch gibt 24 Std.rund um die Uhr,das Morphium ins Gehirn.
Kein Arzt konnte mir sagen,ob das Morphium die Wirkung der Antidepressiva aufhebt bzw.verringert.
Dir Bo wünsche ich,dass das Medikament dir lange helfen möchte.
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