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Autor Thema: Wenn Wahrheit verletzt ist (fast) immer der Überbringer Schuld  (Gelesen 1188 mal)

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Wenn Wahrheit verletzt ist (fast) immer der Überbringer Schuld.
Doch schuld ist er doch eigentlich nicht. Das sind wir, weil wir sie nicht sehen wollen. Wir verstecken uns oft in einer Seifenblase und wollen gewisse Dinge einfach nicht sehen. Wir wissen zwar, dass sie real sind, aber der Verdrängungsmechanismus funktioniert oft wunderbar.

Eigentlich sollten wir dankbar sein, wenn uns jemand die Augen öffnet. Aufgrund der Reaktionen, die der Sagende oft erhält, ist es kein Wunder, dass nur wenige den Mut haben, uns auf gewisse Dinge hinzuweisen.
Natürlich gibt es zahlreiche Menschen, die dies auch ungeniert machen. Oft aber eher mit dem Gedanken, uns selbst zu verletzen.
Einem Freund kann ich freundlich und nett sagen, dass er etwas zu dick ist. ich mir Sorgen um ihn mache und ihm gleichzeitig vielleicht meine Hilfe anbieten, etwas zu ändern, wenn er möchte.
Würde ich jemand Fremden auf der Straße ansprechen, hat dies vielleicht einen hilfsbereiten Hintergrund, doch wird der in so ziemlich allen Fällen falsch gedeutet. Was mischt du dich in mein Leben ein, kennst mich rein gar nicht.
Rufe ich jemandem „dicke Kuh“ hinterher, ist dies einfach nur eine Beleidigung und ich möchte die Person treffen, weil ich denke, sie hat ein Problem mit dem Gewicht.

Etwas zu sagen lohnt sich meiner Erfahrung nach auch nur noch bei sehr guten Bekannten/Freunden/Familienmitgliedern.

Ich für mich habe irgendwann angefangen, Kritik zu trennen. Gut gemeinte Tipps, nehm ich gerne an. Klar mag die Wahrheit manchmal wehtun, aber ich projizier diesen Schmerz nicht auf den Sagenden, sondern eher auf mich, dass ich dies nicht wahrhaben wollte.
Kommt jetzt einer mir Worten an, die mich gezielt treffen sollen, geht dies an mir vorbei. Oft wird hier ja auch nur eine vermeintliche Wahrheit ausgewählt, von der der Sagende meint, sie treffe den anderen.
Hierbei ärgert mich lediglich die Tatsache, dass da jemand versucht, jemand anderen zu verletzen oder zu verunsichern. Umgekehrt freue ich mich inzwischen über die Aufmerksamkeit an meiner Person.

Ich denke, wir müssen einfach unterscheiden, wer was in welchem Rahmen zu uns sagt. Im Grunde kann man sich glücklich heißen, wenn man Menschen hat, die einem einfach sagen, was sie denken. Die meisten werden jedoch beschimpft und die Beziehung bekommt einen Knick, weil der andere vermeintlich so gemein ist.

Jeder kann für sich entscheiden, was er daraus macht.

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DreiPunkte

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Re: Wenn Wahrheit verletzt ist (fast) immer der Überbringer Schuld
« Antwort #1 am: 22 März 2015, 14:34:08 »

Ich denke, es fällt uns einfach schwer, Kritik aufzunehmen.
Wollen wir doch selbst ein bestimmter typ Mensch sein, der gewisse Eigenschaften nicht hat.

Es trifft uns, wenn wir merken, dass wir vielleicht doch nicht der Typ Mensch sind oder gewisse Eigenschaften einfach haben.
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