Hallo!
Ich finde es klasse, dass du die Sache so nüchtern siehst. Jede Behandlung, egal wie sie aussieht, ist besser als gar nichts. Zugegeben nicht immer gerät man gleich an einen Behandler (Therapeuten oder Arzt) zu dem man 100% Vertrauen haben kann, aber trotzdem ist jeder Mensch der dir zuhört und dir helfen will (das wollen die Psychoheinis eigentlich immer) besser als die Wand an die du starrst während du dich mit Selbstmordgedanken quälst.
Dass du die Einweisung erstmal abgelehnt hast, ist kein Problem. Du kannst trotzdem jederzeit wieder um Hilfe bitten. Man wird sie dir nicht verweigern.
Ich selbst war nie in eine stationären Therapie aber mich haben auch nur noch Minuten davon getrennt. Meine Therapeutin ließ sich damals (schweren Herzens) davon überzeugen, dass eine teilstationäre Therapie ausreichen würde. Wirklich überzeugt davon war sie nicht. Möglicherweise hätte sie sich damals durchsetzen müssen, denn ich hatte wirklich schon alles vorbereitet, alles genau geplant und organisiert. Gleichzeitig hat es mir damals viel Kraft gegeben zu merken, dass sie trotz allem daran glaubte, dass ich in der Lage sein würde das ihr gegebene Versprachen (Antisuizidvertrag) einzuhalten. Leicht war es nicht. Ich fand damals keinen überzeugenden Grund mehr zu leben, aber die Tatsache, dass sie an mich glaubte und meinem Versprechen vertraute, die hat mich gerettet.
Heute kann ich kaum mehr nachvollziehen wie jemand in so eine aussichtslose Lage geraten kann. Alleine hätte ich das niemals überstehen können, aber die Hilfe von meiner Therapeutin, den Ärzten in der Tagesklinik, meinen Freunden hier aus dem Forum und außerhalb, hat mir geholfen die schwärzesten Stunden meines Lebens zu durchstehen. Und es hat sich gelohnt.
Ich wünsche dir sehr, dass du auch die Unterstützung erfährst die mir das Leben gerettet hat.
Ganz liebe Grüße
Fool