Hallo liebe Xaya
Eine 4 jährige Episode deines Lebens geht zu Ende, da kann einem schon Angst und Bange werden, es ist schließlich wirklich eine lange Zeit in der man im Therapeuten einen Halt gefunden hat.
Der Vergleich mit einem aus dem Strafvollzug Entlassenen ist vielleicht etwas weit hergeholt, denn da hat man doch einen sehr viel engeren und vorgeschriebenen Rahmen, in dem man sich bewegen kann. Dieser gibt natürlich dem Leben Stabilität und auch ein gewisses Maß an Sicherheit. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch die Neuorientierung und der veränderte Tagesablauf.
Nun fällt dies weg und man muss sich neu orientieren. Sich intensiv Gedanken machen was man mit der neu gewonnenen Zeit mit sich anfängt.
Vielleicht findest du etwas, wo du die Regelmäßigkeit der Sitzungen kompensieren kannst. Also etwas wo du wie bisher, jede Woche aktiv werden musst. Ich will nun nicht Pudels Vorschlag vom Verein aufgreifen, auch wenn der gar nicht mal so schlecht ist, aber wie wäre es z.B. mit einem Chor, einer Theater-Laiengruppe, einem Kampfsport, oder was ich selber jahrelang gemacht habe, eine Selbsthilfegruppe. In Letzterer habe ich sogar wunderbare Freundschaften geknüpft mit Leuten die ähnliche Altlasten haben und dadurch können wir offen über Dinge reden, die wir bei Therapeuten aus vielerlei Gründen nie gewagt hätten auszusprechen. Im Endeffekt hat mir die SHG am Meisten geholfen und mich schneller weiter gebracht, als irgend eine Therapie es je gekonnt hätte.
Auf jeden Fall würde ich nach einem Ersatzprogramm suchen, bevor die Sitzungen endgültig zu Ende sind.
Etwas anderes weiss ich leider auch nicht.
Alles Liebe
Epines