Zu manchen Worten fällt mir hier wirklich wenig ein. Wegsperren, Hände abhacken, der elektrische Stuhl als Lösung. Wir haben uns selbst zu einer hoffnungslosen Gesellschaft gemacht, ja ist eben so, dann sperren wir das Unschöne weg. Was nicht passt, kommt eben weg, ohne das eigentliche Problem zu lösen, aus den Augen aus dem Sinn.
Was soll aus einem werden, der in einem Elternhaus aufwächst wo Probleme mit Gewalt gelöst werden? Wenn du sowieso weisst, sozial gesehen gehörst du zur Minderschicht, aus der nicht wirklich etwas werden wird. Klar entschuldigt dies nicht und genau muss man sich von der Vorstellung trennen, dass solche Intensivtäter unter ihre Aggressivität leiden. Nein es ist ein Einverständnis mit ihrem Gewissen und ihrer inneren Wertehaltung, etwas dass das eigenen Selbstwert steigert und eine rauschartige Befriedung erzeugt. Ein Rausch, ein Größengefühl, das über Elend und Tristesse des Alltags hinweghelfen.
Rausch sagt dabei schon viel, es handelt sich insofern nicht um einen Mord, der geplant ist, sondern einen Todschlag. Die meisten können sich ja noch nicht einmal an ihre Opfer erinnern. Insofern nur dann wenn man solche Täter zu Ofer macht, wird man bei einem Teil zumindest etwas erreichen und die Empathie steigern. Für sowas gibt es Antigewalttranings, zu denen es auch wesentlich gehört selber das Gefühl der Hilflosigkeit zu erfahren und einfach Grenzen gesetzt werden die, nie gelernt wurden. Das erscheint mir weitaus sinnvoller als Wegsperren, als ob das eine plötzliche Einsicht erzeugt oder zu Reifung führt.
Sicher erscheint dies alles wieder als ob nur nach den Tätern geschaut wird, aber ich nennen das Prävention, in dem ich so etwas frühzeitig anfange verhindere ich eine Gewaltspirale. Am Ende ist es doch dass, wenn es gelingen würde bereits aus kleinen Kindern selbstbewusste, soziale Menschen zu machen, denen es wichtig ist, kooperativ und authentisch zu sein, dann müsste man sich weniger Gedanken um ansteigende Gewaltstatistiken machen und nicht wegsperren.
Vielleicht bin ich da zu idealistisch aber finde eben auch kein Kind wird böse geboren. Es wird dazu gemacht, fast wie ein Kampfhund der eben den falschen Halter hat.