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Autor Thema: Die Angst vor dem Sterben  (Gelesen 14359 mal)

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Jonas2001

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Die Angst vor dem Sterben
« am: 19 November 2008, 12:02:28 »

Als Kind lag ich oft nachts im Bett und habe immer über das Sterben und Todsein nachdenken müssen. Wie schrecklich das wohl sein wird. "Naja!" dachte ich mir "In der Römerzeit und im Mittelalter habe ich ja auch nicht gelebt, da war ich ja auch tot!"
   Trotzdem, der Tot war immer etwas Schreckliches in meinem Leben. Wenn eine Beerdigung war, dann war es mir immer schlecht. Und wenn in einem Film jemand starb, dann nahm mich das richtig mit.


Im Januar 1997 suchte ich einen Homöopathen auf. Der meinte zu mir :" Unterhalten sie sich mal mit ihrem TOT!"

naja, ausser Spesen nichts gewesen, aber gestern nacht musste ich wieder an diesen Mann denken. Seit eineinhalb Jahren lebe ich nun mit der Todesangst. Nicht bei mir, sondern bei ihr...........
Sie lebt, als gäbe es kein Übermorgen mehr -:-((((

Langzeit macht sie nicht, wielange wird das noch gehen?
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Siny

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #1 am: 19 November 2008, 15:42:37 »

Die Angst vor dem Tod kenne ich nur zu gut. Aber wer nicht?
In letzter Zeit war das auch total ausgeprägt und wie du auch meintest, wenn man einen Film sieht, oder wenn ich lese oder auf sonst irgendeine Art und Weise mit dem Tod konfrontiert werde zihet sich bei mir alles zusammen. Ich nehme das nicht ernst... Verdrängung funktioniert bei mir ja super, aber ich muss sagen: Es nervt!

Liebe Grüße
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Jonas2001

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Verdrängen oder gar provozieren
« Antwort #2 am: 19 November 2008, 17:24:59 »

Verdrängung funktioniert bei mir ja super, aber ich muss sagen: Es nervt!

Liebe Grüße[/quote]

Mit 280kmh auf der Autobahn, denn ich habe ja keine Angst vorm Tod.
Mutprobe über Mutprobe um immer selber sagen zu können, ich habe vor NICHTS Angst!
Ich hatte ja vor NICHTS mehr Angst, denn ich fürchtete auch meine Mutter nicht mehr.

Wenn meine Mutter in die Hölle kommt, steht drei Tage später der Teufel beim Petrus und bittet um Asyl ;-)

Die Angst vor dem Tod mit Mutproben und Angebereien zu überspielen, das war mein Leben
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Ina

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #3 am: 19 November 2008, 22:34:43 »

Hmm, wovor genau habt Ihr denn Angst?
Was denkt Ihr denn, was Euch im Tod "Schlimmes" erwartet?
Das interessiert mich sehr.
Oder ist es die Angst vor dem Vorgang des Sterbens selbst?
Vor dem Austritt der Seele aus dem Körper?
Oder wirklich das, was danach kommt?

Ich hab da irgendwie überhaupt keine Angst vor.
Im Gegenteil... :-/

Eher könnte ich es noch verstehen, dass man traurig ist, anstatt Angst zu haben.
Traurig eben, weil man gewisse Dinge nicht mehr erleben kann.
Und weil man bestimmte Menschen nicht mehr sehen kann (wahrscheinlich).
Aber wovor genau Angst?


Viele liebe Grüße,
Ina :)
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Fee

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #4 am: 20 November 2008, 01:14:53 »



.... nur kurz,mir geht mein Tod am Ars*ch vorbei,lieber heute als morgen,
aber vielen eben nicht .......

Wenn Menschen sterben,die ich lieb habe,ist es unerträglich schmerzvoll,
aber vor dem Tod ansich,habe ich schon wegen meinem Beruf keine Scheu.
Habe schon unzählig viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet und auch "danach".................
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Ina

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #5 am: 20 November 2008, 03:01:41 »

Ja, lieber heute als morgen - so denk' ich auch, liebe Fee!
Viele können das wohl nicht nachvollziehen, aber egal.
Zwar versuche ich es immer zu erklären, aber Menschen,
die nicht unter Depressionen oder anderen psychischen
Erkankungen leiden, können dies meistens so gar nicht
nachvollziehen. Zwar finde ich "Aufklärung" in diesem
Bereich wirklich sehr wichtig, aber wenn es um mein
Leben geht... dann ist es gerade mal nicht so wichtig, da
ich meine Entscheidung eben getroffen habe... und davon
bringt mich auch keiner mehr ab.

Ich kann die Trauer, wenn jemand aus dem Umfeld stirbt,
ganz klar verstehen und leide auch darunter. Aber was
eben mein eigenes Leben angeht... da ist es mir mehr oder
weniger egal und ich habe keine Angst.
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dejavu

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #6 am: 20 November 2008, 12:33:41 »

@jonas--ja,die mutproben,die machen das leben schon ganz erträglich

ich wurde im jahre 2004 an der nase operiert
keiner wußte es, ich war ganz allein, wie immer, wenns was zu regeln gibt

ich wachte auf, es ging mir hundeelend
keiner wußte, was war los normale werte, alles stabil
O2sättigung fiel, O2maske, Infusionen- nix ,garnix half
10leute um mein bett, ratlos...
eine ältere schwester nahm meine hand
und siehe da,#
die deja wachte wieder auf
sie hatte eine dermaßen schiß vorm sterben, für sie war klar, jetzt isses soweit
sie dachte nur noch ,scheiße, ich darf nich sterben, was wird mit lukas?
aber,sie hatte es nich im griff
2 minuten menschliche nähe einer fremden HABEN ihr das leben gerettet

mindestens xklinikaufenthalte mit verdacht auf Herzinfarkt
mindestens genausoviele, wo es nicht so war
unzählige attacken, asthmaanfälle, paranoia,begegnungen mit dem schwarzen mann,der mit der sense hinter mir is

1kurzer moment menschlicher nähe od zuwendung iherer eltern hätten ihr 20jahre todesängste erspart

aber!!! "nu reiß dich zusammen"2 hat ja auch funktioniert,...leb ja noch!!

so ein scheiß aber auch!!

glg

achja, muß wieder unters messer,

ne coole gelegenheit, mal wieder menschliche nähe zulassen zu müssen

tzzzzz...



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Jonas2001

  • Gast
Wahnsinn oder wahnsinnige Angst
« Antwort #7 am: 20 November 2008, 16:50:33 »

unzählige attacken, asthmaanfälle, paranoia,begegnungen mit dem schwarzen mann,der mit der sense hinter mir is
[/quote]

Ja, das sind Dinge die ich kenne, sehr gut kenne..............

und wie kommt man da wieder raus?
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dejavu

  • Gast
Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #8 am: 20 November 2008, 18:05:26 »

@ pudel, also weißt, das is nich witzig, wie in dem andern thread... zum onkel dr. gehn, sich einfach trenne von menschen, da bräuchten wir wohl nich das forum also neee tzzz...

@jonas- ich wage es kaum auzusprechen....
             mit medikamenten......
ich hab mich gewehrt, 15jahre lang, hab ich die hölle ertragen,dann konnt ich nciht mehr, weil ich mit meinem sohn am fenster stand, wenn du verstehst,was ich meine
ich hab ihn jahrelang nachts aus dem schlaf gerissen,um zu meine eltern zu fahren, egal, wann..
als diese kraft verschwand, wurde ich für ihn gefährlich....

ich mußte, ich hatte keine wahl,um weiterzumachen für ihn

und sorry, ich wollte dich mit meiner PN von heute nicht angraben oder sowas, ich wollte dir nur verständnis entgegenbringen, tut mir leid, wenn das bei euch falsch angekommen ist  glg
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Jonas2001

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #9 am: 20 November 2008, 20:25:24 »

Zitat
indem du zum onkel doktor gehst

und nachts isses kälter wie draussen und zu Fuß ist es weiter wie überm Berg

Der Ball ist rund
Die Stunde hat 60 Minuten

Im DSF bei Doppelpass gab (gibt?) es ein Phrasenschwein, da musste man für jede Phrase 5 Euro reinwerfen....
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Ladeeda

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #10 am: 20 November 2008, 21:02:52 »

Ich glaube ich habe mehr Angst vor dem Leben, als vorm Sterben.

Der Gedanke an den Tod hat etwas tröstliches für mich. Allerdings nur der Gedanke an meinen eigenen Tod.
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Jonas2001

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #11 am: 20 November 2008, 21:06:10 »

[
@jonas- ich wage es kaum auzusprechen...mit medikamenten......ich hab mich gewehrt, 15jahre lang, hab ich die hölle ertragen,dann konnt ich nciht mehr, weil ich mit meinem sohn am fenster stand, wenn du verstehst,was ich meine ich hab ihn jahrelang nachts aus dem schlaf

ich mußte, ich hatte keine wahl,um weiterzumachen für ihn und sorry, ich wollte dich mit meiner PN von heute nicht angraben oder sowas, ich wollte dir nur verständnis entgegenbringen, tut mir leid, wenn das bei euch falsch angekommen ist  glg
[/quote]

ach quatsch..........chrissy hats halt gelesen, ist ja alles OFFEN bei mir und was solls

Zu dem Thema Tabletten! Ich hatte eben glückliche Umstände auch wenn ich für diese Umstände dann teuer bezahlen musste. Meine damalige Frau leitete die Firma ganz alleine (fuhr sie aber in den totalen Konkurs) und ich hatte Zeit und Muse, zu lernen wie man mit dem WAHNSINN auch ohne Medis leben kann. Aber darum gehts doch gar nicht. Besser als Medis zu nehmen, wäre es doch das Leben so einzurichten, gar nicht auf sie angewiesen sein zu müssen.

RUHE............es hat viel mit Ruhe zu tun. RUHE ertragen können........Ruhe zulassen können. Kein Internet, keine CD`s oder DVD`s, keine Endlostelefonate und Hyperbeschäftigungsprogamme.

Die Psyche trennt immer vom Wichtigen und Aufschiebbaren. Kommt der Mensch zur Ruhe, dann wollen alte unangenehme Gefühle angenommen und bewältigt werden. Deshalb überschütten Kranke sich gerne mit Pseudoproblemen, statt den ursächlichen Problemen eine Chance geben zu wollen.
Ausruhen...........hier läge die Heilung. Bettruhe ohne MP3 oder Läbbi. Wieso kleben denn soviele am PC? Weil sie die Ruhe nicht ertragen können.

Man kann(könnte) es lernen, sich richtig auszuruhen, sich richtig entspannen.
Entspannen ohne Tabletten, ohne Alkohol und jetzt.........bitte mich nicht falsch verstehen!!

Sich einen runterholen, eine gängige Form der Enspannung, aber sie macht süchtig. Einen *Schnulzenfilm* einlegen und mitheulen, ist eben nix anderes als sich einen runterholen, und es macht nun mal wixsüchtig ;-)
  Sich beim Therapeuten oder Mitpatienten ausheulen und aussprechen, es ist nichts anderes als sich einen runterzuholen ;-)

Ausruhen, entspannen d.h. Anspannung richtig rauslassen, ist etwas ganz anderes. Wie bei einer schweren Erkältung, dem Körper Ruhe geben damit die Selbstheilungskräfte richtig arbeiten können. Ohne Chemie die Krankheit ausschwitzen. Zwischen Fieberkrämpfen und Schüttelfrösten hin und her kämpfen.
   Dem Körper einfach RUHE geben. Vieles ginge ganz alleine raus, aber Tabletten machen es zunichte, lassen den Körper gar nicht richtig kämpfen.

Nun hatte Chrissy in der Klinik noch einen Sportunfall. Nun muss sie flach liegen. Der Körper erzwingt sich seine Ruhe, egal wie. Es wird ein langer und harter Weg werden. Ich sehe es gelassen, und ich bin es ja gewohnt zu spielen, auch dann wenn es fast aussichtslos ist.
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Siny

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #12 am: 21 November 2008, 09:00:08 »

Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie es ist nicht mehr zu existieren.
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

(Jean-Jacques Rousseau)

Jonas2001

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #13 am: 21 November 2008, 10:08:57 »

Zitat
Ich kann mir einfach nicht vorstellen wie es ist nicht mehr zu existieren.

Soll ich Dir die Geschichte von der kleinen Schraube erzählen, die der Lastwagen verloren hat?
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Evita

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Re: Die Angst vor dem Sterben
« Antwort #14 am: 21 November 2008, 15:20:25 »

Mir geht es auch so.

Seit dem schweren Unfall, den ich damals mit 12 Jahren hatte, das ist nun mittlerweile 34 Jahre her, habe ich oft Angst zu sterben.

Wenn ich abends im Bett lag, habe ich mir plötzlich vorgestellt, wie es ist, wenn man plötzlich nicht mehr da ist.

Ich habe vor Angst und Verzweiflung ins Kopfkissen gebissen, um meine Geschwister nicht aufzuwecken.
Sie hatten ja das Glück, nach dem Unfall, daß sie normal geblieben sind.

Auch später, und heute noch geht es mir so.
Dann packt mich so die Panik und ich springe aus dem Bett um schlage mit den Fäusten gegen die Wand, bis es weg ist.

Und auf der anderen Seite der Gegensatz. Ritzen, Medikamentenmißbrauch(das brachte mir in den letzten 4 Jahren 15 mal Intensivstation ein, dumme Sprüche in der geschlossenen), und im Gegensatz zur Angst vor dem Tod, der Wunsch zu sterben, weil das Leben so unerträglich ist, weil ich alles verloren habe(meine Familiez.B.).

Ich weiß schon lange nicht mehr, wie es weitergehen soll.
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