Heute ist Glutamat das Thema
aus Ärzteblatt Oktober 2010
„Ein internationales Forscherteam hat erstmals eine Genvariante gefunden, die das allgemeine Risiko auf eine Migräne erhöht. Die Studie in Nature Genetics (2010; doi: 10.1038/ng.652) dürfte die Konzepte zur Pathophysiologie der Erkrankung verändern.
Eine von sechs Frauen und einer von zwölf Männern erkrankt zumeist im jungen Erwachsenenalter an einer Migräne. Gemessen an den Behandlungskosten und den Ausfallzeiten am Arbeitsplatz ist die Migräne sicherlich die bedeutendste Hirnerkrankung – wobei bisher unklar ist, ob die Kopfschmerzattacken überhaupt von den Hirnzellen ausgehen.“…….
„Die Aura, die vielen schweren Attacken vorausgeht, lässt sich eher mit der Übererregbarkeitshypothese erklären, nach der sich von einem Focus aus, eine Depolarisationsfront über das Gehirn ausbreitet. Einer der beteiligten Neurotransmitter könnte Glutamat sein, was erklärt warum der Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat zu den häufigsten und stärksten Triggern gehört.“……
„Ein Defekt an dieser Stelle erklärt plausibel, warum Glutamat in der Nahrung eine Migräne-Attacke auslösen kann. Ob Glutamat den Kopfschmerz bevorzugt bei Personen mit der jetzt gefundenen Genvariante triggert, wurde bisher nicht untersucht.
Die Forscher rechnen damit, dass die Studienergebnisse von der Arzneimittelforschung aufgegriffen werden: Medikamente, die die Beseitigung von Glutamat fördern, könnten bei der Migräne wirksam sein.“
Glutamat wird außerdem des öfteren mit zahlreichen neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht, beispielsweise: Alzheimer, Parkinson, Depressionen und Angststörungen. Auch die schweren Hirnschäden, die nach einem Schlaganfall auftreten können, werden teilweise dem Glutamat angelastet.
Glutamat, das Gift aus dem Supermarkt
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