Ja, Streicher, da stimme ich Dir schon zu.
Aber trotzdem sehe ich es ein bisschen aus einer anderen Richtung. Auf den Staat zu "schimpfen" ist zwar sicher nicht unberechtig, aber auch ziemlich einfach. Das empfinde ich so ähnlich wie jemanden, der bei allem schlimmen was passiert sagt "Gott hat das so gewollt" - diese Lösung ist mir zu einfach, das sehe ich nur als ein Abschieben der Verantwortung auf eine "höhere Macht".
**Was für ein Vorbild ist der Staat wenn er es zulässt das Bildung nicht mehr alle erreicht?**
Was für ein Vorbild sind Eltern, die sich nicht dafür interessieren, dass ihre Kinder die Schule schwänzen und sich jedes Wochenende ins Koma saufen? Die zulassen, dass ihre Kinder gar nicht an Bildung interessiert sind?
Verstehst Du was ich meine?
Ich glaube, das Umdenken muss auf einer ganz anderen Ebene stattfinden. "Der Staat" kann sich nicht jedes einzelnen Menschen annehmen. Aber Eltern sollten in der Lage sein, sich ihrer Kinder anzunehmen. Weißt Du, wieviele junge Lehrer ich kenne, die sich sehr gerne mehr engagieren würden, unabhängig davon, ob sie das bezahlt oder anerkannt bekommen? (Ok, es sind nur drei, aber immerhin...) Und weißt Du woran es scheitert? Nicht am Staat, sondern an den Kindern, die gar kein Interesse an individueller Betreuung und Unterstützung haben. Die sich nur für ihre Markenklamotten, Handys und Drogen interessieren. Und das haben 13, 14-jährige, die noch nicht mal wissen, wer in D Bundeskanzler ist, gewiss nicht vom Staat, sondern von dem, was sie zuhause, von ihren Eltern, vorgelebt bekommen.
Streicher, wie Du ja auch sagst, solche positiven Werte müssen vermittelt und vorgelebt werden. Das hat aber mit dem Staat relativ wenig zu tun, sondern macht nur "im kleinen" Sinn. Der Staat soll sich ma lieber um die Industrie kümmern, da sind wir als Einzelpersonen nämlich wirklich überfordert ;)