So, es ist einiges an zeit verstrichen. roman gefälligst?
Wie viel zeit genau weiss ich nicht recht und möchte ich auch nicht abzählen an meinen karpalfingerchen.
Ich bin zwar oftmals noch traurig und weine insgesamt mehr als ich am tag trinke, aber irgendwie schlag ich mich durch den scheisskerl, der sich alltag nennt.
Er kommt nur jeden tag wieder, die sau, hat einfach nicht genug. Ich wohl auch noch nicht. Ich habe aber immerhin das trinken seltsamer, bewusstseins verändernder substanzen sozusagen beendet.
Zumindest konsumier ich nicht mehr jeden tag alkohol, nicht mehr jede woche und auch nicht mehr um einzuschlafen.
Die anfänglichen schlafstörungen bzw –mängel klingen auch stück für stück täglich um sekunden ab, nicht dass ich sie zählen würde wie gesagt, aber ich bilde mir das einfach gerne ein.
Ich interessiere mich derzeit durch meine pflichtstudien für schamanismus, hexen- und naturheilkunde und all den kram, den er, mein ehemaliger lieblingsmensch und gefährte für albern oder lächerlich halten würde. nicht, dass es erwähnenswert wäre, doch ich tus natürlich trotzdem.
Er verurteilte schon immer zu vorschnell diese gebiete und vor allem die esotherik. Extremismus, was ist das schon wenn nicht schädlich, es kommt doch immer darauf an wer es worüber definiert und warum. Vorurteile, verurteilungen sind leicht und unbedacht gemacht. informieren darüber?
ist doch eh alles quacksalberei von freaks. was bin ich, wenn nicht ohnehin schon ein freak in den glubschigen augen des bequemen mutanten von heute. ich hör(t)e diesen und noch nettere begriffe wie psycho, irre, kranke, etc. schon so oft, dass sie mir mittlerweile äußerst sympathisch und vertraut geworden sind. max frisch grüßt andorra ganz herzlich.
genau deshalb sträube ich mich so davor direkt zu urteilen, wenn ich ein neues, unbekanntes terrain betrete.
Eines der wenigen dinge, die ich mir nur mit vorsicht anmaße.
Extremisten gibt es in jeder hinsicht und gruppe, doch vielerlei aspekte (nicht jede!) sind durchaus ansprechend und sogar bereichernd,
weiter helfend.
Helfender als chemiekalien oder wilde feten würde ich sogar mittlerweile, mir selbst auf die schulter klopfend meinen.
Ich bin nun sehr viel alleine, aber ich bin auch nicht unbedingt gerne derzeit unter menschen, erst recht nicht unter vielen lauten oder welchen, bei denen ich mich schlicht und unergreifend nicht wohlfühle. Ich bin nicht mehr in der lage interesse oder nettigkeit vorzuheucheln.
Es ist zu kraftraubend, anstrengend nervlich, selbstverschwendend und absolut unnötig.
Ich rumweinte heute. interessanter satzbau.
aber nur kurz und ich hätte es auch sicher bereits wieder vergessen, wenn es nicht gerade eben gewesen wäre. räusper.
und ständig kommentiere ich alles was ich tue, im kopf und manchmal erwische ich mich zuhause oder auch wenn ich im wald spazieren gehe wie ich plötzlich anfange mit mir selbst zu reden.
Das singen bin ich gewohnt, aber dieses reden oder mir nahezu selbst antworten ist noch verstörend.
ich meine nicht so ein "schönes wetter haben wir heute, nicht wahr?", "Oh ja, aber es ist dennoch kalt, zieh dir lieber einen schal an!" -smalltalk, mehr ruppige debatten und streits. ich möchte mir gar nicht ausmalen was meine nachbarn sich hinter den hauchdünnen wänden ausmalen.
Ich schätze das trägt das viele alleine sein mit sich, gegen das gefühl der einsamkeit, um die stille zu brechen wenn sie mir unangenehm wird, um eine unterhaltung mit einem menschen zu simulieren.
Es ist also auch kein sich „auf ein gespräch oder eine rede vorbereiten vorm spiegel“… es ist der kampf gegen die leere im herzen und stille im kopf.
Wobei es sehr oft still ist. So still, dass ich jedes kleinste geräusch wahrnehme, sei es die heizung im bad (obwohl ich im wohnzimmer zwei räume weiter sitze), oder das türenschlagen im hausflur, das fernsehprogramm der nachbarn (scheinbar ist wieder dsds-zeit, da habe ich schon extra kein kabelanschluss und muss den dreck doch mit anhören) und dieses ständige hundegebell am morgen. den hund bemitleide ich dabei direkt nach dem aufwachen ebenso wie mich und meinen schlafmangel. najah, jetzt bin ich schon am maulen und komme gerade in fahrt, warum also die notbremse ziehn?
der spaß geht also weiter, mit einem kerl, der sich in mein leben einnisten will und mir mit seiner erdrückenden wärme, wie eine glucksende taube, liebevoll auf den kopf kackt.
er wolle mein "neuer" werden, mich seinen eltern vorstellen. meine spucke gefror im gaumen bei seinen worten.
Meine nerven reiben sich wieder wie vom floh gebissen an allen rauen stellen wund, da hab ich mir was angelacht, herrje.
Wir sind nie wirklich auf einer welle und sind wir es dann doch mal, dann nur auf dunkelsten oberfläche, sodass selbst einem hai der appetit vergeht, sieht er uns darauf surfen.
Ich vermisse clyde dadurch oftmals nur noch mehr… und bin froh, dass er nicht weiss, wie es mir geht oder was ich derzeit anstelle, wie ich lebe und mit wem ich… und ebenso, dass ich nichts über ihn weiss.
Das würde mich innerlich nur in tausend stücke zerreissen. Dann würde ich ihm mein körperkonfetti anstelle des einst mit gekreuzten fingern versprochenen bildes zu weihnachten schenken.
Oder noch besser in hübsche dunkelrote lamettastreifen, das wär was für seine minderbem... seine mutter.
Ich muss grinsen. So ein dünndarm sieht bestimmt interessant am frisch gehackten weihnachtsbaum aus, neben den kleinen katholischen engelchen mit aufgerissenen hinterteilen und den blutdiamantenkugeln vom vorstandsopa, des faschismusverbandes. Yeah.
Eine freundschaft, oder dieses „in kontakt bleiben“ hätte ich sowieso niemals ertragen wollen, ich werde jetzt noch wütend auf ihn, wenn ich daran denke. In mir brodelt es so schon (un?)gemein.
Wertschätzen, was soll das überhaupt sein unter "exliebenden" und wie hoch wäre dieser wert dann, kann man ihn in euro wechseln?
Wären wir wirklich so eine romantische vorstellung wie bonnie und clyde für ihn gewesen, dann hätten wir die geschichte so umschreiben müssen, dass clyde aus dem käfer springt bevor die bullen bonnie samt karre zerschießen.
ablenkungsmanöver oder zumindest ansätze:
Ich werde jeden tag mit mehr und mehr "wissen" bzw theorien gefüttert und gemästet. Mein hirn überfettet durch mehr als satte hüftspecksäuren.
Gesellschaft, wirtschaft, politik, kapitalismus, macht, geld, macht, geld, noch mehr macht und noch mehr geld. Sie nennen es augenzwinkernd selbstständigkeit als geschäftspartner oder subunternehmer, etablierung, durchsetzung im „beruf“, von künstlerischen prostitutionen ist die rede
(die auf dem strich würden uns entweder auslachen oder uns ihrem zuhälter vorstellen wollen), sich vermarkten, verkaufen an verläge, gallerien, händlern und sittlichkeiten, statements, professionalität bewahren aber zugleich transparenz vorgeben, dabei aber bloß keine intimität zulassen soweit möglich, außer es ist dein image, eine marketingstrategie wie facebook, google dies und myblah das.
erst kuratorium, dann sanatorium, dann krematorium.
damit muss ich danach so oder so rechnen, meine ich und zucke mit den achseln.
Zwei stunden später diskutiere ich bereits angeregt mit zwei kollegen über veganismus im kapitalismus, feigheit, egozentrik, tierquälerei und dem netten entschuldigenden satz "ich hab doch aber auch ein haustier, gerettet sogar!", aufklärung, dokufilme, per anhalter durch die galaxie, ignoranz und heucheleien jeglichster art.
Da werden die menschen kreativ, sind wir uns einig, wenn es um ausreden, rechtfertigungen geht, sie sich persönlich angegriffen fühlen oder alles verharmlosen wollen.
Man lebe nur einmal. Die anderen lebewesen auch bzw eben nicht, lachen wir mit verzerrten gesichtern.
Wie soll man noch damit umgehen sonst, ohne nur am sperrholzstock zu hängen oder auf einem stuhl, wirres zeug brabbelnd, vor und zurück zu wippen.
Zynismus aber, innere unabdingbarkeit, irgendeine überzeugung an etwas (hoffentlich) richtiges, gutes, diese oder jene lebenseinstellung, die wahre natur und ihr bisheriger werdegang, gleichgestelltheit von lebewesen außerhalb des menschseins und die liebe zu irgendetwas ohne geschmacksverstärker im leben… Wer sich nicht darum bemüht den ignorantesten unter den menschen erreichen zu wollen, der darf sich nicht mit tausend mitläufern brüsten.
Diese begeisterten, eifrigen tausend und zehn werden auf den nächsten h&m-xxsburger-trendzug aufspringen, sobald er in der nächsten vogue oder in dem spiegel zweimal hintereinander auffährt. Pelzläden mit roter farbe beschmieren ist für manche nur ein kick, provokation, kreischende aufmerksamkeit, eine flucht aus dem alltag, der eventuellen sonstigen sinnlosigkeit.
abermals schüttel ich mir den kopf vom hals, dass es knackst, wenn ich ins weite blicke, auf das danach.
Viele tun es ohne hinsicht oder ernstnahme auf die konsequenz, einfach nur wegen des „wissens“ es ist verboten, wie heimlich nach der schule eine zigarette im eck zu rauchen oder aus einem laden mit reicher beute davon geschlichen zu sein.
nun gut, was ist also meine so viel bessere ausrede, ete petete trullala. besser ist sie nicht, nur eben vielleicht, möglicherweise etc. anders.
Ich tue es, weil mir das danach egal ist, was passieren könnte mit mir, „obwohl“ ich mir alle sachverhältnisse ausgemalt habe die eintreten könnten, denn es ist eines der wenigen wunderbaren dinge in denen ich fühle, es geht nicht nur um mich.
es geht nicht um den kick, das gefühl der lebendigkeit oder um an einer, für andere verboten aussehenden, frucht zu naschen.
Ich habe es längst verdaut, dieses früchtchen und einen dicken, braunen, gegärten und verdauten haufen auf die breite masse gesetzt und sorgfältig als faltencreme in ihre gesichter geschmiert.
Ich habe wohl meine alte, struppige form auf meinem dachboden von oberstübchen wieder gefunden, meinen trotz, meinen kampfgeist, meine arroganz. Ich muss zugeben, ist ganz nett gerade, dieses gefühl und vor allem unerwartet oder gar erhofft.
Wieder lächelnd den kopf herum zu rütteln und meine alten, eingestaubten sinne zu wecken.
Oma und opa nerv sind aus dem heim ausgebrochen und machen comedystreet auf der zunge, rennen in ihren nachthemden auf die großhirnstraße und trommeln wild und zittrig mit kochlöffeln dellen in die suppentöpfe. der kleiner aufmarsch wächst zu einem gewaltigem tumorauflauf heran und sammelt sich, zettelt schließlich lauthals eine hirnrevolte an. „stürmt das hypothalament!“.
Kopfschuss mal anders.
Ein bisschen schuss in ihren kopf?
Organwitze kommen bei zynikern, alkies und suzies immer gut an, "man munkelt", deshalb lach ich auch immer über meine eigenen witze am lautesten. wenns doch so wäre.