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Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Erfahrungen mit Kliniken, Therapien und Medikamenten => Thema gestartet von: Freudestrahlend am 05 August 2012, 14:31:24

Titel: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 05 August 2012, 14:31:24
Ich hatte bis zum letzten Oktober eine Trainerin, die eine unerklärliche Anziehungskraft auf mich ausübte. Ich wollte gerne Kontakt über unsere geschäftliche Beziehung hinaus, den sie immer mal zuließ, sich dann aber wieder total zurückzog (wie sie mal sagte: weil ich ihre Grenze überschritt). Das hat mich immer wieder sehr enttäuscht und extrem traurig gemacht. Unser reales Verhältnis schien dabei in überhaupt keinem angemessenen Verhältnis zu meinen Gefühlen zu ihr zu stehen.

Irgendwie ahnte ich ziemlich schnell, dass es mit der Person gar nicht so viel zu tun hatte, sondern dass dort eine „alte Geschichte“ zum Vorschein kam. Ich habe unzählige Dinge (siehe unten) versucht, um dahinterzukommen, was diese Gefühle auslöste und damit umzugehen. Die Situation eskalierte das erste Mal 2010, als ich einen regelrechten Zusammenbruch erlitt, weil sie das Training mit mir unterbrach. Ich fühlte mich so abgrundtief verlassen, dass es schon etwas Lebensbedrohliches hatte. Als könnte ich ohne das Training/ohne diese Frau nicht leben!!! Das hat mich schier zur Verzweiflung getrieben, weil mir das so unangemessen vorkam!

Meine Freunde verdrehten schon die Augen, wenn ich wieder damit anfing und sagten so Sachen wie: „Lass sie doch einfach. Was willst du denn von der? Das hat doch keinen Zweck.“ Oft kam auch die Diagnose: „Du bist in sie verknallt.“ Statt Empathie und Unterstützung bekam ich also nur Unverständnis, denn für mich fühlte sich das überhaupt nicht wie Verliebtsein an, sondern vielmehr wie Besessenheit, Hilflosigkeit und Sucht. (Wir haben übrigens das Training später wieder aufgenommen, hatten immer wieder Konflikte und Kollisionen, bis wir unseren Kontakt letzten Oktober nach einer sehr verletzenden Auseinandersetzung endgültig abbrachen.)

Meine Versuche, das Problem zu lösen:

•   mehrere Gespräche und einige E-Mail-Diskussionen mit ihr geführt
•   zweimal in meiner Übungsgruppe für gewaltfreie Kommunikation Bedürfnisse, Gefühle und Bitten geklärt
•   18 Traumatherapiesitzungen
•   2 Jahre Homöopathiesitzungen zum Thema
•   eine Familienaufstellung zu dem Thema
•   eine Nachbesprechung der Familienaufstellung (9 Monate später)
•   vierstündige Coachingsitzung: einen Ressourcenzustand erarbeitet, um an Erinnerungsorten nicht immer in Tränen auszubrechen
•   14 I-Gings geworfen (Fragen: Was will ich von ihr? Bin ich in sie verliebt? Wie kann ich mich verhalten? etc.)
•   8 Tarots gelegt (Wie schaffe ich es, die Verbindung zu durchtrennen? Worauf muss ich besonders achten, wenn ich wieder bei ihr trainiere?)
•   ein 40-seitiges „Selbstgespräch“ dazu geführt
•   drei Vergebungsbriefe geschrieben und mir diese selber beantwortet
•   mehrere Trauer- und Abschiedsrituale veranstaltet, das Letzte mit 40 Zeugen
•   eine E-Mail-Adresse mit ihrem Namen eingerichtet und alles dorthin geschickt, was ich loswerden musste
•   jede Postkarte, jeden Brief und jede E-Mail von ihr immer wieder gelesen
•   unzählige Gespräche mit meinen FreundInnen

Ein Erklärungsversuch (vielen Dank an J.B., meinen Familienaufsteller!):
Ich habe durch das Training von meiner Trainerin etwas bekommen, was ich dringend gebraucht habe und was mir extrem gut getan hat. Diese Bedürfnisse (Ermutigung, Anerkennung, Lob, Unterstützung), die dort erfüllt wurden, stammen aus meiner frühesten Kindheit und die Personen, die damals für die Erfüllung zuständig waren, sind meine Eltern. Als nun diese alten Bedürfnisse endlich befriedigt wurden, habe ich automatisch weitere daran gekoppelt, die normalerweise ein Eltern-Kind-Ding sind. (Ich wollte als Mensch bedingungslos angenommen werden.) Das wurde noch dadurch verstärkt, weil sich meine Trainerin (wie damals meine Eltern) geweigert hat, dieses Bedürfnis anzuerkennen oder zu befriedigen. In ihrem Fall war das natürlich berechtigt, denn auch wenn ich mich oft ihr gegenüber wie ein 4-jähriges Kind benommen habe, war ich ja doch eine erwachsene Kundin von ihr.

Diesen Zusammenhang habe ich zwar relativ schnell geahnt, aber er war für mich nicht richtig fassbar. Und ich konnte nicht begreifen, warum der Verstand auf die Gefühle keinen Einfluss zu haben schien. Ich wusste, ich projiziere etwas auf sie, was dort nichts zu suchen hat, aber mein Bedürfnis blieb. Am Schlimmsten war, dass ich mich dafür selber verurteilt und verachtet habe: „Warum benehme ich mich immer wieder so bekloppt? Das ist doch krank, dass ich so an ihr hänge.“ „Warum lasse ich mich immer wieder auf sie ein?“ oder „Warum denke ich noch nach so langer Zeit immer wieder/noch an sie?“

Alles, was ich oben aufgezählt habe, hat mir Schritt für Schritt geholfen. Irgendwann konnte ich die Realität akzeptieren und die Gefühle und Bedürfnisse annehmen. Sie waren da und ich konnte sie durch meinen Verstand nicht vertreiben. Also habe ich mich um deren Erfüllung bemüht. Am Wichtigsten dabei war, meinem Kopf Klarheit zu verschaffen und meinem Körper die Möglichkeit gegeben, die Mutter von der Trainerin zu trennen. Besonders durch die Traumatherapie habe ich „am eigenen Leib“ erfahren, dass ich diese Verbindung über den Körper, nicht über den Kopf, lösen konnte.

Heute (seit dem 17. Juli, also nach gut dreieinhalb Jahren) würde ich sagen: Jetzt bin ich endlich damit durch. Auch wenn es die schlimmste Depression meines Lebens war, die ich gerade hinter mir habe: Auf dem Weg habe ich so viel gelernt und mich so stark zum Positiven verändert, dass ich dafür dankbar bin. (Danke noch mal an alle, die mir hier http://www.nur-ruhe.de/smf/index.php?topic=6633.0 geantwortet haben.)

Vielleicht ist meine Erfahrung für die ein oder andere Person erhellend und hilfreich. Ich habe in anderen Threads z.B. immer wieder selbstverachtende Gedanken im Zusammenhang mit Nichtloslassenkönnen gelesen und möchte deshalb mit euch teilen, was mir geholfen hat.
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 05 August 2012, 14:42:47
Ach ja, was ich oben "vergaß" zu erwähnen:

In meiner Familie gab es nie Ermutigung, Lob oder Unterstützung - besonders nicht in Bewegungsdingen. Bei uns zuhause galt das Motto „Entweder du kannst es oder du bist ein Idiot.“ Ich bin damals nie angeregt worden, etwas auszuprobieren, zu lernen und zu üben. Wenn ich etwas nicht auf Anhieb begriffen habe oder sofort konnte, habe ich mich immer total minderwertig gefühlt und mich nicht getraut, nach Erklärungen zu fragen. Wenn ich z.B. hingefallen bin, dann sagte niemand: „Oh, du Arme, hast du dir weh getan?“ und nahm mich in den Arm, um mich zu trösten, sondern jemand fragte: „Warum hast du dich schon wieder so dusselig angestellt?“ Deshalb war ich gerade in Sachen Bewegung immer sehr gehemmt (klettern, balancieren, turnen etc) und habe mich für eine Bewegungsidiotin gehalten.

Meine Trainerin hat mich so genommen, wie ich war. Sie hat offensichtliche Schwächen humorvoll angenommen und mir Wege gezeigt, um sie abzulegen oder zu integrieren. Ich hatte immer die Vorstellung, dass ich am Anfang eines Prozesses bin und unbeschränkte Möglichkeiten vor mir liegen. Es ging darum, zu üben, zu lernen, zu üben, zu lernen und wieder zu üben. Es gab kein Scheitern, es gab nur Entwicklungspotential. Wir haben beim Training oft gelacht und mir hat es einfach große Freude bereitet zu beobachten, wie die Bewegungen flüssiger wurden, wie Figuren sich entwickelten oder wie das Gefühl beim Tanzen stimmiger wurde.
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Epines am 05 August 2012, 17:29:45
Hallo liebe Freudenstrahlend

Du bist an die Problematik wirklich heftig, ohne Scheu und  mit vielen Mitteln herangegangen, so eine Einstellung ist wirklich bewundernswert! Es sieht so aus, als wärst du eine Person, die bei Problemen und Sorgen so lange Lösungsansätze  sucht, bis sie gefunden werden und dann hartnäckig am Ball bleibt, trotz Rückschlägen die leider  auch dazu gehören.

Auch ich erkenne, dass man eben viele Wege gehen muss um ans Ziel zu kommen, genauso wie ein einziges Fachbuch niemals reicht um sich in eine Materie einzuarbeiten, es braucht dazu mindestens 10 Bücher, um sagen zu können, dass man in etwa Bescheid weiss.

Das Allerwichtigste ist jedoch die Zusammenhänge zu erkennen. Wer dies erst einmal  geschafft hat und nicht in der Opferrolle stecken bleibt, hat Chancen die alten Verletzungen verheilen zu lassen. Aber der Weg ist immer steinig und schmerzhaft. Es gibt keine Heilung ohne Trauerschmerz.

Ich kann gut nachvollziehen was du schreibst und kenne auch die Demütigungen unfähiger Eltern, die erwarten, das ein Kind Leistungen erbringen soll, die oftmals nicht einmal ein Erwachsener schaffen würde und vor allem sie selber auch nie geschafft haben. Dadurch buhlt man ständig um Anerkennung und egal woher sie kommt, saugt man sie sofort auf.

Gerade hier ist es wichtig Wege und eigene Erfahrungen die uns positiv beeinflussten kund zu tun, denn selten liest man von Leuten, dass sie es geschafft haben. Nicht weil es keine gibt, sondern weil man einfach keinen Bedarf mehr hat in Foren zu schreiben, wenn es einem gut geht.
Was übrig bleibt sind Menschen die einfach nicht weiter wissen und oftmals hoffnungslos sind, dadurch entsteht der Eindruck, dass es kaum Heilung gibt.

**Meine Trainerin hat mich so genommen, wie ich war.**

Solche Kontakte wünsche ich jedem Menschen, ohne das man dafür bezahlen muss!
Wenn ich die Frage stellen würde, wer denn mit seinem Therapeuten gerne auch privat befreundet sein würde, wären viele die ich kenne darüber sehr erfreut.
Allerdings hätten die Theras dann wirklich viel zu tun :-). Also müssen sie sich auch irgendwie abgrenzen. Nicht alle schaffen dies jedoch rechtzeitig und vielleicht war dies bei deiner Trainerin genau das Problem. Sie mochte dich sehr gerne und merkte wohl wie wichtig sie für dich wurde, deshalb ist sie dir wohl manchmal entgegen gekommen, obwohl ihr vermutlich eher weniger an diesem Kontakt lag.  Ich finde sehr zermürbend, dass sie dennoch immer wieder private Kontakte zu ließ. Irgendwie wird dadurch eine Sehnsucht  geweckt, die dann unerfüllt gar nicht  einfach zu verdauen ist, wie man an deinem Beispiel sieht. 
Trotz allem hat dir jedoch diese traurige Erfahrung viel mehr Positives gebracht als man auf den ersten Blick erkennen kann. Ich meine ohne sie wärst du wohl nie dazu gekommen so viele Dinge auszuprobieren.

**Ich hatte immer die Vorstellung, dass ich am Anfang eines Prozesses bin und unbeschränkte Möglichkeiten vor mir liegen. Es ging darum, zu üben, zu lernen, zu üben, zu lernen und wieder zu üben. Es gab kein Scheitern, es gab nur Entwicklungspotential.**

Diese Vorstellung habe ich heute noch und gerade dies finde ich am Leben besonders spannend. Ich bin neugierig wie ich mich weiter entwickle und finde es auch äußerst interessant, wie sich die Menschen um mich verändern.

Danke, dass du es erzählt hast.

Alles Liebe
Epines
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Adrenalinpur am 05 August 2012, 20:58:23
Super @Freudestrahlend dass du es verstanden hast, dass das war Du als Abweisung empfandst nicht an der Therapeutin lag, sondern an einer Überreaktion von Dir, weil sie es erstmal geschafft hat, Dir Dinge aus deinem Emotionsloch zurück zubringen.

Ich denke mit diesen Missverständnissen haben viele Therapeuten zu tun und auch Angehörige, Betroffenen nur können diese sich nicht so leicht wehren

Gruss A.
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 05 August 2012, 23:05:37
Danke ihr Beiden! Mir wurde beim Lesen eurer Antworten erst richtig bewusst, was ich geschafft habe.

@Adrenalinpur: **Super @Freudestrahlend dass du es verstanden hast, dass das, was Du als Abweisung empfandst, nicht an der Therapeutin lag, sondern an einer Überreaktion von Dir, weil sie es erstmal geschafft hat, Dir Dinge aus deinem Emotionsloch zurück zubringen.**

Nicht, dass hier etwas durcheinandergerät: Sie war meine Trainerin/Sportmentalcoach, nicht meine Therapeutin.

@Epines: **Ich finde sehr zermürbend, dass sie dennoch immer wieder private Kontakte zuließ. Irgendwie wird dadurch eine Sehnsucht geweckt, die dann unerfüllt gar nicht einfach zu verdauen ist, wie man an deinem Beispiel sieht.**

Das hat sich sehr paradox angefühlt: Einerseits wollte ich den Kontakt ja so gerne und andererseits hätte ich mir gewünscht, dass sie sich VORHER die Konsequenzen klar macht und Verantwortung dafür übernimmt. Aber wie ich hier (http://www.nur-ruhe.de/smf/index.php?topic=7036.0) schon geschrieben habe: Wir können die Verantwortung, nicht verletzt zu werden, nicht an jemanden abgeben. Und die Sehnsucht und Hoffnung habe ich auch immer wieder selber geweckt, nicht (nur) sie. Das ist eine wichtige Erkenntnis gewesen.

Kleine Pointe am Rande: Einen Tag nach meinem Friedensschluss habe ich eine E-Mail von ihr bekommen. Nach 274 Tagen Funkstille. Es war so schön, frei entscheiden zu können, ob ich den Köder schnappe (und mir hinterher wieder den Angelhaken aus der Lippe reißen lasse ;o)) oder ...

Ich habe das "oder" gewählt.

Gruß und Freude
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Epines am 05 August 2012, 23:18:44
Sieht so aus, als ob du nun wirklich damit abgeschlossen hast :-)

LG
Epines
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 07 August 2012, 10:54:28
Ob dieser Eindruck sich bestätigt, werden wir wissen, wenn ich sie irgendwann mal persönlich getroffen habe...mal sehen, welches Motto nehme ich denn?

"Ich habe keine Hoffnung, ich habe keine Furcht. Ich bin frei." Nikos Kazanzakis

oder

"Erfahrung bedeutet, dass ich einen Fehler wiedererkenne, wenn ich ihn das nächste Mal gemacht habe."
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 07 August 2012, 17:58:57
Liebe Freudestrahlend,


warum ***wenn ich sie irgendwann mal persönlich getroffen habe***
frage ich mich gerade.

Meinst Du damit durch Zufall oder hast Du vor sie zu treffen oder hat sie vor ... hm,*interessiert und besorgt guckt*.


Spontan, wäre mir beinahe rausgerutscht:

" Um Gottes Willen, lasse das bloss lieber sein ! "



L.G. Fee
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Adrenalinpur am 07 August 2012, 22:28:32
Ein Sportmentalcoach ist kein Therapeut? Was dann? und was ist mit dem oder?

Nun gut scheinen alle glücklich zu sein

der Fisch und der Köder
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 08 August 2012, 22:39:26
@Fee: Danke für dein Interesse und deine Besorgnis! Ich meinte: zufällig. In der letzten Zeit habe ich den ein oder anderen Ort eher gemieden, um ihr nicht zu begegnen. Aber mein Familienaufsteller riet mir, ich sollte den Kontakt nicht vermeiden, sondern zulassen, wenn er sich ergibt. So halte ich es jetzt auch: Kein AusdemWegGehen, keine aktive Kontaktaufnahme. (Meine Motto-Antwort an Epines war mit ganz viel Augenzwinkern zu lesen ;o))))

@Adre: Nein, Coaching ist keine Therapie. ("Die Psychotherapie ist ein Heilverfahren, in dem persönliche Probleme mit Krankheitswert behandelt werden; Coaching ist ein Beratungsverfahren, in dem Probleme der Arbeitswelt [in meinem Fall: Sportwelt] thematisiert werden." http://www.schmidt-lellek.de/9.htm) Was natürlich die Dienstleister, die mit Menschen arbeiten, nicht von ihrer Verantwortung entbindet...aber das möchte ICH nicht diskutieren.

Der Fisch ist auf alle Fälle glücklich. Ich hoffe allerdings, dass es der Anglerin auch gut geht. Auch wenn es mich nichts angeht.

Hatte heute ein TOLLES Training bei einem neuen Trainer.


Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 17 August 2012, 23:53:43
Zwei wichtige Dinge fehlen noch in der Liste oben:

• 4 Sitzungen mit verbundenem Atem (das ist eine sehr hilfreiche Methode, die hier beschrieben ist: http://www.verbundeneratem.net/de/verbundeneratem.html)
• monatelang stärkende Mantren gesungen
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Nostalgia am 01 Oktober 2012, 15:56:22
ich moechte dich nur wissen lassen, dass mich deine beitraege hier ganz tief beruehrt haben.
traenengruß,
s.
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: claudi am 12 Dezember 2012, 18:35:05
Hallo liebe Freude,

Ich habe deine "thematik" jetz erst gelesen. Ich muss sagen das es für mich ein sehr berührendes Thema ist. Alles weitere habe ich versucht in einer pn an dich auszudrücken.

nachdenkliche grüsse
sendet claudi
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 13 Dezember 2012, 00:43:03
Letzte Woche gab es folgenden, zutiefst herzlichen, warmen Briefwechsel:

"Liebe [Freudestrahlend], die besten Wünsche zum Geburtstag sendet Dir ****"
"Herzlichen Dank, liebe ****! Sei gegrüßt von [Freudestrahlend]"

Es zerreißt mir nach wie vor das Herz...
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Epines am 13 Dezember 2012, 03:00:56
Liebe Freudestrahlend

Rückwirkend von mir auch alles Gute, Glück und Gesundheit zum neuen Lebensjahr!

*Letzte Woche gab es folgenden, zutiefst herzlichen, warmen Briefwechsel:
"Liebe [Freudestrahlend], die besten Wünsche zum Geburtstag sendet Dir ****"
"Herzlichen Dank, liebe ****! Sei gegrüßt von [Freudestrahlend]"*

Also zum besseren Verständnis, sie hat dir diese paar Worte geschrieben? Und du hast ebenso knapp geantwortet?

Fühle dich mal lieb gedrückt!
Epines

Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 15 Dezember 2012, 00:39:59
Ja, genauso war's. Die Vorgeschichte: sie hatte letzten Monat Geburtstag, da habe ich ihr eine Postkarte geschickt - lustiges Motiv, lockere Glückwünsche. Darauf schrieb sie per E-Mail einen 7-Worte-Dank. Vielleicht hat sie sich wegen der Karte verpflichtet gefühlt, mir auch zu gratulieren?! Mein erster Reflex war zu schreiben: Wollen wir den Scheiß nicht lieber lassen? Aber ich befolge ja nur den Vorschlag meines Therapeuten...

Danke für die Glückwünsche und die virtuelle Umarmung, das ist lieb von dir!

Gruß, Freude
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Strider am 15 Dezember 2012, 00:44:13
Hallo Freudestrahlend :)

Ich freu mich sehr das Du warmherzig und ganz klar geordnet Deine wunderbare Erfahrung mit dem Aufstellen beschreibst und ein schönes Licht auf das Familienstellen richtest.

Ich würde mich freuen wenn Menschen hier, ermutig durch Deine Schilderungen, sich trauen sich dem Familienstellen zu öffnen. Das Hinschauen und das Wahrnehmen der Energien und der Gefühle die hinter unseren Thematiken stehen, hat so eine grosse Heilkraft, daß das Stellen als Hilfestellung auf unserem Weg einfach etwas ganz wertvolles sein kann.

Deine Wahrnehmung des Aufstellers Deines Vetrauens ist gut heraus zulesen und die Dankbarkeit wunderschön zu spüren. Der Aufsteller, immer ein Teil der persönlichen Aufstellung als Lotse in unseren Gewässer, ist eine wertvolle Hilfe auf unserem Weg zu tieferer Erkenntnis und damit zur wirklichen Aufarbeitung unserer Geschichte.

Unsere Lebensgeschichte und die Lebensgeschichte unserer Ahnen entkoppelt von subjektiver Wahrnehmung vor uns zu sehn und doch ganz intensiv mit ihr verbunden zu sein, hält eine kraftvolle Hand für uns bereit die man nur ergreifen kann. Ich ermutige jeden diesem schönen Beispiel zu folgen!

Ich selber verspüre solch eine enorme Kraft in den Aufstellungen und soviel positive Resonaz und Wirkung in den Klienten, das ich jeden ermutigen möchte sich diesem Thema einmal urteilsfrei zu stellen und vielleicht sogar den Versuch zu wagen einen Familiensteller für sich zu finden. Dabei kann jeder einfach und ganz wunderbar seinem Herzen folgend und der inneren Stimme lauschend, den richtigen Aufsteller finden.

Gerne kann man auch auf mich zukommen via PN, sicher auch auf Freudestrahlend und man findet gemeinsam den richtigen Menschen der für uns etwas aus unserer Geschichte anleitet!

Noch einmal ganz liebe Grüsse an Freudestrahlend und ein herzliches Dankeschön für Deine wundervolle Schilderung, Du warst gut zu spüren!

Chapeau!

Streicher :)
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 15 Dezember 2012, 01:00:31
Hallo Streicher,
danke für deine Worte! Ja, das war auch meine Absicht, die Möglichkeiten, die es gibt, hier so zu beschreiben, dass andere sich davon angesprochen fühlen können.

Mein Familienaufsteller ist ein wirklich beeindruckender Mensch. Und absolut vertrauenserweckend. Ich stand der Familienaufstellung anfangs nicht unskeptisch gegenüber, aber die Erlebnisse, die ich als Stellvertreterin bei ihm hatte, haben mich bestärkt, selber dort aufzustellen.

Du schreibst, dass man den richtigen Menschen findet, wenn man seinem Herzen lauscht. Das kann ich nur bestätigen. Ich war vorher schon bei einer Aufstellerin, die von ihrer persönlichen Art und im Umgang mit ihren KlientInnen völlig anders war. Aber auch bei ihr fühlte ich mich gut aufgehoben und habe dort ein "kleines" Thema aufgestellt. Das war für mich sehr hilfreich und erleichternd. Bei einem dritten Aufsteller fühlte ich mich total unwohl, als ich als Stellvertreterin bei einer seiner Aufstellungen war. Dort bin ich nie wieder hingegangen.

Gute Nacht,
Freude
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 21 Dezember 2012, 09:34:42
***Vielleicht ist meine Erfahrung für die ein oder andere Person erhellend und hilfreich. Ich habe in anderen Threads z.B. immer wieder selbstverachtende Gedanken im Zusammenhang mit Nichtloslassenkönnen gelesen und möchte deshalb mit euch teilen, was mir geholfen hat.***




Liebe Freudestrahlend  :O)


Bewusst habe ich gerade nur Dein Eingangsposting hier gelesen, um mich nicht aus Angst, Scham oder was auch immer, in meiner Antwort an Dich beeinflussen zu lassen.



Erstmal vorne weg ... tapfer beschrieben ... liebe Freudestrahlend !

... und genau meiner Situation mit meiner Therapeutin entsprechend.



Aus diesem Grund, möchte/würde ich Dir jetzt auch gerne sooooooooooo viel darüber mitteilen, Dir Trost zusprechen, Dich loben und für alle Anstrengungen Deinerseits, die dazu beigetragen haben, dass Du dich von Deiner Trainerin lösen konntest, sehr bewundern.

Es ist wie mit allem im Leben, niemand hat auch nur eine geringe Vorstellung davon, was ein anderer durchmachen muss(te), wenn er nicht annähernd in der gleichen Lage ist oder mal war !!!

Und ich bin in Deiner Lage. Natürlich nicht eins zu eins, ist ja wohl auch jedem klar. Aber gefühlsmässig, hätte Dein Posting auch von mir sein können.

Darum habe ich mich auch über Dein Posting seeeeeeeeehr gefreut ! Endlich mal jemand der versteht. Keine Abwertungen meiner/der Person, die dieses Schreckliche durchmachen muss(te). Und Du glaubst nicht wiiiiiiiiiieeeeeeee vielen Menschen es so geht wie uns. Habe mit vielen von ihnen, über ein anderes Forum und auch privat einen regen Austausch.



.... brauch`leider `ne Pause jetzt, werde aber unbedingt noch weiter dazu etwas schreiben.


Drück`Dich Fee
   
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 21 Dezember 2012, 16:21:47
Weiter geht`s .....


Ja, es geht um meine Psychotherapeutin, was ja wahrscheinlich nicht gerade schwer zu erraten war.


Ich hör`s jetzt schon (nicht von Dir) und habe es auch schon ausserhalb des Forum`s oft zu hören bekommen:


* Wie kann man sich nur so abhängig machen ?

... bin ich nicht !  Musste und kam auch schon immer alleine klar !


* Bist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen ?

... und dieses Mal auch nicht !


* Ist doch nicht Deine Freundin !

... sag`bloss !


* Die ist doch eh`nur nett wegen dem Geld !

... stimmt nicht, und Geld bekommen wir ja wohl alle für unsere Arbeit !


* Die ist doch zu allen gleich.

... na hoffentlich ! Sonst wäre es ja auch ungerecht.


Der einzige Unterschied ist, mich hat sie natürlich am Liebsten von allen Klienten, die sie jemals hatte und noch bis zu ihrem Rentenalter haben wird    ;o)))))

... äh, und wahrscheinlich bin ich bis dahin eh noch bei Ihr in Therapie.

NEIN, es ist nur mit dem Verstand betrachtet, nicht alles o.k. daran.


Was sicher, unter anderem, daran "anrüchig" ist, sind die Therapiekosten für die Kasse. Andererseits wären div. Krankenkausaufenthalte um ein vielfaches teurer, als die "paar" Therapiestunden.


Auch das Benehmen Deiner Trainerin, war nicht o.k. . Denn "so" sollte es nicht sein. Sie hätte "es" nicht mal "so" und mal "so" handhaben dürfen.

Und Dich dann auch noch hilflos im Stich lassen, ist i.wie das Letzte. Denn ich finde (wie auch bei allen Therapeuten), dass sie es hätte so beenden müssen, dass Du ohne große Qual hättest gehen können.
Noch dazu, wo sie in meinen Augen, die volle Verantwortung dafür hat (so wie meine Therapeutin auch), dass dieses "Schlamassels" niemals entstanden wäre.


So, jetzt lese ich erstmal weiter ....


Alles Liebe Fee
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 21 Dezember 2012, 16:33:24
Edit: der "Schlamassel"
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 21 Dezember 2012, 19:02:38
Nachdem ich nun sämtliche Beiträge hier im Thread und alle Links von Dir (noch)mal gelesen habe, folgt nun der Abschluss meines "Endlos  ;o) - Postings" an Dich:

Erstmal hier kurz ein Video zur Familienaufstellunghttp://www.familienaufstellung.org/aufstellungsarbeit (http://www.familienaufstellung.org/aufstellungsarbeit), für Leute, die nicht wissen, aber gerne wissen möchten, was das ist.

Während meiner Reha, habe ich erst bei anderen Aufstellern zugesehen, was auch gut ging. Aber meine eigene Aufstellung, hat der Therapeut nach ca. der Hälfte schon beendet, weil ich zu instabil (dissoziiert und wenn nicht affektlabil) war.


Aber schön, dass Dir diese Methode geholfen hat !



@Adre
Dein Vergleich "Fisch und Köder", hat mich sehr angesprochen.
Nur dass mir "Angler und Fisch", mehr zusagt.


Habe mir so vorgestellt, wie ein Angler (Therapeut, Coach, Lehrer ....) sich abmüht, um einen Fisch (Klient, Patient, Schüler ....) an die Angel zu bekommen, indem er ihn, mit speziellen Fischleckerlis (Köder), dick und fett füttert, weil der Fisch, aufgrund von schlechter Erfahrung mit Ködern, erstmal ewig nicht anbeißt.

Dann beißt er endlich, der Angler grinst breit, zieht, zerrt, schwitzt und freut sich schon voll einen ab, über seinen großen Erfolg.

Allerdings hat er nicht vor, den Patient ... äh, Fisch ... zu verspeisen. Lieber hegt und pflegt er ihn noch eine Weile in einem Aquarium, welches zu 100% einer, nie für den Fisch dagewesenen, Wohlfühloase gleicht. Der Fisch, dankt es dem Angler, indem er ihn immerzu anlächelt und besonders schwierige Kunststücke in seinem Therapieraum ... oops, immer diese "Freudcher" ... Aquarium vollbringt. Zur Belohnung, darf Fischlein, ab und an mal, eine fröhliche Zeit ausserhalb des Aquariums, mit seinem Couch ... man ey ... Angler verbringen.

Mit der Zeit, wird es dem Angler aber ziemlich langweilig mit Fischlein und er kippt ihn sammt Wohlfühloase wieder ins Meer zurück, wo Fischlein fast vor Trennungsschmerz vergeht.


... aber zum Glück nur fast  :o)


L.G. Fee (Schluss, Aus, Ende, bevor mir noch mehr einfällt)
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Epines am 21 Dezember 2012, 19:24:22
Hallo liebe Freudestrahlend

Vor Jahren habe ich einmal an einem Familienaufstellen teilgenommen, aber mir selbst hat es keinerlei neue Erkenntnisse gebracht. Für einige der Teilnehmenden war es jedoch sehr wertvoll, da sie wohl zum ersten Mal erkannten wie ihre Familienkonstellation tatsächlich beschaffen war. Ich denke das viele Wege nach Rom führen und man sollte so viele wie möglich beschreiten.

@ Fee , danke für den lustigen Vergleich mit dem Angler, hat mich zum Lächeln gebracht.
Manche Angler fangen auch einen so großen und dicken Fisch, das der Silk reisst, wenn sie ihn an Land ziehen wollen und wieder andere schließen Wetten darüber ab, wer wohl den größten Fisch fängt und damit sie gewinnen, schleichen sie sich mitten in der Nacht zum See und füttern die Fische an, damit sie sicher sind, dass sie am Morgen an der richtigen Stelle anbeißen :-)

Grüss Euch
Epines
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 22 Dezember 2012, 00:38:26
@Fee: Danke für dein "Endlosposting". In der Tat haben mich deine Erwähnungen deiner Therapeutin u.a. angeregt, meine Geschichte zu erzählen und es freut mich, dass du es zu schätzen weißt.

People talk about you
I’ve got memories
There is something about you
I know what it is

How is your heart doing
Oh, they make me think of you
Nowadays, that feels good
Moments are coming back to me
But closer than they should

How is your heart doing
Where i’m not welcome no more
How is your heart doing
Just wondering, that’s all...

Heute musste ich heulen, als ich diesen Text gehört habe. Soweit zu "dass Du dich von Deiner Trainerin lösen konntest"...aber es wird schon...irgendwann...wenn nicht vorher die Welt untergeht ;o)

Gute Nacht!
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 22 Dezember 2012, 14:20:15
Oje, liebe Freudestrahlend,


das hört sich wirklich nicht nach abgelöst, sondern eher aufgelöst an, was mir sehr leid für Dich tut. I.wie macht mich das auch sauer auf Deine Trainerin.

Auch wenn ich mich nur ungerne wiederhole, aber es liegt, meiner Meinung nach, in ihrer Verantwortung, dass "sowas" nicht passiert. Auch wenn Du und ich (bei meiner Thera) nicht unbeteiligt daran waren. Das geht ja auch gar nicht anders. Aber forciert, oder zumindest nicht konsequent vermieden/später ernsthaft abgelehnt, hat es Deine Trainerin.

Selbst wenn man etwas falsches in sie reininterpretiert hätte.

Leider ist es jetzt auch i.wie "egal", wer, was, wie, und warum getan oder gelassen hat, klarkommen mußt Du jetzt (ohne sie) damit.


... und das empfinde ich, als gemein, weil auch ungerecht  :-(((


Auch bei "gleichgestellten" Verhältnissen einer Beziehung, kann man nicht "Lockstoffe" aussenden und dann später dem Angelockten vorwerfen, dass er angebissen hat, um beim Fischlein zu bleiben.


Jedenfalls wünsche ich jedem Fisch, der unvorbereitet, nach längerer, wohltuenden Menschenzuwendung, einfach achtlos und unvorbereitet, von diesem ins tosende Meer ausgesetzt wurde, dass er daran nicht "ertrinkt" !


Ne`Frage, handelt es sich bei dem oben genannten Text um:

 "How is your heart doing" - Sophie Zelmani



Viel Kraft weiterhin wünscht Dir Fee

Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 22 Dezember 2012, 20:10:11
Bingo! (Liedtext)

Liebe Fee,

anfangs habe ich es ja vermieden, über die Verantwortungsfrage groß etwas zu schreiben, aber nach deinen Beiträgen juckt es doch in meinen Fingern...

Ja, sicher sollten Menschen, die beruflich anderen helfen, sich abgrenzen können.
Ja, sicher sollten sie die Verantwortung übernehmen, wenn sie merken, dass die Kundschaft das nicht kann/tut.
Ja, sicher sollten sie keine "Komm-her-Geh-weg-Spiele" mit ihrer Kundschaft spielen.
Ja, ich habe mir verzweifelt, unglücklich, auf Knien rutschend, demütig, wütend, aggressiv, hilflos, frustriert und kleinkindlich immer und immer wieder gewünscht, sie würde die Verantwortung übernehmen.

Und ich habe begriffen:
Diese Menschen sind in der Regel auch Menschen.
Diese Menschen haben oft dieselben Probleme wie ihre Kundschaft.
Diese Menschen sind oft verzweifelt, wütend, aggressiv, hilflos und frustriert angesichts der Situation und reagieren dementsprechend.

Ich habe es mehrfach in anderen Beiträgen schon geschrieben, was meine Lernerfahrung aus dieser Sache ist: Ich kann die Verantwortung, nicht verletzt zu werden, nicht an einen anderen Menschen abgeben. Ich bin kein Opfer. Ich bin Mitgestalterin der Situation - egal, wie (mehr oder weniger) krank ich bin.

Meine Trainerin schrieb: "Ich möchte keinen Kontakt zu dir und ... außerhalb des Trainings." Einen Monat später lud sie mich und ... auf einem Ball an ihren Tisch ein. Nein, sie hat nicht gesagt: "Ich reiße die gezogene Grenze total ein, komm und absorbiere mich komplett mit deinen Bedürfnissen, sauge mich in dein Leben - beruflich wie privat, versäume keine Gelegenheit, mich an deinem Leben teilhaben zu lassen und bitte beobachte mich über alle sozialen Netzwerke und kommentiere jede meiner Aktivitäten!" Nein, sie hat gesagt: "Ach, wir können es mit der Grenze doch vielleicht etwas lockerer nehmen und zwischen den Tänzen ein bisschen unverbindlichen Smalltalk machen."

Liebe Fee, ich danke dir für dein Mitgefühl. Das tut mir gut. Jede Form von Verständnis stärkt mich und dafür bin ich dankbar. Ich mag kaum spekulieren, wie du dich fühlst. Abhängig, süchtig, ausgeliefert. Und dabei doch nicht wichtig genommen?! Das sind schlimme Gefühle, das weiß ich. Vielleicht ist es auch notwendig und richtig, sauer auf die andere Person zu sein - ich weiß es nicht. Ich habe auch lange auf sie geschimpft, aber jetzt denke ich mir manchmal: Sie fand mich eine tolle Kundin, sie hat gerne mit mir gearbeitet, sie hat mich als Netzwerkerin geschätzt, ich war ihr oft eine Unterstützung. Sie hat sich vielleicht gewünscht, all das einfach so "nehmen" zu können, ohne dass ich ihr zusätzlich die Verantwortung für mein Leben und mein Wohlergehen aufhalse. Ihre Ambivalenz und der endgültige Bruch waren vielleicht auch nicht frei von Bedauern und Verlust?! Ich habe immer auch diese zutiefst unsichere Person gesehen, die meinte, alles im Leben nur durch Kampf zu erreichen.

Ich möchte lieber dankbar und mitfühlend an sie denken, als vorwurfsvoll und anklagend.

Herzlich und auch kraftspendend,
Freude

PS Aber was mich echt wahnsinnig macht: dass sie nie erfahren wird, was für ein guter, wohlwollender, reflektierter, starker und gerechter Mensch ich doch bin... ;o)
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 24 Dezember 2012, 14:05:27
Uiiiiiiii, liebe Freude,


da hast Du aber, viele mich ansprechende und berührende Worte geschrieben, zu welchen ich die Tage gerne noch etwas "sagen" möchte  ...


... aber heute wünsche ich Dir erstmal, dass Du "trotzdem" ein schönes Weihnachtsfest hast !



Alles Liebe Fee  :o)
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 24 Dezember 2012, 18:54:45
Liebe Fee,
danke dir. Ich habe nicht trotzdem, sondern deswegen ein schönes Weihnachtfest! :o))

Das wünsche ich dir auch.
Freude
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 11 Februar 2013, 19:19:30
Zurück zum Thema. Nein, keine Angst, ich habe keinen Kontakt zu meiner Trainerin, nur zu dem Thema. Es geht um den Kontakt zu einem Menschen, nennen wir ihn C.

Zuerst die Parallelen:
Sie war meine Trainerin und ich wollte auch persönlichen Kontakt. Er war mein Trainer und jetzt möchte ich persönlichen Kontakt.
Mit ihr habe ich getanzt, mit ihm tanze ich.
Ich habe den Körperkontakt mit ihr sehr genossen. Ich genieße den Körperkontakt mit ihm sehr.

Hier nun die Nicht-Parallelen:
Sie: ständig ambivalent. Er: klar und ehrlich.
Sie: nett. Er: echt.
Sie: immer in der Trainerinnenrolle, selbst wenn sie meine Unterstützung wollte. Er begegnet mir als Mensch, nicht als Rolle.
Ihr gegenüber fühlte ich mich wie eine Vierjährige. Ihm gegenüber fühle ich mich erwachsen.

Sie bestimmte Orte, Zeitpunkte, Dauer und Inhalte der Gespräche. Mit ihm habe ich einen gegenseitigen, gleichberechtigten Austausch, der immer auf der jeweiligen Situation und unseren Bedürfnissen basiert.

Sie erzählte von sich ohne erkennbare Absicht, mir hörte sie nicht wirklich zu. C. und ich erzählen und hören zu mit tiefem Interesse am anderen und großer Achtsamkeit und Wertschätzung.

Sie weigerte sich, mit mir darüber zu sprechen, wie es mir mit ihr geht. Mit ihm kann ich über jedes Gefühl sprechen, sei es Unsicherheit, Unklarheit, Zweifel oder Begeisterung, Dankbarkeit und Freude.

Wenn sie den Raum betrat, fingen meine Ellenbeugen an zu jucken. Wenn C. den Raum betritt, dann wird mein Herz warm und weit.

Nachdem ich wegen der Parallelen anfangs C. gegenüber echt verunsichert war, fallen wegen der Nicht-Parallelen so langsam die ganzen kruden Einstellungen von mir ab, die diese Frau mir hinterlassen hat. Ich stelle wieder fest, dass Interesse an einem Menschen etwas Schönes ist und von diesem auch so empfunden wird. Dass ein Geschenk etwas Schönes ist und keine Forderung nach Aufmerksamkeit. Und ich stelle fest, dass ich vertrauen kann: meinem eigenen Gefühl, den Worten des anderen und vor allem seinen Taten. Dass ich mich nicht schützen muss, sondern dass ich mich zeigen kann. Und dass ich es wert bin, großartige Erfahrungen mit diesem Menschen zu teilen und er mich nicht ausschließen muss.

Ich finde es einfach wunderbar, wie diese Etappe der Verarbeitung sich anfühlt. Und hiermit möchte ich allen mitteilen, die es mir immer gewünscht haben: Mein Nickname ist jetzt keine Vorwegnahme der Realität mehr. Heute bin ich eure freudestrahlende

Freudestrahlend
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: JustMe am 11 Februar 2013, 22:28:25
Liebe Freudestrahlend,
mit immer mehr Freude habe ich eben deinen Beitrag gelesen! Das klingt wirklich wunderschön und ich freue mich riesig für dich. :)

Dummerweise muss ich wohl gleich in den Neid-Thread schreiben. ;-) - Nein! Keine Missgunst! Du hast das mehr als verdient, nicht nur, weil ich dich bisher als ganz wundervollen Menschen kennen gelernt habe!!! :)
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 12 Februar 2013, 00:24:39
Ach, liebe JustMe,
da fügst du mit deinen Worten meiner Freude noch welche hinzu! Jaaaaaaaaaaaaaaaaaa, schreib ruhig den ganzen Neid-Thread voll. Ich liefere auch gerne täglich neues Material!! *zwinker, zwinker*

Danke für dein schönes Kompliment. Gerade fühle ich mich auch so, wie offensichtlich einige Menschen mich sehen :o).

Ist denn das Lebensfreudepaket bei dir angekommen? Hört sich ein bisschen so an. Das würde mich wiederum sehr freuen.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 12 Februar 2013, 13:36:19
Liebe Freude,


auch mich haben Deine neusten Zeilen hier erfreut. Und im Stillen, freue ich mich auch weiterhin für Dich :o)


Nur leider, bin ich auch besorgt um Dich, und möchte nur kurz hier lassen dürfen, dass ich mir wünsche, dass Du trotz aller Herzfreudesprünge, gut auf Dich aufpasst.


Alles Gute und noch viele schöne Gefühle mit "ihm"  .... ;o) ....

... wünscht Dir Fee
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 12 Februar 2013, 21:38:04
Danke liebe Fee für deine Freude und deine Besorgnis. Ich weiß, es klingt wie eine euphorische Liebesgeschichte, nach frischer, blinder Verliebtheit. Wie ein Höhenflug, aus dem ich abstürzen kann, beim Aufprall am Boden ein laut klatschendes Geräusch machend. Ja, das klingt nach Hingabe, der die Enttäuschung folgen wird. Nach: „Nähe, das sind 2 kurze Silben für: Hier hast du mein Herz und meine Seele, mach sie zu Hackfleisch, viel Spass dabei!"

Sei ganz beruhigt, liebe Fee. Ich passe sehr gut auf mich auf. Und diese Gefahren bestehen nicht, das kannst du mir glauben.

Tanzend, jubilierend, freudestrahlend und vollkommen (selbst)verliebt
Freudestrahlend
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 13 Februar 2013, 11:13:42
Durch das hier Geschriebene wird mir nochmal etwas ganz deutlich. Ich habe ja die ganze Zeit den Eindruck gehabt, ich könnte die Sache nicht abschließen, ohne es mir ihr persönlich zu klären und bin an dieser Unmöglichkeit fast verzweifelt.

Ich denke jetzt, ich bin durch die ganze Geschichte einfach zutiefst verunsichert worden und war überzeugt, ich hätte mich falsch verhalten. Natürlich konnte ich das mit dem Verstand reflektieren, aber jetzt mache ich gerade eine total gegenteilige Erfahrung und die gibt mir das Vertrauen zurück, dass meine Intuition stimmt, dass in einer ähnlichen Situation mein Verhalten als angemessen empfunden wird, dass ich überhaupt nichts FALSCH gemacht habe.
Titel: Re: Zu früh gefreut!
Beitrag von: Freudestrahlend am 17 Februar 2013, 14:24:20
Herzlich willkommen zurück, ihr besch*****en Selbstzweifel!
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Epines am 20 Februar 2013, 16:22:25
Hallo liebe Freude

Rückfälle gibt es leider immer wieder, aber sieh auf die Liste der vielen Dinge die du schon erreicht hast und du wirst feststellen, dass du eigentlich im Grunde stolz auf dich sein kannst.

Wer es bereits einmal geschafft hat, wird es immer wieder schaffen und es geht erst noch wesentlich schneller als beim ersten Mal.

Sei zuversichtlich, der Frühling kommt und die ersten Schneeglöckchen drücken schon ans Tageslicht und bald kannst du die langen Spaziergänge wieder genießen und dich an der Natur erfreuen.

Du hast hart an dir gearbeitet und dies ist niemals umsonst. Du bist nicht verkehrt :-)

Alles Liebe und Kopf hoch
Epines
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 22 Februar 2013, 00:12:08
Zurück vom Ausflug auf den Planeten, wo alles doof ist.

Genau, Epines, ich bin nicht verkehrt! Und verdammt stolz und mutig bin ich!! Und - wie immer - unerbittlich beim Klären meiner Konflikte. Haha, und sooooooooooo viel schneller als beim letzten Mal :o) Was ich aber auch der Empathie und dem Verantwortungsbewusstsein des anderen beteiligten Menschen zuschreibe.

Ich habe einfach gefragt, ob ich ihm zu nahe getreten bin und wir konnten alles klären. Dieser Prozess ist so heilsam. Es ist ein Geschenk, in so kurzer Zeit diese Achterbahn der Gefühle (und Erinnerungen ) durchlaufen, verstehen und klären zu können. Dafür bin ich echt dankbar.

Aber die Episode mit den Selbstzweifeln hat mich auf konstruktive Weise mit meinen Altlasten konfrontiert. Ich kenne sie jetzt besser und ich verstehe, warum ich in diese Gefühllosigkeit rutsche. Das war sehr hilfreich.

Danke euch allen für eurer Da-Sein in den letzten Tagen!
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Deja am 22 Februar 2013, 20:50:35
Liebe Freude

ich befinde mich in einer ähnlichen Lage, die Sterne für Rückfälle stehen scheinbar momentan günstig :-). Und wahrhaft, mutig bist du, daß du es angesprochen hast und klären konntest. Ich hab heute meine Therastunde sausen lassen, das Allerheiligste in den jeweils 14 Tagen was ich habe. Und genau wie du wurde mir bewußt, warum ich es getan hab und das ich es ansprechen muß. Ich hab schlichtweg die Angst, meinen Thera zu enttäuschen und ihn zu nerven, genau die Dinge, die mich zum sofortigen Rückzug veranlassen.

ABER!

Alte Muster sind da, um durchbrochen zu werden und neues daraus zu lernen und mitzunehmen! Das hast du geschafft, du darauf kannst du mit Recht sehr stolz sein.

lg Deja
Titel: Re: Erfahrung mit Hypnotherapie
Beitrag von: Freudestrahlend am 20 März 2013, 12:40:31
Habe heute seit langem das erste Mal wieder von dieser alten Geschichte erzählt und bin sehr froh, dass es sich sehr fern anfühlt. Ich hatte schon seit Monaten keinen Impuls mehr, Kontakt zu ihr aufzunehmen und fühle mich auch ansonsten richtig frei.

Jeden Tag habe ich die Gelegenheit, "kleine Heilungen" vorzunehmen. Aber ich sehe jetzt die GANZ alten Geschichten, die sich hinter der Trainerinnengeschichte verbergen. Ich bin da angekommen, wo es wirklich heilend ist. Ach ja, da ich ja hier im Themenstrang "Erfahrung mit ....therapie" bin: Der neue Knüller nennt sich Hypnotherapie und hilft mir sehr, mich meinen alten Verletzungen zu nähern und mich mit ihnen zu beschäftigen. Das ist sehr anstrengend, sehr bewegend und sehr wohltuend. Nach dem ersten Mal bin ich ein wenig in Panik geraten, weil ich mich sehr aufgewühlt fühlte. Aber jetzt wird es mir vertrauter und ich setze mich mit dem auseinander, was da aufpoppt. Gut so.

Und der schon vorher erwähnte C. unterstützt mich manchmal dabei, manchmal treibt er mich auf die Palme und manchmal ist er einfach gar nicht da. Aber ich erlebe einen unheimlich großen Raum, mich auszuprobieren, mich zu versichern, mich zu entwickeln. Gut so.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: claudi am 20 März 2013, 17:02:51
Hallo Liebe freude

Ich finde es großartig!

ein ganz liebes lächeln in deine richtung :-) claudi
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 20 April 2013, 01:23:50
Tja, schade eigentlich. Gibt wohl doch noch eine Parallele:

Beide TUN so, als würden sie sich öffnen (und zeigen) und unterbrechen dann den Kontakt. (Wieso ziehe ich solche Menschen an?) Ich finde es echt belastend, wenn ich das Bedürfnis nach wirklichem Austausch habe und anschließend bleibt der Eindruck, das mein Gegenüber nur etwas bei mir abgeladen hat.

Aber ich nehme es heute weitaus gelassener. Und ziehe - hoffentlich - sehr viel früher meine Konsequenzen. Sofort z.B. Oder zumindest recht bald. Noch vorm Urlaub...

...ehrlich gesagt, ich bin doch ganz schön frustriert.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: das.schaf am 20 April 2013, 15:34:34
Liebe Freude!

Hast du eine Idee, warum du solche Leute anziehst?
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 20 April 2013, 18:47:02
Ich weiß es nicht. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder bin ich selber so, dass ich mit der Tür ins Haus falle und dann durch die Hintertür wieder verschwinde?! Manchmal finde ich mich darin wieder, aber nicht wirklich...Ein Freund von mir hat mal gesagt, dass es so anstrengend sei, mich wirklich zu sehen. Ich würde immer eine Menge Zeug erzählen, aber es wäre nie klar, worum es mir wirklich geht. Also, dieses Verstecken hinter einer Menge blabla könnte ich natürlich als Angst vor wirklichem Kontakt deuten. Hmmm, das überzeugt mich aber nicht.

Oder ich wiederhole ein frühes Muster. Natürlich hatten wir Familienmitglieder "irgendwie Kontakt", aber der war nicht nachhaltig und stabil. (Jede/r hat einfach seins gemacht und sich nicht groß um die anderen gekümmert.) Stimmt auch nicht so 100%ig überein...

Und ein drittens fällt mir nicht ein.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 20 Mai 2013, 11:17:19
3. Kann es sein, dass die Leute den Kontakt gar nicht abbrechen, sondern ich es nur so empfinde oder ihn (innerlich) selber abbreche, weil etwas nicht stimmt.

Nehmen wir das letzte Beispiel: Die Person hatte mich nicht zurückgerufen und das habe ich als "Abtrennung" empfunden. Ich fühlte mich extrem abhängig davon, dass die Person Kontakt aufnimmt und mich unterstützt und ich war der Meinung, ich hätte ein Recht darauf. Alle guten Gefühle, die sonst Bestandteil unserer Verbindung sind, waren komplett verschwunden und es war dort ein riesiger Abgrund, in den ich gestürzt bin. Es später stellte sich heraus, dass sie einfach keine Zeit hatte und sich deshalb erst einen Tag meldete. Auf meine Frage, wie sie denn den Kontakt hält, wenn wir uns gerade nicht sehen, hören oder schreiben, antwortete sie: "Ich spüre die Verbingung immer. Ich bin mir der Beziehung einfach sicher."

Das hat mir zu denken gegeben. Ist dieser Kontaktabbruch gar nicht real? Ist es nur eine Frage des Vertrauens, ob ich Verbindung spüre oder nicht? (Ich würde das mal vorsichtig mit "ja" beantworten.)
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: das.schaf am 20 Mai 2013, 16:00:03
Ach, wie bekannt mir das vorkommt. Es ist doch irgendwie erschreckend, wie "Kleinigkeiten" respektive weil irgendwas nicht stimmt, dann komplett die zwischenmenschliche Beziehung in Frage stellen. Weil man aber kaum vertraut, muss der Kontakt immer stimmig sein, quasi als Bestätigung, dass die Bindung noch existiert.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 20 Mai 2013, 17:15:57
Ja, das sehe ich auch so. Es müssen ständig Beweise kommen (Anrufe, Nachrichten, verbale Bestätigung), damit das Fass des Vertrauens immer ein bisschen Inhalt hat. Besser wäre, einen Boden in das Fass zu machen, damit diese "Beweise" nicht einfach unten wieder rauslaufen ;o) Dieser Boden hat wohl den Namen "Selbstvertrauen".

Habe eine wirklich gute Hypnotherapiesitzung dazu gemacht. Habe mit meiner "kleinen Freude" Kontakt aufgenommen und gemerkt, dass sie der "großen Freude" nicht vertraut, dass sie sich wirklich gut um die Kleine kümmert. In der Sitzung habe ich an der Heilung dieser gestörten Beziehung gearbeitet und ich muss sagen: Es ist gelungen und hält an!! Bei der letzten Begegnung mit der erwähnten Person habe ich mich viel sicherer gefühlt und seitdem bin ich relativ ruhig, auch wenn gerade gar kein Zeichen kommt. (Ja, es gibt ihn, den berühmten Fortschritt.) Ich weiß jetzt einfach, dass sie nicht meine Mutter ist und wenn sie mich verlässt, ich nicht verrecken werde.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: das.schaf am 20 Mai 2013, 19:57:51
Ja, du bringst es auf den Punkt, das Fass hat keinen Boden. Aus dem Grunde ist das Fass auch nicht ausfüllbar bzw zwischenmenschlich erfüllbar.

Freut mich, dass du Fortschritte bei der Heilung der Beziehung zwischen kleiner und großer Freude machst. Vertraut die kleine nun der großen so stark, dass die kleine nun nicht von nahen Personen im Umfeld abhängig ist?
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Nicki am 20 Mai 2013, 22:04:04
Das Bild mit dem Faß gefällt mir sehr gut!
Und ich kenne auch diese Gefühle, wenn der Kontakt nicht konstant da ist, ist er abgebrochen. Es ist bei mir deutlich besser geworden, was mich früher aber mal sehr zurück geworfen hat war die Aussage, ich sei ein "Einzelkämpfer", weil ich mal nicht sofort um Nähe geschrien habe, sondern geduldig warten wollte, bis der Andere wieder Zeit hatte, auf mich zuzugehen...
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 20 Mai 2013, 23:19:15
@das.schaf: Momentan macht es den Eindruck, dass die Verbindung zwischen der kleinen und der großen Freude so gut ist, dass sich sich gut umeinander kümmern. Zur Zeit ist die Welt aber sehr schön, ich bin gespannt, wie es sich anfühlt, wenn es eine schwierige Situation zu überstehen gilt. (Es ist relativ einfach, sich selbst zu genügen, wenn um einen herum alles wundervoll ist ;o))

Bei mir geht es oft um das Bedürfnis "Halt": gehalten werden, aufgefangen werden. Wenn sich das sehr stark meldet, dann weiß ich, dass etwas Altes in mir angesprochen wird. Jetzt, wo mir das so klar ist, weiß ich auch, was ich dann tun muss. Und dafür brauche ich keinen anderen Menschen. Und dass weiß jetzt auch die "kleine Freude".

@Nicki: Mich beschäftigt die Frage, wie ich ohne negative Begleiterscheinungen geduldig warten kann. Ich möchte mit meinen Bedürfnissen keinen Druck ausüben (möchte Respekt vor den Bedürfnissen des anderen haben), möchte auch nicht auf jemanden angewiesen sein, sondern autark sein. Wie schaffe ich es, trotzdem meine Bedürfnisse zu erfüllen? Wie schaffe ich es, trotzdem zu signalisieren, dass mein Warten kein Desinteresse darstellt? (Die Einzelkämpferbeschreibung deutet ja darauf hin, dass die andere Person vielleicht gar nicht wahrgenommen hat, dass du etwas brauchst.)

Im Grunde genommen geht es um die Frage: Wenn ich etwas möchte, wie kann ich es so rüberbringen, dass die andere Seite die Freiheit behält, mit ja oder nein zu antworten? Mir scheint, dass der Umgang mit Bitten etwas pervertiert ist...
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: das.schaf am 21 Mai 2013, 00:22:46
Schön, dass sich die große um die kleine kümmert - aber wie kümmert sich die kleine um die große? ;)
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: claudi am 21 Mai 2013, 12:10:59
freude. Ich denke am besten ist es das was du dir wünscht auch zu formuliern und zu äussern. dann kannst du dir sicher sein das der andre es genauso versteht wie du es meinst. was dann beide seiten daraus machen sprich wie weiterhin damit umgegangen wird zeigt sich ja dann:-)

Wenn es nicht sofort möglich ist dann äussere deine bedürfnisse und wünsche erst mal für dich allein. Und du kannst dann nach ein paar tagen oder wann auch immer du das bedürfniss hast gucken wie es sich anfühlt. und wenn es sich gut und richtig anfühlt dann wirst du diesem gefühl nachgehen können.

Klar und deutlich. Dann weisst du woran du bist und dein gegenüber ebenso:-)

lg claudi
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 21 Mai 2013, 13:21:30
@das.schaf: Die Kleine kümmert sich um die Große, indem sie ihr sagt, um was es eigentlich WIRKLICH geht. Sprich: Sie zeigt, wie sie sich fühlt und dann kann die Große dafür Strategien suchen. (SEEEEEHR hilfreich!! ;o)

@claudi: "dann kannst du dir sicher sein das der andre es genauso versteht wie du es meinst." Deinen Optimismus möcht ich haben... ;o) Aber ich versuche es weiter....
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: claudi am 21 Mai 2013, 13:24:49
alternativ für den fall das du dir unsicher bist. äussere es. ich fühle mich unsicher weil...

Wie siehst du das?
geht es dir ähnlich?
etc

:-)

du bist ebenso optimist allein dein name steht dafür. du weisst doppelter optimismus= freudenschock= euphorische Euphorie!

lg claudi
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: zuViel am 21 Mai 2013, 17:51:43
Hallo,

ich habe grade den ursprünglichen anfangsbeitrag gelesen und habe mich darin etwas widererkannt.
Ich habe seit ein paar Jahren das Problem, das ich mich sehr stark an eine bestimmte (männliche) Person hänge, emotional extrem abhängig bin. Therapeuten nennen das einfach abhängige Persönlichkeit, freunde denken wohl eher das ich mich verliebt habe. aber das ist es nicht, höre ich eine zeit lang nichts von der Person vermisse ich sie stark, ich brauche es zeit mit der Person zu verbringen, Bestätigung. meine verlustängste sind wahnsinnig stark. ich will das nicht und es raubt mir sehr vel Energie. es ist fast unmöglich das gefühl zu erklären und frage mich oft woher das kommt und was das soll. meist ist mein vertrauen in die Person sehr groß, was ungewöhnlich für mich ist
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 22 Mai 2013, 14:19:48
Hallo zuViel,
willkommen im Club. Ich hoffe, dass dir unsere Ausführungen weiterhelfen, es gibt wirklich einige Möglichkeiten, um diesem Problem beizukommen! Du scheinst ja schon einige Klarheit darüber zu haben. Hast du denn eine Ahnung, was da von dieser Person angesprochen wird? Ist es auch bei dir etwas Altes?

@claudi: Ich denke, ich weiß, worauf du hinauswillst. Das Blöde ist nur, dass ich nicht beeinflussen kann, was mein Gegenüber versteht. Wenn es sich in den Kopf gesetzt hat, ich sei verliebt, dann kann ich mich so klar ausdrücken, wie ich es vermag und mein Gegenüber wird trotzdem nicht von der Interpretation abrücken. Deshalb teile ich trotz meines optimistischen Nicks NICHT deine optimistische Auffassung von gelingender Kommunikation.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: claudi am 22 Mai 2013, 15:20:23
ahh gut das du das nochmal so erwähnt hast. Daran hab ich jetz nicht gedacht. Nein da gibt es auch keinen Optimismuss meinerseitz. Da hast du recht.

lg claudi
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: das.schaf am 22 Mai 2013, 20:12:21
Hoi zuViel!

Willkommen im Club! Die Diagnose "abhängige Persönlichkeitsstörung" hatte ich deswegen vor Jahren auch mal.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: zuViel am 24 Mai 2013, 23:35:07


danke für das Verständnis, ihr lieben.
bin wirklich froh das ich diesen beitrag gelesen hab und mich damit nicht mehr so allein fühle. ich dachte über mich selbst nur wie unnormal und krank das ist.

ich versuche jetzt herauszufnden was es ist, was ich scheinbar so sehr brauche. ich werde bald auch mit ihm sprechen.
und meine Therapeutin kriegt da auch noch was zu tun ;)
LG
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 25 Mai 2013, 10:20:59
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: zuViel am 25 Mai 2013, 10:37:11
vielen Dank! :)
Titel: Re:Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: trostblume am 05 Juni 2013, 20:41:48
liebe freudestrahlend!

ich habe nur deine ersten beiden postings gelesen und mich soo sehr in dir wiedererkannt. vor allem die situation, die du unten beschreibst, kenne ich nur allzu gut aus meiner kindheit. daraus resultieren bis heute heftigste ängste (die bei mir auch zu geistigen totalaussetzern führen), wenn ich anderen körperlich etwas vorführen muss. vor kurzem bat mich zb mein neuer partner lediglich den seitenspiegel an seinem alten wohnmobil einzustellen. ich kapierte nicht sofort, was er mit seinen anweisungen meinte, wurde nervös, panisch..was sich noch steigerte, da er auf meine zur schau gestellte tollpatschigkeit auch noch gereizt reagierte (wie ich es auch von meinen eltern her kenne, die auch nie geduld mit mir hatten). musste dabei meine tränen runterschlucken.. fühlte mich so hilflos-verzweifelt, angstvoll, minderwertig ..

ich habe auch öfters ähnliche situationen erlebt, wie du mit deiner trainerin, allerdings ist das, was deine trainerin für dich verkörperte, praktisch bei mir fast austauschbar gegen jeden menschen, der mir nur ein bisschen mehr aufmerksamkeit schenkt.. ich kann mich auch schnell verlieben oder zumindest stellt sich bei mir auch sehr bald dieses gefühl nach "mehr" ein, das bei nichterfüllung sehr schnell in enttäuschung umschlägt..tlw. bekomm ich aber auch regelrechte schuldgefühle gegenüber dieser bewunderten person, weil ich das gefühl habe, ihrer  aufmerksamkeit nicht wert zu sein.. oder ich fange an sie gerade deswegen zu hassen. letzteres passiert mir vor allem bei älteren frauen (im alter meiner mutter), die mich mütterlich behandeln. auch meine mutter konnte mir nicht das geben, was ich eigentlich gebraucht hätte.


Ach ja, was ich oben "vergaß" zu erwähnen:

In meiner Familie gab es nie Ermutigung, Lob oder Unterstützung - besonders nicht in Bewegungsdingen. Bei uns zuhause galt das Motto „Entweder du kannst es oder du bist ein Idiot.“ Ich bin damals nie angeregt worden, etwas auszuprobieren, zu lernen und zu üben. Wenn ich etwas nicht auf Anhieb begriffen habe oder sofort konnte, habe ich mich immer total minderwertig gefühlt und mich nicht getraut, nach Erklärungen zu fragen. Wenn ich z.B. hingefallen bin, dann sagte niemand: „Oh, du Arme, hast du dir weh getan?“ und nahm mich in den Arm, um mich zu trösten, sondern jemand fragte: „Warum hast du dich schon wieder so dusselig angestellt?“ Deshalb war ich gerade in Sachen Bewegung immer sehr gehemmt (klettern, balancieren, turnen etc) und habe mich für eine Bewegungsidiotin gehalten.



ich versteh dich echt gut.

fühl dich getröstet von der trostblume :)
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 06 Juni 2013, 01:01:14
Liebe Trostblume,
hoffentlich kann meine Beschreibung dir auch helfen, damit besser fertig zu werden. Es gibt offensichtlich viele Menschen, die sich in dieser Geschichte wiederfinden und ich möchte gerne die Wege aus diesem Dilemma aufzeigen.

Heute war ich wieder klettern. Manchmal bin ich immer noch erstaunt über meine körperliche Leistungsfähigkeit, über meinen Mut und über das Durchhaltevermögen. Aber meistens finde ich es mittlerweile ganz normal, dass ich mich nicht (mehr) mit den Maßstäben meiner Eltern messe.

Aber dieses "mehr wollen" habe ich auch noch nicht zuende verstanden und bearbeitet und verändert. Ich bin ganz nah dran, das spüre ich, gewinne immer mehr Klarheit, aber es passiert immer noch.

Danke für deinen Trost! Und ich schicke dir Freude - so haben wir beide von unserem Nick etwas zu geben ;o)
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Epines am 13 Juni 2013, 08:34:02
Hallo liebe Freude

**Aber dieses "mehr wollen" habe ich auch noch nicht zuende verstanden und bearbeitet und verändert. Ich bin ganz nah dran, das spüre ich, gewinne immer mehr Klarheit, aber es passiert immer noch.**

Dieses Problem kenne ich ebenso und erst kürzlich hat ein Nachbar  mir zu diesem Thema gesagt:" Och weißt du, mit zunehmendem Alter wirst du immer weniger wollen, schon alleine deswegen weil man nicht mehr die Energie hat wie früher, das bremst automatisch aus."
Er ist 83 Jahre alt und arbeitet noch im Garten, sitzt aber oft auf der Bank und genießt die Aussicht.

Ich denke er hat Recht, auch wenn ich es nicht wahrhaben will :-)

Einen wunderschönen Frühsommertag wünsche ich dir!
Epines
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 13 Juni 2013, 22:47:27
Na, du machst mir Mut, liebe Epines,
das heißt, dass ich schon in knapp 35 Jahren soweit bin...na, denn...
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 14 Juni 2013, 17:46:33
Jetzt aber nochmal ernsthaft: Ich denke, dein Nachbar, Epines, meint so etwas wie Ehrgeiz, Tatendrang. Wir sprechen hier aber ja von etwas, das die Außenwelt als "unangemessene Gefühle" und/oder "unangemessene Erwartungen" bestimmten Personen gegenüber diagnostiziert. (Und dieses "zu viel wollen" ist ja nichts, was sich durch ALLE Beziehungen zieht. Es ist also kein grundsätzliches Problem, sondern es taucht nur bei bestimmten Menschen auf.)

Mir wird es mit Hilfe der Hypnotherapie immer klarer, WIE VIELE Dinge sich da miteinander verstricken. Bei mir sind es bisher die (kleinkindlichen) Wünsche nach bedingungsloser Liebe und Angenommen sein. Aber gerade taucht auch der Wunsch nach Aufmerksamkeit auf, ebenso wie das Thema Langeweile...

Blöderweise bin ich diesen Personen, die meine kleine Freude dauernd triggern, immer so dankbar. Denn sie führen mich auf den Weg, diesen Altlasten auf den Grund zu gehen und mich zu entwickeln. Und diese Dankbarkeit ist dann soooo riesig, dass sie wieder als viel zu viel und total unangemessen wahrgenommen wird...

Aber irgendwann finde auch ich das rechte Maß...ich bin mir ganz sicher.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 18 Juni 2013, 20:39:09
Liebe Epines,

Dein Nachbar, hat mich auch zum Kichern gebracht    ;o)

Denn auch ich, wäre dann in 35 Jahren so weit *grins* und das Blödeste daran ist, daß ich gar nicht weiß, ob Feen überhaupt so alt werden.



Liebe Freude,

bin gerade nochmal durch den ganzen Thread geflattert und frage mich jetzt, wer eigentlich den Maßstab für "unangemessene Gefühle" und/oder "unangemessene Erwartungen" bestimmt !

Verstehst Du was ich meine ?

Jemand sendet etwas aus, ich empfange es ... ich kann es wörtlich richtig verstehen, aber falsch interpretieren ... oder beides kommt richtig bei mir an. Hm, oder schon die Worte, verstehe ich falsch, dann wird wohl auch meine Interpretation falsch sein.

Und dann kommt noch hinzu, daß wir ja alle, auch Gleiches, unterschiedlich interpretieren und ich jetzt gerade denke, imgrunde gibt es da gar kein Unangemessen, sondern so etwas wie, jeder eben nach seinen Möglichkeiten.

Oder Du/ich hast/habe sogar super richtig gelegen, aber das Gegenüber, will/kann/darf es nicht bestätigen/annehmen/forcieren oder hat selber Angst vor was auch immer und verhält sich deshalb nicht "angemessen" an sein vorheriges bzw. sonstiges Benehmen.

Ich meine, zu mir muß man nicht erst sagen verpi**e Dich Du blöde Kuh, ich will nichts von Dir ... aaaaaaaaaaaaaber ....

Stelle Dir mal vor (also am Liebsten würde ich da mal `ne Umfrage starten), Du bittest jemanden um ein Foto von sich und der lehnt mit der Begründung ab, daß er lieber möchte, daß Du ihn in Dir trägst.

Nun interpretier/t mal bitte los ...   ;o)


L.G. Fee
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 19 Juni 2013, 01:32:27
Aber hallo, dass ich ihn "in mir trage"?!?! Da kann ich vor sexuellen Assoziationen die Interpretationen gar nicht sehen!! Aber ich versuchs spaßeshalber doch mal:
a. Der Mensch findet sich auf Fotos hässlich und es ist eine blöde Ausrede.
b. Der Mensch ist in dich verknallt und missversteht ganz bierernst deine Bitte nach einem Foto, das du nur brauchst, um eine alberne Collage zu basteln.
c. Der Mensch befürchtet, dass du in ihn verknallt bist und möchte das nicht manifestieren, indem er deiner Bitte nachkommt.
d. Der Mensch ist in dich verknallt, so wie du in ihn und er möchte wirklich, dass du sein Bild in deinem Herzen trägst, weil das viel romantischer ist, als ein Foto in der Brieftasche.

Ja, liebe Fee,
da fragst du genau die Frage, die ich mir auch stelle. Wer bestimmt, was angemessen ist? SenderIn, EmpfängerIn, die gesellschaftlichen Konventionen, Vorurteile, Gewohnheiten, Mutti, das Selbsthilfebuch, meine Exfreundin...ach, Thera vergessen...

Bei mir sind es meistens die Menschen, denen ich zu viel bin, zu viel will.
Es ist zu viel, wenn ich quasi ununterbrochen an einen Menschen denke, zu dem ich nur eine berufliche Beziehung habe. (Das bedeutet nämlich, dass ich in ihn verliebt bin.)
Es ist zu viel, wenn ich jemanden, in den ich nicht verliebt bin, mehr als einmal im Monat treffen möchte. (Das bedeutet nämlich, dass ich doch in ihn verliebt bin.)
Es ist zu viel, wenn ich mir einen intensiven, persönlichen Austausch wünsche. (Das bedeutet nämlich, dass ich in ihn verliebt bin.)
Hiermit möchte ich einfach meine Vermutung aufzeigen, dass nicht das "zu viel" zu viel ist, sondern die Gedanken/Vermutungen/Interpretationen dahinter. Die Bedrängung, die jemand empfindet, rührt also nicht von dem vielen Treffenwollen oder dem Wunsch nach Austausch, sondern von der Befürchtung, ich sei in ihn verliebt.

Aber manchmal lege auch ich selber den Maßstab fest, wie ich in meinem Anfangsbeitrag geschrieben habe. Ich fand die Heftigkeit meiner Gefühle einfach unerklärlich und unangemessen.

Ach, und dann gibt es da diese Wenn-Dann-Formeln, nach denen alles kategorisiert wird und die weitverbreitete Gültigkeit haben: z.B. wenn mein Partner "fremdgeht", dann verletzt mich das. Es ist schwer für mich, dazu eine andere Meinung zu haben, die von den Menschen um mich herum anerkannt wird. Manchmal wünsche ich mir, dass der Mensch, von dem ich hier gerade schreibe, sich mal ne Viertelstunde hinsetzt und überlegt, was AUßER Verliebtheit hinter meinem Verhalten stecken könnte...

Na, ich geh dann mal ins Bett und träum ein bisschen weiter...
Gute Nacht.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 23 Juni 2013, 23:17:29
Liebe Freude,

hast Du Deinen vorherigen Beitrag aus meinem Hirn kopiert ?

Alles auch meine Gedanken ... schön auch ***Da kann ich vor sexuellen Assoziationen die Interpretationen gar nicht sehen!!*** :o)))


Auch a,b,c,d ... bestens gemeistert, aber 'Multiple Choice' und 'Single Choice', liegen mir so gar nicht ....

Aber ich hab`was Neues für mich eingeführt ... äh, begonnen:

1. Frage wenn Du was nicht verstehst bzw. frage nach, ob Du richtig verstanden hast.

2. Sage was Dir nicht gefällt, Dich verletzt oder was Du möchtest.


Is``ne ganz neue Erfahrung für mich und vllt. auch was für Dich   ;o)


So in der Art ungefähr:

"Hey Mensch, setz`dich doch bitte mal `ne Viertelstunde hin und überlege doch bitte mal, was AUßER Verliebtheit hinter meinem Verhalten stecken könnte. Und schön wäre auch, wenn wir uns dann darüber anschließend austauschen könnten."


L.G. Fee ... noch am Üben  ;o)
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 24 Juni 2013, 00:27:04
Ach ja, seufz...einfach mal fragen...wir sind ja zur Zeit leider im Stadium des limitierten Kontakts - war ja auch alles ZU VIEL und ZU HÄUFIG. Habe gerade ausgerechnet, dass wir seit 82 Tagen keine richtige Gelegenheit hatten, miteinander zu sprechen...da finde ich es nicht so einfach...wir werden ca. 5 Stunden Zeit haben, ich hatte seit dem letzten Treffen ca. 1900 Stunden Zeit, Probleme zu erfinden; an seinem Schweigen rumzuinterpretieren; mir Fragen zu überlegen; überwältigende Erfahrungen zu machen, die ich mitteilen möchte; Zweifel zu haben, über die ich mich austauschen möchte; Entwicklungen zu vollziehen, die die ganze Sache völlig verändern; mich zu ärgern über dieses Nichtglaubenwollen etc...ich muss also das Repertoire von 1900 Stunden in 0,05 % der Zeit unterbringen. Ach ja, habe ich erwähnt, dass ich gerade eine Prioritätenliste erstelle??? ;o))

Aber danke trotzdem für die Inspiration!
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Fee am 27 Juni 2013, 23:30:38
Ich könnte ihn evtl. mit etwas Feenstaub benebeln, damit er nicht mehr auf die Zeit achten kann, aber ob das dann insgsamt effektiv für Dich ist bezweifle ich etwas.

*viel Kraft für die Prioritätenliste sendet*



... äh, oder Vollnarkose würde ich auch hinkriegen     ;o)



L.G. Fee
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 11 Juli 2013, 17:52:14
Entgegen meiner Erwartung (wohl mehr Hoffnung) ist dieses Thema natürlich NICHT erledigt. Kopf hat alles begriffen, aber Körper reagiert immer noch kindlich.

Einfach traurig, traurig, traurig. Nach dem letzte Treffen war eine Ruhe eingekehrt, die ich fast schon als Desinteresse bezeichnet hätte. Und dann kommt die Nachricht, dass er jetzt drei Wochen im Urlaub ist und plötzlich bin ich sooooo traurig, dass ich ihn so EWIG nicht sehen werde (als hätten wir uns in den LETZTEN Wochen gesehen...). Da war wohl doch noch ein klitzekleines Restlein von Wünschen, Erwartungen, Hoffnungen...

Wie auch immer: I'm back here. On my way again.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: das.schaf am 01 August 2013, 00:55:09
Hachja, das Kind, das Kind.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: Freudestrahlend am 23 November 2015, 20:25:30
Ich hatte diesen Themenstrang ganz vergessen und heute bei meiner Recherche nach Material für den Roman wiederentdeckt. Im Nachhinein habe ich mich wieder sehr darüber gefreut, wie viele Menschen sich an der Diskussion beteiligt haben und wie viel Verschiedenes/Wertvolles/Gemeinsames etc. wir über dieses Thema austauschen konnten! Danke nochmal dafür, danke besonders an das.schaf, fee, claudi, trostblume und zuviel.

Ich habe ja noch zwei Durchläufe derselben Sache hinter mich gebracht, einmal mit einer Phantasieperson und einmal mit dem Verkäufer im Späti bei der Fußball-WM letztes Jahr. Jetzt habe ich den Eindruck, dass ich erstmal keinen Bock mehr auf die gleiche Nummer habe und dementsprechend mir auch keine Leute begegnen, die das Muster bedienen könnten. Das ist einerseits natürlich ganz schön, aber wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich in diesen "psychopathischen" Phasen weitaus lebendiger als in den letzten Monaten...

Aber das Schreiben tut mir gerade sehr gut. Das macht Hoffnung.
Titel: Re: Erfahrung mit Traumatherapie, Familienstellen, NLP u.a.
Beitrag von: claudi am 28 November 2015, 19:48:56
hi liebe freude,

auch wenn es bei mir ja mehr der pn austausch war und ist: von herzen gern und jederzeit wieder

lg claudi