Hallo, ihr lieben.
Ich (38 Jahre) lese hier schon seit geraumer Zeit mit.
Vielleicht erstmal ein paar Infos zu meinen Lebensumstände:
Ich habe einen 9-jährigen Sohn, einen Lebensgefährten, ein Haus- und damit gleichzeitig noch knapp 100.000 € Schulden. Suche händeringend Arbeit, was hier ziemlich schwierig ist.
Mein Problem? Im Grunde das selbe wie bei Mami76. Auch wir sind im verflixten 7. Jahr, welches ich aber nicht als schlimmer oder besser empfinde, als die Jahre davor.
Man könnte sagen: gleichbleibend beschi..en.
Auch ich bekomme Fragen wie:
Warum veränderst du dein Verhalten nicht? Er ist da noch etwas "erfinderischer" als Mami76's Mann. Diese Frage geht nämlich mit wahlweise einem "du hast es versprochen!" Oder einem: ALLE anderen mussten sich ändern, sogar dein Sohn!"
Angesichts dieser Vehemenz bin ich oft sprachlos.
Mir fallen gerade so viele Sachen ein, aber die hier alle aufzuzählen würde ein wenig den Rahmen sprengen.
Bei uns ist es mittlerweile so weit, dass ich mich schon fast entschuldigt habe , weil ich meine Tage bekommen habe.
Geschenke, etwa zum Geburtstag oder zu Weihnachten, hab ich sorgfältig ausgesucht- wurden dann anschließend zurück geschickt. Mache ICH das selbe, ist hier ein riesentheater.
Oft hab ich einfach die Klappe gehalten, weil ich auf eben jenes Theater keine Lust hatte.
Nun ist es seit Mitte Januar so, dass mein Großvater nach langer Krankheit eingeschlafen ist. (Trauern? Braucht man nicht, da es ja abzusehen war, dass er geht und man sich deshalb wieder auf das Wesentliche konzentrieren sollte. Außerdem kommt er vom Heulen ja auch nicht wieder- das ist die Meinung meines Mannes zu diesem Thema.
Da ich aber -wie ich meine, durchaus berechtigt- daran glaube, dass es DANACH weiter geht, mich deshalb beobachtet fühle, passiert folgendes:
Ich lasse mir gar nichts mehr von ihm sagen. Gehe sofort in Abwehr- oder Angriffsstellung. Was er nun gar nicht versteht.
Aber, ich möchte auch sagen, dass er durchaus auch gute Seiten hat. Er macht quasi aus Sch... Gold, lässt sich immer wieder etwas einfallen. (Mir fällt gerade auf, dass man so auch über entfernt Bekannte spricht.)
Zum Schluss eine Begebenheit von heut morgen:
Mein Sohnemann bekam zum Abschied ein "ich hab dich lieb."
Mein Mann ein "fahr vorsichtig".
Und prompt kam der Vorwurf, ob der offensichtlichen Unterschiede.
Ich bin mir dessen bewusst. Aber ich kriege dieses "Ich liebe dich." einfach nicht mehr über die Lippen.
Manchmal denke ich, ja. Da ist noch Gefühl. Dann freu ich mich auf ihn. Bis er dann zu Hause ist. Oft vergeht mir dann die Freude, weil die Endlos- Debatte dann wieder weiter geht.
Ich hasse das!
Oft stelle ich mir vor, mit meinem Sohn in eine kleine Wohnung zu ziehen. Hab einfach nicht die Kraft. Und doch weiß ich, dass etwas passieren muss.
Fühle mich klein, nutzlos und unweiblich.
Im Hinterstübchen weiß ich aber, dass das nicht so ist.
Was ich jetzt von euch will?
Im Grunde Zuspruch.
Ich weiß, was ich eigentlich zu tun habe.
Raus hier, glücklich werden. Zusammen mit meinem Sohnemax.
Aber... Wie soll das gehen? Hat diese Situation jemand von euch?
Wie geht das mit dem Haus? Bin sogar bereit, ihm außer die Kinderzimmer-Möbel und ein paar Habseligkeiten von mir, alles zu überlassen. Andererseits hab auch ich so unendlich viel Arbeit, Kraft und Liebe in dieses Haus gesteckt.
Aber alleine könnte ich es nicht halten, mal ganz davon abgesehen, dass er eh nicht gehen würde.
Ach verflucht... Kann vielleicht jemand von euch etwas Licht ins Dunkel bringen?
LG, Kecina