Danke an alle, die meinen Beitrag lesen wollen...und über Antworten freue ich mich umso mehr.
Ich bin 22 Jahre alt, Studentin der Psychologie und seit fast 2 Jahren in einer Beziehung. Schon immer war ich ein sogenanntes Sensibelchen, doch seit 2-3 Monaten habe ich das Gefühl in einen Sog der Verzweiflung zu geraten.
Im Oktober 2007 begann ich zunächst ein Studium der Erziehungswissenschaft, zog dafür in eine andere Stadt, lernte neue Freunde kennen, eine neue Liebe... es war ein tolles Gefühl irgendwo anders, fern von der Heimat sich etwas aufzubauen. Zunehmend wurde ich jedoch unzufrieden mit dem Studium, schlechte Veranstaltungsangebote und mangelnde Motivation bewegten mich zu einem Studiengangswechsel.
Seit April 2009 studiere ich nun Psychologie an der Fernuniversität Hagen, die Themen interessieren mich sehr und trotzdem fehlt mir der Antrieb. Eine Psychologiestudentin, die selbst seelische Beschwerden hat...kann die erfolgreich sein? Bin ich geeignet dafür? Das sind Fragen, die mich quälen...ich dachte immer es passe zu mir, bin gerne hilfsbereit, habe gerne ein offenes Ohr, Interesse an sozialen und psychischen Zusammenhängen...
Vor 2 Wochen bin ich in eine größere Wohnung gezogen, endlich nicht mehr schlafen, essen, lernen in einem Raum. Doch selbst das kann mich nicht motivieren, geschweige denn kann ich mich darüber freuen. Andere in meinem Alter wären überglücklich in so einer schönen Wohnung zu leben, und ich empfinde die gleiche Leere wie zuvor. Nicht weil ich nach Besserem strebe, nach Materiellem.. Ich habe doch alles, und irgendwo doch nichts...
In meiner Beziehung verfalle ich in extreme Eifersucht und Selbstzweifel, vergleiche mich ständig mit anderen Frauen. Ich habe Angst, dass meine Beziehung daran zerbricht und damit auch das Leben, dass ich mir in der neuen Heimat aufgebaut habe. Warum kann ich nicht zuversichtlich in die Zukunft blicken, zumindest nicht ohne Furcht? Wieso mache ich mir täglich Gedanken, was passiert, wenn er mich verlässt? Warum nimmt die unerträgliche Vorstellung in meinem Kopfkino kein Ende? Warum kann ich den Moment nicht genießen und mich an der Liebe erfreuen, solange sie anhält? Und sollte es ein Danach geben, geht das Leben doch auch weiter... Aber eben dieser Meinung bin ich nicht. Es ist nicht meine erste langjährige Beziehung, bin auch selbst Scheidungskind, und weiß doch genau, dass es eben nun einmal passieren kann, dass dies der Lauf des Lebens ist. Dass man an solchen Erfahrungen auch wachsen kann...
Ich könnte nur noch weinen, weinen, weinen...und dabei hätte ich doch allen Grund glücklich zu sein, verdammt!!