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Autor Thema: leben... nicht bloß atmen  (Gelesen 22904 mal)

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Strider

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #105 am: 06 März 2009, 05:40:48 »

Herzlich Willkommen YuRiku!
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #106 am: 06 März 2009, 07:01:42 »

danke streicher
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Friedrich_ohne_K

  • Gast
leben... und doch nicht bloß atmen
« Antwort #107 am: 06 März 2009, 08:01:01 »

hihi -ich lese doch schon sehr aufmerksam
und grinse ein wenig vor mir her liebe riku
wie du es doch immer schaffst - von der
Kindebene in die Großelternebene zu wechseln
ohne das du es oft selber bemerkst -lach -

Natürlich ein herzliches willkommen hier bei uns
hier bist du genau richtig ich freue mich das du so
herrlich und unkompliziert dich bei uns eingepasst
hast und dich auch wohlfühlst -und sei dir gewiss
es ist letztendlich egal ob vega oder keiner der
Kopf ist das was man zum denken braucht auch
wenn der Mund sich in ihn verbirgt -aua

dein Freund Friedrich
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Gypsy

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #108 am: 06 März 2009, 08:49:37 »

Hey Riku... willkommen zurück in der Realität... ;)

Ach man, ich hätt mir echt gewünscht, dass Dein "Höhenflug" etwas länger anhält :-/

Weißt, was ich echt nicht versteh? Du machst Dir selbst so viel Vorwürfe, siehst Dich selbst so negativ und gibst Dir die Schuld an allem... ich kapier gar nicht, wie Deine Eltern davon gar nichts merken können, und Dir immer nur noch mehr Vorwürfe machen.
Hm, naja, dabei kenn ich das ja eigentlich selbst. Bei meinen Eltern war das so die Generation "wenn man sich nur genug zusammenreißt, schafft man alles" und "keiner darf sehen, dass es bei uns in der Familie psychische Probleme gibt". Könnte mir vorstellen, dass es bei Deiner Familie sowas ähnliches ist... dass sie sich vielleicht auch gar nicht vorstellen KÖNNEN, wie es in Dir aussieht. Wird natürlich auch nicht unbedingt leichter dadurch, dass Du alles für Dich behältst. Naja, aber das hilft Dir jetzt auch nicht weiter...

Aber, sag mal, Dein Vater ist schon ein bisschen naiv, oder? ;) Wäre es nicht vielleicht vernünftiger, Dir erst mal eine Lehrstelle zu suchen, und Dich dann erst von der Schule abzumelden? Mach ihm mal diesen Vorschlag, wenn er nicht total weltfremd ist, wird er da zustimmen, und das Problem hat sich für Dich erstmal erledigt (Lehrstellen kriegt man ja nicht gerade nachgeworfen).

Ach Riku... Du hast das nicht verdient, NEIN! Du bist doch nur ein Mädchen, das eben auch mal Fehler macht - ja und? Fehler sind dazu da, daraus zu lernen, und egal wie schlimm Du es empfindest, es ist immer für irgendwas gut.
Warum verlangst Du so viel von Dir?
(Falls Du darauf eine Antwort hast... könntest Du diese Frage für mich vielleicht auch gleich beantworten...)

Ich drück Dich mal und lass Dir einen lieben Gruß da

Gypsy
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #109 am: 06 März 2009, 20:50:11 »

deshalb verstehn wir uns ja auch so jut friedel, weil mein hirn so schrumpelig wie ne oma ist, spaß. *lach* ich bin natürlich immer noch vegetarier, ich meinte mit dem kanibalismus nur, dass ich kurz vor der selbstzerfleischung stand, aber letztendlich mir nur selbst verletzt habe (was wohl vielen missfallen wird).

ach gypsy! deswegen liebe ich dieses forum so sehr, weil ich genau weiss hier versteht man mich, du bist der beste beweis. ich spreche diese selbstvorwürfe niemals vor meinen eltern aus. bei ihnen halte ich mich eher knapp, weil jedesmal wenn ich mich erklären oder mich ihnen anvertrauen wollte, machte ich mich nur noch mehr fertig, weil meine eltern es keineswegs verstanden. ich müsse nur mehr machen, dann klappe das schon, ich müsse nur brav sein, ihnen helfen... aber auf meine bitte nach hilfe gab es keine antwort. sie meinten nur "jaja, wenn du uns entgegenkommst, dann funktioniert das auch"... ich wusste von vorneherein, dass sie mich nicht ernst nahmen, was gefährlich meiner meinung nach ist... wer weiss was ich alles anstellen könnte, um ernst genommen zu werden. najah, seitdem sag ich nur noch " jah.. jah... nein..." das sind die größten und tiefgründigsten diskussionen mittlerweile mit meiner familie. sie könnten niemals auch nur vermuten, dass ich unter depressionen und nun auch psychosen leiden könnte, wissen nichts über mich... und das recht haben sie sich selbst genommen.
du gypsy, wie verstehst du dich mittlerweile mit deinen eltern, könnt ihr normal reden, über das alte lachen und wirst du nicht betüttelt und deines alters entsprechend behandelt?
mein vater, nunja, ich denke er stand nur wieder an einen punkt der verzweiflung und wollte sie mit mir teilen, nett oder? er weiss jah nicht, welch verheerende auswirkungen seine worte haben können, deshalb geht er gerne mal leichtfertig mit "enttäuschung", "verantwortungslosigkeit" und "assozialem benehmen" um. dass ich mich danach ritzen würde, wusste er jah nicht, konnte er sich gar nicht vorstellen, weil er selbst als normaler mensch nicht nur nicht in meiner lage steckt, sondern auch gar nicht wissen kann wie leer es in diesem moment in mir aussah.

mh... ein mädchen, das eben auch mal fehler macht, so würde ich es auch gerne betrachten können :). nein, dafür habe ich einen tick ZU viele fehler begangen, sowohl in früher, als auch später vergangenheit gemacht als dass ich das behaupten könnte. wieso ich so viel von mir verlange... tjah, eigentlich sind es mehr "die anderen" die einfach so viele erwartungen stellen und man versucht sie immer zu erfüllen, doch irgendwann wächst einem alles übern kopf und man kommt nicht mehr hinterher. man vernachlässigt sich selbst, um anderen gerecht zu werden und nun... mach ich es keinem mehr recht, am wenigsten meiner familie. auch wenn ich verwöhnt wurde ihrer meinung nach, warum bin ich dann so undankbar? weil ich jegliche "liebe" ihrerseits nur durch materielle dinge bekam, aber auf verständnis stieß ich weniger als selten. ich habe einfach noch nie in das schema unserer familiensippschaft hineingepasst. das stört sie... und mich. doch was tun, wenn man nicht so sein kann wie sie, ohne sich zu verstellen?

danke euch beiden. schön, dass man hier reinkommt und so empfangen wird, immer wieder aufs neue :)

riku
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #110 am: 06 März 2009, 21:53:20 »

heute einen komischen tag erlebt, muss ich schon sagen. nachdem meine eltern mitgekriegt haben, dass ich die letzten drei tage in der schule gefehlt habe, gab es nachdem ärger auch ordentlich generve. "wo hast du dies? wann machst du das? räum endlich auf!" und als sie merkten, dass ich noch apathischer war als sonst, meinte meine mom (mit ihrer abschreckenden piepsig-freundlich-gestellten stimme) " was ist los?". ich natürlich innerlich schon wieder aggressiv "nix."... nein, dabei ist es natürlich nicht belassen "mh?!" - stellt euch die stimme wie eine ganz schrille sirene vor - "nichts, ich möchte nur meine ruhe. (leicht gereizt)" , "warum redest du nicht mit UNS *pieps*?" , "weil nichts ist, ehrlich *genervt schon stöhn*!" und dann wird drauf rumgehackt, weil man dadurch auch mehr aus dem menschen quetschen kann, wenn er nichts von sich erzählen will! das ist mal psychologie, ich lach mich schlapp, also wer sich da noch über mein abweisendes verhalten wundert... dabei geb ich mir meist sogar noch mühe nicht gleich aus der haut zu fahren, weil sie es einfach auch nicht tun, sie sind alle immer scheiss freundlich zueinander. würde ich am strick baumeln und hätte nur einen wackligen hocker als untergrund, würden sie trotzdem noch sagen " na? was suchst du?" (lieblingsspruch meiner mom) oder " was haste vor?"
mh... ich am strick - was habe ich wohl bloß vor?? najah, auf jedenfall  gab es gezicke und drohungen und böse worte. also versprach ich heute wieder in die schule zu gehen, auch wenn ich schon sitzenbleibe und den stoff eh nicht mehr kapiere, weil ich zu viel verpasst habe schon, um überhaupt noch mitzukommen. also stand ich pünktlich auf, zog mich halbherzig an und dann... ging ich aus dem haus, doch nicht richtung schule. nein, stattdessen sah ich auf meinen zettel, auf den ich mir adressen aufnotiert hatte. meine beste freundin rief ich dann an und meinte " ich geh zum therapeuten." , "oh, soll ich mit?", "jah, bitte." alleine hätte ich das wohl nicht geschafft... wir also los zum therapeuten.... zunächst zu meinem alten jugendthera. der vertröstete mich auf den 23. april (1 tag vor meinem geburtstag) und fragte nicht einmal nach grund und dringlichkeit, also gingen wir zu einem anderen (ich hasse so ne schnitzeljagd normalerweise, doch... den abend zuvor hatte ich mich nicht nur geritzt, sondern auch gestochen, also hatte meine freundin sicher recht, als sie zu dem anderen thera, auf seine frage hin wie schlimm es denn sei, meinte "akut!". ich konnte dann nicht glauben was mit mir geschah in diesem sprechzimmer und warum, aber ich weinte. ganz leise, aber ich weinte. "weinen sie immer so leise?" , "jah" (was soll diese frage?? quacksalberarsch -.- dacht ich erst) und ich war so froh meine freundin dabei gehabt zu haben, alleine hätte ich ihm meinen mittelfinger gezeigt, anstelle meines befindens. ich war zwar verschlossen, aber er erwartete auch nicht sonderlich viel von mir.... aber irgendwie war er anders, er war gut, hatte verständnis. und auch als er meinte, er hätte nicht allzu viel zeit für mich (abhängig von monaten) so war ich nur froh ihn erwischt zu haben, weil er mich nicht unter druck setzte, weil er seinen job gut macht. ich weinte viel und er war oft verdutzt, aber am ende sagte er " bei ihnen lohnt es sich" und gab mir trotz vollem terminkalender einen termin. meine gefühle spielten roulette.
wie immer gab ich das versprechen ab mich nicht zu ritzen, solange er mich behandelt. ich will auch, dass es nur bei einem rückfallausrutscher bleibt, nichts anderes.
ich bin aber froh menschen wie ihn und meine freundin gehabt zu haben... mir war alles lieber ausser schule heute und nun habe ich mich doch dazu ermutigt einen schritt gegen meine depressionen zu machen.

wie gut das meine fam nicht weiss,  dass ich mich ums leben reiss!

so und nun... abwarten, wundencreme benutzen :)

na gut... mein vater kam gerade in mein arbeitszimmer ( da werd ich immer ganz komisch, weil ich nicht mag dass er in meine angelegenheiten oder privatsachen sieht. da krieg ich bauchschmerzen) und dann auch noch meine halbschwester, damit ich auch mich vollkommen gestört fühle. ich geh also raus in mein zimmer, mein vater natürlich mir hinterher. reisst wie stets die tür auf "was haste heute gemacht?", "nichts.", er: "Wolltest du nicht etwas machen?", ich antworte ehrlich mit " nein." da ich jah wirklich heute nichts machen wollte großartig. " willst du noch was machen?". "nein.", dann verstand er es und meinte "du SOLLTEST aber etwas machen (bestimmerischer ton)", "ja, ich weiss" - erinnerte mich an little britain, lach. "machst du das auch noch (halb zehn abends)?", "jah." und als ich dachte jetzt ist er fertig, reisst er noch einmal die tür auf und meint "sonst sperr ich dir das internet", ich fröhlich gleichgültig "ok.", " soll ich es jetzt gleich abstellen." ich seh ihn an, er geht wortlos raus. wow, was für eine erziehungsmethode, die würde sogar wirken - wenn ich 14 jahre alt wäre und das liebe internetcafé nicht wäre. ich mach es ihnen mittlerweile mit absicht nicht leicht, in der hoffnung sie bemerken mal von selbst, was ich von ihren methoden halte. jah, ich bin gemein und sie die guten, ist mir bewusst, ich kriegs schliesslich jeden tag zu hören. ich bin ziemlich weinerlich dadurch geworden, ehrlich gesagt weine ich sogar jetzt, aber nie vor ihnen! das wäre jah das generve dann von ihnen überhaupt! alleine mit ihrer art könnten sie mich schon umbringen eigentlich. ich sehs schon in der zeitung "zu tode genervt" oder gequatscht, keine ahnung... hauptsache tot. najah, vielleicht.. irgendwann vielleicht denken sie sich "hey, wir könnten es jah mal anders wie üblich angehen! nicht immer mit der wegnahme materieller sachen oder der schulbildung (was für ein schwachsinn)!" jah und vielleicht, irgendwann, da merken sie vielleicht sogar den grund meines verhaltens, nehmen mich ernst, glauben meinen depressionen!

in mir kommen gerade immense wut und verzweiflung hoch... weil ich genau weiss, dass das niemals der fall sein wird. und nun wünsche ich mir wieder ganz woanders zu sein. ganz weit weg, wo alles ruhig ist, keine türen zum zuschlagen oder aufreissen, keines meiner familienmitglieder... nur ich und meinen traum, in erfüllung und seelischem frieden. ohne depressionen, aggressionen, verzweiflung, tränen... ohne den ständigen wunsch zu sterben.

Riku
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #111 am: 14 März 2009, 23:50:25 »

zweites gespräch war komisch, vielleicht ist der auch nix... ich werd wohl nie einen draht jemals zu irgendeinem therapeuten haben, die sind alle auch immer so scheisse alt und am ende hat er noch meinen müssen mir en witz über obama erzählen zu müssen, goil... ich bin in meinen depressionen gefangen und ihm fällt nix besseres ein als mir die letzten zehn minuten mit einem joke zu stehlen?? ich bin doch in jeder sekunde am ringen und kämpfen mit mir selbst und meinen gedanken und vor allem mit meiner wortwahl. "bloß aufpassen, dass du nicht wieder zu menschenfeindlich wirst." nicht einfach, wenn er dann meine bilder nur als blutrünstig beurteilt und nicht von den bildern auf mein kaputtes innenleben schließen kann. dann noch ein schwätzchen übern amokläufer (den ich schon nicht mehr hören kann -.-) und dann nach hause geschickt werden...
mein gefühl danach war aufgewühlt und undefinierbar, war das jetzt hilfe? steht meine seele nun eher im gleichgewicht als vorher? wohl kaum, was meine bisherige theorie zu therapeuten wieder einmal bestätigt, alles quacksalber.

nun sitz ich hier und schau mir im internet bengalkatzen an... eine von denen wird meine zukünftige sein... schon bald. auch hier sind meine gefühle gemischt. will ich es, will ich es nicht? betrüge ich jenny? vergleiche ich immer noch jede katze mit ihr und werde ich dasselbe auch mit meiner zukünftigen tun? allein beim namen suchen bin überfordert und ich beharre ständig auf ein weibchen, bei allen vorschlägen meiner eltern. nur aussehen wie sie darf sie auf gar keinen fall... ich kann kaum ihre bilder ansehen, weine immernoch wenn ich sie in gedanken vor mir sehe. mein herz wirkt wie erstochen von einem unsichtbaren dolch und gedanken türmen sich in mir auf. "komm zurück!dann hätte ich das ganze theater nciht und ich würde dir zeigen, dass ich es besser kann." ich heul doch jetzt schon wieder, ich werd nie über sie hinwegkommen... ich hab aber noch mehr angst, dass es sogar passiert, wenn ich eine neue katze habe, dass ich jenny verdränge oder gar vergesse... sie ist mein verstorbener teil und nichts kann sie ersetzen, aber ich habe trotzdem angst, wie immer.

fühle mich einsam und verloren... und nun wo ich noch genauer darüber nachdenke weiß ich, keiner außer mir selbst kann das gefühl in mir ändern. kein therapeut, kein freund, keine eltern, nur ich... hab grad wieder kein bock auf gar nix........................

riku
« Letzte Änderung: 14 März 2009, 23:50:54 von YuRiku »
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nubis

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Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #112 am: 15 März 2009, 10:26:16 »

Hallo YuRiku

So wie kein Mensch einen anderen ersetzen kann, kann auch kein Tier ein anders ersetzen.

Es ist kein: 'es nimmt seinen Platz ein' - sondern immer: 'es findet einen neuen Platz neben dem alten'.

Man liebt keins mehr oder weniger: mein liebt ein jedes auf seine Art.

Sie miteinander vergleichen? - ja das tut man immer und bei allem.
Man macht sich die Unterschiede bewusst, ebenso die Übereinstimmungen.
Zum Glück.
Denn nur so kann man erkennen, wie einzigartig ein jedes ist - und es grade für seine Eigenarten lieben.


LG
nubis
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #113 am: 16 März 2009, 22:23:58 »

danke nubis, weise worte, wirklich... ich denke sie werden mir helfen
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #114 am: 16 März 2009, 23:20:36 »

er spielt russisches roulette mit meinen gefühlen und mein herz fühlt sich gerade an wie ausgebrannt. wenn etwas weh tut, dann das, nur kann ich ihm das nicht immer so zeigen wie ich es wirklich empfinde, konnt ich noch nie...
er quält mich und jetzt sogar schon seit wochen... meine kraft ist schon lange aus, doch sieht er es nicht, er könnte es auch gar nicht nachempfinden, meine schmerzen... weil ich sie tausendmal intensiver spüre als er jemals könnte. ich hatte mir so vieles für mich insgeheim geschworen und ich hab alles davon gebrochen. wegen ihm, für ihn. wieder dieses loch in meiner brust, was sich einfach nicht ausfüllen lässt, was er stopft und auskratzt wie es ihm beliebt... doch bin ich nicht besser, kein stück. wenn er wüsste... wenn er nur wüsste...
wir haben einander nicht verdient, aus guten gründen... "wenn du doch nur dein abi schon hinter dir hättest." jah das schmerzt, weil ich weiss, ich hätte es unter normalen umständen schon fertig, doch unter normalen umständen hätte ich ihn niemals kennengelernt, das bedenkt er dabei nicht. "ich wünschte, man könnte die zeit einfach zwei jahre vorspulen." und dann? das wünscht man sich doch nicht wirklich, ich hab doch schon angst vor meiner naheliegenden zukunft, was soll ich dann über zwei verstrichene jahre denken? wir sind doch nicht im film! das ist das richtige leben, mit richtigen gefühlen, richtigen menschen, richtigem schmerz, richtig gebrochenen herzen... seit wann ist ein herz "richtig" gebrochen? es ist nie richtig... ich wollte nie mehr jemanden mehr sein herz brechen, geschweige denn mir meines brechen lassen, deshalb wollte ich auch immer weit weg, einfach fortrennen. was für manche als unverständlich und feige wirkt, ist für mich der einzige ausweg manchmal, weil ich , wenn ich sage "ich kann nicht mehr." es auch wirklich so meine. ich habe weder kraft noch ausdauer für ihn, noch für ein scheinbar nie vorhandenes "uns"... es gab nie ein uns, oder tobi? warum... sag mir warum hast du mich immer vertröstet, wenn du sowieso wusstest wie es enden wird. du meintest du würdest mich jetzt kennen, doch verdammt, wenn du mich so gut kennst, warum konntest du es nicht sehen? warum konntest du nie verstehen was in mir vorgeht? warum quatsch ich ständig gegen eine wand und warum zur hölle lässt du mich nicht einfach los, damit ich mich in meinem schmerz suhlen kann, bis ich dich wie alle anderen verdrängt habe. du bist ein weiterer schmerz in meinem leben. ich werde niemals auf uns zurückblicken können und sagen "jah es war schön, aber er ist nunmal nicht der richtige gewesen." du warst bis dahin das beste und gleichzeitig eines der schlimmsten dinge gewesen, die ich mir selbst angetan habe... ich bin wohl wirklich sado-mado eingestellt. und verdammt tobi, wenn ich nunmal traurig oder deprimiert bin hör ich keine superfröhliche musik, die "aufbauend" sein soll, ich muss es einfach rauslassen, ich kann es nicht einfach wieder in die schachtel zurücksperren, aus angst es würde irgendwann ausbrechen, explodieren... vor deinen augen. das will ich dir immer ersparen, doch tobi, du machst mich nunmal nicht glücklich, wenn du mich in die luft schmeißt und nciht wieder auffangen willst. ich kann nicht fliegen, ich kann nur fallen und ich habe dich davor gewarnt, dass du nicht weisst was dich mit mir erwartet und ich hatte recht. du bist immernoch mehr als überfordert mit uns, genau wie ich.... macht es dann überhaupt noch einen sinn? ich weiss, ich wäre stark und bereit für das alles und reif alle mal, doch ich bin krank und diese krankheit lässt sich nicht einfach wie grippe mit ein bisschen antibiotika behandeln und heilen. das fieber in mir gilt nicht dem heilungsprozess, es macht mich immer schwächer, bis ich  daran vergehe...
du kannst nicht behaupten du hättest es nicht gewusst, ich hätte es dir nicht gesagt, auch wenn du gerne mal mir wichtige sachen vergisst... man kann es jah alles nachlesen...
das erinnert mich daran, wie wir uns fröhlich schatz nannten und uns liebkosten wie ein paar und du mich noch überzeugen wolltest davon, dass wir eine beziehung eingehen sollten... doch ich bedachte jah nicht, du hattest getrunken... du hattest am nächsten morgen sicher alles wieder vergessen, du hast mich danach auch nie wieder schatz genannt, nie mehr, du hattest alles vergessen, hattest deine berühmten blackouts... ich hasse es wenn du zu viel alkohol trinkst und mich vergisst, einfach tust wonach dir der sinn steht, ohne an die konsequenzen zu denken... konsequenzen, die ich dagegen nie aus meinem kopf kriegte.
weisst du noch, wo ich das erste mal bei dir war und nachts aus dem bett gestiegen bin, nach draußen in die eises kälte ging? später meinte ich doch, ich hätte nur eine rauchen wollen, doch ich war über eine stunde draußen und hab nur zwei zigaretten geraucht gehabt... ich hatte deinen pullover an und ich weinte, weil ich alles genau wusste, weil ich es einfach wusste. es war für mich vorab zu sehen was geschieht. wie in einem billigen liebesdrama, nur dass wir davon geprägt werden würden. ich tat als sei nichts, als wäre alles "ok". du musst wissen, bei mir ist niemals alles ok, es gibt immer etwas, dass mich herunterzieht und dich zählte ich schon für die zukunft damals dazu. wie sehr ich recht hatte, wird mir erst jetzt wirklich bewusst. alles bisherige zwischen uns, die ganzen barikaden und vertrauensbrüche, das war nichts außer ein piekser von der riesigen nadel die nun auf mich zuschießt.
ich weiss noch wie wir uns stark machten, die tage zählten, uns verbundende lieder schickten, uns immer wieder gegenseitig stark machten... und jetzt frag ich dich, was ist davon noch übrig geblieben? sagtest du nicht, ich könnte dich niemals herunterziehen? wie kannst du es jetzt noch abstreiten...
« Letzte Änderung: 16 März 2009, 23:39:48 von YuRiku »
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #115 am: 17 März 2009, 22:56:02 »

ich wusste nicht, was dieser tag wohl wieder für mich bereithalten würde, aber ich wäre auch niemals davon ausgegangen, dass er so endet. wie streicher jetzt sagen würde vielleicht: "es war eine weitere sinnlose erkenntnis".

ich ging heute in die bibliothek. diesmal ging ich nicht wie sonst zu meinen üblichen reihen und üblichen büchern, cds, sondern wollte mir selbst helfen, indem ich mich in ecken über depressionen verkroch. dabei viel mir ein buch besonders auf, da ich meinte es gehöre nicht in diese kathegorie, es war "ADHS bei frauen". aus interesse nahm ich es mal in die hände und wollte mich nur reinlesen, als ich zutiefst schockiert feststellen musste: alle symptome treffen auf mich gerade zu perfekt zu. ich musste mich zusammenreissen, nicht in der bibo in tränen auszubrechen, najah das kann ich ja jetzt in ruhe nachholen. und als ich daheim das buch unter anderen meiner mutter zeigte (unser verhältnis hat sich zwischenzeitlich gebessert zum glück), war auch sie davon überzeugt: ich habe ADHS.

ich konnte es nicht glauben, alle daten, fakten, jah selbst die erfahrungen der betroffenen trafen eindeutig auf mich zu, in mir war ein gefühl von "jetzt weiss ich es, den grund, den ursprung" und ungläubigkeit zugleich und ich  machte den selbsttest, alle fragebögen, die ich finden konnte und ich konnte es nicht fassen.
Der grund meiner komischen kindheit, meiner stimmungsschwankungen, meiner gedanken, meines gefühls des "andersseins" und meiner depressionen, meiner konzentrationsschwäche, meiner seltsamen liebschaften, meiner starken tierliebe und meines gerechtigkeitssinnes, meiner ungewöhnlich schweren pubertät... das alles ist auf ADHS zurückzuführen?
ich kann das nicht wirklich glauben, aber alles klingt so plausibel und nachvollziehbar, desto mehr ich lese...

ich weiss nicht, was ich davon halten soll, wie ich damit umgehen soll... meine mom will mich in eine klinik schicken. ich denke ich werde es annehmen, da ich ihr schon sehr viel leid zugetan habe aufgrund dessen, das will ich ändern, auch für mich selbst, da ich keinen ausweg mehr weiss.

hätte ich bloß nicht dieses buch entdeckt... in den meisten fällen wird ADHS bei frauen entweder erst im späten alter oder gar nicht erfasst, weshalb frauen ihr leben lang darunter leiden werden, allein durch eine falsche diagnose, wie lediglich depressionen...  aber allein die tatsache, dass mir kein nahestehender mensch, kein arzt, kein thera sagen konnte, was der grund ist für mein befinden und dann entdecke ich dieses blöde scheiss buch und muss das alles selbst feststellen... das ist so.... unwahrscheinlich und irreal, warum entdecke ich es und ausgerechnet jetzt und warum konnte man mir nie helfen? weil ich in mich gekehrt war? weil ich gefühlstot in anderen augen war? weil ich selbst nie wusste, wer ich bin und wieso ich so bin wie ich bin? weil ich angst hatte?

ich bin auf jedenfall selbst schuld, oder zumindestens der ausschlaggebende faktor für mein schicksal und jetzt muss ich es retten oder untergehen. ich beschließe mich vernünftigerweise für ersteres. allein der schritt, das selbst zu erkennen,  mir selbst zu helfen (najah, wenn andere nicht in der lage sind dazu...)

nur wie soll ich damit umgehen? es ist jah nicht das gleiche muster wie bei männern, im gegenteil... ich muss das jetzt erstmal verarbeiten... ich hab ADHS, und ich wusste es nie. ich trug es die ganze zeit in mir... wie kann das nur sein, ohne meines bewusstseins...  in jedem fall stand, dass eine medikamentöse behandlung notwendig erscheint, scheisse... nicht medis, hab genug von dem teufelszeug... doch der teufel hockt noch tiefer in mir selbst.

also gleiches mit gleichem bekämpfen.

riku
« Letzte Änderung: 17 März 2009, 22:59:07 von YuRiku »
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Gypsy

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #116 am: 18 März 2009, 08:39:19 »

AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHH!!!!!!!!!!!!!! Verdammt!!!! Ich hab seitenlang geschrieben, und dann einen falschen Knopf erwischt, und alles weg!! F*CK!!!



Was ich eigentlich sagen wollte (sorry, jetzt gibt's nur noch die Kurzfassung):

Was Du da in dem Buch entdeckt hast, sollte für Dich erstmal nur ein Hinweis sein, mit dem Du zu einem Arzt gehen solltest und diese Diagnose bestätigen lassen. Erst dann brauchst Du Dir Gedanken über Klinik und Medikamente machen.

**hätte ich bloß nicht dieses buch entdeckt... **
Warum? Wenn es tatsächlich so ist - dann musst Du jetzt nicht mehr Dein Leben lang darunter leiden, sondern kannst etwas dagegen tun. Das ist doch eigentlich gut, oder?

**ich bin auf jedenfall selbst schuld**
Och Mädel, mensch, sag mal, wie lang muss ich auf Dich einreden, bis Du aufhörst Dir die Schuld an allem zu geben?? ;P

Riku, auch wenn Du mich für bekloppt hältst, ich bin immer noch davon überzeugt, dass Du Deinen Weg schon gehen wirst. Aber nu geh erstmal zum Arzt, und lass diese ADHS-Sache abklären.

LG, Gypsy
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YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #117 am: 18 März 2009, 19:50:17 »

lach, gypsy XD
mir passiert das auch ständig und dann ärgert man sich, weil die gedanken beim zweiten mal nicht die selben sind und es auch nervig ist, alles doppelt zu schreiben -.-

mh, hinweis ist gut. wie soll ich es beschreiben, es ist, als würdest du deinem kind in die augen sehen und genau wissen "das ist meins, es hat die gleichen augen, die gleiche nase, die gleichen haare und mehr."
so fühlte ich mich, als ich die symptome und erfahrungen der ADHS-frauen las. der schock saß mir tief im nacken und meine eltern bestätigten alle details auch noch, ohne dass ich ihnen anfangs sagte worum es ging bei meinen fragen

und ich hätte natürlich noch weniger davon, wenn ich das buch später oder gar nie entdeckt hätte, aber ich war einfach nur fassungslos, zumal es bei ADHS bei frauen, keine heilung meist gibt, desto akuter desto geringer die wahrscheinlichkeit der besserung, vor allem ohne medis... mal sehen, hab natürlich angst was mit mir passiert.

ach gypsy, ich geb mir doch immer gerne mal die schuld, weil ich irgendwo auch recht hab im ursprung meiner gedanken, denn ich bin ebenso ein schuldträger wie die anderen auch, nur dass ich sie nicht von mir weise, im gegenteil.

und ich halte dich nicht für bekloppt -.- (außer vllt. weil du eine der wenigen bist, die mir beachtung und hilfe schenkt ;) ), nein ich bin dir dankbar für deine anteilnahme, ehrlich, und es ist interessant, dass du mehr glauben in mich steckst als manch engstehender mensch :) ich hoff nur, dass mein weg nicht in eine sackgasse führt :)

Liebe Grüße  riku
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Gypsy

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #118 am: 19 März 2009, 19:17:37 »

So, wieder ein Versuch... und WEHE es bleibt nicht alles stehen, was ich tippe ;D

**mh, hinweis ist gut. wie soll ich es beschreiben, es ist, als würdest du deinem kind in die augen sehen und genau wissen "das ist meins, es hat die gleichen augen, die gleiche nase, die gleichen haare und mehr." **

Hm, ja, verstehe schon, was Du meinst. Aber auch wenn es noch so eindeutig ist (scheint), sollte das erstmal von einem Arzt abgeklärt werden. Weißt Du, vor ein paar Wochen hätte ich auch schwören können, ich wäre richtig krank. Es hat einfach alles gepasst. Alle beschriebenen Symptome, die ich gelesen hab, hatte ich auch.
Naja, und letztlich hat sich das dann doch als ein harmloses und nur nerviges Hormondurcheinander rausgestellt...

**zumal es bei ADHS bei frauen, keine heilung meist gibt**

"Meist" ist ja nicht "immer". Ich glaube auch, dass viel davon abhängt, ob man selbst geheilt werden will, und wieviel man bereit ist, dafür zu tun.

Gehst Du denn nun mal zu einem Arzt? Ich denke mal, das würde Dir auch ein bisschen die Angst nehmen, wie es jetzt weitergeht. Hm, obwohl ich nicht glaube, dass Du Angst haben musst. Hättest Du das Buch nicht gefunden, würde alles "normal" weitergehen - so wie vorher eben auch. Dass Du jetzt weißt, was mit Dir los ist, macht es doch eigentlich eher einfacher.

**es ist interessant, dass du mehr glauben in mich steckst als manch engstehender mensch**

... hast Du schon mal ausprobiert, wieviel Du noch erkennen kannst, wenn Du ganz dicht vor etwas stehst? ;)

**ich hoff nur, dass mein weg nicht in eine sackgasse führt**

Und selbst wenn - das kommt hin und wieder mal vor. Solange es nicht gleichzeitig auch noch eine Einbahnstraße ist, ist das nicht so schlimm.

So, genug für heute, hab irgendwie nen Matschkopf und kann nicht richtig denken.

Pass auf Dich auf und erzähl, wie's weitergeht ;)

LG, Gypsy
Gespeichert

YuRiku

  • Gast
Re: leben... nicht bloß atmen
« Antwort #119 am: 22 März 2009, 01:24:31 »

ok, ich war beim psychodoc und jah, er hat meine "eigendiagnose" dank hilfe zweier kollegen bestätigen können, da er selbst null erfahrung in punkto ADHS hat, erst recht nicht bei frauen. ich werde in eine klinik müssen, die weit weg ist, womit ich sehr vom alltag abgeschnitten sein werde, aber was ist für mich schon alltag :)?
was mich stutzig und traurig macht, ich werde von meinen zwei babykatzen getrennt sein und nicht zusehen können wie sie aufwachsen, das nimmt mich schon sehr mit, weil ich meine kleinen sehr liebe und sie nicht bloß tiere für mich sind und auch nicht nur therapie. isolation kommt für mich der keuschheit gleich - grauenvoller gedanke -.-. und das gleich für 3 monate und danach ist noch lange nichts vorbei... ich kann meine ferienpläne in den sand setzen und hoffen, dass es mir wenigstens ein stück weit hilft, außerdem werde ich meinen eltern nicht mehr zur last fallen, wenn ich weg bin, dann haben sie sozusagen mal "urlaub" von mir :)

also gypsy, bei mir war mein verdacht nicht nur ein verdacht und meine angst war bestätigt... ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich geh sorglos in die zukunft hinein, weil ich einfach scheiss angst habe und hoffe, dass ich den bogen in das normale leben finde, ohne ein völlig anderer mensch sein zu müssen. gute nacht gypsylein und alle anderen. ich geh in die heia, bevor mich der kummer auffrisst.

Riku
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