Hallo Rossi,
ich nehme Citalopram, einen Wirkstoff der dem Escitalopram wohl gleichzustellen ist, seit einem halben Jahr und bin sehr froh und zufrieden damit. Pudel und Bienchen kann ich mich nur anschließen, es wirkt sicherlich bei jedem anders und Dein Arzt weiß schon warum er denkt dass es Dir helfen wird. Wenn ich mich so umhöre, dann bekommt nahezu jeder der ein Antidepressivum nimmt Citalopram. Es ist scheinbar sehr verbreitet momentan.
Ich habe zu dem Medikament eine ungewöhnliche Meinung. Ich glaube weniger dass es durch eine antidepressive Wirkung so gut ankommt und wirkt. Meiner Meinung nach ist die Hauptwirkung von Citalopram eher die dass man Ruhe findet, vielleicht sogar müde wird, dass das Gedankenkreisen aufhört und man ein "dickeres Fell" bekommt. Ich halte es für ein besseres Sedativum als ein Antidepressivum.
Ich persönlich empfinde die Wirkung als äußerst angenehm. Ich freue mich jeden Tag richtiggehend darauf es einnehmen zu dürfen weil ich ungefähr 30-60 Minuten danach diese völlige Entspannung erlebe die es mir auch problemlos ermöglicht zu schlafen, was ich sonst oft nicht kann. Diese Wirkung hält in der stärksten Intensität bei mir 1-2 Stunden lang an. Die Zeit verbringe ich am liebsten auf dem Sofa liegend und freue mich über die Entspannung. An so eine Entspannung konnte ich mich nicht erinnern, wahrscheinlich hatte ich die noch nie erlebt.
Weil für mich die Wirkung so positiv ist und mein Leben verändert hat, bin ich auch bereit die Nebenwirkungen zu akzeptieren. Ich hatte anfangs auch ab und zu mal Schwindelgefühle oder unscharfes Sehen, mir war aber nicht schlecht. Lediglich sehr müde war ich in den ersten Wochen. Bei einer Dosiserhöhung trat die Müdigkeit wieder sehr stark auf. Einmal habe ich, als ich mich schlaflos früh morgens im Bett wälzte, sogar eine halbe Tablette mehr genommen weil ich wusste dass mich das sehr müde machen wird. Ich habe prima geschlafen ;-) Aber das ist Missbrauch des Medis und sollte nicht nachgeahmt werden. Insbesondere nicht öfters. Ich nehme derzeit 20 mg morgens.
Eine Nebenwirkung, die mich bis heute begleitet, sind verstärkte Träume. Ich träume viel und oft auch sehr klare Träume an die ich mich erinnern kann. Glücklicherweise sind das jedoch keine Albträume. Auch auf die Sexualität nimmt das Medikament starken Einfluss, was mir auch andere Männer bestätigt haben. In den USA bilden sich sogar schon Bürgerbewegungen gegen SSRIs und deren sexuelle Auswirkungen weil viele berichten dass die Wirkung irreversibel sein kann, also nach Absetzen des Medis bestehen bleibt. Es treten die verschiedensten Effekte auf, die teilweise auch als sehr positiv empfunden werden können. Mir gelang es im Laufe der Zeit zu verstehen was da los ist und wie ich damit umgehen kann ohne dass es Probleme macht. Allein ein anderer Einnahmezeitpunkt kann schon sehr hilfreich sein.
Ich hoffe ich konnte noch was nützliches beisteuern. Ruf mich gerne mal an wenn Du noch Fragen hast.
Liebe Grüße!