Autor: immer nur Gast
« am: 14 Januar 2019, 13:08:31 »
Guten Morgen,
ich habe z.Zt. auch ganz stark das Gefühl mein Leben an die Wand gefahren zu haben, vielleicht fuhr mein Karren auch auf Schienen, ich weiß es nicht und ich weiß nicht wie ich die nächste Runde überstehen soll.
All diese Glaswände gegen die man rennt, während man Versucht den ganzen Ansprüchen gerecht zu werden, Freunde, Familie, Arbeit, Gesundheit, Unversehrtheit, Gemeinschaft, Schutz, Ernährung, Bewegung/Sport, Aufhören mit Ungesundem/Ungutem und Anfangen mit dem ganzen Tollen, während du spürst dass das alles Sinnlos ist und am Ende doch nur wieder Verlust, Schmerz, Versagen, Kränkungen, Gemeinheiten, Spott und Haß bedeutet.
Ich selber komme aus haltlosen Zuständen und bin inzwischen der Meinung, dass, wenn man sich so fühlt, dann kann einem auch niemand mehr von außen dieses Gefühl eingeben.
Ich weiß aber auch nicht wie man es sich selber erarbeitet, da ich, seit ich nicht mehr in der Familie bin, genauso unbeständig und chaotisch weiter gemacht hab. Das wenige was mir Halt und Gutes gibt, ist leider nicht ausreichend um ein zufriedenes Leben zu führen.
Ich bin jetzt 33 und immer noch am sortieren, ausmisten, neu ordnen und rausschmeißen von Schlechtem/Bösen/ Unnötigen. Ich bin 10/12 Jahre immer nur meinem Leben hnterhergelaufen, hab Schläge abgefangen und eingesteckt, hab neu begonnen und hab mich dabei ein ums andere mal aufs Maul gelgt. Ich habe versagt, andere haben versagt. Wenn ich jetzt so im nachhinein darüber schaue, kann ich dir immer noch nicht sagen was ich hätte anders machen sollen. Hätte ich meinen Partner früher verlassen sollen? Hätte ich in eine andere Stadt ziehen sollen? Hätte ich mir einen anderen Beruf aussuchen sollen? Bin ich vielleicht einfach nicht lebensfähig? Oder kaputt? oder einfach nur so dämlich wie sie es immer gesagt haben?
Also, ist das doch Einstellungs-Sache? Mhmmm.....
Ich weiß es nicht, ich bin selber noch am Suchen und das werde ich wohl auch mein ganzes restliches Leben tun (und mein Leben braucht auch nicht mehr all zu lang sein)
Und Selbstekel und -verachtung?
Puuh, riesen Thema.....
Wir haben nur diesen einen Körper und der ist nicht Schuld an dem ganzen !§$%& den Andere taten und auch du selber damit machst oder getan hast!
Du wirst gerade ein erwachsener Mensch, geh nicht so mies damit um, wie man es dir beigebracht hat!
Auch wenn man seinen eigenen Körper nicht lieben kann, ist er doch das, was dich durchs Leben trägt und er ist auch eine Projektionfläche.
Wenn dein Körper nur ein Mahnmal für dich ist, für all die grausamen Ereignisse, dann, was erwartest du? Eine Entschuldigung? Das wird dein Körper niemals so formulieren können, er wird nicht mit dir sprechen und er kann dein Leben auch nicht alleine regeln.
Kannst du überhaupt etwas positives mit deinem Körper verbinden? Vielleicht ein wenig Stolz, auf euch beide, das ihr so lange schon durch haltet?
Und selbst wenn du dann über deine Themen irgendwann sprechen kannst, wirst du vielleicht auch wieder verstummen. Und dann wirst du deine Sprache wiederfinden.
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für deinen weiteren Lebensweg.
Ich würde Dir gern sagen das es besser wird, aber das tut es nicht. Aber es steht dir frei, selbst besser zu werden und zwar nach deinen eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen.
Kontrolle ist nur eine Illusion die unser Geist spint, damit wir uns nicht so machtlos fühlen. Und es hat auch sonst niemand ein Recht auf Kontrolle über dich und dein Leben, außer denjenigen denen du es gestattest und daraus findet sich auch immer ein anderer Ausweg.
(Außnahmen bestätigen die Regel: jemanden durch Gewalt, Manipulation und Zwang zu kontrollieren ist bekanntlich nicht normal und nicht das Verschulden des Opfers!! )
Du stehst mit 22 im ersten Drittel deines Lebens, du hast schon viel worauf du zurückblickst und die Gegenwart ist nicht so toll und die Zukunft ist noch fern.
Nochmal Geduld, Kraft und Motivation aufzubringen ist dir vielleicht im Moment nicht möglich, aber das kommt wieder. So wie alles Gute und Schlechte immer wieder kommt und geht.
Und es wird immer wieder emotionale Schleudertraumas geben, nur hoffentlich nicht so schlimme wie die vergangenen....bzw. hast du dann sinnvolleres Rüstzeug um damit umzugehen
Ich finde dich auch sehr mutig und bin mir sicher das du deinen Weg in diesem Leben finden wirst! Du bist mehr als das, was dich runter zieht und kaputt macht. Und du bist auch Mehr als das, was Zerbrechen wird, wenn du deinen Panzer knackst!
Und du hast das Recht dich von negativen Menschen zu trennen! Ob Blutsverwandte oder nicht, du mußt niemanden in deinem Leben dulden der dich schlecht behandelt. Manchmal bedeutet das zwar, dass du selber gehen mußt, aber nicht in den Tod!
ich hoffe du hast die Nacht überlebt!
Mit ganz vielen Grüßen